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Schulfach Religion 3/2001 - Im Gespräch mit dem Judentum

Schulfach Religion 3/2001

Im Gespräch mit dem Judentum



 
Arbeitsgemeinschaft der ev. ReligionslehrerInnen an allgemeinbildenden höheren Schulen in Österreich


2001
238 Seiten, paperback, 15 x 21 cm
 
8.80 Euro
 

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Nach dem Heft Jahrgang 2/1983 Nr. 3-4 mit dem Titel Juden und Christen. Zur Geschichte des Bruderzwistes, das sich vor allem mit den Themen Vorurteilsbildungen. Das Problem des Antijudaismus als pädagogische Aufgabe und Zur Herkunft und Geschichte des abendländischen Antisemitismus auseinander setzte, widmet die Religionspädagogische Publikationsreihe Schulfach Religion nüt diesem Heft eine zweite Publikation zum Thema der Begegnung zwischen Christentwn und Judentum mit weiteren inhaltlichen Schwerpunktsetzungen. In dem langen Zeitraum zwischen beiden Publikationen von 18 Jahren gab es in Theorie und Praxis der innerkirchlichen Diskussion, wie uns scheint, neue wichtige Schritte zur Aufarbeitung von schuldhafter Vergangenheit und zur Einübung in den Dialog mit dem Judentum. In diesem Sinne ist etwa die Stellungnahme der Evangelischen Kirchen: Zeit zur Umkehr Die Evangelischen Kirchen und die Juden, 1998, zu nennen. Femer gab es in der genannten Zeitspanne vermehrt Anmerkungen kritischer Exegetlnnen zum Thema Antijudaismus im Neuen Testament und auch kritische Stimmen zur herkömmlichen Erarbeitung neutestamentlicher Zeitgeschichte, etwa zu Unternchtsbehelfen ztun Thema (vgl. den Unternchtsbehelf in Schulfach Religion Jg.17,1998, Nr.1-2 und den Leserbrief in Schulfach Religion Jg. 18,1999 Nr.1-2/3-4). Nicht zuletzt jedoch nahm die Zahl der Begegnungen zwischen den Religionen in gemeinsamen Gesprächen, Aktionen und Feiern, wie etwa im Raum der öffentlichen Schulen in der Gestaltung von interreligiösen Feiern anlässlich von Schuljubiläen zu. Die Öffentliche Schule bietet hier ein Fonun, das eine neue Begegnungskultur ermöglicht. Es sei hier auf zahlreiche Aktivitäten von Jugendlichen und ihrer Lehrerlnnen in diesem Sinne verwiesen, wobei neben dem Judentum auch der Islam immer stärkere Präsenz in der österreichischen Schulöffentlichkeit zeigt. Die erste Erfahnmg religiösen Selbstverständnisses der Religionen erfolgt zumeist durch Besuche christlicher Schüier in jüdischen und moslemischen Gemeindezentren und Gotteshäusem. Zugenommen hat die Zahl der Podiumsdiskussionen bzw. Arbeitsgruppen mit
Dennoch können diese Aktivitäten, so bemerkenswert sie sind, allein nicht die vorhandenen Begegnungsdefizite abdecken. Um diese aufzuzeigen und auch weitere Schritte zu interreligiösen Gesprächen und Aktionen zu initiieren, ist mit auch Absicht des vorliegenden Heftes. Einige Artikel und Gruppenberichte gehen auf die Fortbildungstagung für AHS-Religionslehrerlnnen in Mariazell 2001 zurück.
Helmut Michael Jedliczka zeichnet in seinem Artikel: Umkehr oder Verkehrung? Einige Gedanken eines Psychotherapeuten zum Verhältnis von Christen zu Juden nach der Shoa eine Pathologie des Verhaltens gegenüber dem Judentum. "Jeder echte Dialog muss als innerer Dialog beginnen. Ich muss mit der Rollenzuweisung, die an mir erfolgte, kritisch umgehen und mir meinen inneren Antagonisten anschauen." Der Verfasser klärt das Wesen des Dialoges und gibt Hinweise, wie in der Arbeit einer Gruppe die kritische Selbstreflexion und eine neue Dialogkultur eingeübt werden können.
Roland Ritter-Werneck gibt in seinem Aufsatz "Gott hat sein Volk nicht verstoßen - Die Kirche und das Judentum nach der Shoa" einen kurzen Überblick über die schwierige Geschichte der christlich-jüdischen Bedehung seit 1945, in der es in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Umdenkungsprozess gegeben hat.
hn Sinne der oben genannten Synodalerklärung Zeit zur Umkehr, in der sich die Kirche unter anderem verpflichtet, "Unterricht ... auf Antisemitismen zu überprüfen und auch über ihre Medien Vorurteilen entgegenzutreten", versucht die Analyse von Jesusfilmen in Olivier Dantines Arbeitsbericht über die Darstellung des Judentums in Jesusfilmen zu besonderer Sorgfalt in der Auswald der Filme beziehungsweise in deren unterrichtlichen Behandlung in Blick auf den jüdischen Kontext der Jesusgeschichte zu mahnen.
Berichte über die Begegnung mit einer bemerkenswerten jüdischen Frau im Plenum und in einer gemeinsamen einwöchigen Arbeitsgruppe der Mariazeller Fortbildungstagung finden sich in Roland Kadans Beiträgen: Frau im Judentum - Chriss Fiebig, und Bericht über die Arbeitsgruppe. Der erstgenannte Artikel gibt ein Referat von Frau Fiebig wieder, der zweite erzählt von Begegnungserfahrungen in der Gruppe.

Evi Krobath sucht in ihrem Artikel "Nidda - Die ausgestoßene Frau?" den jüdischen Kontext darzustellen, dessen Kenntnis für die Interpretation von Jesusperikopen von wesentlicher Bedeutung ist.
Eine Einführung in die Kabbala, einer der Bewegungen der jüdischen Mystik, gibt Klaus Samuel Davidowicz in seinem Aufsatz: "Kabbala, die jüdische "Geheimlehre"", wobei besonderer Schwerpunkt auf die Darstellung ihrer unterschiedlicher Ausformungen im Laufe ihrer Geschichte gelegt wird.

Auf einer Fachinspektorenkonferenz wurde auf die hervorragenden Leistungen der Fachbereichsarbeiten der Maturantlnnen in Evang. Religion im Bereich der österreichischen Schulen verwiesen und beschlossen, alljährlich einen Wettbewerb der mit "sehr gut" beurteilten Arbeiten durchzuführen und die nach Ansicht einer aus dem Kreis der Fachinspektoren zusammengesetzten Jury beste Arbeit auch in Schulfach Religion zu veröffentlichen. Wir tun dies hiermit. Den ersten Preis erhielt Katharina Zsilla für Was bedeutet Rechfrertigung? Die "Gemeinsame Erklärung" 1999 als Ergebnis des katholisch-lutherischen Dialogs. In diesem Heft weichen wir insofem von unserer Absicht ab, nur die beste Arbeit zu veröffentlichen, als wir auch den 2. Preis, die Arbeit von Jennifer Berger zum Thema Gesellschaft und Koran. Religiöse Auswirkung auf die islamische Soziaistruktur abdrucken. Sie zeigt das Vorhaben einer Schülerin, sich um den lebendigen Dialog mit dem Islam zu bemühen, d.h. nicht nur Literatur zu lesen, sondem auch den Kontakt mit einer islamischen Familie in Österreich zu suchen. Ihr Thema hat nicht zuletzt auch durch die Ereignisse in Afghanistan neue Aktualität erhalten, da viel in den Medien über die Lage der Frau in der dortigen islamischen Gesellschaft (unter islamisch-fundamentalistischer Herrschaft) berichtet wurde und bei manchen Hörern/Sehem der Eindruck vermittelt hat, die dort praktizierte Auslegung der Scharia sei fur die islamische Gesellschaft insgesamt typisch. In der Fachbereichsarbeit ist das Bemühen sichtbar, möglichen Klischees in diesem Sinne entgegenzutreten. Das vorliegende Heft schließt mit Texten von Kolleglnnen aus der religionspädagogischen Praxis.
Die in diesem Heft eingestreuten kurzen Zwischentexte entstammen dem Buch: Morgengabe jüdischer Weisheit von Peter A. Thomas, Poseidon Morgengaben.

Inhaltsverzeichnis

Editorial

Thema: Im Gespräch mit dem Judentum

Helmut Michael Jedliezka:
Umkehr oder Verkehrung? Einige Gedanken eines Psychotherapeuten zum
Verhältnis von Christen zu Juden nach der Shoa

Roland Ritter-Wemeck:
Gott hat sein Volk nicht verstoßen - Die Kirchen und das Judentum nach der Shoa

Olivier Dantine:
Über die Darstellung des Judentums in Jesusfilmen - Bericht aus der Arbeitsgruppe

Roland Kadan:
Frau im Judentum - Chriss Fiebig

Frau im Judentum: Ein- und Überblick. Bericht der Arbeitsgruppe

Evi Krobath:
NIDDA - Die ausgestoßene Frau?

Klaus Sainuel Davidowicz:
Kabbala, die jüdische "Geheimlehre"

Kabbalistische Lehrtafel der Prinzessin Antonia von Württemberg in der Dreifaltigkeitskirche zu Teinach

Thomas Hennefeld:
Pl der Film - Bericht aus der Arbeitsgruppe
Thema: Fachbereichsarbeiten

Katharina Zsilla:
Was bedeutet Rechtfertigung? Die "Gemeinsame Erklämg" 1999 als
Ergebnis des katholisch-lutherischen Dialogs

Jennifer Berger:
Gesellschaft und Koran. Religiöse Auswirkung auf die islarnische
Sozialstruktur

Aus der Praxis.- Unterricht, Meditation, Projekt

Ulrike Wittich:
Eine Religionsstunde in der HBLA Strassergasse

Hansjörg Lein
Wasser-Meditation

Moritz Stroh:
Projekte am Bemoulligymnasium

Autorenverzeichnis