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Der Lichthof Novellen
Der Lichthof
Novellen




Hartmut Lange

Diogenes Verlag
EAN: 9783257070958 (ISBN: 3-257-07095-0)
96 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 12 x 19cm, Februar, 2020

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Liebe ist keine Gelegenheit zur Freiheit, sie geschieht aus Not«, denkt eine Frau, die begreift, dass ihr Mann sie verlassen hat. Sätze wie dieser haben Hartmut Langes Prosa berühmt gemacht, dunkel leuchtend und geheimnisvoll und zugleich kristallklar und evident. Vier Novellen und ein autobiographischer Text – Weihnachten 1944 in Naßwerder, die Schrecken der Flucht, der Tod des Vaters und später des Bruders –, prägende Ereignisse für sein Leben und Schreiben.

Vier Novellen und ein autobiographischer Text: Die Sorge einer Frau, verlassen zu werden. – Ein bekannter Schauspieler, alternd, in keiner guten Verfassung, erhält eine wichtige Rolle, doch sein Körper spielt buchstäblich nicht mehr mit. – Eine andere Frau entgleitet ihrem Mann: Sie will sich partout einem Navigator anvertrauen, der ins Nirgendwo führt. – Ein emeritierter Politologe verliert in einem fremden Land den Glauben an die Kraft der Vernunft. – Und tief prägende Momente in Hartmut Langes Leben am Ende des Zweiten Weltkriegs: Vorrücken der russischen Armee, Flucht, Erschießung des Vaters und später Tod des älteren Bruders. »Es war eine Ahnung davon, wie voraussetzungslos unser Leben wird, wenn wir keine schützende Hand über uns geltend machen können.«

Hartmut Lange, geboren 1937 in Berlin-Spandau, studierte an der Filmhochschule Babelsberg Dramaturgie. Für seine Dramen, Essays und Prosa wurde er vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin.
Rezension
Der Meister der Novelle, Hartmut Lange, legt hier weitere vier, auf das Wesentliche reduzierte, Erzählungen vor, sowie einen autobiographischen Text zum Jahr 1944. Typisch Hartmut Lange: Aus unspektakulären Erzählungen schält sich plötzlich etwas Unergründliches heraus, z.B. ein Geheimnis, das seine Protagonisten aus der Bahn wirft. Plötzlich ist das Wundersame, das Rätselhafte präsent: Ein Schauspieler verliert sein Talent an den Alkohol, eine Frau wartet am Fenster vergeblich auf ihren Ehemann, ein Politologe geht in Rente und verliert allen Halt. - Der 1937 in Berlin-Spandau geborene Schriftsteller Hartmut Lange ist wesentlich mit den Gattungen Drama und Novelle (verlegt im Diogenes-Verlag) hervorgetreten. Zunächst Arbeiter in der DDR, dann Studium der Dramaturgie an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg, von 1961-1964 Dramaturg am Deutschen Theater in Ost-Berlin, nutzt er 1965 eine Auslands-Reise zur Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik, danach Dramaturg am Schiller-Theater in West-Berlin. Als literarisches Schlüsselwerk gilt das 1983 erschienene "Tagebuch eines Melancholikers". Damit mutiert Lange vom marxistisch-studentenbewegten linken Theatermacher zum eher innerlich-existentiell-subjektiven Erzähler. Lange spart aus, verwendet Lücken und Leerstellen, verschweigt mehr als er erzählt: die unsichtbare Dimension der Wirklichkeit, die Distanz zu Mensch und Gegenstand dominiert.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Staunen und Schaudern: Hartmut Lange legt einen neuen Band mit meisterhaften Novellen vor.«
Ulrich Rüdenauer / WDR 3, Köln
»Hartmut Lange schreibt weiter seine unverjährbaren Novellen.«
Jürgen Verdofsky / Frankfurter Rundschau
»Man fühlt sich also sofort zu Hause, in diesen Geschichten und weiß: Es gibt schlichtweg niemanden, der so schreibt. Selten gelang es dem Berliner Schriftsteller, seine kleinen Geschichten so sehr auf ihre Essenz einzudampfen, wie in diesem Buch.«
Jochen Overbeck / Der Tagesspiegel, Berlin
»Man liest gefesselt, Wort für Wort, und spürt die Begabung des Autors zur Liebe.«
Christoph Diemann / Die Zeit, Hamburg
Inhaltsverzeichnis
Der Lichthof 9

Der Weg zum Meer 27

Der Navigator 37

Ronnefelder 61

In eigener Sache 71