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Das Haus in der Dorotheenstraße Novellen
Das Haus in der Dorotheenstraße
Novellen




Hartmut Lange

Diogenes Verlag
EAN: 9783257243611 (ISBN: 3-257-24361-8)
128 Seiten, paperback, 12 x 18cm, September, 2016

EUR 10,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Fünf Novellen, die im Südwesten von Berlin spielen und durch die sich der Teltowkanal mit seinen schwarzen Krähen, versteckten Villen und unwegsamen Waldstücken wie ein roter Faden zieht. Darüber ein Himmel, der durch eine Aschewolke plötzlich verschlossen wird.

Nach dem überraschenden Tod seiner Frau hat ein Mann alles aufgegeben, was ihn mit der Vergangenheit verbindet. Doch woran sich nun halten? – Ein Politiker, der mit beiden Beinen fest im Leben steht, ist plötzlich davon überzeugt, dass sich eine Krähe als geduckter Schatten auf dem Rücksitz seines Wagens eingenistet hat. – Ein Journalist wird beruflich ins nasskalte London gerufen und hofft, seine Frau werde ihm folgen. Als ein isländischer Vulkan mit seiner Aschewolke den Himmel verschließt, spielt seine Phantasie verrückt. – Ein Mann folgt im Wald einem geheimnisvollen Cello-Ton und überrascht eine berühmte Cellistin – leider ist sie seit fünfundzwanzig Jahren tot. – Ein Fünfter ist Hotelberater, verheiratet und viel unterwegs. Warum kann seine Frau, die ihn liebt, ihn nur noch als Schemen bei sich behalten?

Hartmut Lange, geboren 1937 in Berlin-Spandau, studierte an der Filmhochschule Babelsberg Dramaturgie. Für seine Dramen, Essays und Prosa wurde er vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin.
Rezension
Hartmut Lange ist ein Meister der Novelle! Nach Goethe ist die Novelle die Erzählung einer sich ereigneten unerhörten Begebenheit. Der Autor Lange hält den Abstand zwischen dem Wirklichen und dem Möglichen dabei im Schwebezustand. Der Erzähler zieht seinen Figuren und dem Leser allmählich den Boden seiner Wahrnehmungsgewohnheiten unter den Füßen weg. Der 1937 in Berlin-Spandau geborene Schriftsteller Hartmut Lange ist wesentlich mit den Gattungen Drama und Novelle (verlegt im Diogenes-Verlag) hervorgetreten. Zunächst Arbeiter in der DDR, dann Studium der Dramaturgie an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg, von 1961-1964 Dramaturg am Deutschen Theater in Ost-Berlin, nutzt er 1965 eine Auslands-Reise zur Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik, danach Dramaturg am Schiller-Theater in West-Berlin. Als literarisches Schlüsselwerk gilt das 1983 erschienene "Tagebuch eines Melancholikers". Damit mutiert Lange vom marxistisch-studentenbewegten linken Theatermacher zum eher innerlich-existentiell-subjektiven Erzähler. Lange spart aus, verwendet Lücken und Leerstellen, verschweigt mehr als er erzählt: die unsichtbare Dimension der Wirklichkeit, die Distanz zu Mensch und Gegenstand dominiert.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Ein weiteres Mal hat uns Lange in Form seiner fünf neuen, makellosen Novellen ein literarisches Ereignis beschert, und er wird es, was zu hoffen bleibt, noch lange weitertun.«
Peter Henning / Kölner Stadt-Anzeiger
»Meistererzählungen über die Zauberkraft von unmerklich heraufziehenden Schatten. Dunkle Prosa, aus der es leuchtet.«
Hans-Dieter Schütt
»Auf wenigen Seiten schafft Lange eine dichte Atmosphäre, in der die einbrechende Orientierungslosigkeit der Protagonisten förmlich spürbar wird.«
Babina Cathomen / kulturtipp, Zürich
»Hartmut Langes literarische Kunst besteht darin, die existenziellen Grundfragen des Menschen stets aufs Neue so zu stellen, als läse man über sie zum ersten Mal.«
Thomas Plaul / Saarländischer Rundfunk 2, Saarbrücken
»Der Meister unter den phantastischen Rationalisten.«
Edelgard Abenstein / Deutschlandradio Kultur, Berlin
»Völlig unaufgeregt anzuregen, ist Langes Kunst.«
Neue Westfälische, Bielefeld
»Hartmut Langes Novellenkunst ist einzigartig in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.«
Inge Kämmerer / Hessischer Rundfunk, Frankfurt
Inhaltsverzeichnis
Die Ewigkeit des Augenblicks 9

Der Bürgermeister von Teltow 45

Das Haus in der Dorotheenstraße 71

Die Cellistin 95

Der Schatten 107