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Didaktik bei Unterrichts- und Verhaltensstörungen
4. Auflage
Clemens Hillenbrand
Ernst Reinhardt Verlag
, UTB
EAN: 9783825260828 (ISBN: 3-8252-6082-8)
287 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2023, 14 Abb. 11 Tab.
EUR 39,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Unterrichts- und Verhaltensstörungen sind ein Dauerbrenner in der Schule. Dieses Lehrbuch stellt für (angehende) Lehrerinnen und Lehrer wissenschaftlich fundierte Handlungsmöglichkeiten vor. Grundlage sind Modelle aus der Allgemeinen Didaktik und Ergebnisse aus der Sonderpädagogik. Theorieansätze aus beiden Disziplinen werden anschaulich beschrieben, kritisch durchleuchtet und auf ihre Brauchbarkeit für den täglichen Unterricht – auch in inklusiven Settings – abgeklopft.
Prof. Dr. Clemens Hillenbrand, Studium und Promotion Sonderpädagogik, praktische Tätigkeit im pädagogischen Dienst eines Heims und Sonderschullehrer an verschiedenen Sonderschulen, 1994–1998 Lehrtätigkeit an der Universität München, anschließend Vertretung von Professuren an den Universitäten zu Köln, Oldenburg und Leipzig. 2000–2003 Professor für Heil- und Sonderpädagogik an der Fachhochschule Bielefeld, 2003 bis 2009 Inhaber des Lehrstuhls für Erziehungshilfe und sozial-emotionale Entwicklungsförderung am Department Heilpädagogik der Universität zu Köln, seit 2009 Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik und Didaktik bei Beeinträchtigungen des schulischen Lernens, Universität Oldenburg.
Rezension
Unterrichtsstörungen sind für Lehrkräfte physisch und psychisch belastend. Sie führen dazu, dass die Ziele des Unterrichts nicht oder nur teilweise erreicht werden können. Ursachen liegen oft (aber nicht immer) im Verhalten der Schülerinnen und Schüler, also in Verhaltensstörungen; insofern hängen Unterrichts- und Verhaltensstörungen (Buchtitel) eng zusammen. Der Autor, der auch eine Einführung in die Pädagogik bei Verhaltensstörungen vorgelegt hat (UTB, Reinhardt, ISBN 9783825221034), legt hiermit eine Didaktik bei Unterrichts- und Verhaltensstörungen vor; schwierige und gestörte Unterrichtsprozesse bilden massive Belastungen für die Beteiligten, für Lehrer und Schüler. Gestörte Unterrichtssituationen stellen eine brisante Problematik für alle Schulformen dar; sie sind keineswegs eine Erscheinung besonderer Institutionen, etwa der Sonderschulen, allein. Mit der gemeinsamen inklusiven Beschulung stellt sich die Aufgabe, spezialisiertes Handlungswissen in nichtspezialisierte Institutionen, sonderpädagogische Kompetenz in allgemeinpädagogische Kontexte zu implementieren. Eine Zusammenfassung relevanter Erkenntnisse kann einen Überblick über die in der Wissenschaft diskutierten Handlungsansätze für die Lehrerbildung und für die Praxis bieten. Wenn also der Versuch gemacht wird, eine lehrbuchartige Zusammenfassung pädagogisch-didaktischer Erkenntnisse über das Handeln bei Unterrichtsstörungen, wie sie insbesondere in der Pädagogik bei Verhaltensstörungen formuliert sind, vorzulegen, dann muss eine solche Grundlegung allgemeine Tragfähigkeit für verschiedene Schulformen besitzen.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zielgruppe:
Lehrer, Sonderschullehrer, Lehramtsstudenten, Pädagogik-, Sonder- und Heilpädagogikstudenten
Rezensionen:
Aus: ekz-Informationsdienst, Heckmann, IN 2011/24
Der Kölner Hochschullehrer bietet einen Überblick über spezielle, an sonderpädagogischen Fragen ausgerichtete Lern- und Entwicklungsmodelle sowie über didaktische Konzeptionen, Methoden, Medien und Handlungsmöglichkeiten bei Unterrichts- und Verhaltensstörungen. Im Vordergrund stehen dabei die wissenschaftliche Einordnung und Kritik, Fragen der unterrichtspraktischen Umsetzung behandelt Hillenbrand nicht. Eine lehrbuchartige Darstellung für Lehramtsstudierende, insbesondere der Sonderpädagogik, sowie für Referendare.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 3. Auflage 13
Vorwort zur 1. Auflage 14
Zur Arbeit mit dem Buch 17
1 Einleitung 20
1.1 Gestörter Unterricht – ein pädagogisches Phänomen 21
1.2 Eine eigene Didaktik? 23
1.3 Unterrichtsstörungen – ein Thema allgemeiner Didaktik? 25
1.4 Zum Begriff „Unterrichts- und Verhaltensstörungen“ 25
2 Didaktische Theorien und Unterrichtsstörungen 29
2.1 Erwartungen an didaktische Theorien 29
2.2 Die bildungstheoretische Didaktik 31
2.3 Die lerntheoretische Didaktik 33
2.4 Die kritisch-kommunikative Didaktik 34
2.5 Didaktik heute 36
2.6 Verortung in der kritisch-kommunikativen Didaktik36
2.7 Der Aspekt des Störfaktors 38
2.8 Der empirische Zugang: Das Angebots-Nutzungs-Modell des Unterrichts 39
2.9 Störfaktoren und ihre Berücksichtigung in der Unterrichtsplanung 42
2.10 Lernfragen 44
3 Ergebnisse allgemeiner Didaktik 45
3.1 Unterrichtsplanung 45
3.2 Artikulation des Unterrichts 47
3.2.1 Stufen des Unterrichts 47
3.2.2 Unterrichtsbeispiel 49
3.2.3 Kritik 50
3.2.4 Lernfragen 51
3.3 Gute Schulen – Guter Unterricht 52
3.3.1 Funktion der Schule 52
3.3.2 Merkmale einer guten Schule 53
3.3.3 Merkmale eines guten Unterrichts 56
Die Sache 57
Das Ziel 58
Der Schüler 60
Die Elementarisierung 61
Die Sozialisierung 63
Überblick 63
3.3.4 Lernfragen 64
3.4 Sozialformen und Differenzierung des Unterrichts 64
3.4.1 Sozialformen des Unterrichts 65
3.4.2 Differenzierung des Unterrichts 69
3.4.3 Lernfragen 72
3.5 Problemsituationen des Unterrichts 73
3.5.1 Pädagogische Problemsituationen im Unterricht 73
3.5.2 Klassifikation74
3.5.3 Bedingungen 76
3.5.4 Handlungsmöglichkeiten 78
3.5.5 Lernfragen 79
4 Der pädagogisch-didaktische Auftrag des Unterrichts mit schwierigen Schülern 80
4.1 Das Gutachten zum Deutschen Bildungsrat 1974 81
4.2 Die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz vom 6. Mai 1994 „Zur sonderpädagogischen Förderung
in den Schulen der Bundesrepublik Deutschland“ 82
4.3 Das Bayerische Erziehungs- und Unterrichtsgesetz (BayEUG) 84
4.4 Rechtliche Grundlagen in Nordrhein-Westfalen 84
4.5 Ergebnis 86
4.6 Lernfragen 87
5 Historischer Exkurs: Der Unterricht in den ersten Erziehungsklassen 88
5.1 Der Auftrag der Volksschule 88
5.2 Störungen von Erziehung und Unterricht 90
5.3 Begründung der E-Klassen 93
5.4 Erziehung und Unterricht 93
5.5 Prinzipien der E-Klasse 95
Intention der E-Klasse 95
Organisationsstruktur 95
Rahmenbedingungen 96
Erziehung in der E-Klasse 96
Der Lehrer in der E-Klasse 97
Elternarbeit 97
Das Prinzip Re-Integration 98
Erfolg 98
5.6 Kritik 99
5.7 Lernfragen 100
6 Konzeptionen schulischer Förderung bei Verhaltensstörungen 101
6.1 Das Modell gestörten Lernens: Reizreduktion nach Cruickshank 103
6.1.1 Hirngeschädigte Kinder 103
6.1.2 Das Prinzip der Reizreduktion 105
6.1.3 Strukturierung der Erziehung 107
6.1.4 Strukturierung von Lern- und Arbeitsmitteln 108
6.1.5 Prinzipien des Unterrichts für hyperaktive Schüler 109
6.1.6 Kritik 110
6.1.7 Lernfragen 111
6.2 Das Modell der Verhaltensmodifikation: Der durchstrukturierte Klassenraum nach Hewett und Schumacher 111
6.2.1 Hewetts Konzeption im Überblick 112
6.2.2 Der durchstrukturierte Klassenraum nach Schumacher 113
Zielsetzungen 114
Ein statistischer Begriff von Verhaltensstörung 115
Leitlinien des durchstrukturierten Klassenraums 117
Hierarchie von Verhaltenssequenzen 117
Organisation des Unterrichts 119
Pädagogische Interventionen 122
6.2.3 Evaluation 123
6.2.4 Kritik 123
6.2.5 Lernfragen 125
6.3 Das Modell der Verhaltensmodifikation: Kooperative Verhaltensmodifikation nach Redlich und Schley 128
6.3.1 Die Intention 126
6.3.2 Theoretische Grundlegung und Erweiterung 128
Klassische Verhaltensmodifikation 129
Selbstbewertungskonzept 130
Kooperation 131
Handlungsstrategie 132
6.3.3 Anwendungsbereiche 133
6.3.4 Beispiele 134
6.3.5 Kritik 135
6.3.6 Lernfragen 137
6.4 Das psychodynamische Modell: Konfliktverarbeitung im Unterricht nach Baulig 138
6.4.1 Intention des Versuchs 138
6.4.2 Ausagierende Schüler verstehen 139
6.4.3 Handlungsansätze 139
Gestaltung der Lehrer-Schüler-Beziehung 140
Pädagogische Einwirkung auf Stigmatisierungen 141
Konfliktverarbeitung im Unterricht 141
Maßnahmen zur Strukturierung und Ich-Stützung 143
Prinzipien der Unterrichtsgestaltung 145
Stärkung des Selbstbewusstseins und Ausbau der Frustrationstoleranz 146
Förderung der Realitätsorientierung 147
6.4.4 Beispiele 148
6.4.5 Wertung 150
6.4.6 Entwicklung der Gruppe 150
6.4.7 Kritik 150
6.4.8 Lernfragen 152
6.5 Das psychodynamische Modell: Neutralisierung der Lerninhalte nach Sigrell 152
6.5.1 Stützung der Persönlichkeit 153
6.5.2 Neutralisierung 154
6.5.3 Entdramatisierung 155
6.5.4 Beispiel155
6.5.5 Kritik 156
6.5.6 Lernfragen 157
6.6 Das Psychodynamische Modell: Unterricht als Ermutigung 157
6.6.1 Individualpsychologie und Verhaltensstörungen 158
6.6.2 Individualpsychologische Erziehungsprinzipien162
6.6.3 Individualpsychologische Gestaltung des Unterrichts 164
6.6.4 Beispiel166
6.6.5 Kritik 167
6.6.6 Lernfragen 168
6.7 Das Entwicklungs-Modell: Der Entwicklungstherapeutische Unterricht nach Wood und Bergsson 168
6.7.1 Basisannahmen 170
6.7.2 Das Entwicklungscurriculum 171
6.7.3 Diagnostik 173
6.7.4 Unterrichtsgestaltung 174
6.7.5 Pädagogisch-therapeutische Interventionen 177
6.7.6 Team 178
6.7.7 Organisationsstruktur 180
6.7.8 Elternarbeit und Sozialpädagogik 182
6.7.9 Evaluation 182
6.7.10 Kritik 183
6.7.11 Lernfragen 183
6.8 Das Synthese-Modell: Der strukturiert-schülerzentrierte Ansatz nach Neukäter und Goetze 184
6.8.1 Basisannahmen184
6.8.2 Phasen der Rehabilitation 185
6.8.3 Evaluation 187
6.8.4 Kritik 187
6.8.5 Lernfragen 188
6.9 Neuere Ansätze der Didaktik bei Unterrichts- und Verhaltensstörungen 188
6.9.1 Therapeutisch orientierter Sonderunterricht nach Vernooij 189
Das Prinzip TOS 190
Lehrerbildung 191
Aufbereitung therapeutischer Grundkonzepte 192
Kritik 193
6.9.2 Sozialdidaktik nach Januszewski 194
Grundlegende Annahmen 194
Unterricht als Sinngestalten 195
Sozialdidaktik 195
Kritik 197
6.9.3 Alltagsästhetischer Ansatz nach Bröcher 197
Kritik an der Pädagogik bei Verhaltensstörungen 197
Verhaltensstörungen als Ausdruck von Lebensproblemen 198
Alltagsästhetik im Unterricht 199
Kritik 200
6.9.4. Ökologische und systemische Ansätze 201
6.9.5 Lernfragen 203
6.10 Ergebnis 203
7 Prozess und Gestaltung heilpädagogischer Förderung 205
7.1 Rahmenbedingungen der Förderung in besonderen Schulen 206
7.2 Der Prozess heilpädagogischer Förderung 208
7.3 Gestaltungsprinzipien 210
7.4 Fördermaterialien 213
7.4.1 Materialien für den primären Einsatzort 214
7.4.2 Materialien für den sekundären Einsatzort 215
7.4.3 Materialien für den tertiären Einsatzort 216
7.5 Der Auftrag der Re-Integration 216
7.5.1 Kriterien der Re-Integration 218
7.5.2 Phasen der Rückführung 219
7.5.3 Erfolgsbedingungen 220
7.5.4 Kritik 221
7.6 Lernfragen 221
8 Reformansätze bei Unterrichts- und Verhaltensstörungen 222
8.1 Offener Unterricht 222
8.1.1 Zum Begriff „Offener Unterricht“ 223
8.1.2 Methodik des Offenen Unterrichts 224
8.1.3 Offener Unterricht als Chance bei Unterrichts- und Verhaltensstörungen 225
8.1.4 Probleme im Offenen Unterricht 226
8.1.5 Evaluation 227
8.1.6 Kritik 229
8.1.7 Lernfragen 231
8.2 Inklusion und Integration: Gemeinsamer Unterricht von Schülern mit und ohne
Verhaltensstörungen 232
8.2.1 Der Begriff „Integration“ 234
8.2.2 Die besondere Problematik der Integration von Schülern mit Verhaltensstörungen 236
8.2.3 Modelle der Integration 237
8.2.4 Didaktische Fragen der Integration 239
8.2.5 Ergebnis 239
8.2.6 Lernfragen 240
9 Beratung bei Unterrichts- und Verhaltensstörungen 241
9.1 Kollegiale Beratung 242
9.2 Handlungsstrategie zur Konfliktlösung 244
9.2.1 Zum Begriff „Konflikt“ 245
9.2.2 Handlungsmatrix zur Konfliktlösung 246
9.2.3 Analysebeispiel 249
9.2.4 Kritik 251
9.3 Lernfragen 251
10 Die Perspektive der Betroffenen 252
10.1 Die Perspektive der Lehrer 253
10.2 Die Perspektive der Eltern 255
10.3 Die Perspektive der Schüler 258
10.4 Ergebnis 261
10.5 Lernfragen 262
11 Ergebnis 263
Literatur 267
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