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Der Untertan Roman Mit einem Nachwort von Kurt Tucholsky
Der Untertan
Roman


Mit einem Nachwort von Kurt Tucholsky

Heinrich Mann

Random House , Penguin Books Frankfurt
EAN: 9783328108047 (ISBN: 3-328-10804-1)
608 Seiten, paperback, 12 x 19cm, Oktober, 2021

EUR 10,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Heinrich Manns erfolgreichster und satirischster Roman

Diederich Heßling ist vor allem eines: extrem anpassungsfähig. Als geborener Opportunist arrangiert er sich perfekt mit den politischen Strömungen seiner Zeit, sofern er sich von ihnen nur Erfolg verspricht. Autoritätshörig buckelt er nach oben, herrisch tritt er nach unten. Vor allem Kaiser Wilhelm II., dessen charakteristische Barttracht er imitiert, ist Heßling treu ergeben.

In seiner bitteren Romansatire skizziert Heinrich Mann eine typisch deutsche Figur seiner Zeit und entlarvt den fatalen Untertanengeist der wilhelminischen Epoche. Die Bedeutung des Werks als eine der größten deutschen Selbstanklagen ist bis heute ungebrochen.

PENGUIN EDITION. Zeitlos, kultig, bunt.

Heinrich Mann (1871–1950) absolvierte eine Buchhandelslehre in Dresden und ein Verlagsvolontariat in Berlin, ehe er sich auf ausgedehnte Reisen durch Europa begab. Ab 1885 veröffentlichte er Erzählungen, ab 1894, inzwischen in München ansässig, Romane. Landesweites Aufsehen erregte das Erscheinen von «Professor Unrat oder das Ende eines Tyrannen» im Jahr 1905. Sein gesellschaftskritischer Roman «Der Untertan», begonnen noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, konnte erst 1918 publiziert werden. Im Februar 1933 emigrierte er unmittelbar vor dem Reichstagsbrand nach Nizza, 1940 in die Vereinigten Staaten. Er starb in Santa Monica/Kalifornien.
Rezension
Heinrich Mann (1871 in Lübeck - 1950 in Santa Monica, Kalifornien) hat Romane, Erzählungen, Essays und Schauspiele geschrieben. 1933 emigrierte er nach Frankreich, später in die USA. Sein berühmtester Roman "Der Untertan" beschreibt mit Diederich Heßling einen typischen Karrieristen im Deutschen Kaiserreich: ein Konformist, ein Obrigkeitstreuer, ein Feigling ohne jede Zivilcourage, nach unten treten, nach oben buckeln. Was als bitterböse Satire auf das Erziehungssystem und den Nationalismus des Kaiserreichs angelegt ist, wird bald schon überboten ... Heßling ist der Prototyp des brutalen Spießers, der es im Deutschen Reich weit bringt. Charakterschwach und ängstlich unterwirft er sich bereitwillig den wilhelminischen Autoritäten und tyrannisiert die Mitmenschen, wenn es ihm Vorteile verschafft. Demokratie und Menschenwürde bedeuten ihm nichts. Als Kind vom Vater gedemütigt, findet Heßling seinen Platz im bierseligen Kollektiv einer Burschenschaft und wird schließlich zum skrupellosen Fabrik-Erben, der nach oben buckelt und nach unten tritt. – Heßling ist das Paradebeispiel eines feigen Opportunisten, eine »Vorgestalt des Nazi«, wie Mann später sagte.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
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