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Sprache und Identität Eine Einführung
Sprache und Identität
Eine Einführung




Anke Werani

Narr
EAN: 9783823384687 (ISBN: 3-8233-8468-6)
298 Seiten, paperback, 17 x 24cm, September, 2023

EUR 29,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Auf die Frage "Wer bin ich?" finden Individuen durch Narrationen und Reflexionen Antwortmöglichkeiten. Der offensichtliche Zusammenhang zwischen Sprache und Identität wird in dieser Einführung aus psycholinguistischer Sicht systematisch beleuchtet. Es werden terminologische Aspekte der Phänomene Sprache und Identität erläutert und auch Entwicklungsaspekte sowie neurowissenschaftliche Erkenntnisse einbezogen. Zentrale Fragen sind, wie über Narrationen Identität dargestellt sowie hergestellt wird und wie Identitätsmerkmale in Sprache ausgedrückt werden. Mit den Forschungsaspekten zum Komplex Sprache und Identität in den Bereichen Gender, Mehrsprachigkeit und soziale Medien wird aufgezeigt, wie umfassend und weitreichend diese Thematik ist. Das Buch richtet sich an Studierende und Lehrende in den Bereichen Linguistik, Psychologie, Soziologie, Kommunikationswissenschaften, Pädagogik und Lehramt sowie an alle, die in wissenschaftlichen Kontexten Antworten auf die spannende Frage suchen: "Wie hängen Sprache und Identität zusammen?"

Prof. Dr. Anke Werani lehrt und forscht als Psycholinguistin am Institut für Phonetik und Sprachverarbeitung an der Ludwig-Maximilians-Universtät München.
Rezension
Dieses psycholinguistische und kulturhistorische Einführungsbuch eröffnet verschiedene Perspektiven auf Zusammenhänge von Sprache und Identität. Die These lautet: Die Sprache, die anfangs Mittel der Kommunikation, Mittel des Verkehrs, Mittel der Organisation des kollektiven Verhaltens ist, wird später zum Hauptmittel des Denkens und aller höheren psychischen Funktionen, zum Hauptmittel des Aufbaus der Persönlichkeit (Vygotskij). Sprache dient nicht nur dazu, andere zu verstehen, sondern vor allem auch dazu, sich selbst zu verstehen. Unter Identität wird im Alltagsgebrauch gemeinhin eine (vermeintlich) unveränderliche, vollkommene, innere und als Selbst erlebte Einheit eines Individuums verstanden. Mit der Sprache verhält es sich ähnlich, sodass sprechen zu können ebenfalls als selbstverständliche Fähigkeit des Individuums angenommen wird. Dieses Buch greift diese angeblichen Selbstverständlichkeiten in den Auffassungen von Sprache und Identität kritisch auf und möchte zur Diskussion anregen; denn Sprache und Identität sind nie abgeschlossen und stets in Bewegung und formen einander.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

1 Einleitung und Überblick 9

1.1 Zwei Denkimpulse 9
1.2 Ausgangspunkte 11
1.3 Ziel und Aufbau des Buchs 15
1.4 Hinweise zur Lektüre 17

2 Sprachliche Tätigkeit - ein Sprachbegriff 21

2.1 Die Forschungsdisziplin Psycholinguistik 22
2.2 Sprache und Sprechen 26
2.3 Sprachliche Tätigkeit - eine Begriffsbestimmung 28

3 Theoretische Annäherungen an das Konzept Identität 41

3.1 Identität als Kontinuität 42
3.2 Identität als Balanceakt 46
3.3 Identität als Kohärenz 50
3.4 Identität als Bewegung 52

4 Soziale Identität 59

4.1 Ausgangspunkte der sozialen Identität 60
4.2 Sprachliche Stile in Gruppen 64
4.3 Beispiele sprachlicher Aspekte sozialer Identität 66

5 Persönliche Identität 81

5.1 Physische Identität 84
5.2 Psychische Identität 89
5.3 Persönliche Identität und Sprache 92

6 Sprachliche Formen der Identität 99

6.1 Narrationen - erzählen können 100
6.2 Narrative Identität 107
6.3 Das dialogische Selbst 112
6.4 Facetten des Nichterzählens 115

7 Identitätsmerkmale im sprachlichen Ausdruck 121

7.1 Verbaler Ausdruck der Ich-Identität 124
7.2 Extraverbaler Ausdruck der Ich-Identität 132

8 Personennamen — Etiketten der Identität 141

8.1 Das Fundament des Namenhabens 142
8.2 Aspekte zur Vielfalt der Namensgebungen 149
8.3 Zur identitätsstiftenden Funktion von Vornamen 153
8.4 Namensänderung = Identitätsänderung? 158

9 Entwicklungsaspekte von Sprache und Identität 165

9.1 Das Ur-Wir 168
9.2 Die Entdeckung der Sprache und des Selbst 175
9.3 Der Beginn der Individuation von Sprache und Person 178
9.4 Der Übergang zur Autonomie 181
9.5 Die Identitätskrise der Adoleszenz 182

10 Neurowissenschaftliche Grundlagen von Sprache und Identität 187

10.1 Grundlagen für die Betrachtung des Gehirns 187
10.2 Neurowissenschaftliche Aspekte der Sprache 193
10.3 Neurowissenschaftliche Aspekte der Identität 198

11 Geschlecht, Sprache und Identität 205

11.1 Geschlechtsstereotype 208
11.2 Geschlechtsidentität 211
11.3 Transidentität 216
11.4 Ausdruck von Geschlechtsidentität in der Sprache 220

12 Mehrsprachigkeit und Identität 227

12.1 Zur Komplexität von Mehrsprachigkeit 228
12.2 Mehrsprachige Identität 238

13 Sprache, Identität und soziale Medien 249

13.1 Soziale Medien — eine Bestandsaufnahme 250
13.2 Veränderungen der Kommunikation durch soziale Medien 253
13.3 Virtuelle Identität 259
13.4 Ich-Identität in der Digitalität 261

Literatur 267
Register 297