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Geschichte der Sonderpädagogik Eine Einführung 3. Auflage
Geschichte der Sonderpädagogik
Eine Einführung


3. Auflage

Sieglind Ellger-Rüttgardt

Ernst Reinhardt Verlag , UTB
EAN: 9783825288389 (ISBN: 3-8252-8838-2)
384 Seiten, paperback, 17 x 24cm, März, 2024, 42 Abb. 12 Tab.

EUR 49,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ein langer Weg: Das Recht auf Bildung für Menschen mit Behinderung. Ausgehend von Fragen der Gegenwart rollt diese Einführung in die Geschichte der Sonderpädagogik die wichtigsten Etappen chronologisch auf: von der Zeit der Aufklärung über das 19. und 20. Jahrhundert bis hin zu gegenwärtigen Trends in Theorie und Praxis der pädagogischen Hilfesysteme für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Die Widersprüche moderner Pädagogik werden entfaltet an ihrer Spezialdisziplin Sonderpädagogik. Unterschiedliche theoretische Ansätze wie Ideen-, Sozial-, Institutions- und Alltagsgeschichte finden dabei Berücksichtigung.

Prof. Dr. Sieglind Luise Ellger-Rüttgardt ist Professorin im Ruhestand und lehrte an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Rezension
In bereits 3. Auflage liegt hiermit diese Einführung in die Geschichte der Sonderpädagogik vor. Erst im Zeitalter der Aufklärung im späten 18. Jhdt. geraten behinderte Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, systematisch in den Blick der Pädagogik. Das 19. Jhdt. bringt die Industrialisierung hervor und in der preußisch-wilhelminischen Ära etablieren sich erste heil- und sonderpädagogische Bildungsinstitutionen. Der Demokratische Aufbruch der ersten deutschen Demokratie in der Weimarer Republik führt zu einer ersten „Blüte der Heilpädagogik“, die in der Rassenpolitik des NS-Terror-Regimes ein jähes Ende findet und zu gesellschaftlicher Ausgrenzung führt. In der Zeit nach 1945 kommt es zu einem Neuanfang der Sonderpädagogik in differenzierter Weise in West- und Ostdeutschland. Dieses Buch beschreibt die Geschichte der Sonderpädagogik chronologisch in ihren wichtigsten Etappen bis hin zu gegenwärtigen Trends in Theorie und Praxis der pädagogischen Hilfesysteme für behinderte und benachteiligte Kinder und Jugendliche. Das Ziel ist stets überall identisch, nämlich ein Höchstmaß an gesellschaftlicher Eingliederung zu erreichen – unterschiedlich sind allerdings die Wege dorthin: Während man in Deutschland, dem deutschsprachigen Raum und in Holland in der Vergangenheit auf ein hochspezialisiertes System von Sondereinrichtungen setzte, ging man in den skandinavischen und angelsächsischen, später auch den romanischen Ländern mehr und mehr den Weg der stärkeren Einbeziehung sonderpädagogischer Förderung in das all gemeine Schulwesen, bekannt unter dem Stichwort der Integration bzw. der Inklusion.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zielgruppe:
Sonder- und HeilpädagogInnen in Ausbildung, Lehre und Beruf

Pressestimmen:

„Diese kritisch rational angeleitete Geschichtserzählung gelingt der Autorin ausgesprochen gut; der Text ist durch zahlreiche, gut ausgewählte historische Dokumente, Grafiken und Abbildungen (vor allem Porträts) aufgelockert und zugleich angereichert und ist eine überaus informative und fesselnde Lektüre.“
Dieter Gröschke in der „Zeitschrift für Heilpädagogik" 4/2008
Inhaltsverzeichnis
Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches 7
Vorwort zur 2. Auflage 9

1 Einleitung 11

2 Pädagogik der Aufklärung: Das späte 18 Jahrhundert 20

2 1 Die Idee der Bildsamkeit behinderter Menschen 20
2 2 Die ersten Institutionen 33
Paris 33
2 2 1 Die Taubstummenanstalt 33
2 2 2 Die Blindenanstalt 38
Wien 46
2 2 3 Das Taubstummen-Institut 46
Leipzig 50
2 2 4 Die Taubstummenanstalt 50
2 3 Die Erfindung neuer Methoden 62

3 Bildung und bürgerliche Gesellschaft: Das 19 Jahrhundert (bis etwa 1860) 72

3 1 Die preußische Reformära und die Bildung behinderter Menschen 72
3 2 Die Berliner Institute für Gehörlose und Blinde 78
3 3 Bildung und Erziehung geistig behinderter Menschen 87
3 4 Weitere Ausdifferenzierungen: Rettungshausbewegung und Erziehungsanstalten für krüppelhafte Kinder 99
3 5 Versuch einer institutionellen Absicherung des Bildungsanspruches: Die „Verallgemeinerungsbewegung“ 108
3 6 Zwischenbilanz 124

4 Industrialisierung und soziale Ungleichheit: Das Wilhelminische Kaiserreich (1871–1918) 131

4 1 Heilpädagogik zwischen Biologie, Ökonomie und Pädagogik 131
4 2 Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung sonderpädagogischer Bildungsinstitutionen 142
4 3 Entstehung und Ausbau der Hilfsschule 152
4 4 Kritik an der Hilfsschule 163
4 5 Ein Blick zum Nachbarn: Die Debatte um lernschwache Schüler in Frankreich 173
4 6 Professionalisierung der Sonderpädagogen und Interessenvertretung behinderter Menschen 184

5 Demokratischer Aufbruch und „Blüte der Heilpädagogik“: Die Weimarer Republik (1918–1933) 199

5 1 Heilpädagogik und Allgemeine Pädagogik 199
5 2 Heilpädagogik und Reformpädagogik 207
5 3 Erneutes Streben nach Internationalität 214
5 4 Jüdische Heilpädagogik und Wohlfahrtspflege 216
5 5 Frauen in der Sonderpädagogik 225

6 Rassenpolitik und gesellschaftliche Ausgrenzung: Das „Dritte Reich“ (1933–1945) 242

6 1 Ideologische Grundlagen 242
6 2 Zur Praxis der NS-Behindertenpolitik 249
6 3 Hilfsschule im „Dritten Reich“ 255
6 4 Zur Rolle der Sonderpädagogen 267
6 5 Menschen mit Behinderung im Nationalsozialismus 278

7 Traumatisierung und Neuanfang: Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (1945–1989) 291

7 1 Keine „Stunde Null“ 291
7 2 Restauration, Wiederaufbau und Reform der Sonderpädagogik in der Bundesrepublik Deutschland 293
7 3 Sonder- und Rehabilitationspädagogik in der sowjetisch besetzten Zone und in der DDR 310
7 4 Vergleichende Perspektiven und Desiderata 324

8 Ausblick: Erfolge, Niederlagen, Gefährdungen 331

Anhang 337

Anmerkungen 337
Literatur 339
1 Quellen 339
2 Darstellungen 345
Bildquellennachweis 359
Verzeichnis der Abkürzungen 360
Verzeichnis der Archive 361
Zeittafel 362
Namenregister 378