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Philosophie der Gefühle Von Achtung bis Zorn
Philosophie der Gefühle
Von Achtung bis Zorn




Christoph Demmerling, Hilge Landweer

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476017673 (ISBN: 3-476-01767-2)
338 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, 2007

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Achtung, Angst, Neid, Scham, Traurigkeit und anderes mehr -das ganze Spektrum der Gefühle wird in diesem Buch philosophischen Einzelanalysen unterzogen. Ausgehend von der Alltagserfahrung werden die gemeinsamen Merkmale und die spezifischen Differenzen der einzelnen Gefühle herausgearbeitet und auf die Philosophiegeschichte sowie aktuelle philosophische Kontroversen bezogen. Gehalt und Gestalt der Gefühle werden ebenso behandelt wie ihre leibliche Erfahrung. Die detaillierten Einzelanalysen liefern eine breite Basis für allgemeinere theoretische Fragestellungen auf dem Gebiet der Philosophie der Gefühle.



Christoph Demmerling; Promotion Universität Konstanz (1992), Habilitation Technische Universität Dresden (1998), lehrt und lehrte als Vertretungsprofessor in Berlin (FU), Frankfurt a. M., Leipzig, Marburg und Osnabrück.



Hilge Landweer; Promotion Universität Bielefeld (1989), Habilitation Freie Universität Berlin (1998), lehrt und lehrte als Gastprofessorin in Berlin (FU), Hildesheim, Innsbruck und Wien.
Rezension
Gefühle bestimmen wesentlich das Leben der Menschen. Das gilt nicht nur für den Erlebnisbereich des Einzeln,sondern vor allem für das Zusammenleben. Ob Trauer, Hass, Wut oder Liebe, Glück und Achtung - die Gefühle haben Macht über uns. Das vorliegende Buch betrachtet Gefühle durch die Brille der Philosophie. Seit einigen Jahren ist das Thema zu einem beliebten Forschungsfeld der Wissenschaftler geworden. Zahlreiche Bücher und Aufsätze sind dazu erschienen. Dabei hat sich besonders der populärwissenschaftliche Büchermarkt hervorgetan. Erstaunlich ist, dass die Philosophie sich bereits seit ihren Anfängen immer wieder mit der Welt der Gefühle beschäftigte und anderen Wissenschaften (z. B. Psychologie, Soziologie und neuerdings die Neurowissenschaften) zugearbeitet haben. Das vorliegende Buch enthält philosophische Analysen zu einzelnen Gefühlen wie Achtung, Angst, Ekel, Liebe, Mitgefühl, Neid, Scham und Stolz. Dabei werden die einzelnen Gefühle ausgehend von Alltagserfahrungen genau beschrieben un deren Zusammenhänge und Beziehungen herausgearbeitet.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Stolz, Ärger, Angst, Neid etc. - das ganze Spektrum der Gefühle wird philosophischen Einzelanalysen unterzogen. Ausgehend von der Alltagserfahrung stehen die gemeinsamen Merkmale und die Differenzen der einzelnen Gefühle im Vordergrund. Dabei wird Bezug genommen auf die Philosophiegeschichte und aktuelle philosophische Kontroversen. Nicht nur Struktur und Gehalt der Gefühle sondern auch ihre leibliche Erfahrung werden betrachtet. Ein einmaliges Nachschlagewerk für Philosophen und Psychologen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort XI

Philosophie der Gefühle – Ansätze, Probleme, Perspektiven.
Zur Einleitung 1
1. Das ›Andere der Vernunft‹ oder ein erweiterter Rationalitätsbegriff? 2
2. Jon Elster und die Rationalität der Emotionen7
3. Martha Nussbaum und die Individuation von Gefühlen11
4. Richard Wollheims Konzeption von Emotionen als Dispositionen15
5. Peter Goldie, Robert Musil und der Prozesscharakter der Gefühle17
6. Die leibliche Fundierung von Gefühlen 20
7. Der Zugang zu Gefühlen und ihre Beschreibung 24
8. Phänomenologische und analytische Perspektiven.
Gemeinsamkeiten und Sachdifferenzen 30

Achtung und Anerkennung 35
1. Ist Achtung ein Gefühl? 36
2. Achtung als Gefühl des Vergleichs bei David Hume 38
3. Kants Konzeption der Achtung als Gefühl und Haltung 42
4. Die leibliche Basis der Hochachtung 48
5. Achtung als akutes Gefühl und als Gefühlsdisposition 51
6. Gefühlsdisposition und leibliche Disposition 55
7. Der moralische Wert der Achtung 57

Angst 63
1. Leiblichkeit und intentionaler Gehalt 64
2. ›Krankhafte‹ und ›gesunde‹ Angst 69
3. Verwandte Phänomene: Schreck, Grauen, Panik 73
4. Angst und Hoffnung 76
5. Angst und Furcht80

Ekel 93
1. Gehalt und Erleben des Ekels 94
2. Typen und Formen des Ekels 96
3. Vom Gefühl des Ekels zur Einstellung. Nietzsche und Sartre 103
4. Ekel und seine Beziehungen zu Wut, Hass, Zorn,
Verachtung und Scham 107

Glück und Freude 111
1. Der Phänomenbereich der Glücksgefühle: Vergnügen, Freude, Glück 112
2. Die Beziehung der Glücksgefühle zum Leben im Ganzen117
3. Glücksgefühle, Zufriedenheit, Dankbarkeit 122

Liebe 127
1. Ist Liebe ein Gefühl? 127
2. Liebe zu Personen und Liebe zu Sachen 130
3. Muss Liebe wechselseitig sein? Glückliche und unglückliche Liebe 135
4. Sympathie, Wohlwollen und Zuneigung im Verhältnis zu Liebe 140
5. Freundschaft, Liebe und Verliebtheit 144
6. Elternliebe und Liebe zu Gott 150
7. Diskurs und Ideologie der Liebe 157
8. Echtheit der Liebe – Echtheit der Gefühle 160

Mitgefühle 167
1. Mitleid in der Geschichte der Philosophie 168
2. Bedingungen für Mitgefühle 181
3. Mitleid als akutes Gefühl und als Disposition 184
4. Zugang zu den Gefühlen anderer 186
5. Stellvertretende Gefühle 188
6. Mitleid im Verhältnis zu Schadenfreude, Neid, Verachtung und Liebe 190

Neid und Eifersucht 195
1. Gehalt und Erleben des Neides196
2. Zur Entstehung des Neides199
3. Neid, verwandte Gefühle und moralische Bewertungen 203
4. Eifersucht 211
5. Wie ist Eifersucht zu bewerten? 214

Scham und Schuldgefühl 219
1. Gehalt und Erleben der Scham und verwandter Gefühle 219
2. Scham in der Philosophiegeschichte 223
3. Normverstöße und Schamzeugen 228
4. Scham, Peinlichkeit, Ehre 232
5. Scham, Schuldgefühl und Empörung in der Moral 236
6. Schamhaftigkeit und Schüchternheit als Dispositionen 242

Stolz 245
1. Stolz und Minderwertigkeitsgefühle 246
2. Stolz in der Geschichte der Philosophie 252
3. Stolz und seine Beziehungen zu Eitelkeit, Scham und Neid 256

Traurigkeit und Melancholie 259
1. Gehalt und Erleben von Traurigkeit und Trauer 260
2. Traurigkeit, Depression und Erkenntnis266
3. Traurigkeit, Melancholie und Acedia in der Geschichte des Denkens 269
4. Gefühlsüberlagerungen – Trauer, Traurigkeit, Aggressionsgefühle und Schuld 282

Zorn und andere Aggressionsaffekte 287
1. Zorn und Ärger 287
2. Der Aggressionsbegriff 290
3. Die aggressive, gereizte Stimmung 292
4. Welterschließung durch Hass 295
5. Moralisierung und Ideologisierung der Aggressionsaffekte 299
6. Zorn, Empörung und Moral 301
7. Von Ärger, Wut und Hass über Neid und Eifersucht zu Zorn
und Empörung. Die Entwicklungsthese306

Literatur 311
Personenregister 329
Sachregister 333