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Pädagogik und Rehabilitation bei geistiger Behinderung
Pädagogik und Rehabilitation bei geistiger Behinderung




Tobias Bernasconi

Ernst Reinhardt Verlag , UTB
EAN: 9783825262150 (ISBN: 3-8252-6215-4)
212 Seiten, paperback, 15 x 21cm, Januar, 2024, 28 Abb. 8 Tab.

EUR 39,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie leben, lernen und arbeiten Menschen mit geistiger Behinderung? Dieses Einführungswerk beschreibt interdisziplinär und im Kontext von Pädagogik und Rehabilitation die Lebenssituation von Betroffenen über deren gesamte Lebensspanne hinweg. Es wird sichtbar, vor welche Herausforderungen sie und ihre Familien gestellt sind. Aus den Erkenntnissen lassen sich für Personen, die in den Bereichen Sonderpädagogik und Erziehungswissenschaften tätig sind, wertvolle Hinweise für die praktische Arbeit ableiten. Gleichzeitig werden neue Möglichkeiten aufgezeigt, dem wachsenden gesellschaftlichen Fokus auf Inklusion gerecht zu werden.

Prof. Dr. Tobias Bernasconi ist Professor für Pädagogik und Rehabilitation bei Menschen mit geistiger und komplexer Behinderung, Sonderschullehrer und Kommunikationspädagoge. Seine Forschungsschwerpunkte sind Unterstützte Kommunikation, Inklusion sowie insbesondere Fragestellungen zur Bildung und Teilhabe von Menschen mit komplexer Behinderung.
Rezension
Die Lebenssituation geistig behinderter Menschen über die ganze Lebensspanne hinweg ist das Thema dieses sonderpädagogischen Lehrbuchs: Wie leben, lernen und arbeiten Menschen mit geistiger Behinderung? Das muß wissen, wer im Bereich Pädagogik und Rehabilitation bei geistiger Behinderung beruflich tätig ist. Zugleich erfährt die Lebenssituation von Menschen mit geistiger Behinderung angesichts des gesellschaftlichen Transformationsprozesses hin zu einer inklusiven Gesellschaft tiefgreifende Veränderungen. Intention dieses Bandes ist es, historische und aktuelle bildungspolitische sowie gesamtgesellschaftliche Entwicklungen zu reflektieren. Was dabei unter "Behinderung" verstanden wird, trägt immer historisch entstandene, gesellschaftlich geprägte und individuell-biografische Wissenselemente. Mit Blick auf das Verständnis von geistiger Behinderung besteht also bei Weitem kein Konsens, was mit der Bezeichnung eigentlich gemeint ist. Dabei besteht das grundsätzliche Dilemma, dass Behinderung oftmals aus der Außenperspektive beurteilt wird.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zielgruppe:
DozentInnen für Sonder- und Inklusionspädagogik, (Sonder-)PädagogInnen und TherapeutInnen bei geistiger Behinderung, Studierende der Sonderpädagogik
Inhaltsverzeichnis
1 Grundfragen und Positionen 8

1.1 Intention des Bandes 8
1.2 Einleitung 8
1.3 Anthropologische Grundlagen 11
1.4 Ethische Prämissen 14
1.5 Wissenschaftliche Verortungen 17
1.5.1 Konstruktivismus und Systemtheorie 17
1.5.2 Theorie der kulturhistorischen Schule 19
1.5.3 Phänomenologie 22

2 Begriff und Personenkreis 24

2.1 Klassifikationen – Chancen und Grenzen 24
2.2 Begriffe und Begrifflichkeiten 25
2.3 Medizinisch-psychologische Sichtweise 27
2.3.1 Medizinische Zugänge – Ätiologie und Epidemiologie 27
2.3.2 Psychologische Zugänge 31
2.3.3 ICD-10/11 und DSM-IV/5 32
2.4 Sozialwissenschaftliche Sichtweise 38
2.4.1 Zur gesellschaftlichen Konstruktion von geistiger Behinderung 38
2.4.2 Materialistische Behindertenpädagogik 38
2.5 Pädagogische Sichtweise 40
2.5.1 Bildung als Grundpfeiler der Pädagogik und Rehabilitation bei geistiger Behinderung 40
2.5.2 Bildung als relationaler und transformatorischer Prozess 42
2.6 Menschen mit komplexer Behinderung 43
2.7 Disability Studies 46
2.8 Zusammenführung: Bio-psycho-soziale Perspektiven 48
2.8.1 ICF(-CY)-Perspektive 48
2.8.2 AAIDD-Modell 51
2.8.3 ABCD-Modell 53

3 Historische Determinanten 55

3.1 Grundlegende Bemerkungen zur Historie 55
3.2 Historische Skizzen 56
3.2.1 Frühgeschichte und Mittelalter 56
3.2.2 Aufklärung 58
3.2.3 Neuzeit 62

4 Leitideen und -prinzipien 71

4.1 Normalisierung 72
4.2 Selbstbestimmung 76
4.3 Empowerment 78
4.4 Integration und Inklusion 81
4.5 Teilhabe 84
4.6 Weitere Prinzipien und Aspekte 87
4.6.1 Fürsorge 88
4.6.2 Assistenz 91
4.6.3 Pflege 93
4.6.4 Sozialraumorientierung 97
4.6.5 Lebensqualität 100

5 Entwicklungsbedingungen und Entwicklungsbereiche 105

5.1 Entwicklungsbedingungen 105
5.2 Ausgewählte Entwicklungsbereiche 107
5.2.1 Kognition 107
5.2.2 Adaptives Verhalten/Handlungskompetenz 115
5.2.3 Kommunikation und Interaktion 119

6 Zur Situation der Familien von Menschen mit geistiger Behinderung 125

7 Lebenssituation und Handlungsfelder / Institutionen 130

7.1 Überblick: Handlungsfelder 130
7.2 Herausforderung Transitionen 134
7.3 Vorschulalter 135
7.3.1 Handlungsfeld Frühförderung 135
7.3.2 Weitere Einrichtungen der Bildung im Elementarbereich 139
7.3.3 Transition Elementarbereich/Schule 141
7.4 Kindheit und Jugendalter 142
7.4.1 Handlungsfeld Schule 142
7.4.2 Transition Schule/nachschulisches Leben/Beruf 154
7.5 Erwachsenenalter 157
7.5.1 Ablösungsprozesse 157
7.5.2 Handlungsfeld Wohnen 158
7.5.3 Handlungsfeld Arbeit 165
7.5.4 Erwachsenenbildung 174
7.5.5 Freizeit 176
7.6 Bildung im Alter 179

Literatur 182
Sachregister 209