Liebe Leserin, lieber Leser,
ohne Vorstellungen von Gott, ohne Gottesbilder kommt auch der evangelische Christ nicht aus. In solchen sichtbar in Form und Farbe gestalteten oder auch inneren BiL-dern findet die besondere Art der Weltbegegnung des GLaubens ihren Ausdruck, ihre Sprache. Diese Sprache des Glaubens wird allerdings nicht festlegen, sondern die schöpferische Antwort von einzelnen Menschen provozieren und fördern. Gemeinsam will solche Sprache geübt werden. Zu dieser Übung Laden Sie und Ihre Schüler/innen die beiden großen Beiträge dieses Heftes ein.
Marian Zachow ist mit den Schülerinnen und Schülern seiner Grundschulklasse einen spannenden Weg des kreativen Umgangs mit Jesusbildern gegangen. Er beschreibt nicht nur diesen Weg, sondern verantwortet diesen Prozess im Kontext evangelischer Gotteslehre und Christologie. Die Arbeit mit den BiLdern ist so angelegt, dass die Kinder mit ihren Erfahrungen und ihrer Lebenswirklichkeit auf unterschiedliche und alle Sinne einbeziehende Weise in die Auseinandersetzung mit den Bildern hineingenommen werden. Dabei werden auch eher unbekannte Werke (vor allem von Künstlern aus der DDR) zugänglich gemacht. (Alle verwendeten Bilder finden Sie auf der Medien-CD.) Dieser Unterrichtsentwurf eignet sich auch für die unteren Klassen der Sekundarstufe. Dass die Sprachübung des GLaubens keine Einbahnstraße ist, zeigt sich dann, wenn wir uns mit Kindern auf theologische Gespräche einlassen. Ihr Denken und Reden wird immer wieder auch unsere Sicht verändern. Auch Anika Christina Albert arbeitet in ihrem Unterrichtsentwurf mit Bildern, vor allem den inneren Bildern der Kinder. Deren persönliche Gottesvorstellungen werden sorgfältig erhoben ins Gespräch gebracht und dokumentiert. In der anschaulichen Beschäftigung mit Psalm 23 und dem Bild vom guten Hirten haben auch die Erfahrungen (Glück, Freude, Ängste ...) der Schüler/innen Platz.
Beide Entwürfe können als Beiträge zu einem kompetenzorientierten Religionsunterricht gelesen werden. Der theoretische Beitrag von Martin Sander-Gaiser liefert die Matrix für diese Lektüre und regt an, eigenes Unterrichten an den Kriterien der Kompetenzorientierung zu messen.
Schließlich geht es auch im Filmtipp von Frank Bolz um ein religiöses Bild, das in der BewäLtigung einer schier unerträglichen Wirklichkeit eine Rolle spielt.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und viel Freude bei der Unterrichtsgestaltung.
Reinhold Strube
Inhaltsverzeichnis
zum thema
Martin Sander-Gaiser
Auf dem Weg zum kompetenzorientierten Lernen im RU 2
medienbeitrag
Marian Zachow
Jesusbilder sehen und erleben lernen
Skizze einer UE zu gemalten Jesusbildern aus verschiedenen Epochen der Kunstgeschichte 5
Unterrichtsentwurf
Anika Christina Albert
Gott(esbilder) entdecken
Eine aktivierende Unterrichtseinheit für die Grundschule 24
filmtipp 38
materialien 40