|
|
Bei Amazon kaufen|
Umschlagtext
Was lässt sich an den Orten ehemaliger NS-Konzentrationslager für die Gegenwart und Zukunft lernen und besteht, wie häufig postuliert wird, ein Zusammenhang (Nexus) zwischen den Praxisfeldern Gedenk-stättenpädagogik und Menschenrechtsbildung? Die Autorin untersucht zunächst mögliche Lehren aus der NS-Vergangenheit hinsichtlich der Menschenrechte. Sie analysiert die Bildungsarbeit in Gedenkstätten, und welcher Nutzen daraus für die Menschenrechtsbildung gezogen werden kann. Besonders betrachtet sie dabei die Didaktik und Methodik beider Praxisfelder. Das Hauptaugenmerk der Studie liegt auf der Frage, ob ein Nexus zwischen beiden Feldern per se gegeben ist oder bewusst hergestellt werden müsste. In ihrer empirischen Studie wertet Zumpe Interviews mit Gedenkstättenmitarbeitenden sowie eine Befragung von Jugendlichen an den Gedenkstätten KZ Osthofen (bei Worms) und KZ Sachsenhausen (Oranienburg bei Berlin) aus und stellt sie dem Erinnerungsort Dokumentationszentrum ehemaliges ‚Reichsparteitagsgelände‘ Nürnberg gegenüber.
Das Buch entwirft neue Modelle des Nexus zwischen der Bildungsarbeit in KZ-Gedenkstätten (hier am Beispiel Osthofens) und für die Menschenrechtsbildung. Damit eröffnet die Autorin interessante Perspektiven der Bildungsarbeit in Gedenkstätten und im Praxisfeld Menschenrechtsbildung. Rezension
Läßt sich aus Geschichte lernen? Und wenn ja - wie? Ist, - und wenn ja - wie, z.B. Gedenkstättenpädagogik förderlich für Menschenrechtsbildung? Und wie muss Gedenkstättenpädagogik dazu gestaltet sein? Solche Fragen stehen im Mittelpunkt dieser Frankfurter erziehungswissenschaftlichen Dissertation. Zur Analyse der Bildungsarbeit in Gedenkstätten und deren Nutzen für die Menschenrechtsbildung werden entsprechend auch empirische Befragungen durchgeführt und ausgewertet. Das Fazit lautet: Menschenrechtsbildung wird in der derzeitigen Gedenkstättenpädagogik eher implizit vorausgesetzt als tatsächlich konzeptionell verankert. Über Menschenrechte erfahren die meisten Besucher vor Ort bislang explizit nichts. Menschenrechtsbezüge werden nur von wenigen Besuchenden erinnert. Hier wären neue Konzeptionen notwendig.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Helen Esther Zumpe, Jahrgang 1973, Studium der Erziehungswissenschaft in Trier und Hamburg, 1995-2001 verschiedene Tätigkeiten an KZ-Gedenkstätten, Diplom 2002, 2012 Promotion an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Inhaltsverzeichnis
Einleitung 9
1. Die Gedenkstättenpädagogik 14 1.1 Definitionen 14 1.2 „Lehren" aus der Shoah? 24 1.2.1 „Lehren" der Überlebenden 26 1.2.2 „Lehren" der Intellektuellen 33 1.2.3 „Lehren" der Fachwissenschaftlerlnnen 34 1.3 Einflüsse auf die Gedenkstättenpädagogik 44 1.3.1 Einflüsse der „Erziehung nach Auschwitz" 44 1.3.2 Einflüsse der historisch-politischen Bildung unter Einbeziehung der Geschichtswissenschaft und der Geschichtsdidaktik 45 1.3.3 Einflüsse der Friedenserziehung 50 1.3.4 Einflüsse der Demokratie-Pädagogik 51 1.3.5 Einflüsse der interkulturelle Bildung und der antirassistischen Pädagogik 52 1.3.6 Einflüsse der Museumspädagogik 56 1.3.7 Einflüsse der Werte-und Moralerziehung 57 1.3.8 Einflüsse der Holocaust education 60 1.4 Definition und Zielsetzungen der Gedenkstättenpädagogik 67 1.5 Ziel- und Nutzergruppen der Gedenkstättenpädagogik 76 1.6 Didaktik und Methodik der Gedenkstättenpädagogik 79 1.7 Die Profession der „Gedenkprofis" 90 2. Die Menschenrechtsbildung 95 2.1 Definition und Geschichte der Menschenrechte 95 2.2 Menschenrechtsbildung: Geschichte, Inhalte, Disziplin 108 2.3 Zielsetzungen der Menschenrechtsbildung 115 2.4 Didaktik und Methodik der Menschenrechtsbildung 120 3. Der Forschungsstand 138 3.1 Bisherige Studien zur Gedenkstättenpädagogik 138 3.2 Bisherige Studien zur Menschenrechtsbildung 154 3.3 Studien zur Verbindung von Geschichte und Menschenrechtsbildung 158 3.4 Konsequenzen für die pädagogische Praxis 160 4. Der mögliche Nexus 163 4.1 Die Diskussion um das Pro und Kontra des Nexus 163 4.1.1 Singularität der Shoah und Genozidkomparatistik 184 4.1.2 Aktualisierung und Instrumentalisierung 191 4.1.3 Lernen aus dem Negativbeispiel? Reduktion auf ein Fallbeispiel? 195 4.1.4 Begründung über Zielgruppenerreichung 199 4.1.5 Ortsspezifik und Entkontextualisierung 204 4.1.6 Sonstige Argumente 206 4.2 Amerikanisierung und Universalisierung 208 4.3 Tabellarische Übersicht 212 4.4 Gemeinsamkeiten der Praxisfelder, theoretisches Fazit 216 5. Fragestellung und gewähltes Forschungsdesign 220 5.1 Fragestellungen 221 5.2 Thesen 222 5.3 Methodik der Evaluation von T.igc.sveranstahungen 224 5.4 Beobachtungselemente 234 5.5 Methodik der Befragungen der Besuchenden per offenem Fragebogen 235 5.6 Methodik der Mitarbeitendenbefragung durch Leitfaden-Interview 240 5.7 Auswertungsmethodik 241 6. Forschungsergebnisse Gedenkstätte KZ Osthofen 244 6.1 Gedenkstätte KZ Osthofen (Zusammenarbeit und Ortsgeschichte) 244 6.2 Personal und Besuchende 247 6.3 Pädagogisches Konzept 248 6.4 Methodische Bausteine 255 6.5 Beobachtungsergebnisse 259 6.6 Befragungsergebnisse Jugendliche 273 7. Forschungsergebnisse Gedenkstätte Sachsenhausen 293 7.1 Gedenkstätte Sachsenhausen (Zusammenarbeit und Ortsgeschichte) 293 7.2 Personal und Besuchende 298 7.3 Pädagogisches Konzept 300 7.4 Methodische Bausteine 308 7.5 Beobachtungsergebnisse 309 7.6 Befragungsergebnisse Jugendliche 317 8. Forschungsergebnisse Dokumentationszentrum ehemaliges „Reichsparteitagsgelände" Nürnberg 328 8.1 Dokumentationszentrum Nürnberg (Zusammenarbeit und Ortsgeschichte) 328 8.2 Personal und Besuchende 332 8.3 Pädagogisches Konzept 334 8.4 Methodische Bausteine 344 8.5 Beobachtungsergebnisse 345 8.6 Befragungsergebnisse Jugendliche 354 9. Gesamtauswertung und vergleichende Ergebnisse 365 9.1 Gesamtauswertung der Evaluation 366 9.2 Fazit 378 9.3 Neue (theoretische) Modelle von MRB an Gedenkstätten 381 9.4 Ausblick 390 10. Literaturverzeichnis 392 11. Tonträgerverzeichnis 422 12. Abkürzungsverzeichnis 423 Anhang A Fragebogen an die Jugendlichen zu Tagesbeginn 425 B Fragebogen an die Jugendlichen zu Tagesende 427 C Leitfaden für die Expertinnen-Interviews 429 D Transkript-Kürzel der Expertinnen-Interviews 430 Danksagung 431 Weitere Titel aus der Reihe Wochenschau Wissenschaft |