lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Personzentrierte Beratung und Therapie bei Verlust und Trauer  2., durchgesehene Auflage 2020
Personzentrierte Beratung und Therapie bei Verlust und Trauer


2., durchgesehene Auflage 2020

Ulrike Backhaus

Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783497029945 (ISBN: 3-497-02994-7)
188 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2020

EUR 24,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was passiert, wenn Trauernde es nicht aus eigener Kraft schaffen, mit ihrer veränderten Situation leben zu lernen? Dann kann eine Beratung oder Therapie helfen. Besonders gut eignet sich dafür der Personzentrierte Ansatz nach Carl Rogers, der auf Wertschätzung und einfühlsamem Verstehen der Trauernden basiert.

Die Autorin führt in die Grundlagen der Trauerarbeit ein und zeigt, wie mit der personzentrierten Haltung in der Trauerbegleitung gearbeitet wird. An zahlreichen Fallbeispielen werden unterschiedliche Reaktionen der Trauernden und einfühlsame, helfende Interventionen der Trauerarbeit anschaulich erklärt. Mit dieser besonderen Herangehensweise gelingt es Trauerbegleitern, die Trauernden bei ihrem persönlichen Weg durch die Krise zu unterstützen.

Ulrike Backhaus, Siegburg, ist Dipl. Sozialpädagogin und hat eine Weiterbildung in Personzentrierter Psychotherapie abgeschlossen. Seit vielen Jahren begleitet sie schwerkranke, sterbende und trauernde Menschen in Krankenhäusern und Hospizen, seit 2004 in eigener Praxis. Sie leitet Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen Palliative Care und Trauerbegleitung.
Rezension
Das hier anzuzeigende Buch verbindet Trauerbegelitung mit dem personzentrierten Beratungsansatz nach Carl R. Rogers. - Lehrerinnen und Lehrer werden in der Schule in vielfältiger Weise mit Trauer und trauernden Menschen konfrontiert; Kinder und Jugendliche erleben in großer Bandbreite Trauersituationen und auch Lehrerinnen und Lehrer sind selbst oder im Kollegium betroffen. Trauer ist mithin ein menschliches Grundphänomen, auf das Lehrer/innen insbesondere vorbereitet sein sollten. - Beratungskonzepte sind seit vielen Jahrzehnten verknüpft mit dem Namen des US-amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Carl Ransom Rogers (1902-1987) und der Personentrierten Beratung als Teil der klientenzentrierten Gesprächstherapie. Rogers betont die Einzigartigkeit jedes Individuums, dem im voll-menschlichen Sinn unter Einschluss der emotionalen Ebene und unter Beachtung auch der nonverbalen Äußerungen begegnet werden muss mit dem Ziel der Empathie, des verstehenden Zuhörens, so dass der Klient sich vollkommen verstanden fühlt: „Ja, genau so habe ich es gemeint.“ Rogers ist der Begründer der nicht-direktiven Gesprächspsychotherapie, wonach der Klient selbst (mit Hilfe des Therapeuten) zu einer Lösung seiner Probleme finden soll. Auf Grundlage dieser Theorie von Carl Rogers entwickelt die Autorin in diesem Band "Personzentrierte Beratung und Therapie bei Verlust und Trauer" (Buchtitel).

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Zielgruppe:
Psychotherapeuten, Trauerberater/-begleiterInnen, PsychologInnen, SozialpädagogInnen, TheologInnen in Ausbildung und Beruf
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur ersten Auflage 9

1 Einleitung 10

1.1 Wie ist die Ausgangslage? 10
1.2 Warum und für wen schreibe ich dieses Buch? 12
1.3 Wie ist dieses Buch aufgebaut und wie können Sie damit umgehen? 13

2 Die Grundlagen des Personzentrierten Ansatzes in Psychotherapie und Beratung 14

2.1 Wer war Carl Rogers? 14
2.2 Was sind die wichtigsten theoretischen Grundannahmen von Carl Rogers? 16
2.2.1 Ein Menschen- und Lebensbild 16
2.2.2 Ein Bild der notwendigen Bedingungen für positives menschliches Wachstum 18
2.2.3 Ein Bild des Therapieprozesses und der voll entwickelten Persönlichkeit 24
2.3 Welche Bedeutung hat der Personzentrierte Ansatz heute? 26

3 Personzentrierte Grundhaltungen und Werte im Umgang mit Trauer und Verlust 28

3.1 Der Umbruch der 1960er Jahre: Hospizbewegung und Selbsthilfegruppen als Orte des Umgangs mit Sterben, Verlust und Trauer 29
3.2 Personzentrierte Grundhaltungen als tragende Säulen der Hospiz- und Selbsthilfebewegung 31
3.3 Personzentrierte Begleitung, Beratung und Therapie trauernder Menschen 34
3.3.1 Echtheit oder Kongruenz in der Trauerbegleitung 36
3.3.2 Wertschätzung oder bedingungsfreie Akzeptanz in der Trauerbegleitung 37
3.3.3 Empathie oder einfühlendes Verstehen in der Trauerbegleitung 39

4 Erweiterte Perspektiven I: der Trauerprozess aus fachlicher Sicht 41

4.1 Zur Geschichte der Theoriebildung von Trauerprozessen 41
4.2 Das Modell der vier Traueraufgaben von William Worden 45
4.2.1 Das Überleben als primäre Traueraufgabe 46
4.2.2 Die erste Traueraufgabe nach Worden: Den Verlust als Realität akzeptieren 48
4.2.3 Die zweite Traueraufgabe nach Worden: Den Schmerz verarbeiten 50
4.2.4 Die dritte Traueraufgabe nach Worden: Sich an eine Welt ohne die verstorbene Person
anpassen 52
4.2.5 Die vierte Traueraufgabe nach Worden: Eine dauerhafte Verbindung zu der verstorbenen Person inmitten des Auf bruchs in ein neues Leben finden 56
4.3 Weitere aktuelle Konzepte der Trauertheorie 59
4.4 Vom Umgang mit theoretischen Modellen des Trauerprozesses in der personzentrierten Praxis 61

5 Erweiterte Perspektiven II: Aspekte aus der Existenzphilosophie 63

5.1 Die existenzielle Sichtweise 63
5.2 Gesprächspsychotherapie und existenzielle Philosophie: Carl Rogers und Hans Swildens 65
5.3 Gesundheit, Heilung und Entwicklung in Existenzphilosophie und Spiritualität 67
5.4 Die personzentrierte Beraterin in der existenziellen Auseinandersetzung 70

6 Wenn Trauer problematisch wird – Konzepte erschwerter und komplizierter Trauer 72

6.1 Verlängerte Trauer als psychiatrische Diagnose? 72
6.2 Trauerprozesse benennen – ein Modell des Bundesverbandes Trauerbegleitung 75
6.2.1 Nicht-Erschwerte Trauer 75
6.2.2 Erschwerte Trauer 76
6.2.3 Komplizierte Trauer, verlängerte Trauer, anhaltende Trauer 78
6.2.4 Traumatische Trauer 80
6.3 Gibt es versteckte oder verzögerte Trauer? 81
6.4 Ein kritischer Blick auf den Umgang mit Diagnosen in der personzentrierten Trauerberatung 84

7 Aus der Praxis: Trauernde Menschen in personzentrierter Therapie und Beratung 86

7.1 Unterstützung von Menschen bei nicht-erschwerter Trauer 88
7.2 Unterstützung von Menschen bei erschwerter Trauer 97
7.2.1 Begleitung bei der Trauer um ein Kind 98
7.2.2 Begleitung bei der Trauer nach Suizid 104
7.2.3 Exkurs: Schuld im Trauerprozess 110
7.2.4 Begleitung bei der Trauer nach einer ambivalenten Beziehung zum Verstorbenen 114
7.3 Unterstützung von Menschen bei anhaltender Trauer 118
7.4 Unterstützung von Menschen bei traumatischer Trauer 123
7.5 Unterstützung von Menschen nach lange zurückliegenden Verlusten 133
7.5.1 Begleitung von Erwachsenen nach einem Verlust in der Kindheit 134
7.5.2 Exkurs: Trauer von Kindern und Jugendlichen 140
7.5.3 Begleitung von Erwachsenen nach einem länger zurückliegenden Verlust im Erwachsenenalter 145
7.5.4 Begleitung von Menschen bei einem versteckten Trauerprozess 148
7.6 Unterstützung von Menschen bei schwerer Krankheit und Verlusten ohne Todesfall 152
7.6.1 Begleitung von Menschen bei der Trauer vor dem Tod 152
7.6.2 Begleitung von Menschen bei Verlusten ohne Todesfall 158
7.7 Zusammenfassung: Die Grundzüge der Begleitung trauernder Menschen 160

8 Selbstschutz und Selbstpflege für Beratende 162

8.1 Von der Achtsamkeit mit sich selbst 162
8.2 Vom Blick auf eigene Verlusterfahrungen 165
8.3 Von der Bewusstheit des eigenen Nutzens in der Arbeit 166
8.4 Von Weltanschauungen und Vertrauen 168
8.5 Von Gemeinschaft, Mitgefühl, Ohnmacht und Professionalität 170
8.6 Von Lebensfreude, Schönheit, Kraft und Ausgelassenheit 171

Nachwort 173
Danksagung 174
Literatur 175
Sachregister 185
Weitere Titel aus der Reihe Personzentrierte Beratung & Therapie