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Deutschunterricht in der inklusiven Grundschule Perspektiven und Beispiele
Deutschunterricht in der inklusiven Grundschule
Perspektiven und Beispiele




Nadine Naugk, Alexandra Ritter, Michael Ritter, Sascha Zielinski

Beltz Verlag
EAN: 9783407257444 (ISBN: 3-407-25744-9)
256 Seiten, paperback, 17 x 24cm, August, 2016

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Lernen in Vielfalt und Gemeinsamkeit« – dieser Anspruch ist als pädagogische Aufgabe in der Schule angekommen. Doch welche fachdidaktischen Konsequenzen sind zu ziehen? Basierend auf theoretischen Konzeptionen einer inklusiven Didaktik und anhand konkreter Beispiele erarbeiten die Autor/innen Perspektiven auf einen Deutschunterricht in der inklusiven Grundschule, der ohne die trennenden Unterscheidungsmechanismen eines separierenden Unterrichts auskommt.

Wie kann der Anspruch einer inklusiven Schule eingelöst werden, wenn 25 Kinder einer heterogenen Lerngruppe ganz unterschiedliche Ansprüche und Unterstützungsbedürfnisse beim sprachlichen und literarischen Lernen zeigen? Wie kann verhindert werden, dass individuelle Förderung zur Vereinzelung von Kindern und Inklusion zur Auflösung der Lerngemeinschaft führt? Welche Unterrichtsgegenstände schaffen einen gemeinsamen Rahmen, der individuelles Arbeiten möglich macht, dabei aber nicht auf ein hohes Anregungspotenzial und anspruchsvolle Lerngelegenheiten verzichtet? Anhand konkreter Beispiele erarbeiten die Autor/innen Perspektiven auf den Deutschunterricht in der inklusiven Grundschule, die diesen und ähnlichen Fragen nachgehen und Antworten suchen.

Aus dem Inhalt:

Kreative Schreibszenarien als gemeinsamer Gegenstand

Anspruchsvolle Bilderbücher und individuelle Sinnbildung

Aufgabenpotenziale

Der erweiterte Textbegriff als Beurteilungsgrundlage

Inklusive Zugänge zu literarischen Texten

Kooperatives Lernen
Rezension
Sieben Jahre nach der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), die 2009 einen inklusiven Paradigmenwechsel für das deutsche Schulsystem eingeleitet hat, werden deutsche Schulen (formal) immer inklusiver. Sonderpädagogen kommen an Regelschulen, Fortbildungen für Lehrkräfte in Regelschulen werden gestartet. Der Weg zur Inklusion in Schulen ist allerdings noch lange nicht abgeschlossen. Welche fachdidaktischen Konsequenzen sind aus der Umsetzung von Inklusion im Unterricht zu ziehen? Dieser Band verdeutlicht das am Beispiel "Deutschunterricht in der inklusiven Grundschule" (Titel): Wie kann der Anspruch einer inklusiven Schule eingelöst werden, wenn 25 Kinder einer heterogenen Lerngruppe ganz unterschiedliche Ansprüche und Unterstützungsbedürfnisse beim sprachlichen und literarischen Lernen zeigen? Wie kann verhindert werden, dass individuelle Förderung zur Vereinzelung von Kindern und Inklusion zur Auflösung der Lerngemeinschaft führt? Welche Unterrichtsgegenstände schaffen einen gemeinsamen Rahmen, der individuelles Arbeiten möglich macht, dabei aber nicht auf ein hohes Anregungspotenzial und anspruchsvolle Lerngelegenheiten verzichtet? Inklusives lernen erfordert auch veränderte fachdidaktische Perspektiven.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Deutschunterricht zwischen Gemeinsamkeit und Individualisierung – inklusives Lernen als Chance für alle Kinder

Schlagwörter:
Leseförderung | Inklusion | Deutschdidaktik | Inklusive Didaktik | Schriftsprache | Schriftspracherwerb | Lesen | Sprachförderung
Kategorien:
Pädagogik
Methodik & Didaktik
Grundschule
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

I. Grundsätzliche Gedanken zur Herausforderung
Inklusiver Deutschunterricht


1 Ausgangspunkte, Zugänge und konzeptionelle Überlegungen 14

1.1 »Mama, ich bin dumm!« – einige einleitende Überlegungen zu einer schwierigen Diskussion 14
1.2 Inklusion und inklusive Bildung – das deutsche Schulsystem im Zeichen der UN-Behindertenrechtskonvention 20
1.3 Inklusive Didaktik – Lernen in Vielfalt und Gemeinsamkeit 25
1.4 Der Heterogenitätsbegriff in der deutschdidaktischen Diskussion 33
1.5 Deutschunterricht in der inklusiven Grundschule – ein konzeptioneller Aufriss 43

II. Inklusive Praxis – Beispiele und Perspektiven

2 Nicht zu schwer! Ein anderer Blick auf Differenzierung und Vereinfachung 58

2.1 Beispiel: Kinder arbeiten an einem Gedicht 58
2.2 Ich-Botschaft und Weltaneignung – Lesarten zu Kindertexten 60
2.3 Literarisches Lernen – hoher Anspruch und reale Bedingungen 64
2.4 Individuelle Herausforderungen – eine irritierende Entwicklungslogik 66
2.5 Wenn das Ziel zum Ausgangspunkt wird – Teilhabe an schriftkultureller Praxis 69
2.6 Weiterführende Gedanken zur gezielten Förderung von Teilkompetenzen 72

3 Und wo bleibt die Grammatik? Aufgaben und Lerngerüste für kreatives Sprachhandeln 74

3.1 Differenzierung aus Sicht der Lehrenden 74
3.2 Kriterien für Aufgaben in einem inklusiven Unterricht 76
3.3 Entdeckungen in den Kindertexten – das Prinzip des explorativen Lernens 83
3.4 Folgerungen für einen inklusiven Deutschunterricht 89

4 Sprache bilden – Sprache fördern: explizit oder implizit? 91

4.1 Sprachkompetenz als Voraussetzung für Schulerfolg 91
4.2 Möglichkeiten der Sprachförderung 92
4.3 Eine irritierende Szene – mündliches Erzählen von Fantasiegeschichten 93
4.4 Sprachförderung durch (Märchen-)Erzählen 99
4.5 Mündliches Erzählen – Übergang in die Schriftlichkeit 100
4.6 Fazit 104

5 Bild – Sprache – Schrift: Zugänge zur Medialität des Schreibens 107

5.1 Beispiel: Schreiben zu einem Bilderbuch 107
5.2 Die Ergebnisse der Kinder im Spannungsfeld von Wort und Bild 109
5.3 Schriftspracherwerb als Medienübergang 116
5.4 Arrangements mit Bild und Sprache – Gerüst und Spielraum 118
5.5 Medial vielfältiger Schriftgebrauch statt Komplexitätsreduktion 121

6 »S w na mualar« – eine Erweiterung des Textbegriffs 123

6.1 Beispiel: Schreibt Erik einen Text? 123
6.2 Was ist ein Text? Eine Standortbestimmung 127
6.3 Ansätze zu einem erweiterten Textbegriff 129
6.4 Ein neuer Blick auf Eriks Text 131
6.5 Heterogenitätssensible Konzepte der Schreibdidaktik in der Grundschule 135
6.6 Texteverfassen als vielgestaltige Anforderung 137

7 Literarästhetische Welten entdecken – Zugänge zu Texten eröffnen 139

7.1 Ausgangspunkt Gedicht: mit Texten Welten öffnen 139
7.2 Zum Stellenwert von literarischen Texten im inklusiven Unterricht 145
7.3 Zugänge finden – Erstbegegnung mit Texten 147
7.4 Zugänge finden – weiterführende Arbeit mit Texten 150
7.5 Gemeinsame Lernsituationen – ein Fazit 154
7.6 Ein abschließendes Beispiel 154

8 Überforderung oder Herausforderung?
Zum Umgang mit anspruchsvollen Bilderbüchern 156

8.1 Lesarten von Bilderbüchern 156
8.2 Bilderbücher – mehr als Bild-Text-Erzählungen 161
8.3 Bilderbücher im inklusiven Deutschunterricht 164
8.4 Bedenken bei der Buchauswahl 165
8.5 Komplexe (mehrsprachige) Bilderbücher und Inklusion? 167
8.6 Vielfalt entdecken und erleben – Konsequenzen für den inklusiven Unterricht 169

9 Eigenartig und einzigartig – Vielfalt in der Kinderliteratur 173

9.1 Vielfalt im Unterricht – Vielfalt als Gegenstand 173
9.2 Beispiel: Darstellungen von Eigenart und Fremdheit im Bilderbuch 175
9.3 Andersartigkeit als Angebot zur Persönlichkeitsbildung – ein pädagogischer Blick 176
9.4 Eigenart und Fremdheit als Gegenstände literarästhetischer Bildung 178
9.5 Entgrenzung als Zugang zu Fremdheit und Eigenart 179
9.6 Kinderliterarische Beispiele zum Thema Vielfalt 180
9.7 Sich das Fremde zu eigen machen – ein Perspektivwechsel 187
9.8 Kinderliteratur als fiktionaler Gestaltungsspielraum – ein Fazit 188

10 Helfen im inklusiven Deutschunterricht – Einblick in eine Unterrichtssituation 190

10.1 Hilfe geben und Hilfe empfangen 190
10.2 Beispiel: Märchen als Basis für kreative Schreibprozesse 192
10.3 Konkrete Hilfsangebote im Schreibprozess – ein Schülerbeispiel 193
10.4 Verdichtung und Ausblick 204

III. Zusammenführung der Perspektiven und Ausblick

11 Inklusive Deutschdidaktik – Paradigmenwechsel oder alter Wein in neuen Schläuchen? 210

11.1 Versuch einer Standortbestimmung 210
11.2 Heterogene Lerngruppen – nicht nur in der Schule 211
11.3 Unterricht zwischen Sozialisation und Lehrgangssystematik 215
11.4 Ansprüche an eine inklusive Deutschdidaktik des sprachlichen Handelns 218
11.5 Herausforderung Kompetenzbegriff 224
11.6 Zum Abschluss 230

Literaturverzeichnis 236
Verzeichnis wichtiger Begriffe 248
Transkriptionslegende 250