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Umgang mit psychischen Störungen im Unterricht Klinisches Classroom Management. Mit E-Book inside
Umgang mit psychischen Störungen im Unterricht
Klinisches Classroom Management. Mit E-Book inside




Marcus Eckert

Beltz Verlag
EAN: 9783407832047 (ISBN: 3-407-83204-4)
279 Seiten, paperback, 16 x 24cm, März, 2022

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Etwa 15 bis 20% der Kinder und Jugendlichen leiden unter psychischen Störungen (z.B. Angststörungen, Depression, AD(H)S, Posttraumatischen Belastungsstörungen etc.). Die betroffenen Kinder und Jugendlichen erleben die Schule in der Schülerinnenrolle häufig als besondere Herausforderung. Vielfach werden auch die Schüler-Lehrer-Interaktionen, das Miteinander in der Lerngruppe und die Leistungen dieser Schülerinnen durch das Störungsbild beeinträchtigt. Für einen guten, gesunden und fairen Umgang mit diesen Schülerinnen, benötigen Lehrerinnen und pädagogische Mitarbeiterinnen Hintergrundwissen über die verschiedenen Störungsbilder und ihre Besonderheiten sowie Strategien zum Umgang mit ihnen im Rahmen von Schule und Unterricht. Deshalb zielt dieses Buch darauf ab, erstens die gängigen Störungsbilder des Kindes- und Jugendalters für Lehrerinnen und pädagogische Mitarbeiter verständlich darzustellen. Zweitens werden praxistaugliche und zugleich wissenschaftliche fundierte Strategien zum Umgang mit den Besonderheiten der jeweiligen Störungsbilder vorgestellt, die im Rahmen des Classroom Managements zum Einsatz kommen können. Drittens werden störungsspezifische Beratungsstrategien vorgestellt, die auf die Beratung von betroffenen Schülerinnen und deren Eltern abzielen.

Prof. Dr. Marcus Eckert ist Professor für Psychologie an der APOLLON Hochschule in Bremen.
Rezension
Nicht wenige Kinder und Jugendliche leiden unter psychischen Störungen wie z.B. Angststörungen, Depression, AD(H)S, Posttraumatischen Belastungsstörungen etc. und entsprechend leidet oft auch das Unterrichtsgeschehen unter diesen Störungen. Lehrkräfte kommen dann nicht selten an ihre Grenzen. Klinisches Classroom Management will hier weiterhelfen. Deshalb zielt dieses Buch darauf ab, erstens die gängigen Störungsbilder des Kindes- und Jugendalters für Lehrerinnen und pädagogische Mitarbeiter verständlich darzustellen. Zweitens werden praxistaugliche und zugleich wissenschaftliche fundierte Strategien zum Umgang mit den Besonderheiten der jeweiligen Störungsbilder vorgestellt, die im Rahmen des Classroom Managements zum Einsatz kommen können. Drittens werden störungsspezifische Beratungsstrategien vorgestellt, die auf die Beratung von betroffenen Schülerinnen und deren Eltern abzielen. Die Maßnahmen zielen entweder auf einen präventiven Umgang, auf einen Umgang mit Betroffenen und auf einen klugen Umgang mit der Lerngruppe, die teilweise mitleidet oder etwas mitbekommt. Wie können alle Beteiligten - auch die Klassengemeinschaft - an solchen Schwierigkeiten wachsen? Schließlich gibt es Bedingungen innerhalb des Settings Schule, die das Auftreten psychischer Störungen fördern können (Risikofaktoren). Und es gibt solche, die Kinder und Jugendliche stark machen, so dass die Wahrscheinlichkeit, an einer psychischen Störung zu erkranken bzw. dass sie sich weiter ausprägt, sinkt. Die Aufgabe von Prävention ist es, die Risikofaktoren zu minimieren und allgemeine Schutzfaktoren zu fördern. In jedem Kapitel finden sich störungsspezifische Präventionsvorschläge, die mit der ganzen Lerngruppe durchgeführt werden können.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Schule | Unterricht | Klassenführung | Unterrichtspraxis | Führung
Inhaltsverzeichnis
1. Warum klinisches Classroom Management? oder: eine Gebrauchsanweisung für dieses Buch 13

1.1 Warum Lehrer:innen sich mit psychischen Störungen auseinandersetzen sollten 14
1.2 Gebrauchsanweisung für dieses Buch 18
1.2.1 Wie sind die Kapitel aufgebaut? 19
1.2.2 Ressourcenorientierte Haltung 20
1.2.3 Warum Sie mit Diagnose-Vermutungen besonders vorsichtig sein sollten 20
1.2.4 Die sechs Raben und deren Funktion 22

2. Günstiges und ungünstiges Lernen in der Schule: Allgemeine Risiko- und Schutzfaktoren 24

2.1 Stress: Risiko, Herausforderung und Würze 25
2.1.1 Was ist Stress? 26
2.1.2 Embodiment: Niederschwellige Möglichkeiten, Stress im Unterricht zu reduzieren 29
2.1.3 Stress in der Entwicklung von Psychopathologien 33
2.2 Bindung und Beziehungsgestaltung 36
2.2.1 Günstige Kontextbedingungen schaffen 38
2.2.2 Korrigierende Erfahrungen ermöglichen: Vertrauen aufbauen und Beziehung gestalten 44

3. Angststörungen in der Schule erkennen und betroffene Schüler:innen unterstützen 57

3.1 Angst – Skizze einer hilfreichen Emotion 57
3.1.1 Die körperliche Reaktion bei Angst 58
3.1.2 Wie Angst unsere Wahrnehmung und unser Denken beeinflusst 60
3.1.3 Das Gefühl der Angst und deren Funktion 61
3.1.4 Angst als Ausdruck und als Form der Kommunikation 62
3.2 Wie Angststörungen im Allgemeinen entstehen und was sie aufrechterhält 63
3.3 Welche Angststörungen gibt es? Ein Überblick 66
3.3.1 Panikstörungen 68
3.3.2 Agoraphobie 69
3.3.3 Spezifische Phobien 70
3.3.4 Zwangsstörungen 72
3.4 Interventionen zum Umgang mit und zur Überwindung von Angststörungen 75
3.4.1 Validieren 763.4.2 Arbeit am Klassenklima 80
3.4.3 Den Körper nutzen 83
3.4.4 Mutproben bestehen und Selbstwirksamkeit stärken 86
3.4.5 Expositionsverfahren 88
3.4.6 Perspektivwechsel: Ressourcen im Blick 89
3.4.7 Geschichten sind gute Lehrmeister 90
3.5 Soziale Phobie 93
3.5.1 Symptome und Diagnose der Sozialen Phobie 94
3.5.2 Wie entwickelt sich eine Soziale Phobie, und was hält sie aufrecht? 95
3.5.3 Interventionen zur Überwindung und zum Umgang mit einer Sozialen Phobie 97
3.5.4 Beratung zum Umgang mit einer Sozialen Phobie 103
3.6 Emotionale Störung mit Trennungsängsten 104
3.6.1 Symptome und Diagnose der Emotionalen Störung mit Trennungsangst 104
3.6.2 Wie entwickelt sich eine Emotionale Störung mit Trennungsangst, und was hält sie
aufrecht? 105
3.6.3 Interventionen zur Überwindung einer Emotionalen Störung mit Trennungsangst 106
3.6.4 Beratung zum Umgang mit Trennungsängsten 108
3.7 Generalisierte Angststörung 109
3.7.1 Symptome und Diagnose der Generalisierten Angststörung 110
3.7.2 Wie entwickelt sich eine Generalisierte Angststörung und was hält sie aufrecht? 111
3.7.3 Interventionen zur Überwindung einer Generalisierten Angststörung 113
3.7.4 Beratung zum Umgang mit Generalisierten Angststörungen 115

4. Mit Depression bei Kindern und Jugendlichen umgehen 119

4.1 Das Störungsbild: Steckbrief und Entstehung 120
4.1.1 Diagnosekriterien: Was gibt Ihnen Hinweise darauf, dass eine Schüler:in eine Depression haben könnte? 121
4.1.2 Ein hilfreiches Depressionsmodell 125
4.2 Der Umgang mit Betroffenen und die Prävention: Classroom-Interventionen bei Depression 132
4.2.1 Umgang mit Verzerrungen der Aufmerksamkeit 132
4.2.2 Umgang mit kognitiven Verzerrungen 140
4.2.3 Umgang mit verzerrten Erinnerungen 150
4.3 Suizidalität: Erkennen und richtig handeln 152
4.3.1 Phasenmodell zur Entwicklung eines Suizids 152
4.3.2 Krisenintervention 157

5. Hyperkinetische und Aufmerksamkeitsstörungen im Unterricht einbinden 161

5.1 Steckbrief des Störungsbildes AD(H)S 161
5.2 AD(H)S als Ressource?! 166
5.3 Wie entsteht AD(H)S? Welche Risikofaktoren gibt es? Welche Ressourcen und Schutzfaktoren gibt es? 169
5.4 Welche Interventionsmöglichkeiten haben Sie als Lehrer:in? 170
5.4.1 Interventionen auf der Ebene der Schüler:in 171
5.4.2 Interventionen auf der Ebene der Klasse/ Lerngruppe 182
5.5 Das sollten Sie bei der Beratung und bei Elterngesprächen berücksichtigen 192

6. Störungen des Sozialverhaltens: Wenn gegenseitiges Verständnis und Kooperation schwerfallen 194

6.1 Steckbrief des Störungsbildes Störung des Sozialverhaltens 194
6.1.1 Prognose und Verlauf 195
6.1.2 Selbstfürsorge geht vor Fremdfürsorge 197
6.2 Ursachen, Entstehung und Aufrechterhaltung der Störung 198
6.3 Störung des Sozialverhaltens als Ressource? 199
6.4 Interventionen und Beratung 200
6.4.1 Verhaltensänderungen durch operantes Konditionieren – oder: Werkzeuge nutzen, wenn sie zur Verfügung stehen 201
6.4.2 Grundannahmen des Ansatzes der Neuen Autorität 210
6.4.3 Die Säulen im Ansatz der Neuen Autorität 211

7. Traumafolgestörungen: Wenn Traumatisierungen in der Schule entstehen oder Schüler:innen mit Posttraumatischen Belastungsstörungen Hilfe brauchen 230

7.1 Wie ein Trauma entsteht 230
7.2 Steckbrief des Störungsbild Posttraumatische Belastungsstörung 233
7.3 Wenn Traumatisierungen in der Schule passieren: Psychische erste Hilfe und die Schritte
danach 235
7.3.1 Psychische erste Hilfe 235
7.3.2 Wenn die Profis übernehmen 238
7.4 Umgang mit Symptomen einer Posttraumatischen Belastungsstörung im Unterricht 239
7.4.1 Bei dissoziativen Reaktionen und hohem Belastungserleben (z. B. durch Konfrontation mit Triggern) 240
7.4.2 Bei Triggern in der Schule oder der Klasse 240
7.4.3 Wenn die Schüler:in sehr schreckhaft ist ... 240
7.4.4 Bei kognitiven Verzerrungen 241
7.4.5 Bei Wutausbrüchen oder riskantem Verhalten 241

8. Chancen und Grenzen im Umgang mit Essstörungen, stoffgebunden und stoffungebundene Süchte 243

8.1 Wie Dopamin unser Verlangen schürt 244
8.1.1 Der neuronale Unterschied zwischen Wollen und Mögen 245
8.1.2 Dopamin, Leistung und Anorexia Nervosa 247
8.1.3 Unregelmäßige Verstärkung 247
8.2 Steckbriefe der Störungsbilder 248
8.2.1 Essstörungen 248
8.2.2 Süchte 255
8.3 Intervention: Motivierende Gesprächsführung 265

9. Schlussbetrachtung: Vermeiden Sie Selbst- und Fremdüberforderungen 270

9.1 Bleiben Sie im Austausch 271
9.2 Pausen einplanen – und auch machen 271
9.3 Gütemaßstäbe entwickeln 272
9.4 Denken Sie Lehrer:innen- und Schüler:innen-Gesundheit zusammen 273

Literatur 275