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Elternratgeber Zweisprachigkeit
Informationen und Tipps zur mehrsprachigen Entwicklung und Erziehung von Kindern
8. überarbeitete und erweiterte Auflage 2025
Anja Leist-Villis
Waxmann
EAN: 9783830949947 (ISBN: 3-8309-4994-4)
182 Seiten, paperback, 15 x 21cm, Januar, 2025
EUR 22,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Fragt man Eltern, welche Sprache sie mit ihrem Kind sprechen möchten, so lautet die Antwort fast immer: Meine eigene Muttersprache. Erfahrungsberichte mehrsprachig erziehender Eltern zeigen jedoch, dass die Umsetzung dieser Überzeugung im Alltag oft nicht so leicht ist. Das Kind verweigert plötzlich eine der Sprachen oder vermischt sie. Zweifel kommen auf: Machen wir etwas falsch? Überfordern wir unser Kind? Derartige Fragen beantwortet die Autorin wissenschaftlich fundiert und zugleich leicht verständlich. Sie beschreibt, wie Kinder spielend Sprachen erwerben, welche Vorteile frühkindliche Mehrsprachigkeit haben kann und wie Eltern die mehrsprachige Erziehung individuell gestalten können. Umfassende Hintergrundinformationen, zahlreiche praktische Beispiele und konkrete Tipps machen diesen Ratgeber zu einem wertvollen Buch für Eltern, pädagogische Fachkräfte und auch Studierende.
Das Wissen über kindliche Mehrsprachigkeit und die Sensibilität im Umgang mit ihr wächst stetig. Diese erfreulichen und Mut machenden Entwicklungen sind in die achte, überarbeitete Auflage dieses Ratgebers eingeflossen, ergänzt um ein Kapitel zu Literacy: Wie können Eltern den (mehrsprachigen) Schriftspracherwerb ihrer Kinder unterstützen?
Anja Leist-Villis, Dr. phil., Jahrgang 1970, studierte Pädagogik der frühen Kindheit und Interkulturelle Pädagogik in Köln und promovierte während ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Essen. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind: Zweisprachigkeit - besonders griechisch-deutsche, Spracherwerb und Sprachförderung im Elementarbereich, frühkindliche Erfahrungen mit Schriftsprache und empirische Sozialforschung. Sie ist derzeit freiberuflich in der Fortbildung tätig. Links - kindlicher Spracherwerb und Sprachförderung: www.sprachfoerderung.info - frühkindliche Zweisprachigkeit: www.zweisprachigkeit.net
Rezension
Dieser "Elternratgeber Zweisprachigkeit" ist 2008 zuerst erschienen und liegt hiermit bereits in 8. überarbeiteter und erweiterter Auflage 2025 vor: das zeigt, wiew groß Interesse und Bedürfnis nach Information zu der Thematik sind. Kein Wunder; denn 2023 waren 10% aller Ehenen mit Kindern unter 18 Jahren binational und 12 % aller Kinder unter 6 Jahren lebten in binationalen Familien, weitere 22 % in Familien, in denen beide Elternteile nichtdeutscher Herkunft waren. Fazit: Mehrsprachigkeit stellt heutzutage längst keine Ausnahme mehr dar. Immer häufiger entstehen mehrsprachige Lebensräume, in die Kinder hineingeboren werden. Die Autorin beschreibt, wie Kinder spielend Sprachen erwerben, welche Vorteile frühkindliche Mehrsprachigkeit haben kann und wie Eltern die mehrsprachige Erziehung individuell gestalten können. Ein Buch, das zeigt, wie zweisprachige Erziehung gelingen kann!
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort (Hans H. Reich) 9
Anmerkungen zur 8., überarbeiteten Auflage 11
Einleitung und Hinweise zum Lesen 12
1 „Man braucht in Europa Sprachen – je mehr,
desto besser.“ Mehrsprachige Entwicklung 15
1.1 Was ist Sprache? 15
Funktionen der Sprache 16
Woraus besteht gesprochene Sprache? 18
Memo: Was ist Sprache? 21
1.2 Formen der Mehrsprachigkeit 22
Ein- oder mehrsprachige Gesellschaft? 23
Mehrheiten- oder Minderheitensprache? 25
Ein- oder mehrsprachige Familie? 27
Gleichzeitig oder nacheinander? 28
Natürlich oder gelenkt? 30
Memo: Formen der Mehrsprachigkeit 32
Tipps zur Einschätzung der eigenen Mehrsprachigkeit 33
1.3 Zweisprachigkeit = 2 × eine Sprache? 35
Anmerkungen zur Sprachkompetenz 35
Stärkere und schwächere Sprache 37
Sprachen in Kontakt 40
Ideal: Sprachbalance? 41
Memo: Wann ist man mehrsprachig? 42
Tipps zur Einschätzung mehrsprachiger Kompetenzen 43
1.4 Vorurteile gegenüber Mehrsprachigkeit 44
„In Deutschland spricht man Deutsch!“ 44
„Was soll das Kind mit Griechisch?“ 46
„Mehrsprachigkeit ist eine Überforderung!“ 48
„Mehrsprachige fangen später an zu sprechen!“ 50
„Mehrsprachige haben Sprachentwicklungsstörungen!“ 53
„Mehrsprachige lernen leichter Fremdsprachen!“ 55
Memo: Vorurteile gegenüber Mehrsprachigkeit 56
Tipps zum Umgang mit Vorurteilen 57
1.5 Positive Auswirkungen von Mehrsprachigkeit 60
Mehrsprachigkeit und Bewusstsein für Sprache 62
Mehrsprachigkeit und kognitive Entwicklung 65
Mehrsprachigkeit und kommunikative Kompetenz 66
Memo: Positive Auswirkungen von Mehrsprachigkeit 71
2 „Ich bin Griechin, aber ich kann auch Deutsch!“
Mehrsprachige Entwicklung 73
2.1 Wie erwerben Kinder Sprache(n)? 73
„Baby Bett!“ Spracherwerb ist Imitation 74
„Die Tiere schlefen alle!“ Spracherwerb durch Intuition 78
„Hallo und Tschüss!“ Spracherwerb in Interaktion 80
Vom Tennisball zum Erdball: Spracherwerb und Kognition 83
Voraussetzungen für den Spracherwerb 86
Besonderheiten des mehrsprachigen Spracherwerbs 87
Memo: Wie erwerben Kinder Sprache(n)? 88
Tipps zur Sprachförderung in Familie, Krippe und Kita 89
2.2 Auf dem Weg zur Schriftsprache 93
„Da steht Nick drauf.“ Was bedeutet lesen und schreiben? 93
„Ich muss was schreiben!“ Wie erwerben Kinder Schriftsprache? 95
„OmaOma“ – Schriftspracherwerb und Mehrsprachigkeit 97
„Wir lesen jeden Abend vor.“ Die Rolle des Umfeldes 98
„Ein Hund – zwei Hunde“ – Schreiben lernen in der Schule 99
Memo: Wie erwerben Kinder Schriftsprache? 101
Tipps zur Unterstützung des Schriftspracherwerbs. 102
2.3 Der Sprachgebrauch mehrsprachiger Kinder 104
„Kοίτα – guck!“ Codeswitching 104
„Machst du mir die τσάντα auf?“ Sprachmischung 109
„Das schmeißen wir!“ Transfer 115
Memo: Der Sprachgebrauch mehrsprachiger Kinder. 121
Tipps zum Umgang mit Sprachmischungen & Co. 122
2.4 Verweigerung einer Sprache 124
„Er antwortet oft auf Deutsch.“ Indirekte Verweigerung 125
„Ich will deine doofe Sprache nicht!“ Direkte Verweigerung 127
Mögliche Ursachen der Sprachverweigerung 128
Memo: Verweigerung einer Sprache 135
Tipps zum Umgang mit Verweigerungen 137
3 „Eine Gratwanderung zwischen Höflichkeit
und Konsequenz.“ Mehrsprachige Erziehung 140
3.1 Methoden mehrsprachiger Erziehung 140
Eine Person – eine Sprache 140
Familiensprache – Umgebungssprache 143
Memo: Methoden mehrsprachiger Erziehung 145© Waxmann Verlag nur für den privaten Gebrauch
3.2 Das Problem mit der Konsequenz 146
„Ich bin selbst schuld.“ Zwischen Anspruch und Realität 146
„Ich rede auch oft griechisch.“ Ursachen der Inkonsequenz 150
Memo: Das Problem mit der Konsequenz 161
Tipps zur bewussten Gestaltung mehrsprachiger Erziehung 164
4 Literatur 175
Besonders zum Weiterlesen für Eltern empfohlen 178
Endnoten 180
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