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Generation Facebook Über das Leben im Social Net
Generation Facebook
Über das Leben im Social Net




Oliver Leistert, Theo Röhle (Hrsg.)

Transcript
EAN: 9783837618594 (ISBN: 3-8376-1859-5)
288 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2011

EUR 21,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Facebook hat das Internet erobert. Lange als Trivialität belächelt, lässt sich die Relevanz der »sozialen Netzwerke« heute nicht mehr bestreiten. Als Umschlagplatz für soziale Beziehungen aller Art erlangt gerade der Marktführer immer größere ökonomische Macht und politische Bedeutung und nistet sich zusehends tiefer in gesellschaftliche Strukturen ein.

In diesem Band kommen internationale Autorinnen und Autoren zu Wort, die erstmals eine umfassende medien- und kulturkritische Perspektive auf Facebook entwickeln. In fundierten theoretischen Beiträgen – u.a. von Geert Lovink – sowie perspektivenreichen Kommentaren – u.a. von Saskia Sassen – werden die wichtigsten Facetten des Phänomens untersucht und die Konsequenzen dieser neuen Form von Sozialität analysiert.
Rezension
Das Internet revolutioniert unsere Welt und Kultur, wir sind global vernetzt, verfügen über scheinbar unendliches Wissen, sind ständig online und gestalten seit Neuestem auch unser soziales Leben im und/oder über das Internet: Sog. »soziale Netzwerke«, allen voran Facebook, als Umschlagplatz für soziale Beziehungen erlangen dadurch auch immer mehr ökonomische Bedeutung. Diese informative, erste deutschsprachige Aufsatzsammlung analysiert aus kritischer medienwissenschaftlicher Sicht perspektivenreich die neuen Formen von Sozialität durch und in sog. sozialen Netzwerken. Facebook bedarf dringend der konstruktiv-kritischen wissenschaftlichen Begleitung und Aufarbeitung, weil es für viele Menschen bereits als unverzichtbar gilt.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
zur Reihe:

Editorial
Das klassische Feld der Geisteswissenschaften sieht sich seit geraumer Zeit einer grundsätzlichen Herausforderung gegenüber: Die Kultur- und Medienwissenschaften haben sich nicht nur als eigenständige Disziplinen etabliert, sie erheben weit über ihre Disziplingrenzen hinaus den radikalen Anspruch, die tradierten Episteme der Geisteswissenschaften neu zu bestimmen. Die Reihe Kultur- und Medientheorie geht dieser Transformation eines ganzen Wissensfeldes in der Vielfalt ihrer Facetten nach.

Interview
... mit Theo Röhle (Foto) und Oliver Leistert

1. »Bücher, die die Welt nicht braucht.« Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
Dies ist die erste deutschsprachige Aufsatzsammlung aus kritischer medienwissenschaftlicher Sicht zu einem Phänomen, das immer stärkeren Anteil hat an der Formung unserer Sozialität, unserer Kommunikation und unseren Aushandlungen untereinander. Es ist der Anfang einer dringend notwendigen Auseinandersetzung mit dem Phänomen Facebook.

2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Jede Menge: Wir zeichnen nach, wie sich Subjekte durch Facebook formen; wir erklären die Mechanismen einer neuen Ökonomie und wer dabei von wem profitiert; wir untersuchen, wie sich Demokratisierung und Facebook zueinander verhalten.

3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in aktuellen Debatten in Wissenschaft und Gesellschaft zu?
Facebook ist ein Phänomen, das so gut wie alle Aspekte der Gesellschaft tangiert. Für die Wissenschaft stellt Facebook eine Herausforderung dar, da heiß umstritten ist, mit welchen Ansätzen man die Nutzung der Social Networks erforscht, wie sich Facebook ›messen‹ lässt und was diese Daten am Ende überhaupt aussagen können. Auch darum geht es in unserem Buch.

4. Welche besonderen Aspekte kann die wissenschaftliche Betrachtung in die öffentliche Diskussion einbringen?
Die öffentlich Diskussion zirkuliert aufgeregt zwischen Alarmismus und Affirmation. Die Betrachtung, die unser Buch leistet, kann hier vermitteln und die Probleme des Gegenstandes aufzeigen.

5. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Norbert Wiener und Diogenes.

6. Ihr Buch in einem Satz:
Unser Buch diskutiert aus unterschiedlichen Perspektiven ein Phänomen der digitalen Kulturen, das sich soweit in die Verästelungen des Sozialen eingenistet hat, dass es für viele Menschen bereits als unverzichtbar gilt.

Aus dem Medienecho:

»Ausgesprochen informativ. Man ist den Autoren dankbar, dass sie die geheimen Strategien des Netzwerkes fern jedes Alarmismus kritisch durchleuchten.«

Regula Freuler, NZZ am Sonntag, 25.09.2011

»Solide, gut gearbeitet und zitierwürdig.
Es bleibt zu hoffen, dass auch viele unreflektierte Facebook-Nutzer über dieses Buch oder andere Medien zu einer etwas kritischeren Einstellung finden.«

Dennis Schmolk, www.anouphagos.com, 02.11.2011

»Lesenswert.«

http://thebusinessweb.de, 26.10.2011

»Der neue Sammelband ›Generation Facebook‹ unterzieht Facebook einer Kritik, die spektakulär anders ist als verkürzte Datenschutz-Debatten und konservative Internet-Ablehnung.
Prädikat: Unbedingt lesenswert.«

www.bszonline.de, 24.10.2011

»Den Herausgebern ist es gelungen, einen durch verschiedene wissenschaftliche Ansätze und Meinungen facettenreichen und sehr interessanten Blick auf die Entwicklung des Phänomens und seine Auswirkungen zu werfen.
Das Buch ist allen zu empfehlen, die die Debatte [um Postprivacy vs. Datenschutz] mit ein bisschen theoretischem Background statt nur Parolen führen wollen.«

Linus Neumann, netzpolitik.org, 17.10.2011

Oliver Leistert ist Research Fellow am Centre for Media and Communication Studies der Central European University in Budapest. Er forscht mit internationaler Perspektive theoretisch und empirisch zu Mobilen Medien, Überwachung und Protest.
Theo Röhle (Dr. phil.) forscht an der Universität Paderborn zu digitalen Wissensordnungen, Überwachung und Macht. Bei transcript erschien von ihm 2010 »Der Google-Komplex. Über Macht im Zeitalter des Internets«.
WWW: Leistert
WWW: Röhle

Schlagworte:
Web 2.0, Social Web, Social Networking, Facebook, Gouvernementalität, Privacy, Verdatung, Überwachung, Ökonomie

Adressaten:
Medien- und Kommunikationswissenschaften, Kulturwissenschaften, Soziologie, Science and Technology Studies sowie die interessierte Öffentlichkeit
Inhaltsverzeichnis
Identifizieren, Verbinden, Verkaufen.
Einleitendes zur Maschine Facebook, ihren Konsequenzen und den Beiträgen in diesem Band
Oliver Leistert und Theo Röhle | 7

Facebook als neue Produktionsweise
Mark Andrejevic 31

Social Networks: Erziehung zur Immateriellen Arbeit 2.0
Mark Cote und Jennifer Pybus | 51

Kommentar
Bericht aus der IT-Welt: Wie wir »User Content« zur Ware machen
Frank, Softwareentwickler aus Hamburg | 75

Regime des Austauschs. Offene APIs, Interoperabilität und Facebook
Robert Bodle | 79

Die Like Economy. Digitaler Raum, Daten und Wertschöpfung
Carolin Gerlitz | 101

Kommentar
Nur die Ähnlichkeit unterscheidet uns
Dirk Baecker | 123

Von der Freundschaft in Facebook.
Mediale Politiken sozialer Beziehungen in Social Network Sites
Ralf Adelmann | 127

Dividuen des Facebook. Das neue Begehren nach Selbstzerteilung
Gerald Raunig | 145

Facebook: Das Assessment-Center der alltäglichen Lebensführung
Carolin Wiedemann 161

Anonymität und die Krise des multiplen Selbst
Geert Lovink | 183

Facebooking. What You Book is What You Get - What Else?
Susanne Lummerding | 199

Kommentar
Facebook: Whose Side Are You On?
Anne Roth | 217

»Making Connections«.
Skizze einer net(h)nografischen Grenzregimeanalyse
Marianne Pieper, Brigitta Küster und Vassilis Tsianos | 221

Kommentar
Das minimalistische Facebook. Netzwerkfähigkeit in größeren Ökologien
Saskia Sassen | 249

Vernetzte Öffentlichkeiten.
Die doppelte Artikulation von Code und Politik in Facebook
Ganaele Langlois, Greg Eimer und Fenwick McKelvey | 253

Autorinnen und Autoren | 279