|
Personzentrierte Kinderpsychotherapie
Eine Einführung mit Falldarstellung
Curd Michael Hockel
Ernst Reinhardt Verlag
EAN: 9783497022014 (ISBN: 3-497-02201-2)
192 Seiten, paperback, 15 x 23cm, Mai, 2011, 3 Abb. 5 Tab.
EUR 24,90 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
"Muss ich jetzt wieder spielen, was ich will?" Denn InIn der personzentrierten Kinderpsychotherapie, auch "Spieltherapie", bestimmen Kinder und Jugendliche selbst, was sie tun. Denn Interventionen werden nicht als "Behandlung", sondern als sinnstiftende Begleitung beim Spiel erfahren. Bei der Therapie von Paul, einem "zappeligen" 10-Jährigen, der unter dem Verlust seines verstorbenen Vaters leidet, kann man dem Therapeuten über die Schulter schauen: Wie greift er Pauls Impulse im Spiel auf? Wie hilft er damit dem Jungen, durch eigene Erfahrungen Trauer, Wut und Ängste zu überwinden? Verknüpft mit der Falldarstellung sind Exkurse in die Theorie der personzentrierten Kinderpsychotherapie wie Menschenbild, Diagnose und Behandlungsplanung.
Curd Michael Hockel, Dipl.-Psych., Gesprächspsychotherapeut, seit über 30 Jahren in eigener Praxis (München) tätig, Schwerpunkt: Kinder-, Jugendlichen- und Familientherapie. Ausbilder bei der Gesellschaft für wiss. Gesprächspsychotherapie (GwG), Supervisor beim Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP). 2016 bekam er den Virginia-Axline Preis vom Verband Personzentrierte Psychotherapie für Kinder und Jugendliche - VPKJ verliehen. Mehr zum Autor www.hockel.net
Rezension
Beratung und Personzentrierung in der Therapie sind seit Jahrzehnten verknüpft mit dem Namen des US-amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Carl Ransom Rogers (1902-1987). Die personzentrierte Beratung, zu der der Ernst Reinhardt Verlag diese Reihe "Personzentrierte Beratung & Therapie" herausgibt, ist Teil der klientenzentrierten Therapie. In der personzentrierten Kinderpsychotherapie, auch "Spieltherapie" genannt, bestimmen Kinder und Jugendliche selbst, was sie tun. Denn Interventionen werden nicht als "Behandlung", sondern als sinnstiftende Begleitung beim Spiel erlebt. Rogers betont die Einzigartigkeit jedes Individuums, dem im voll-menschlichen Sinn unter Einschluss der emotionalen Ebene und unter Beachtung auch der nonverbalen Äußerungen begegnet werden muss mit dem Ziel der Empathie, des verstehenden Zuhörens, so dass der Klient sich vollkommen verstanden fühlt: „Ja, genau so habe ich es gemeint.“ Rogers ist der Begründer der nicht-direktiven (Gesprächs-)Psychotherapie, wonach der Klient selbst (mit Hilfe des Therapeuten) zu einer Lösung seiner Probleme finden soll. Dieses Buch stellt anhand von Fallbeispielen auch die Theorie der personzentrierten Kinderpsychotherapie dar: Menschenbild, Diagnose und Behandlungsplanung. Besonders gut eignet sich der Personzentrierte Ansatz nach Carl Rogers, der auf Wertschätzung und einfühlsamem Verstehen basiert, zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7
1 Ein Fall – nach „Aktenlage“ 8
1.1 Vorstellungsgrund 9
1.2 Lebensgeschichte 9
1.3 Kontakt 10
1.4 Inkongruenzanalyse und Diagnose 11
2 Paul in der Kinderpsychotherapie: Der Einstieg – ein wirklicher Therapiebeginn 13
2.1 Das Therapeutenverhalten gelesen als Partitur – Stundeneinstieg 13
2.2 Fortsetzen der Partitur – Exploration und Handlungsplanung 15
2.3 Situationsveränderung zum Regel-Spiel 20
2.4. Spielzeit – stille Wachstumszeit 22
2.5 Spielfluss ins Abenteuer 25
3 Der Therapieprozess mit Paul – die Fiktion einer personzentrierten Arbeitsbeziehung 27
3.1 Der Arbeitsprozess in der Mittelphase der Therapie 27
3.2 Reflexion lebensgeschichtlicher und aktueller (Krisen-)Ereignisse im Therapieverlauf 32
3.3 Selbsterprobung in neuen Kompetenzen und Beziehungen – Fußball, Computerspiele und Freundschaften 42
3.4 „Woran werde ich merken, dass ich die Begleitung/Therapie nicht mehr brauche?“ – Abschiedsvorbereitung 45
3.5 Reflexion von Werten und Grenzen in einem stabilen Selbstkonzept – Depressionsprophylaxe 50
3.6 Beziehungsgestaltung – der Therapeut als „Erleichterer und Verbündeter“ 54
4 Abschied, Abschluss, Trennungskompetenz – unverzichtbares Können menschlicher Lebensgestaltung 67
4.1 Abschied 68
4.2 Abschluss 70
4.3 Trennungskompetenz – die andere Seite der Bindungsfähigkeit 72
5 Zusammenfassung der Falldarstellung 73
6 Therapeutische Vertiefungsthemen 75
6.1 Ein psychotherapeutisches Menschenbild 78
6.2 Personzentrierte Krankheitslehre, Diagnostik, Erstkontakt, Hypothesenbildung,
Behandlungsplanung 96
6.3 Wärme und Wertschätzung als Kindzentrierung – Achtung und Geborgenheit 110
6.4 Einfühlung, die personzentrierte Beziehungsgrundlage – Neugier 117
6.5 Echtheit als Verpflichtung – Integrität 123
6.6 Spielen – eine gelingende Selbstaktualisierung 130
6.7 Interventionskompetenzen – warum Handlungsmöglichkeiten bedacht und ihr Einsatz „trainiert“ werden muss 142
6.8 Interaktionsresonanz – die Rolle der Intuition in der personzentrierten Psychotherapie 153
6.9 Grenzen in der Psychotherapie164
6.10 Störungsspezifisches Handeln in der Spieltherapie 175
Literatur 182
Sachregister 189
Weitere Titel aus der Reihe Personzentrierte Beratung & Therapie |
|
|