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Wie Sprache funktioniert Einführung in die Linguistik für Pädagoginnen und Pädagogen
Wie Sprache funktioniert
Einführung in die Linguistik für Pädagoginnen und Pädagogen




Susanna Buttaroni (Hrsg.)

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834007476 (ISBN: 3-8340-0747-1)
394 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2010, 8 Abb.

EUR 29,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In diesem Buch finden angehende und erfahrene Pädagoginnen, SprachheilpädagogInnen sowie Eltern aktuelle und praxisrelevante Informationen über die faszinierende Ressource „Sprache“: Was ist „Sprache“? Was unterscheidet verschieden Sprachen? Wie „verwalten“ wir Sprache in unserem Kopf?

Was passiert, wenn wir eine neue Sprache lernen? Oder mehrere Sprachen?

Das International anerkannte Autorenteam lädt die Leser/innen ein, sich spannendes Wissen anzueignen, sich weitere Fragen zum Thema zu stellen und aus zusätzlichen Quellen noch mehr darüber zu erfahren.

Wie bereits viele PädagogInnen aus verschiedenen europäischen Ländern bestätigen können, ergibt sich aus diesen begleiteten Lernerlebnissen eine wesentliche Unterstützung bei der anspruchsvollen beruflichen Aufgabe, die mehrsprachige Entwicklung von Kindern im Vor- und Grundschulalter zu fördern.
Rezension
Dieses Buch möchte u.a. die mehrsprachige Entwicklung von Kindern im Vor- und Grundschulalter fördern. Und es möchte das bei den Leser/inne/n vorhandene Interesse für den Spracherwerb im Allgemeinen verstärken. Nach einem Überblick über die Theoretische Sprachwissenschaft (Kap. 1) folgt in Kap. 2 die Psycholinguistik: die komplexe Welt aus Lauten und Strukturen in Aktion! Kap. 3 Neurolinguistik zeigt auf, wie kreativ und planend der Mensch mit Sprache umgeht, Kap. 4 und 5 zeigen die Entwicklung der sprachlichen Fähigkeit des Menschen auf: monolingual und bilingual. Kindersprache ist demzufolge sehr viel weniger chaotisch als zunächst angenommen, vielmehr ist der Spracherwerbsprozess ein sehr strukturiertes Geschehen. Kap. 7 wendet sich dem für viele Pädagog/inn/en besonders bedeutsamen Fremdsprachenerwerb zu, bevor Kap. 8 den Band mit der schriftlichen Kommunikation (Lesen) beendet. - Fazit: Sehr informativ für alle, die sich als Pädagog/inn/en für Sprache interessieren!

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort XV

Kapitel l - Einführung in die allgemeine Linguistik
Judith Kainhofer / Hubert Haider

1.1 Das Forschungsgebiet der Linguistik: Womit beschäftigt sie sich? l
1.2 Sprache und Grammatik: Mehr als nur Regeln plus Wörter 3
1.3 Sprachfähigkeit und Universalgrammatik (UG): Sprache und Grammatik als angeborene mentale Fähigkeit des Menschen 6
1.3.1 Das meiste, was wir über unsere Sprache wissen, ist unbewusst 6
1.3.2 Menschen sind mit einer angeborenen Grammatikfähigkeit ausgestattet 6
1.3.3 Wie ist das Verhältnis von Universalgrammatik und den Einzelsprachen? 9
1.4 Der modulare Aufbau der Sprachfähigkeit 11
1.4.1 Das mentale Lexikon: Auflistung der Wortschatzelemente plus grammatische Information 12
1.4.2 Phonologie: Die Lautsysteme von Sprachen 15
1.4.2.1 Phonologie: Sprachspezifische Phoneminventare 19
1.4.2.2 Phonologie: (Sprachspezifische) Kombination von Sprachlauten 21
1.4.3 Morphologie: Die Struktur und die Eigenschaften von Wörtern und Wortteilen 25
1.4.3.1 Wortbildung 25
1.4.3.2 Flexion 32
1.4.4 Syntax: Die Struktur von Sätzen und Wortgruppen 35
1.4.4.1 Ein Satz ist mehr als das Aneinanderreihen einzelner Wörter 35
l A.4.2 Die Abfolge der Elemente innerhalb eines Satzes: Wortstellung 36
1.4.4.3 Die Beziehung zwischen Aussagesätzen und Fragesätzen: Fragebildung 39
1.4.4.4 „Wortarten": Verben, Nomen, Adjektive, Artikel usw. 41
1.4.5 Die Interpretationen sprachlicher Ausdrücke: Semantik (die wörtliche Interpretation von Ausdrücken) und Pragmatik (situationsbedingte Bedeutungen von Ausdrücken) 43
1.5 Die Klassifizierung von Sprachen: Sprachfamilien und Sprachtypen (Sprachtypologie) 47
1.6 Der Status von Dialekten: Besteht ein Unterschied zwischen „Dialekten" und „Sprachen"? 53
Literatur 55

Kapitel 2 - Psycholinguistik
Maria Nella Carminati

2.1 Einführung 57
2.1.1 Was ist das Forschungsgebiet der Psycholinguistik? 57
2.1.2 Die Forschungsmethoden der Psycholinguistik 58
2.2 Satzverständnis 59
2.2.1 Satzverständnis ist ein komplexer, mehrstufiger Prozess 59
2.2.2 Die Hauptphasen der Sprach Verarbeitung: Überblick 60
2.2.3 Sprachverarbeitung erfolgt inkrementell und außerordentlich schnell 61
2.2.4 Inkrementalität resultiert aufgrund unserer beschränkten Speicherressourcen 63
2.3 Die Phasen des Sprachverstehens 63
2.3.1 Phase l: Sprach Wahrnehmung und Sprachsegmentierung 63
2.3.2 Phase 2: Lexikalischer Zugriff 65
2.3.2.1 'I need a shigarette': Beeinflusst der Kontext den lexikalischen Zugriff? 66
2.3.2.2 Modularität und Interaktivität 68
2.3.2.3 Mehr über den lexikalischen Zugriff: Wie das mentale Lexikon organisiert ist 70
2.3.3 Phasen 3-4: Parsing und semantische Interpretation 72
2.3.4 Die „Garden Path-Theorie: Eine modulare Betrachtungsweise des Parsings 75
2.3.5 Die „Constraint Satisfaction-Theorie": eine interaktive Sichtweise des Parsings 83
2.3.6 Die Verarbeitung von wh-Dependenzen: Interrogativ- und Relativsätze 89
2.3.7 Relativsätze 91
2.3.8 Verarbeitung der Wortstellung und Kasus 92
2.3.9 Die Herstellung von Verbindungen zwischen Sätzen: Die Diskursverarbeitung 96
2.3.9.1 Diskursverarbeitung: Pronomina 97
2.3.9.2 Diskursverarbeitung: Explizit vs. Null-Pronomina 99
2.4 Satzverarbeitung bei Kindern 100
2.5 Sprachproduktion 103
2.6 Schlussfolgerungen 106
Literatur 106

Kapitel 3 - Neurolinguistik
Philip Rausch / Chris Schaner-Wolles

3.1 Von der Psycho-zur Neurolinguistik 109
3.2 Von den Bausteinen des Gehirns zu den Bausteinen der Sprache 110
3.2.1 Wesentliches über den Aufbau des menschlichen Gehirns 110
3.2.2 Wenn das Sprachsystem zusammenbricht: die Aphasien 112
3.2.3 Ein Schnellkurs über neurolinguistische Methoden: Modularität und Dissoziationen 115
3.2.4 Von unterschiedlichen Bereichen des Sprachsystems: Bausteine des mentalen Lexikons 116
3.2.5 Störungen sprachlicher Funktionen: Broca- und Wernicke-Aphasie unter der Lupe 120
3.2.5.1 Merkmale der Wernicke- und Broca-Aphasie: Von der Produktion 121
3.2.5.2 zum Verständnis 123
3.2.6 Funktionelle bildgebende Verfahren: Einblicke in das arbeitende Gehirn 127
3.2.7 Wie passt Sprache in Module und wie passen Module ins Gehirn - eine Ansichtssache 131
3.2.8 Von links nach rechts 132
3.3 Einige Prinzipien der Funktionsweise und Entwicklung des Gehirns 134
3.3.1 Aufbau und Funktionsweise von Gehirnzellen 134
3.3.2 Einige Prinzipien der Gehirnentwicklung und-Organisation 137
3.3.3 Das plastische Gehirn: Wie das Gehirn auf Herausforderungen reagieren kann 140
3.3.4 Kritische/sensible Perioden 142
3.4 Ein Gehirn, mehrere Sprachen 144
3.4.1 Zweitsprachen sind überall - oder? 145
3.4.2 Gedächtnissyteme in Erst-und Zweitsprache 147
3.5 Rückblick und Ausblick 151
Literatur 152

Kapitel 4 - Der Erstspracherwerb
Maria Teresa Guasti

4.1 Einführung 159
4.2 Wann beginnt der Spracherwerb? 159
4.2.1 Einen Pfad durch das Babel der Sprachen finden 159
4.3 Erwerb von Lauten 162
4.3.1 Erwerb als Selektionsprozess 162
4.3.2 Kategoriale Wahrnehmung 163
4.4 Sprachproduktion: Die ersten Schritte 164
4.4.1 Das phonetische Lallen 164
4.4.2 Das manuelle Lallen: Was die Hände ausdrücken 165
4.4.3 Was das manuelle Lallen über die Sprachkapazität verrät 165
4.4.4 Exkurs: Gebärdensprachen 165
4.5 Sprachverstehen und Sprachproduktion: Wörter 166
4.5.1 „Warumwörterfindeneinproblemdarstellt" 167
4.5.2 Wörter als bedeutungstragende Lautketten 169
4.5.2.1 Das Problem, Wortbedeutungen zu erwerben 169
4.5.2.2 Eine Beziehung zwischen dem Wort und der Welt herstellen 170
4.5.3 Wortproduktion: Von Null bis zur „Wortschatzexplosion" 171
4.5.4 Verstehen und Produktion 173
4.5.5 Begriffserweiterung durch Übergeneralisierung 174
4.5.6 Substantive und Verben 175
4.5.7 Syntaktische Strukturen und Verbbedeutung 176
4.6 Sprachproduktion: Erste Sätze 179
4.6.1 Die erste Kombination: Die richtige Reihenfolge 180
4.6.2 Durchschnittliche Äußerungslänge (MLU) 182
4.6.3 Telegrammstil 183
4.6.4 Produktion vs. Verständnis von Funktionswörtern 185
4.6.5 Die Reihenfolge der Produktion von Funktionsmorphemen 185
4.6.6 Ein Beispiel für Auslassung: Das Subjekt 188
4.6.7 Überregularisierung 189
4.7 Sprachproduktion: Die Bildung komplexer Sätze 190
4.7.1 Fragebildung 191
4.7.2 Relativsätze 193
4.7.3 Passivsätze 195
4.8 Wie erwerben Kinder Sprache? 196
4.8.1 „Imitation" 197
4.8.2 „Ihre Eltern/Betreuer lehren Sie" 197
4.8.3 „Babysprache" oder kindgerechte Sprache 198
4.8.4 Die angeborene Fähigkeit, Sprachen zu erwerben 198
4.8.5 Die Theorie der Universalgrammatik: Ein angeborenes System, um Sprache zu erwerben 199
4.8.6 Interaktionstheorie 201
4.8.7 Bestandsaufnahme 202
4.9 Zusammenfassung 203
Literatur 205
Weiterführende Literatur 208

Kapitel 5 - Der bilinguale Erstspracherwerb
Natascha Müller

5.1 Einführung 209
5.2 Kontexte des Spracherwerbs 209
5.3 Zwei Sprachen von Geburt an: Fusion oder Trennung? 211
5.3.1 Fusion 211
5.3.2 Sprachentrennung 213
5.4 Zwischensprachliche Einflüsse und Trennung 218
5.4.1 Zwischensprachliche Einflüsse von innen 218
5.4.2 Zwei Bedingungen für den übereinzelsprachlichen Einfluss 220
5.5 Der zwischensprachliche Einfluss in Beziehung zum Spracherwerbsprozess 224
5.6 Was ist „Sprachdominanz"? 228
5.7 Sprachdominanz: Definition durch Korrelationen? 231
5.8 Bilingualer Spracherwerb und Bezug auf eine Norm 233
5.9 Verschiedene Wege in die Zweisprachigkeit? 237
5.10 Welche anderen Faktoren spielen eine Rolle? 239
5.11 Schlussfolgerungen 241
Literatur 241
Weiterführende Literatur 243

Kapitel 6 - Zweitspracherwerb
Muzeyyen Sevinc

6.1 Was ist „Zweitspracherwerb"? 245
6.1.1 L2-Erwerb: Kulturelle Faktoren 246
6.2 Der L2-Erwerbsprozess 247
6.2.1 Der L2-Erwerbsprozess: Entwicklungsphasen 248
6.2.2 Der L2-Erwerbsprozess: Sprachproduktion 251
6.2.3 Der L2-Erwerbsprozess: Die Rolle der „Fehler" 252
6.2.4 Gemeinsamkeiten und Wechselwirkungen beim L1- und L2-Erwerbsprozess 255
6.3 Der L2-Erwerbsprozess: Individuelle Variablen 257
6.3.1 Alter und „kritische Periode" bezüglich des L2-Erwerbs 257
6.3.2 Alter, die L1 und Akzentbildung 259
6.3.3 Motivation 260
6.3.4 Allgemeine kognitive Strategien, die die kritische Periode kompensieren 261
6.3.5 L2-Erwerb im akademischen Kontext 262
6.4 Der L2-Erwerbsprozess: begünstigende Faktoren 266
6.5 L2-Erwerbstheorien und Forschungsperspektiven 271
6.6 Schlussfolgerungen 273
Literatur 274

Kapitel 7 - Fremdsprachenerwerb
Andreas Rohde

7.1 Was ist Fremdsprachenerwerb? 279
7.2 Fremdsprachenerwerb als ein Prozess: Komponenten und Faktoren 280
7.2.1 Natürliche Erwerbsfähigkeiten 281
7.2.2 Kontextuelle Faktoren 281
7.2.2.1 Wie motivierend ist Fremdsprachenlernen? 281
7.2.2.2 Quantität und Qualität des Inputs 284
7.2.2.3 Möglichkeiten der Interaktion 284
7.2.2.4 Output 286
7.2.3 Individuelle Faktoren 287
7.2.3.1 Alter 287
7.2.3.2 Andere Faktoren 288
7.3 Fremdsprachenerwerb als ein Prozess: Entwicklung 289
7.3.1 Entwicklungsstadien 290
7.3.2 Die Rolle von „Fehlern" und Korrektur 293
7.3.3 L1-und L2-Einfluss auf den Fremdsprachenerwerb 295
7.4 Der Prozess des Fremdsprachenerwerbs: Fördernde Faktoren 298
7.4.1 Bereitstellung optimaler Kommunikation 299
7.4.2 Bereitstellung von optimalem Input 302
7.4.3 Bereitstellung optimaler metasprachlicher Information 304
7.5 Fremdsprachenerwerb: Theorien und Forschungsperspektiven 308
7.6 Fazit 309
Literatur 310
Weiterführende Literatur 312

Kapitel 8 - Lesen
Susanna Buttaroni

8.0 Einführung 313
8.1 Einige Informationen über den Leseprozess 313
8.1.1 Leseobjekte: Schriftsysteme und orthographische Systeme 315
8.1.2 Voraussetzungen für die Lesefähigkeit 318
8.1.3 Die Verarbeitung geschriebener Sprache 321
8.2 Leser/in werden 327
8.2.1 Laute und Schrift 330
8.2.2 Bilinguale Leserinnen 335
8.2.3 Lesen in einer L2 und in einer Fremdsprache 337
8.3 Einige Informationen über das Schreiben 340
8.3.1 Der Schreiberwerb 341
8.4 Förderung der Literalitätsfertigkeiten 344
8.4.1 Das Literalitätsumfeld 344
8.4.2 „Vorgelesen bekommen" und andere soziale Leseformen 347
8.4.3 Trainingseffekte 349
8.5 Schlussfolgerungen 355
Literatur 355

Sachwortregister 363
Bio-biographische Angaben zu den Autorinnen 369
Abbildungsliste 372