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Handbuch Mehrsprachigkeit und soziale Teilhabe Interdisziplinäre Zugänge
Handbuch Mehrsprachigkeit und soziale Teilhabe
Interdisziplinäre Zugänge




Jörg Meier, Verena Blaschitz, Inci Dirim (Hrsg.)

Verlag Julius Klinkhardt , UTB
EAN: 9783825263065 (ISBN: 3-8252-6306-1)
528 Seiten, paperback, 17 x 24cm, September, 2024

EUR 39,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mehrsprachigkeit ist in Geschichte und Gegenwart heutiger Staaten allgegenwärtig. Allerdings waren und sind die verschiedenen Sprachen rechtlich einander nicht gleichgestellt. Dadurch entstehen bis heute in allen gesellschaftlichen Kontexten soziale Ungleichstellungen wie beispielsweise in der Gesundheitsversorgung oder in der schulischen Bildung.

Das Handbuch gibt einen umfassenden Überblick über den Stand der Mehrsprachigkeitsforschung aus der Perspektive sozialer Teilhabe mit Blick auf europäische und einige weitere Staaten. Ausgewiesene Fachleute der internationalen Forschungsgemeinschaft behandeln Grundfragen des Themenfeldes und widmen sich spezifischen Aspekten und Differenzierungen.

Es werden regionale, überregionale und nationale Formen von Mehrsprachigkeit in Geschichte und Gegenwart sowie sprachwissenschaftliche, bildungswissenschaftliche und interdisziplinäre Dimensionen der internationalen Forschung in Theorie und Praxis berücksichtigt, um der Komplexität der Themenstellung gerecht zu werden. Mit dem breiten thematischen Zuschnitt ist das Handbuch für Leser:innen in sprach-, sozial,- und bildungswissenschaftlichen Feldern geeignet.

Die Herausgeber:innen:

Prof. Dr. Jörg Meier ist Professor für Deutschdidaktik am Institut für Sekundarpädagogik der Pädagogischen Hochschule Tirol und Professor für Germanistische Linguistik und Didaktik der deutschen Sprache an der Universität Košice.

Dr. Verena Blaschitz ist Universitätsassistentin am Institut für Germanistik, Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, sowie am Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität Wien.

Prof. Dr. İnci Dirim ist Professorin für Deutsch als Zweitsprache am Institut für Germanistik und Mitglied des Zentrums für Lehrer*innenbildung der Universität Wien.
Rezension
Sprache ist nicht einfach nur Sprache und Kommunikationsmittel, Sprache ist immer auch (Un-)Möglichkeit sozialer Teilhabe. Bei Sprache handelt es sich nicht nur um ein Kommunikationsmittel; über und mit Sprache werden in komplexen Zusammenhängen Fragen sozialer Teilhabe verhandelt und reguliert. Dieses aktuelle Handbuch gibt einen umfassenden Überblick über den Stand der Mehrsprachigkeitsforschung aus der Perspektive sozialer Teilhabe mit Blick auf europäische und einige weitere Staaten. Die Beiträge des Handbuchs bewegen sich interdisziplinär zwischen Sprachwissenschaft, Bildungswissenschaft und Sozialwssenschaft. Dass beispielsweise nationale Bildungssysteme nach Gender, Sprache und Herkunft unterscheiden und damit Chancenungleichheit (re-)produzieren, wurde in den letzten Jahrzehnten häufig untersucht und belegt. Im vorliegenden Handbuch werden Grundlagen und Forschungsergebnisse zum Zusammenhang von Sprache und sozialer Teilhabe mit Blick auf Mehrsprachigkeit zusammengestellt.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung

Interdisziplinäre Zugänge zu Mehrsprachigkeit und sozialer Teilhabe: Einleitung 9
Jörg Meier, Verena Blaschitz und İnci Dirim

[1] Grundlagen

[1.1] Soziale Teilhabe

1 Soziale Teilhabe aus bildungsphilosophischer Perspektive 21
Krassimir Stojanov

2 Soziale Teilhabe in der postmigrantischen Gesellschaft: zwischen kultureller
Hegemonie und Widerstand 30
Florian Ohnmacht und Erol Yıldız

[1.2] Mehrsprachigkeit

3 Formen und Funktionen der Mehrsprachigkeit 45
Claudia Maria Riehl

4 Große und kleine Sprachenordnungen in der Welt der Mehrsprachigkeit(en):
politische und gesellschaftliche Grundlagen 60
Volker Hinnenkamp und Elena Scharpe

5 Innere Mehrsprachigkeit und soziale Teilhabe 73
Rupert Hochholzer

6 Kognitive Aspekte des Spracherwerbs und der sozialen Teilhabe 84
Klaus-Börge Boeckmann

7 Mehrschriftlichkeit 99
Claudia Maria Riehl

[2] Disziplinäre und pädagogische Perspektiven

8 Didaktik der Mehrsprachigkeit 117
Anke Wegner und Eva Vetter

9 Mehrsprachigkeit in den Curricula 130
Hans-Jürgen Krumm

10 Interkulturelle Kommunikation in der Migrationsgesellschaft 141
Ursula Esterl

11 Testen und Bewerten mehrsprachiger Kompetenzen 157
Barbara Hinger

12 Mehrsprachigkeit und Sprachdiagnostik 170
Marion Döll

13 Mehrsprachigkeit in der Erwachsenenbildung 184
Thomas Fritz

14 Mehrsprachigkeit in der beruflichen Bildung und im Beruf 197
Matthias Prikoszovits

15 Mehrsprachigkeit in der Fachkommunikation 207
Thorsten Roelcke

16 Dem Unaussprechbaren Sprache(n) geben – Mehrsprachigkeit und Trauma 225
Daniel Wutti

17 Literarische Mehrsprachigkeit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts 238
Primus-Heinz Kucher und Simona Bartoli Kucher

[3] Historische Perspektiven auf Mehrsprachigkeit

18 Staat, Nation, Sprache und Bildung. Eine (vor allem) europäische Perspektive 253
Ingrid Gogolin

19 Deutsch als Fremdsprache in Europa – Mehrsprachigkeit und Sprach(en)kontakte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit 264
Jörg Meier

20 Mehrsprachigkeit in der historischen deutschsprachigen Presse Mittel- und Osteuropas 274
Jörg Meier

21 Mehrsprachigkeit in der Habsburgermonarchie 285
Stefan Michael Newerkla, Katharina Prochazka und Agnes Kim

22 Die Berücksichtigung und Organisation von Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit am Beispiel der österreichisch-ungarischen Armee, 1867-1914 299
Tamara Scheer

23 Mehrsprachigkeit und Sprachenpolitik im Europa des 20. Jahrhunderts 313
Tilmann Reuther

24 Migration und Mehrsprachigkeit im Ruhrgebiet 325
Jörg Meier

[4] Regionale, überregionale und nationale Formen von Mehrsprachigkeit

25 „Österreichisches Deutsch“ – Paradoxien und Perspektiven der deutschen Standard- bzw. Unterrichts- und Bildungssprache in Österreich 343
Manfred Michael Glauninger

26 Minderheitensprachen im österreichischen Schulsystem 355
Rudolf de Cillia

27 Herkunftssprachunterricht in Deutschland 366
Tanja Rinker und Erkam Ekinci

28 Mehrsprachigkeit in Deutschland: Die Mühen des Erfassens und Anerkennens 379
Volker Hinnenkamp

29 Koexistenz und Kohärenz der gesellschaftlichen und individuellen Mehrsprachigkeit in der
Schweiz 391
Edina Krompák

30 Translanguaging in frühkindlichen Bildungseinrichtungen in Luxemburg – mehrsprachiges Handeln von Kindern und Pädagoginnen 404
Claudine Kirsch, Simone Mortini und Valérie Kemp

31 Mehrsprachigkeit und Bildungsgerechtigkeit in der Großregion – ein europäisches Projekt 415
Anke Wegner und Julia Frisch

32 Zwei- und Mehrsprachigkeit in Ungarn – Tradition – Herausforderungen und Bildungschancen 429
Elisabeth Knipf-Komlósi und Marta Müller

33 Mehrsprachigkeit in der Slowakei 442
Jörg Meier

34 Leben als Kurdisch sprechender Mensch in der Türkei 454
Kemal İnal

35 Mehrsprachigkeit in Kanada 461
Tanja Tajmel

[5] Anwendungen und Methoden

36 Methoden der Mehrsprachigkeitsforschung 471
Friederike Dobutowitsch

37 Mehrsprachigkeit und soziale Teilhabeprozesse in der Bildungspraxis – methodische Hinweise 478
Catherine Carré-Karlinger

38 Mehrsprachige Subjekte – Sprachbiografien als intersubjektive Konstruktion490
Judith Purkarthofer und Brigitta Busch

39 Das Subjekt in der Mehrsprachigkeitsforschung 501
Vesna Bjegač und Doris Pokitsch

Schlusswort

40 Schlusswort: Erträge des Handbuchs – Aufgaben und Perspektiven 513
Jörg Meier, Verena Blaschitz und İnci Dirim

Autor:innenverzeichnis 519