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Der Dramatiker und Erzähler Hartmut Lange
Der Dramatiker und Erzähler Hartmut Lange




Manfred Durzak (Hrsg.)

Königshausen & Neumann Verlag
EAN: 9783826024054 (ISBN: 3-8260-2405-2)
261 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2003

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Hartmut Lange blickt auf ein reiches literarischen Leben zurück. In zwei zentralen literarischen Gattungen, dem Drama und der Prosaform der Novelle, hat er imponierende Leistungen vorgelegt. Dieses umfangreiche dramatische Werk und die zwei Dutzend Novellen, die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind und ihn auch als Prosaisten zu einem der bemerkenswerten Autoren der deutschen Gegenwartsliteratur gemacht haben, werden in diesem Band analysiert.

Prof. Dr. Manfred Durzak, o. Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft em., Universität Paderborn, war bis 1980 als Full Professor of German Literature an amerikanischen und kanadischen Universitäten tätig. Er hatte mehrere Gastprofessuren, u.a. in der Türkei, in Australien, in Indien und in den USA inne und veröffentlichte zahlreiche Werke zur Literatur des 18. Jahrhunderts und vor allem zur deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts.
Rezension
Der 1937 in Berlin-Spandau geborene Schriftsteller Hartmut Lange ist wesentlich mit den Gattungen Drama und Novelle (verlegt im Diogenes-Verlag) hervorgetreten. Zunächst Arbeiter in der DDR, dann Studium der Dramaturgie an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg, von 1961-1964 Dramaturg am Deutschen Theater in Ost-Berlin, nutzt er 1965 eine Auslands-Reise zur Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik, danach Dramaturg am Schiller-Theater in West-Berlin. Als literarisches Schlüsselwerk gilt das 1983 erschienene "Tagebuch eines Melancholikers". Damit mutiert Lange vom marxistisch-studentenbewegten linken Theatermacher zum eher innerlich-existentiell-subjektiven Erzähler. Lange spart aus, verwendet Lücken und Leerstellen, verschweigt mehr als er erzählt: die unsichtbare Dimension der Wirklichkeit, die Distanz zu Mensch und Gegenstand dominiert.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Manfred Durzak: Einleitung: Der Dramatiker und Erzähler Hartmut Lange 7

Odo Marquard: Novellist der Melancholie. Laudatio auf Hartmut Lange 12

Michel-Francois Demet: "Die Wahrheit liegt im Verschwinden." oder Die Gegenwart des heiteren Todes in den Novellen Hartmut Langes 16

Sebastian Kleinschmidt: Gewißheit der Ungewißheit. Hartmut Langes Poetik der Irritation 30

Peter Horn: Das schon immer schwindende Bewußtsein und die Konstruktion des Seins. Hartmut Langes Vom Werden der Vernunft und andere Stücke fürs Theater 40

Ralf Hertling: Die Hölle unter Berlin, Spiel mit dem Ende. Zu Hartmut Langes Stück Jenseits von Gut und Böse oder Die letzten Stunden der Reichskanzlei 67

Norbert Otto Eke: "Optima philosophia mortis meditatio" oder Der Weg des Dramatikers Hartmut Lange von der Geschichtsdialektik zur Endlichkeitsphilosophie 90

Manfred Jurgensen: Metaphysik des Geschehens: Wahrnehmung und Erscheinung in Hartmut Langes
Prosa 115

Karl-Josef Kuschel: "Gott liebt es, sich zu verstecken." Die Herausforderung des Romans Die Selbstverbrennung und eine theologische Antwort 149

Eva Banchelli: Die Landschaft der Melancholie: Raumdarstellung und Raummetaphorik bei Hartmut
Lange 165

Manfred Durzak: Opfer und Täter. Hartmut Langes Beitrag zur Holocaust-Literatur in seiner Novelle Das Konzert 178

Giovanni Scimonello: Das Unheimliche im Alltagsgeschehen. Zum ästhetischen Aufbau der Italienischen Novellen im Werk von Hartmut Lange 191

Hartmut Steinecke: Die Kunst und das Ende. Hartmut Langes "Reise"-Novellen 209

Dina Bonu: Das Streichquartett von Hartmut Lange. Dissonanzen der Seele und die Stimmen der
Kunst 221

Anne-Christin Nau: Literaturverzeichnis 238

Personenregister 255

Werkregister 260