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Verhaltenssüchte personzentriert verstehen und behandeln
Verhaltenssüchte personzentriert verstehen und behandeln




Frank Gauls

Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783497032730 (ISBN: 3-497-03273-5)
160 Seiten, paperback, 15 x 22cm, November, 2024, mit 8 Abb.

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wenn Alltags- und Freizeitbeschäftigungen wie Einkaufen, Videospielen oder Internetsurfen zur Sucht werden, kann das für die Betroffenen gravierende Folgen haben, bis hin zu Verschuldung, sozialer Isolation, Arbeitslosigkeit und Beschaffungskriminalität. In Beratung und Therapie ist daher nicht nur eine vorurteilsfreie Arbeit am Selbstkonzept der Betroffenen wichtig, sondern auch Unterstützung beim Alltags- und Geldmanagement. Das Buch beschreibt umfangreich die häufigsten Verhaltenssüchte: Glücksspielsucht, Videospielsucht (Gaming), suchtartiges Surfen und Streamen sowie Kauf- und Sexsucht. Nach dem Personzentrierten Ansatz werden störungsspezifische Themen und Strategien für Beratung und Behandlung abgeleitet. Zahlreiche Fallbeispiele und Beispieldialoge veranschaulichen die Umsetzung in der Praxis.

Frank Gauls ist Diplom-Sozialarbeiter und Gesprächspsychotherapeut (GWG) sowie bundesweit tätiger Referent und Ausbilder in Personzentrierter Beratung; er ist auf die Arbeit mit Verhaltenssüchten spezialisiert und leitet die Ambulante Suchthilfe Bethel in Bielefeld.
Rezension
Das Buch beginnt mit einer Definition von Sucht (Kap. 1), thematisiert das personzentrierte Verständnis von Suchterkrankungen (Kap. 2), bevor es dann vier Formen von Verhaltensucht beschreibt (Kap. 3-6): Glücksspielsucht, Internetsucht, Sexsucht und Kaufsucht. Durch jeweilige Fallbeispiele lassen sich die verschiedenen Suchterkrankungen gut verstehen. Das Abschlußkapitel 7 handelt von der Gruppentherapie. - Die nicht stoffgebundenen Süchte, die Verhaltenssüchte, scheinen in letzter Zeit deutlich zuzunehmen und erfahren verstärkte Aufmerksamkeit. Auch im schulischen Kontext treten exzessive Verhaltensweisen wie Kauf-, Glückspiel- oder Computersucht in der Fokus der Wahrnehmung. Es sind Süchte, die zu einer deutlichen Einschränkung menschlicher Freiheitsspielräume und Leistungsvermögen führen. - Personzentrierte Beratung ist wesentlich mit dem US-amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Carl Ransom Rogers (1902-1987) und der Personentrierten Beratung als Teil der klientenzentrierten Gesprächstherapie verknüpft. Rogers betont die Einzigartigkeit jedes Individuums, dem im voll-menschlichen Sinn unter Einschluss der emotionalen Ebene und unter Beachtung auch der nonverbalen Äußerungen begegnet werden muss mit dem Ziel der Empathie, des verstehenden Zuhörens, so dass der Klient sich vollkommen verstanden fühlt: „Ja, genau so habe ich es gemeint.“ Rogers ist der Begründer der nicht-direktiven Gesprächspsychotherapie, wonach der Klient selbst (mit Hilfe des Therapeuten) zu einer Lösung seiner Probleme finden soll. Auf Grundlage dieser Theorie von Carl Rogers entwickelt die Autor in diesem Band ausgehend von seinen Erfahrungen in der Glücksspieler-Beratung eine personzentrierte Behandlung bei Verhaltenssüchten.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Einleitung 9

1 Sucht 11

1.1 Definition und diagnostische Kriterien 11
1.2 Krankheitsverständnis 13
1.3 Sucht und Migration 18
1.4 Sucht und Traumatisierung19
1.5 Sucht und Männlichkeit 21

2 Personzentriertes Verständnis von Suchterkrankungen 25

2.1 Suchtdynamik 26
2.2 Grundsätzliches zu Komorbidität, der Beschreibung des Selbstkonzeptes und der Inkongruenzkonstellation 29

3 Glücksspielsucht 30

3.1 Beschreibung des Phänomens 30
3.2 Besondere Behandlungsaspekte 36
3.3 Personzentriertes Krankheitsverständnis 46
3.4 Personzentrierte Behandlung der Glücksspielsucht 49
3.5 Fallvignette Herr V 62

4 Internet-, Online- und Mediensucht 68

4.1 Beschreibung des Phänomens 68
4.2 Gaming, Streaming, Surfen 74
4.3 Personzentriertes Krankheitsverständnis 79
4.4 Besondere Behandlungsaspekte 81
4.5 Personzentrierte Behandlung des Gamens, Surfens und Streamens 85
4.6 Fallvignette Herr C 96

5 Sexsucht 102

5.1 Beschreibung des Phänomens 102
5.2 Personzentriertes Krankheitsverständnis 110
5.3 Besondere Behandlungsaspekte 111
5.4 Personzentrierte Behandlung der Sexsucht 112
5.5 Fallvignette Herr A 116

6 Kaufsucht 125

6.1 Beschreibung des Phänomens 125
6.2 Personzentriertes Krankheitsverständnis 129
6.3 Besondere Behandlungsaspekte 130
6.4 Personzentrierte Behandlung der Kaufsucht 131
6.5 Fallbeispiel Frau A 135

7 Gruppentherapie 145

7.1 Personzentrierte Gruppentherapie 147
7.2 Die unterschiedlichen Lebenswelten von Glücksspielsüchtigen und Gamer:innen 149

Zum Schluss 152

Literatur 153
Sachregister 158