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Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz? Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung. Ein Handbuch
Wie lehrt man interkulturelle Kompetenz?
Theorien, Methoden und Praxis in der Hochschulausbildung. Ein Handbuch




Arne Weidemann, Jürgen Straub, Steffi Nothnagel (Hrsg.)

Transcript
EAN: 9783837611502 (ISBN: 3-8376-1150-7)
572 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2010, zahlr. Abb.

EUR 29,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Hochschulen vermitteln längst auch berufsübergreifende Schlüsselqualifikationen. Die Förderung interkultureller Kompetenz gehört zu den ehrgeizigsten Zielen unserer Zeit. Viele Studierende erwerben bereits spezialisierte Abschlüsse oder zertifizierte Zusatzqualifikationen. Einschlägige Erfahrungen aus der Lehre wurden bislang jedoch nicht systematisch ausgewertet, umfassende didaktische Konzepte sind Mangelware. Noch immer stellt sich die Frage, wie man interkulturelle Kommunikation und Kompetenz so lehrt, dass Lernprozesse in wissenschaftlicher Expertise und in praktischen Fähigkeiten resultieren.

Wie das Handbuch zeigt, erfordert diese Aufgabe theoretisches, methodisches und didaktisches Know-how, eine Portion Phantasie und den Mut zur Reform institutioneller Strukturen sowie des professionellen Handelns aller Beteiligten.
Rezension
Seit dem April 2004 gibt es das interdisziplinäre Graduiertenkolleg "Interkulturelle Kommunikation - Interkulturelle Kompetenz", das wesentlich von der Hans-Böckler-Stiftung finanziert wird und an der Universität Essen und der TU Chemnitz angesiedelt ist. Drei Fragen strukturieren das Forschungsprogramm: 1) Was ist "interkulturelle Kompetenz"? 2) Wie erforscht man interkulturelle Kommunikation, Kooperation und Kompetenz? 3) Wie lehrt und fördert man interkulturelle Kompetenz? Der hier anzuzeigende voluminöse Band dokumentiert Antworten auf den dritten Fragekomplex, der zwar harmlos erscheint, aber sich als doch sehr komplex entpuppt. Dabei ist der Focus auf die Lehre an Hochschulen gerichtet.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Interkulturelle Kommunikation, Interkulturelle Kompetenz, Didaktik, Hochschulen, Curriculumsplanung, Qualitätssicherung
Adressaten:
Praktiker und Forscher im Bereich interkultureller Kommunikation und Kompetenz, Bildungspolitik

Arne Weidemann (Dipl.-Psych.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Interkulturelle Kommunikation an der Technischen Universität Chemnitz.
Jürgen Straub (Prof. Dr. phil.) lehrt Sozialtheorie und Sozialpsychologie an der Ruhr-Universität Bochum.
Steffi Nothnagel (M.A.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Erziehungswissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz.
Editorial
Die Reihe Kultur und soziale Praxis präsentiert sozial- und kulturwissenschaftliche Studien, die zwischen empirischer Forschung, theoretischer Reflexion/Konzeption und textueller Praxis neue Zugänge zu Kultur und sozialer Praxis entwickeln. Im Rahmen dieses Programms werden soziale Differenzen und identitäre Prozesse auf verschiedenen Ebenen und entlang verschiedener raumzeitlicher Achsen - etwa als (trans-)lokale oder (trans-)nationale Prozesse - untersucht.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

TEIL 1 EINLEITUNG

1 Interkulturelle Kompetenz lehren:
Begriffliche und theoretische Voraussetzungen 15
JÜRGEN STRAUB, STEFFI NOTHNAGEL UND ARNE WEIDEMANN

TEIL 2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN

2.1 Lerntheoretische Grundlagen 31
JÜRGEN STRAUB

2.2 Überlegungen zur Lehre interkultureller Kompetenz 99
LOTHAR BREDELLA

b>TEIL 3 HANDLUNGSFELD HOCHSCHULE UND UNIVERSITÄT

3.1 Akteure 123
ARNE WEIDEMANN UND STEFFI NOTHNAGEL

3.2 Funktionen und Organisationsformen interkulturell ausgerichteter Studienangebote 163
MATTHIAS OTTEN

3.3 Qualitätssicherung 187
FRANCES BLÜML

TEIL 4 METHODEN ZUR VERMITTLUNG INTERKULTURELLER KOMPETENZ

4.1 Training/Lehrtraining 215
STEFANIE RATHJE

4.2 Planspiele und Computersimulationen 241
STEFAN STROHSCHNEIDER

4.3 Linguistisch begründete Verfahren 265
KONRAD EHLICH UND JAN D. TEN THIJE

4.4 Sprachentandems 285
MARK BECHTEL

4.5 Deliberative Dialogue 301
KAMAKSHI P. MURTI

4.6 Critical Incidents und Kulturstandards 317
ASTRID UTLER UND ALEXANDER THOMAS

4.7 Literatur-Lektüren 331
LAURENZ VOLKMANN

4.8 Literatur und andere Künste 345
RALPH KÖHNEN

4.9 Spiel- und Dokumentarfilme 361
MARTIN GIESELMANN

4.10 Lehrfilme 375
GERD ULRICH BAUER

4.11 Der Lehrfilm KUSTOS – ein Praxisbericht 387
NIK OBERLIK

4.12 E-Learning 397
JÜRGEN BOLTEN

4.13 Virtual Classrooms 417
DORIS FETSCHER

4.14 Auslandssemester 433
STEFFI NOTHNAGEL

4.15 Fremdsprachenunterricht 463
WINFRIED THIELMANN

4.16 Lehrforschung und Lehrforschungsprojekte 489
ARNE WEIDEMANN

TEIL 5 EVALUATION

5 Evaluation 525
MAIK ARNOLD UND THOMAS MAYER

Autorinnen und Autoren 563


9
Vorwort
Im Jahr 2001 wurde ein Forschungsprogramm initiiert, in dessen Zentrum seit
April 2004 das interdisziplinäre Graduiertenkolleg „Interkulturelle Kommunikation
– Interkulturelle Kompetenz“ stand. Als institutionelle Kooperation
zwischen dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen, der Professur für Interkulturelle
Kommunikation der Technischen Universität Chemnitz und der
Hans-Böckler-Stiftung, die das Kolleg im Rahmen ihrer Doktorandenförderung
maßgeblich finanzierte, ermöglichte dieses Projekt den kooperierenden
Wissenschaftlern und Stipendiat/innen über mehrere Jahre hinweg eine intensive
und fruchtbare Auseinandersetzung mit Problemen und Potenzialen der
interkulturellen Kommunikation und Kooperation in verschiedenen Handlungsund
Berufsfeldern.
Drei Fragen strukturierten das Forschungsprogramm, nämlich:
• auf der begrifflichen und theoretischen Ebene: Was ist ‚interkulturelle Kompetenz‘?
• auf der forschungsmethodischen Ebene: Wie erforscht man interkulturelle
Kommunikation, Kooperation und Kompetenz?
• auf der didaktischen Ebene: Wie lehrt und fördert man interkulturelle Kompetenz?
Im Rahmen von drei Konferenzen wurden diese Fragen ausführlich mit eingeladenen
Expertinnen und Experten erörtert: die Vorbereitungskonferenz des
Graduiertenkollegs widmete sich im April 2004 im Museum Folkwang in Essen
der ersten Frage; im Oktober 2005 wurden auf einer zweiten Konferenz
auf Schloss Klaffenbach bei Chemnitz „Sozial- und kulturwissenschaftliche
Methoden zur Erforschung interkultureller Kommunikation und Kompetenz“
zur Diskussion gestellt; und im November 2007 wurde ein weiteres Symposium
auf Schloss Klaffenbach durchgeführt, um Methoden und Lehrformen zu
diskutieren, die zur Förderung interkultureller Kompetenz eingesetzt werden
können.
DIE HERAUSGEBER
10
Die thematische Perspektive war bei dieser dritten Konferenz auf die Lehre
an Hochschulen gerichtet und sollte sowohl theoretische Grundlagen, didaktische
Verfahren, Einblicke in das Handlungsfeld interkulturell ausgerichteter
Studienangebote sowie Fragen der Evaluation umfassen. Das vorliegende
Buch entstand zwar auf der Basis einiger ausgewählter Beiträge, die im Rahmen
dieser Konferenz eingebracht wurden.1 Es nahm bei seiner Konzeption
aber sofort den Charakter eines Handbuchs an, dessen inhaltliches Spektrum
sehr viel breiter sein sollte, als es der Rahmen eines Symposiums erlaubte. Es
sollte das thematische Feld in möglichst systematischer Weise abdecken. Im
Fokus des nun vorliegenden Handbuchs stehen bereits bewährte und innovative
Lehrmethoden im Hochschulkontext. Dabei finden lerntheoretische
Grundlagen solcher Verfahren ebenso Berücksichtigung wie Probleme und
spezifische Herausforderungen der didaktisch fundierten Praxis.
Mit der vorliegenden Publikation ist das oben genannte Forschungsprogramm
vorläufig abgeschlossen. Die Liste der direkt oder indirekt beteiligten
Personen, die sich gewiss auch in Zukunft des gemeinsamen Themas annehmen,
Desiderata ausmachen und offenkundige Wissenslücken zu schließen
versuchen werden, ist so umfangreich, dass wir an dieser Stelle nicht allen
Kolleginnen und Kollegen persönlich danken können. Besonders hervorheben
möchten wir noch einmal die beiden Institutionen und ihre Vertreter, die unsere
wissenschaftlichen Bemühungen maßgeblich gefördert haben: Neben
dem Institute for Advances Studies in the Humanities in Essen (und namentlich
seinem ehemaligen Präsidenten Jörn Rüsen sowie dem amtierenden Direktor
Claus Leggewie) ist das die Hans-Böckler-Stiftung (die vor allem
durch Werner Fiedler aktiv an der Verwirklichung des Projekts mitwirkte).
Beide Institutionen schufen einen idealen Rahmen für Forschungen, die in
zahlreiche wissenschaftliche Publikationen mündeten (über die entstandenen
Dissertationen sowie weitere Veröffentlichungen informiert die Internetseite
des Lehrstuhls für Sozialpsychologie und Sozialtheorie in der Fakultät für Sozialwissenschaft
der Ruhr-Universität Bochum2).
Was das vorliegende Handbuch betrifft, geht unser Dank zuallererst an die
Autorinnen und Autoren. Des Weiteren bedanken wir uns bei unseren studentischen
Hilfskräften, namentlich bei Carola Graupner, Romy Hillig, Claudia
Kirbach und Boris Kunofski, die uns unermüdlich unterstützt haben, sowie
ganz besonders bei Romy Bauer, die den ‚Löwenanteil‘ beigetragen hat. Der
transcript Verlag sorgte für die professionelle Umsetzung des Publikationsvorhabens
in kooperativer Atmosphäre.
1 Zum Programm dieser Konferenz siehe http://www.tu-chemnitz.de/phil/ifgk/ikk/
ik/files/de/content-174.html
2 http://www.sowi.rub.de/soztheo/index.html.de
VORWORT
11
Last but not least haben auch die Studierenden in den interkulturell ausgerichteten
Studiengängen der Technischen Universität Chemnitz und anderenorts
zu einer Reihe der im vorliegenden Handbuch formulierten Einsichten beigetragen.
Ihr Interesse an interkultureller Kommunikation und ihr Wunsch, interkulturelle
Kompetenz zu erwerben, ihre Neugier, ihre Probleme und ihre
Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit den Studieninhalten werden auch in
Zukunft eine wichtige Voraussetzung dafür bilden, die uns gemeinsam interessierenden
Fragen weiterhin zu stellen und Antworten darauf zu suchen.
Chemnitz und Bochum im Januar 2010
Die Herausgeber