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Das Netzwerk der Gefühle Personzentrierte Emotionspsychologie in Psychotherapie und Beratung
Das Netzwerk der Gefühle
Personzentrierte Emotionspsychologie in Psychotherapie und Beratung




Jobst Finke

Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783497031528 (ISBN: 3-497-03152-6)
156 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Oktober, 2023

EUR 29,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Angst, Trauer, Wut, Scham, Schuld: Diese oft als überwältigend erlebten Gefühle sind häufig Anlass, therapeutische Hilfe zu suchen. Dieses Buch eröffnet einen neuen Weg, den empathischen Zugang zu Klientinnen und Klienten zu erweitern. Es macht Erscheinungsbild, Funktion und Vernetzung der fünf Grundregungen transparent und analysiert die Wechselwirkungen emotionaler Anteile bei häufigen psychischen Störungsbildern. So können auch unterschwellige Gefühle identifiziert und in ihrem Zusammenspiel mit Bedürfnissen, Fantasien und Erinnerungen erfasst werden. Zahlreiche Formulierungsbeispiele zeigen, wie man Klientinnen und Klienten darin unterstützt, emotionale Spannungen bewusst wahrzunehmen, zu regulieren und für eigene Bedürfnisse und Selbstentfaltung fruchtbar zu machen.

Dr. med. Jobst Finke, Essen, ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie für Neurologie und Psychiatrie, Gesprächspsychotherapeut und tiefenpsychologischer Psychotherapeut. Er ist in der Ausbildung für tiefenpsychologisch fundierte und personzentrierte Psychotherapie tätig.
Rezension
Die Emotionen Angst, Trauer, Wut, Scham und Schuld kennt jeder; sie sind häufig Anlass, therapeutische Hilfe zu suchen. Einen privilegierten Zugang zum Prozess des Erlebens der Klientinnen und Klienten ermöglichen diese Gefühle. Mit dieser Schrift sollen Therapeut/inn/en Leitlinien für ein vertiefendes Verstehen ihrer Klient/inn/en vorgegeben werden. Das Prozesshafte des Erlebens ergibt sich durch die abwehrbedingte Vernetzung der Gefühle. Um das deutlich zu machen, wird das Inkongruenz-Abwehr-Modell aus der störungstheoretischen Schrift von Rogers angewendet. So wird dargestellt, wie in nichtbewussten, „unterschwelligen“ Erlebensprozessen ein Gefühl durch ein jeweils anderes abgewehrt und dadurch transformiert wird. In der personzentrierten Therapiepraxis spielt das einfühlende Verstehen eine leitende Rolle. Das Konzept der Abwehr und das des Nichtbewussten sind Aspekte des Inkongruenzmodells. Dieses Abwehrkonzept impliziert auch die Vorstellung, dass ein Gefühl jeweils von einem anderen Gefühl abgewehrt werden kann. Angst z. B. kann durch Wut abgewehrt werden.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Personzentrierte Beratung & Therapie; Band 18
Herausgegeben von der Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung e.V., Köln
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 8

1 Emotionszentrierter Ansatz 9

1.1 Personzentrierte Erkenntnishaltung 9
1.2 Bedeutung der Gefühle in der Personzentrierten Therapie 14
1.3 Was sind Gefühle? 17
1.4 Funktionen und Dysfunktionen der Gefühle 20
1.5 Konzept von Inkongruenz und Abwehr 26
1.5.1 Therapietheoretische und –praktische Konsequenzen des Inkongruenz-Abwehr-Modells 26
1.5.2 Abwehrkonzept und Abwehrmuster 28
1.6 Schema, Komplex, Repräsentanz und Inneres Arbeitsmodell 35
1.7 Abwehr und Bewältigung als Motor des emotionalen Prozesses 39

2 Angst 43

2.1 Erscheinungsbild der Angst 43
2.2 Anlässe von Angst 47
2.2.1 Verlust von physischer Integrität bzw. Angst vor physischer Vernichtung 47
2.2.2 Verlust des Selbst 48
2.2.3 Verlust von Sicherheit und Geborgenheit 48
2.2.4 Verlust von Autonomie 50
2.2.5 Verlust von Beachtung und Anerkennung 51
2.2.6 Verlust von Sinn 51
2.3 Funktionen der Angst 52
2.4 Vernetzung der Angst im Erlebensprozess bei Agoraphobie 55
2.4.1 Gefühle und Bedürfnisse im Erlebensumfeld von Angst 56
2.4.2 Angst im Netzwerk der Gefühle bei Klienten mit Agoraphobie 58
2.5 Therapiepraxis 63
2.5.1 Beruhigen, informieren und Selbstvertrauen stärken 64
2.5.2 Gefühle identifizieren, differenzieren und amplifizieren 66
2.5.3 Abgewehrte Gefühle und Bedürfnisse evozieren und legalisieren 67
2.5.4 Verzicht auf Vermeidung 71

3 Ärger, Wut, Zorn und Hass 72

3.1 Erscheinungsbild 73
3.1.1 Gehemmter Ärger 73
3.1.2 Unterdrückter Ärger 74
3.1.3 Unterregulierter Ärger 74
3.2 Anlass von Ärger, Wut und Zorn 75
3.3 Funktionen des Ärgers 76
3.4 Vernetzung von Ärgergefühlen im Erlebensprozess 77
3.4.1 Gehemmter Ärger 77
3.4.2 Unterdrückter Ärger 83
3.4.3 Ärger als unterregulierte Aggressivität 90
3.5.4 Hass 98

4 Trauer und Depression 101

4.1 Erscheinungsbild 101
4.2 Anlass von Trauer und Depression 102
4.3 Funktionen der Trauer 103
4.4 Vernetzung der Trauer im Erlebensprozess 105
4.4.1 Gefühle im Erlebensumfeld von Trauer 105
4.4.2 Trauer und Depression im Netzwerk der Gefühle 106
4.2 Therapiepraxis 109
4.2.1 Explizite Gefühle identifizieren, differenzieren und amplifizieren 109
4.2.2 Abgewehrte Bedürfnisse und Gefühle evozieren und legitimieren 110
4.2.3 Trauerarbeit 112

5 Scham 114

5.1 Erscheinungsbild 115
5.2 Anlass von Scham und Peinlichkeit 116
5.2.1 Scham 116
5.2.2 Peinlichkeit 120
5.3 Funktionen der Scham 121
5.4 Die Vernetzung der Scham im Erlebensprozess 124
5.4.1 Gefühle im Erlebensumfeld von Scham 124
5.4.2 Scham im Netzwerk der Gefühle 125
5.5 Therapiepraxis 128
5.5.1 Explizite Gefühle identifizieren, differenzieren und amplifizieren 129
5.5.2 Abgewehrte Bedürfnisse und Gefühle evozieren und legitimieren 129

6 Schuldgefühle 133

6.1 Erscheinungsbild 133
6.2 Anlass 134
6.3 Funktionen der Schuldgefühle 134
6.4 Vernetzung der Schuldgefühle im Erlebensprozess 136
6.4.1 Gefühle im Umfeld von Schulderleben 136
6.4.2 Schulderleben im Netzwerk der Gefühle 136
6.5 Therapiepraxis 138
6.5.1 Explizite Gefühle identifizieren, differenzieren und amplifizieren 138
6.5.2 Abgewehrte Gefühle und Bedürfnisse evozieren und legitimieren 139

7 Abwehr, Nichtbewusstes und empathisches Verstehen 141

7.1 Abwehr und Nichtbewusstes 141
7.2 Dialektik zwischen „naivem“ und „wissendem“ Verstehen 145

Literatur 148
Sachregister 155
Weitere Titel aus der Reihe Personzentrierte Beratung & Therapie