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Der Richter und sein Henker
Kriminalroman
Mit zahlreichen Fotos aus dem Film und einem Anhang
Friedrich Dürrenmatt
Diogenes Verlag
EAN: 9783257225358 (ISBN: 3-257-22535-0)
192 Seiten, paperback, 11 x 18cm, 1992
EUR 5,90 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Friedrich Dürrenmatt
Der Richter und sein Henker
»Die Hauptthematik von Der Richter und sein Henker findet man unter anderem bei Dashiell Hammett, Rex Stout, Raymond Chandler und Georges Simenon. Grundthema: der Kampf zweier Parteien, deren eine ein einzelner Detektiv ist. Die >gute< Partei, Inspektor Bärlach, ist todkrank, und es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, den Verbrecher Gastmann zu überführen. Was für ein Mensch ist dieser Bärlach? In seiner Menschlichkeit erinnert er an Maigret. Wie dieser ist er von altem Schrot und Korn, ist in erster Linie ein konservativer Mensch, der nicht nach juristischen Regeln operiert, der von den modernen Techniken der Kriminologie wenig hält und lieber seiner durch Erfahrung gewitzten Nase und dem gesunden Menschenverstand folgt.« Armin Arnold
Dürrenmatts berühmtester Kriminalroman in neuer Ausgabe. Mit vielen Fotos aus dem 1975 von Maximilian Schell gedrehten Film und einem umfangreichen Anhang: den wichtigsten Kritiken und Interpretationen des Romans, mit Daten und Dokumenten zu Autor und Werk.
Rezension
Dürrenmatts erster und berühmtester, 1952 erschienener Kriminalroman handelt von der Wette zwischen einem todkranken Kriminalkommissar (Bärlach) und seinem Gegenspieler (Gastmann), der behauptet, die Verworrenheit menschlicher Beziehungen erlaube das Begehen von Verbrechen, die nicht erkannt werden. So tötet Gastmann in Anwesenheit Bärlachs einen Menschen und kann dennoch nicht überführt werden. Schließlich macht der Richter den Mörder zum Henker; Gastmann wird von einem Mitarbeiter Bärlachs (in angeblicher Notwehr) erschossen. - Das Werk stellt elementar die Frage nach der Gerechtigkeit und deren möglicher Realisierung. Die klassische Rolle von Gut und Böse ist hier gebrochen; der Kommissar kann (seine) Gerechtigkeit nur höchst willkürlich herstellen.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Raffiniert und sehr spannend!«
Maxi, Hamburg
»Die Hauptthematik von ›Der Richter und sein Henker‹ findet man unter anderem bei Dashiell Hammett, Rex Stout, Raymond Chandler und Georges Simenon. Grundthema: der Kampf zweier Parteien, deren eine ein einzelner Detektiv ist. Die ›gute‹ Partei, Inspektor Bärlach, ist todkrank, und es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit, den Verbrecher Gastmann zu überführen.«
»Bei keinem anderen Dichter empfinde ich wie bei Dürrenmatt die Werke als Taten.«
J.R. von Salis
»Kein anderer deutschsprachiger Autor beherrscht wie er die weiten Felder des Theaters und der Erzählung, der historischen und politischen Analyse, der Kernphysik, der Astronomie und der Philosophie. Unter den zeitgenössischen Dramatikern des Welttheaters ist er der radikalste Denker. Dies macht ihn und sein Werk einzigartig. Ein Jahrhundertschriftsteller.«
Georg Hensel
»Wohin man heute auch schaut: in Politik, Wirtschaft, Finanzen – oder auch nur in eines jeden kleines Leben: die Erkenntnisse Dürrenmatts treffen noch immer zu. Leider.«
Heinz Ludwig Arnold / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Dürrenmatt war ein Einzelner, aber gerade deshalb eine moralische Instanz, weil er nicht im Namen einer, sondern seiner Moral auftrat.«
Peter Rüedi / Die Weltwoche, Zürich
Für seinen Glauben konnte der Vater, Dorfpfarrer von Konolfingen, den Sohn nicht gewinnen. Dürrenmatt wurde nicht Protestant, er protestierte: im Regiesitz des Theaters, am Schreibtisch, vor der Staffelei. Die Welt sah er als groteskes Labyrinth voller Pannen und schlimmstmöglicher Wendungen, als »Pulverfabrik, in der das Rauchen nicht verboten ist«. »Nur das Komödiantische ist möglicherweise heute noch der Situation gewachsen. Wer verzweifelt, verliert den Kopf; wer Komödien schreibt, braucht ihn.« So wechselte Dürrenmatt »nach zehn Semestern Philosophie gleich ins Komödienfach über«; statt seine Dissertation über ›Kierkegaard und das Tragische‹ schrieb er das Drama ›Es steht geschrieben‹. Mit den Krimis und der Komödie ›Die Ehe des Herrn Mississippi‹ hatte er Erfolg, der sich mit ›Der Besuch der alten Dame‹ und ›Die Physiker‹ zum Weltruhm steigerte. »Weil man mich meistens falsch verstand, wurde ich berühmt«, spöttelte Dürrenmatt.
Inhaltsverzeichnis
Der Richter und sein Henker 5
Anhang 119
Rezensionen zur Erstausgabe 121
Verfilmungen 134
Aufsätze und Interpretationen
Requiem auf den Kriminalroman 135
von Peter Rüedi
Bärlach, Marlowe und Maigret 148
von Armin Arnold
Moralität am Rand der Amoral 158
von Walter Jens
Der Richter und sein Henker* 166
von Gerhard P. Knapp
Daten zu Leben und Werk 176
Nachweis 181
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