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Am Osloer Fjord oder der Fremde Novellen
Am Osloer Fjord oder der Fremde
Novellen




Hartmut Lange

Diogenes Verlag
EAN: 9783257072082 (ISBN: 3-257-07208-2)
103 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 12 x 19cm, September, 2022

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eine Virenseuche, die die Menschheit vernichten könnte: Doch droht dieser nicht ein viel schlimmerer Feind? Was bewundert ein Publikum bei der Darstellung einer Schwindsüchtigen auf der Opernbühne oder einer Absinth-Trinkerin in einem Museum? Wie die Natur ein Denkmal attackiert, das sich die Menschheit gesetzt hat. Über Trennungen und Erfahrungen von Wunden, die nicht heilen wollen. Und über Stolpersteine unserer Befindlichkeit.

Hartmut Lange, geboren 1937 in Berlin-Spandau, studierte an der Filmhochschule Babelsberg Dramaturgie. Für seine Dramen, Essays und Prosa wurde er vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihm der Novellenband ›Der Lichthof‹ (2020). Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin.

Auszeichnungen:

2016/2017 mit dem ›Rom-Preis‹ verbundenes Stipendiat in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo, 2016

Drei Monate lang Stipendiat der Hermann-Hesse-Stiftung in Calw, 2005

›Literatur-Nord-Preis‹ für Leptis Magna, 2004

›Italo-Svevo-Preis‹, 2003

›Kester-Häusler-Ehrengabe‹ der Deutschen Schillerstiftung von 1859 für das Lebenswerk, 2000

›Literaturpreis‹ der Konrad-Adenauer-Stiftung, 1998

Schnitzlers Würgeengel ›Buch des Monats‹ Mai der Darmstädter Jury, 1995

›Prix de la littérature traduite‹ für Die Waldsteinsonate, 1989

›Gerhart-Hauptmann-Preis‹, 1968

›Förderpreis‹ der Niedersächsischen Landesregierung, 1966
Rezension
Seit Jahrzehnten befasst sich der Autor vorrangig mit Novellen und Geschichten; seine literarische Form. Der Meister der Novelle, Hartmut Lange, legt hier weitere, auf das Wesentliche reduzierte, Erzählungen vor. Typisch Hartmut Lange: Aus unspektakulären Erzählungen schält sich plötzlich etwas Unergründliches heraus. In der titelgebenden Erzählung greift der Verfasser die Covid-19-Problematik auf; es bedarf aber keines Virus, um das Überleben der Menschheit zu bedrohen ... - Der 1937 in Berlin-Spandau geborene Schriftsteller Hartmut Lange ist wesentlich mit den Gattungen Drama und Novelle (verlegt im Diogenes-Verlag) hervorgetreten. Zunächst Arbeiter in der DDR, dann Studium der Dramaturgie an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg, von 1961-1964 Dramaturg am Deutschen Theater in Ost-Berlin, nutzt er 1965 eine Auslands-Reise zur Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik, danach Dramaturg am Schiller-Theater in West-Berlin. Als literarisches Schlüsselwerk gilt das 1983 erschienene "Tagebuch eines Melancholikers". Damit mutiert Lange vom marxistisch-studentenbewegten linken Theatermacher zum eher innerlich-existentiell-subjektiven Erzähler. Lange spart aus, verwendet Lücken und Leerstellen, verschweigt mehr als er erzählt: die unsichtbare Dimension der Wirklichkeit, die Distanz zu Mensch und Gegenstand dominiert in einer Mischung aus Geheimnis und Klarheit, mit unerhörten Begebenheiten, die in ihrer Kürze zum Nachdenken anregen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Hartmut Langes literarische Kunst besteht darin, die existenziellen Grundfragen des Menschen stets aufs Neue so zu stellen, als läse man über sie zum ersten Mal.«
Thomas Plaul / Saarländischer Rundfunk 2, Saarbrücken
»Der Meister unter den phantastischen Rationalisten.«
Edelgard Abenstein / Deutschlandradio Kultur, Berlin
»Völlig unaufgeregt anzuregen, ist Langes Kunst.«
Neue Westfälische, Bielefeld
»Hartmut Langes Novellenkunst ist einzigartig in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.«
Inge Kämmerer / Hessischer Rundfunk, Frankfurt
Inhaltsverzeichnis
Am Osloer Fjord oder der Fremde 9
Lisa Svensson oder das Sterben der Mimi 19
Die Absinthtrinkerin 29
In der Bleibtreustraße 37
Im Nagelstudio 49
Am Lortzingdenkmal oder die Linde 59
Unterwegs 67
Der Unbekannte 77
Und wieder am Osloer Fjord 85
Ein Schritt in die Abstraktion 93

Zitatnachweis 103