lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Einführung in die Mehrsprachigkeitsforschung Deutsch – Französisch – Italienisch – Spanisch 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2023

3., überarbeitete Auflage 2011
2., durchgesehene und aktualisierte Auflage 2007
1. Auflage 2006
Einführung in die Mehrsprachigkeitsforschung
Deutsch – Französisch – Italienisch – Spanisch


4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2023



3., überarbeitete Auflage 2011

2., durchgesehene und aktualisierte Auflage 2007

1. Auflage 2006

Natascha Mueller, Tanja Kupisch, Katja F. Cantone, Katrin Schmitz , Laia Arnaus Gil

Narr
EAN: 9783823385806 (ISBN: 3-8233-8580-1)
353 Seiten, paperback, 17 x 24cm, Dezember, 2023

EUR 26,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ziel der Mehrsprachigkeitsforschung ist es, Besonderheiten im Erwerb genau zu identifizieren, damit Kinder erfolgreich mehrsprachig in die Schulzeit starten können. Das Arbeitsbuch hat zwei Hauptanliegen: Es führt erstens in die aktuelle Mehrsprachigkeitsforschung ein und zeigt somit Studierenden Spracherwerbstheorien, die Entwicklung der beiden Sprachen sowie Phänomene des mehrsprachigen Erwerbs auf. Zweitens wird die Arbeit mit Korpusdaten vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf der Mehrsprachigkeit, die im Kindesalter im familiären Kontext einsetzt. Diese bildet die Grundlage für den Spracherwerb, der entweder sukzessiv zu den Erstsprachen in der Schule oder außerhalb der Institution in natürlicher Umgebung stattfindet.



Prof. Dr. Natascha Müller ist Inhaberin des Lehrstuhls für Romanische Sprachwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal.

Prof. Dr. Katja F. Cantone ist Professorin für Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache an der Universität Duisburg-Essen.

Dr. Laia Arnaus Gil ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal.

Prof. Dr. Katrin Schmitz ist außerplanmäßige Professorin mit Affiliation an der Bergischen Universität Wuppertal.

Prof. Dr. Tanja Kupisch ist Professorin am Fachbereich Linguistik an der Universität Konstanz und assoziierte Professorin an der arktischen Universität Tromsø (UiT Tromsø).
Rezension
Viele Studien zur Mehrsprachigkeit betrachten diese (fast) ausschließlich aus einer gesellschaftlichen oder institutionellen Perspektive. Eine individuelle Perspektive, die die frühe und gleichzeitige Entwicklung von zwei Sprachen im Kind in den Mittelpunkt stellt und diese aus einer grammatiktheoretischen und psycholinguistischen Spracherwerbsperspektive untersucht, ist
hingegen Gegenstand dieser Einführung in die Mehrsprachigkeitsforschung. Mehrsprachigkeit ist angesichts multikultureller Gesellschaften in Bildung und Kindererziehung ein z.Zt. viel diskutiertes Thema, z.B. auch hinsichtlich des frühen Fremdsprachenerwerbs bereits in Grundschulen. Mehrsprachigkeit ist von einem Randthema zu einem zentralen Thema geworden, während lange Zeit Einsprachigkeit als Normalfall angesehen wurde. Viele Kinder im Vorschulalter lernen neben Deutsch noch mindestens eine weitere Sprache. Die überwiegende Zahl mehrsprachig in Deutschland aufwachsender Kinder sind aber lebensweltlich zwei- oder mehrsprachig. Unter ihnen sind viele Kinder mit Migrationshintergrund. Ziel der Mehrsprachigkeitsforschung ist es, Besonderheiten im Erwerb genau zu identifizieren, damit Kinder erfolgreich mehrsprachig in die Schulzeit starten können.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 9

2 Mehrsprachigkeit: Definitionen 13

2.1 Simultan — sukzessiv / natürlich — gesteuert / kindlich — erwachsen 13
2.2 Kompetenz und Performanz — Transfer und Interferenz 16
2.3 Negativer und positiver Transfer im Zweitspracherwerb 20
2.3.1 Negativer Transfer 20
2.3.2 Positiver Transfer 24
2.4 Bilingualität und Parameter 26
2.4.1 Universalgrammatik 26
2.4.2 Parameter 30
2.4.3 Der Nullsubjektparameter 31
2.4.4 Revision des Parameterbegriffs und Konsequenzen für ein Spracherwerbsmodell 40
2.5 Maturation als Kontinuität oder als Diskontinuität 47
2.6 Zusammenfassung 48

3 Frühkindliche simultane Mehrsprachigkeit: Formen und Forschungsmethoden 49

3.1 Forschungsmethoden 50
3.2 Formen der Bilingualität 53
3.2.1 OPOL 55
3.2.2 OPOL mit Nicht-Umgebungssprache zu Hause 56
3.2.3 NDHL 56
3.2.4 DNDHL 56
3.2.5 Nicht-muttersprachliche Eltern (Non-Native Parents, NNP) 57
3.2.6 Gemischte Sprachen (mixed Languages, mixL) 58
3.2.7 Zusammenfassung 58
3.3 Studien zum mehrsprachigen Erwerb 60
3.3.1 Die Klassiker: Studien der (Einzel-)Kinder der Forschenden 60
3.3.2 Etablierte Bilingualismusforschung: Vergleichende Studien 61
3.3.3 Weitere Studien mit Fokus auf romanische Sprachen 63
3.3.4 Querschnittstudien 64
3.3.5 Zusammenfassung 66

4 (Un)balancierte Mehrsprachige 69

4.1 Frühe Studien zur Sprachdominanz 69
4.2 Kriterien und Methoden zur Bestimmung der Sprachdominanz 72
4.2.1 Direkte Methoden zur Bestimmung von Sprachdominanz bei bilingualen Kindern im Vorschulalter 73
4.2.2 Gruppierung der Methoden 89
4.3 Sprachbalance und Spracheneinfluss 90
4.3.1 Sprachbalance und Spracheneinfluss sind abhängig 91
4.3.2 Sprachbalance und Spracheneinfluss sind unabhängig 93
4.3.3 Transfer und Verzögerungen 95
4.3.4 Die schwächere Sprache und der sukzessive Spracherwerb 97
4.4 Fazit 101

5 Die Entwicklung von zwei Sprachen: Sprachentrennung, Spracheneinfluss und Sprachmischungen im bilingualen Kind 103

5.1 Das fusionierte System: Lexikon und Syntax 103
5.1.1 Die erste Entwicklungsphase: Fokus auf fehlende Übersetzungsäquivalente 103
5.1.2 Die zweite Entwicklungsphase: Fokus auf getrennte Lexika 109
5.1.3 Die dritte Entwicklungsphase: Fokus auf getrennte syntaktische Systeme 111
5.2 Sprachentrennung ohne Spracheneinfluss 112
5.2.1 Evidenz für getrennte Systeme: Gemischte Äußerungen 113
5.2.2 Evidenz für getrennte Systeme: Monolinguale Äußerungen 116
5.3 Sprachentrennung mit Spracheneinfluss 118
5.3.1 Spracheneinfluss und Überlappung von Oberflächenstrukturen 120
5.3.2 Spracheneinfluss und Sprachdomäne 122
5.3.3 Spracheneinfluss und Berechnungskomplexität 123
5.3.4 Spracheneinfluss und allgemein-kognitive Entwicklung 125
5.3.5 Spracheneinfluss und Inputqualität 125
5.3.6 Spracheneinfluss und Inputmenge 126
5.4 Zusammenfassung und Ausblick 126

6 Grammatische Bereiche ohne Spracheneinfluss 129

6.1 Adjektivstellung in romanischen Sprachen und im Deutschen 129
6.1.1 Das Zielsystem im Italienischen, Französischen, Spanischen und im Deutschen 130
6.1.2 Monolingualer Erwerb attributiver Adjektive 133
6.1.3 Bilingualer Erwerb attributiver Adjektive 135
6.1.4 Zusammenfassung 143
6.2 OV-VO in romanischen Sprachen und im Deutschen 143
6.2.1 Zielsysteme 143
6.2.2 Erwerb durch monolinguale und bilinguale Kinder 145
6.2.3 Zusammenfassung 146
6.3 Erwerb der Klitika im Französischen und Italienischen 146
6.3.1 Zielsysteme 146
6.3.2 Monolinguale Kinder 155
6.3.3 Bilinguale Kinder 160
6.3.4 Zusammenfassung 165
6.4 Zusammenfassung des Kapitels 165

7 Spracheneinfluss als Verzögerung 167

7.1 Die Stellung des finiten Verbs im deutschen Nebensatz 167
7.1.1 Beschreibung der Zielsysteme 167
7.1.2 Studien mit monolingualen Kindern 170
7.1.3 Studien mit bilingualen Kindern 171
7.1.4 Zusammenfassung des Bereichs der Verbstellung im deutschen Nebensatz 177
7.2 Kopulaverben im Spanischen 179
7.2.1 Zielsystem: die spanischen Kopulaverben ser und estar 179
7.2.2 Monolingualer Erwerb der spanischen Kopulaverben 184
7.2.3 Bilingualer Erwerb von ser und estar 186
7.2.4 Zusammenfassung 192
7.3 Objektauslassungen im Französischen, Italienischen und Spanischen 193
7.3.1 Beschreibung der Zielsysteme 193
7.3.2 Studien mit monolingualen Kindern 199
7.3.3 Studien mit bilingualen Kindern 208
7.3.4 Fazit zum Bereich der Objektauslassungen 215
7.4 Subjektauslassungen im Italienischen und Spanischen 215
7.4.1 Beschreibung der Zielsysteme 216
7.4.2 (Überwiegend) monolinguale Kinder und pragmatische Faktoren 221
7.4.3 Bilinguale Kinder und morphosyntaktische Faktoren 230
7.4.4 Fazit zum Bereich der Subjektauslassungen 232
7.5 Zusammenfassung des Kapitels 232

8 Spracheneinfluss als Beschleunigung 235

8.1 Verbstellung im deutschen und romanischen Hauptsatz 235
8.1.1 Verbstellung in den Zielsprachen 235
8.1.2 Ergebnisse aus Studien mit monolingualen Kindern 240
8.1.3 Ergebnisse aus Studien mit bilingualen Kindern 241
8.1.4 Zusammenfassung des Bereichs der Verbstellung im deutschen Hauptsatz 244
8.2 Der Bereich der Determinanten 245
8.2.1 Die Determinantenverwendung in den Zielsprachen 245
8.2.2 Ergebnisse aus Studien mit monolingualen Kindern 249
8.2.3 Studien mit bilingualen Kindern 252
8.2.4 Zusammenfassung 254
8.3 Subjektauslassungen und postverbale Subjekte im Französischen 255
8.3.1 Die Produktion und Position von Subjekten im Französischen 255
8.3.2 Studien mit monolingual französischen Kindern 259
8.3.3 Studien mit bilingualen Kindern 265
8.3.4 Zusammenfassung 275
8.4 Zusammenfassung des Kapitels 276

9 Ausblick 277

10 Aufgaben 283

10.1 Aufgaben zu Kapitel 2 283
10.2 Aufgaben zu Kapitel 3 284
10.3 Aufgaben zu Kapitel 4 284
10.4 Aufgaben zu Kapitel 5 285
10.5 Aufgaben zu Kapitel 6-8 288

11 Literatur 301

12 Glossar 335

Register 348