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Thomas Bernhard
10. Aufl. 2011
Erstauflage: 30.09.1993
Hans Höller
Rowohlt
EAN: 9783499505041 (ISBN: 3-499-50504-5)
160 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2011
EUR 8,99 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Thomas Bernhard ist einer der streitbarsten, umstrittensten und bedeutendsten Schriftsteller unserer Zeit. Der lebensgeschichtliche Hintergrund seiner Romane und Dramen ist ein nicht gewöhnliches Unglück: Jugend in Krieg und Nachkriegszeit, frühe Verlassenheit, erniedrigende Armut, lebensbedrohende Krankheit; in dieser Misere zugleich ein vom Großvater am Enkel durchexerziertes künstlerisches Erziehungsprogramm - das sind Elemente der Biographie eines Autors, der die Literatur souverän zum Mittel seiner Selbstbehauptung machen konnte.
Rezension
Wie selten bei einem anderen Schriftsteller ist der lebensgeschichtliche Hintergrund seiner Romane und Dramen für das gesamte Werk des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard (1931-1989), der zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der zweiten Hälfte des 20. Jhdts. zählt, von ausschlaggebender Bedeutung. Literatur ist für ihn Selbstbehauptung, vielleicht sogar einzige Überlebensmöglichkeit. Seine Biographie und entsprechend auch sein Werk sind geprägt von zwei wesentlichen Grunderfahrungen: den abwesenden Eltern und einer lungentuberkulösen Erkrankung. Unehelich geboren verbringt Thomas Bernhard wesentliche Teile seiner Kindheit bei den Großeltern in Wien, nach Konflikten mit der wiederverheirateten Mutter in einem nationalsozialistischen Erziehungsheim. Den leiblichen Vater lernt er nie kennen, die Mutter verstirbt 1950 an Krebs. Also heißen Thomas Bernhards Werke entsprechend: hora mortis, Frost, Die Kälte, Verstörung oder Auslöschung. Weil sich Person und Werk dermaßen ineinander finden, ist die biographische Grundinformation, wie sie dieser Band aus Rowohlts Monographien ebenso kompakt wie kompetent bietet, von entscheidener Bedeutung für einen Zugang zum Werk Thomas Bernhards.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Hans Höller, geboren 1947, studierte Germanistik und Klassische Philologie an der Universität Salzburg; nach dem Studium mehrere Jahre an ausländischen Universitäten (Istituto Universitario Orientale, Neapel; Instytut Filologii Germańskiej, Wroclaw; Université Paul Valéry, Montpellier); seit 1979 am Germanistik-Institut der Universität Salzburg. Im Rowohlt Verlag erschienen von ihm die Monographien über Thomas Bernhard (rm 50504, 1993) und Peter Handke (rm 50663, 2007). Zu Ingeborg Bachmann erschienen von ihm bisher folgende Bücher: Der dunkle Schatten, dem ich schon seit Anfang folge. Ingeborg Bachmann. Vorschläge zu einer neuen Lektüre des Werks (Hg.). Wien 1982, Löcker; Ingeborg Bachmann. Das Werk. Frankfurt a. M. 2. Auflage 1993, Athenäum; Ingeborg Bachmann: Letzte unveröffentlichte Gedichte, Entwürfe und Fassungen. Edition und Kommentar von Hans Höller. Frankfurt a. M. 1998, Suhrkamp. Ingeborg Bachmann, Hans Werner Henze: Briefe einer Freundschaft (Hg.). München u. Zürich 2004, Piper; Ingeborg Bachmann, Paul Celan: Herzzeit. Briefwechsel (Mit-Hg.). Frankfurt a. M. 2008, Suhrkamp; Ingeborg Bachmann: Kriegstagebuch (Hg.). Frankfurt a. M. 2010, Suhrkamp. Hans Höller leitet die neu entstehende Ausgabe der Werke und Briefe Ingeborg Bachmanns (Suhrkamp und Piper).
Inhaltsverzeichnis
Eine «posthume literarische Emigration»
Das Testament, «Heldenplatz» und die Vorgeschichte 7
Geschichte als Verletzung
Der lebensgeschichtliche Staatskomplex 18
«Meine Mutter hat mich weggegeben»
Die Frühzeit des Ich 26
«Die Großväter sind die Lehrer»
Leben als Nachfolge 34
Das Handwerk des Lebens und des Schreibens
Die Lehrzeit in den fünfziger Jahren 49
Die Anerkennung
«Frost» und die Prosa der sechziger Jahre 68
Die Rettung der Schönheit
Bauen, sanieren - und alles, was damit zusammenhängt 81
Schreiben «auf diesem tödlichen Boden»
Thomas Bernhard und Salzburg 97
Totentanz, Schneefall und Weltengewitter
Die Theaterstücke 109
Gegen den Tod schreiben
Krankheit und Sterben 128
Anmerkungen 135
Zeittafel 145
Bibliographie 150
Namenregister 157
Über den Autor 159
Quellennachweis der Abbildungen 160
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