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Heinrich Heine Melancholiker, Streiter in Marx, Epikureer
Heinrich Heine
Melancholiker, Streiter in Marx, Epikureer




Ludwig Marcuse

Diogenes Verlag
EAN: 9783257202588 (ISBN: 3-257-20258-X)
368 Seiten, paperback, 11 x 18cm, Juli, 2008

EUR 12,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ludwig Marcuse • Heinrich Heine

»Ludwig Marcuses Heinrich Heine. Melancholiker, Streiter in Marx, Epikureer ist unter der Hand auch so etwas wie ein Selbstporträt Ludwig Marcuses -und es ist diese Subjektivität, die seine Biographien davor bewahrt, von der Forschung >überholt< zu werden oder zu >veralten<.« Helmut Petzold/Bayerischer Rundfunk, München

»Jeder der acht Abschnitte des Buches bringt überraschende Akzente. Ludwig Marcuse zeichnet einen vielseitigen, einen "widersprüchlichen Heine, einen bürgerlichen Revolutionär und einen ängstlichen Helden, einen Pfaffen-Feind und einen geduckten Helden, einen Aristokraten-Hasser und einen königstreuen, deutsch-sentimentalen Europäer. Vor allem aber will Marcuse mit seinem Heine-Buch eines belegen: >Er ist viel mehr unser Zeitgenosse als die Mehrzahl derer, die in diesen Stunden schreiben und reden.<« Walter Unze /Berliner Lesezeichen

»Die Standardbiographie des Ausnahmephilosophen über den Ausnahmedichter.« Buchhändler heute, Düsseldorf

LUDWIG MARCUSE wurde 1894 in Berlin geboren. Unmittelbar nach dem Reichstagsbrand emigrierte Marcuse in die USA, wurde 1944 amerikanischer Staatsbürger und nach Jahren der Entbehrung Professor für Philosophie und deutsche Literatur an der University of Southern California in Los Angeles. Nach der Emeritierung kehrte er 1963 nach Deutschland zurück. Ludwig Marcuse starb 1971 in München.
Rezension
Nach Meinung des Autors ist Heinrich Heine heute ebenso aktuell, wie er es 1840 war und 1933 war: Die erste Auflage dieses Buchs erschien 1932, in Nazideutschland war Heine verboten, und Marcuse musste fliehen ... Man spürt dieser teils erzählenden, teils analytischen Heine-Darstellung die Verehrung Heines ab. Heinrich Heines, des enfant terrible der deutschen Literatur, ist einer der bedeutendsten, umstrittensten und politischten deutschen Dichter (1797 Düsseldorf – 1856 Paris). Heine war zugleich romantischer Dichter und Überwinder der Romantik. Er machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh der deutschen Sprache stilistische Leichtigkeit und Eleganz. Als kritischer, politisch engagierter Journalist und Satiriker war er bewundert und gefürchtet. Bekannt sind nicht nur seine oft zitierten Worte aus dem Gedicht „Nachtgedanken“ (1843): Denk' ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht. Er verband darin die Sorge um die politischen Zustände in Deutschland mit der Sorge um seine verwitwete Mutter. Seine Reisen nach Deutschland haben insbesondere „Deutschland. Ein Wintermärchen“ hervorgebracht. Darin geht er mit Staat, Kirche und Gesellschaft Deutschlands ins Gericht: „Ein neues Lied, ein besseres Lied O Freunde, will ich euch dichten! Wir wollen hier auf Erden schon Das Himmelreich errichten.“

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die erste Auflage des Buchs erschien 1932, ein Jahr vor Beginn des Dritten Reichs, die zweite 1951, sechs Jahre nach seinem Ende. In Nazideutschland war Heine verboten, und Marcuse musste fliehen: »Ich hatte mir nie überlegt, was ich tun würde, wenn ich etwas tun müsste – sondern schrieb ein Heine-Buch, in dem ich sehr scharf die Position des geliebten Dichters beschrieb. Er wuchs mir deshalb so ans Herz, weil er mich und meine Freunde schon ausgesprochen hatte, bevor wir auf der Welt waren, und er ist heute ebenso aktuell, wie er es 1840 war und 1933. Als ich das Buch 1932 herausbrachte, hatte ich keine Ahnung, wen ich alles beschrieben hatte.«

»Heinrich Heine, einer der anmutigsten, freiesten, kühnsten und künstlerischsten Geister, die Deutschland je hervorgebracht hat.« Thomas Mann

Ludwig Marcuse wurde 1894 in Berlin geboren. Unmittelbar nach dem Reichstagsbrand emigrierte er in die USA, wurde 1944 amerikanischer Staatsbürger und nach Jahren der Entbehrung Professor für Philosophie und deutsche Literatur an der University of Southern California in Los Angeles. Als funkelnder Stilist erging es ihm wie zuvor Schopenhauer und Nietzsche: Für die Philosophen war er ein Literat, die Literaten hielten ihn für einen Philosophen. Nach der Emeritierung kehrte er 1963 nach Deutschland zurück. Er starb 1971 in München.

»Die teils erzählende, teils analytische Verfahrensweise gibt der Gestalt Heines, seinen geistigen Kämpfen und seiner dichterischen Individualität vor dem Hintergrund der politischen, der Sozial- und Wirtschafts-, auch der Alltagsgeschichte klares Profil. Immer erkennbar bleibt das Modell vom ›großen romantischen Aufklärer‹. Glücklich verbunden sind wissenschaftlicher und schriftstellerischer Stil.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Ludwig Marcuses ›Heinrich Heine. Melancholiker, Streiter in Marx, Epikureer‹ ist unter der Hand auch so etwas wie ein Selbstporträt Ludwig Marcuses, und es ist diese Subjektivität, die seine Biographien davor bewahrt, von der Forschung ›überholt‹ zu werden oder zu ›veralten‹. Dann der Stil, der immer plastisch, konkret, anschaulich und polemisch ist. Dann sind diese Biographien auch Ideengeschichten, beschreiben immer beide Zeiten: die, in der sie angesiedelt sind, und die, in der sie geschrieben wurden.« Bayerischer Rundfunk
»Jeder der acht Abschnitte des Buches bringt überraschende Akzente. Ludwig Marcuse zeichnet einen vielseitigen, einen widersprüchlichen Heine, einen bürgerlichen Revolutionär und einen ängstlichen Helden, einen Pfaffen-Feind und einen geduckten Helden, einen Aristokraten-Hasser und einen königstreuen, deutsch-sentimentalen Europäer. Vor allem aber will Marcuse mit seinem Heine-Buch eines belegen: ›Er ist viel mehr unser Zeitgenosse als die Mehrzahl derer, die in diesen Stunden schreiben und reden.‹« Berliner Lesezeichen
Inhaltsverzeichnis
1932,1951, 1970

I.
Figuren einer Jugend

Erstes Gastspiel der Egalite in Deutschland 11
Zu Düsseldorf am Rheine 25
Junge Leiden 44

II.
Ein Poet studiert

Burschenschaftler ohne Kostüm 55
Consilium abeundi in Göttingen 69
Das Jungfernkranz-Berlin 73
Melancholie in Lüneburg 104

III.
Der untergehende und der aufgehende Stern

Fürst von Mitternacht und seine Feder 113
Bürgerliche Freiheitsreligion 135
Der erste Sozialist 140

IV.
Zwischen Bourgeoisie und Proletariat
Der Helgoländer Fischer und die goldenen Tage der Bourgeoisie 161
Ein ängstlicher Held 181
Die Tragödie des bürgerlichen Revolutionärs 193

V.
Heine, Marx, Goethe und die Emigranten von 1933

Aus dem Kriegsdienst entlassen 219
Die Doktoren der Revolution 227
Goethe und Heine 243
Der melancholische Kämpfer 249
Reaktionäre und progressive Romantik 256

VI.
Henri und Mathilde

Die Ehe zweier Kinder 269
Krieg gegen die Sippen 284
Ein Grab ohne Ruhe 293

VII.
Der sterbende Aristophanes

Ein geduckter Heide 307
Armer Subjektivling 320
Die letzte Blume 340

Die Geschichte des Heine-Denkmals in Deutschland 347

Personenregister 361