lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Das Ehrenamt in der Sterbebegleitung Gegenwärtige Herausforderungen und künftige Chancen
Das Ehrenamt in der Sterbebegleitung
Gegenwärtige Herausforderungen und künftige Chancen




Michaela Fink, Oliver Schultz

Transcript
EAN: 9783837657258 (ISBN: 3-8376-5725-6)
158 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Mai, 2021, 5 Farbabb.

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Seit dem Beginn der Hospizbewegung hat das Ehrenamt in der Sterbebegleitung eine zentrale Bedeutung. Michaela Fink und Oliver Schultz beleuchten die vielfältigen Ansätze der Sterbebegleitung, ebenso wie die Herausforderungen der Gewinnung und Bindung Ehrenamtlicher vor dem Hintergrund krisenhafter gesellschaftlicher Entwicklungen. Einen besonderen Fokus legen sie dabei auf Bereiche informeller ehrenamtlicher Sterbebegleitung, die z.B. in Wohlfahrtsverbänden sichtbar werden. Angesichts des Generationenproblems in der Hospizbegleitung eröffnen diese bisher wenig beachteten Bereiche neue Perspektiven.

Michaela Fink (Dr. phil.), geb. 1973, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Justus-Liebig-Universität Gießen. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind die Versorgung am Lebensende, Ehrenamt und Demenz sowie Studien zum subsaharischen Afrika. Sie promovierte 2011 zur Frage der Institutionalisierung des Sterbens in der Hospiz- und Palliativarbeit, arbeitet in verschiedenen Forschungsprojekten zum Thema Ehrenamtliche Sterbebegleitung und war am Aufbau und der Leitung des ambulanten Kinderhospizdienstes Gießen (2006-2012) beteiligt.

Oliver Schultz (Dr. phil.), geb. 1966, ist Bildender Künstler und Germanist und hat 2018 über Ästhetik und Demenz promoviert. Er ist freier wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Demenz und Migration, Ehrenamt im Hospizbereich sowie Demenz und Corona. Im Auftrag der Stiftung DiaDem und des Hessischen Sozialministeriums hat er das Verbundprojekt Demenz im Quartier der Beitrag des Ehrenamts der Universität Gießen und der Hochschulen Fulda und Darmstadt koordiniert.
Rezension
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Die Sterbephase als Teil des Lebens nimmt einen immer bedeutenderen Raum ein. Zugleich ist die Gesellschaft immer noch einem Jugendwahn verfallen, der Sterben und Tod weitgehend ignoriert und tabuisiert. Sterben wird auch deshalb zum Problem. Viele rufen nach „humanem“ Sterben – und propagieren doch ganz unhumanes Zyankali … - Ganz anders die menschliche Sterbebegleitung in der Hospizbewegung, die wesentlich auch auf "das Ehrenamt in der Sterbebegleitung" (Buchtitel) setzt, deren "gegenwärtige Herausforderungen und künftige Chancen" (Untertitel) in diesem Band ausgeleuchtet werden. Zu den Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement in der Sterbebegleitung gehört die Tatsache, dass in Zukunft (mit dem Altwerden der Babyboomer) eine deutliche "Begleitungslücke" entstehen dürfte. Das Ehrenamt hat ein Generationenproblem. Im Jahr 2030 werden bei einer Fortschreibung des gegenwärtigen Trends 187.000 Pflegevollkräfte zusätzlich gebraucht werden. Es ist absehbar, dass professionelle, bezahlte Dienstleistungen nicht ausreichend vorhanden sein werden.

Thomas Bernhard für lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagworte:
Hospiz, Wohlfahrtsverband, Sterbebegleitung, Ehrenamt, Krise, Hospizbegleitung, Zivilgesellschaft, Mensch, Alter, Medizinsoziologie, Sozialarbeit, Soziologie

Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Abkürzungsverzeichnis 8

Einleitung 9

Die Ergebnisse der Studie auf einen Blick 11
Ehrenamtliches Engagement in der Hospiz- und Palliativversorgung: eine Übersicht zu den vorliegenden Zahlen 15

I. Wohlfahrtsverbände und andere: formalisierte und informelle Sterbebegleitung 19

1. Vielfältige Begleitungsformen unter dem Dach von Wohlfahrtsverbänden und Hilfsorganisationen 19
1.1 Wohlfahrtsverbände 21
1.2 Hilfsorganisationen 31

2. Zwischen Besuchsdienst und Sterbebegleitung: die Grünen Damen und Herren in Krankenhäusern und Alten- und Pflegeeinrichtungen 35
3. Ehrenamt im Hospiz und im Pflegeheim: Erfahrungen aus der Arbeit der Pfeifferschen Stiftungen zu Magdeburg 45
4. »Sterbebegleitung findet nicht in einem abgesteckten Rahmen statt«: Ehrenamtliche in den Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises in Hanau 47

II. Jenseits der offiziellen Hospiz- und Palliativarbeit: Was gibt es noch? 51

1. Beispiele für traditionelle Organisationen und neue Initiativen 51
1.1 Ehrenamtliche Sterbebegleitung in jüdischen und muslimischen Gemeinden 51
1.2 Ehrenamtliche Sitzwachengruppen 53
1.3 Ehrenamtliche Besuchsdienste in christlichen Gemeinden 55
1.4 Betreuungsvereine: Angehörige als Ehrenamtliche 56
1.5 Exkurs: Nachbarschaftshilfen gegen Einsamkeit 60

III. Zukunftsfragen 63

1. Junges Ehrenamt im Hospizbereich – Analyse und Perspektiven 63
1.1 Die Ausgangslage 63
1.2 Blick in die Literatur 64
1.3 Pro und Contra junges Ehrenamt 69
1.4 Zu jung fürs Ehrenamt? 73
1.5 Schwierigkeiten bei der Gewinnung von jungen Ehrenamtlichen 75
1.6 Wie bewerten unsere Interviewpartner*innen bestehende ›Werbemaßnahmen‹? 80
1.7 Ideen für die Gewinnung junger Ehrenamtlicher: strukturelle Lösungsansätze 82
1.8 Best-Practice-Beispiel: Jugend-Hospiz-Projekt der youngcaritas/Arnsberg 110
1.9 Ausblick und Zusammenfassung 114
2. Zur Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Ehrenamt 119

IV. Ausblick und Informationen zum Forschungsprojekt 129

1. Ehrenamtliche Sterbebegleitung in der Krise: Implikationen für Politik und Praxis 129
2. Forschungsbedarf 134
3. Zum Forschungsprojekt 135

Anhang 137
Literatur 137
Anmerkungen 143