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Kurt Tucholsky  5. Aufl. 2013
Kurt Tucholsky


5. Aufl. 2013

Michael Hepp

Rowohlt
EAN: 9783499506123 (ISBN: 3-499-50612-2)
192 Seiten, paperback, 12 x 19cm, Mai, 2013

EUR 8,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Kurt Tucholsky, auch bekannt als Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel oder Kaspar Hauser, seines Zeichens Journalist, Satiriker, Essayist, Literatur- und Theaterkritiker, Erzähler, Lyriker, Chanson- und unermüdlicher Briefeschreiber, zählt zu den meistgelesenen Autoren der Weimarer Republik. Tucholsky, der von sich selber sagte, er habe Erfolg, aber keinerlei Wirkung, wird seit jeher geliebt und verehrt; zugleich ist er – als zorniger Ankläger von Machtmissbrauch und Militarismus («Soldaten sind Mörder») – nach wie vor heftig umstritten.

Michael Hepp, 1949–2003, war Mitarbeiter der Kurt Tucholsky-Forschungsstelle an der Universität Oldenburg und Mitherausgeber der wissenschaftlichen Gesamtausgabe der Werke und Briefe Kurt Tucholskys, die seit 1996 bei Rowohlt erscheint. 1993 veröffentlichte er eine umfangreiche Studie «Kurt Tucholsky. Biographische Annäherungen» (Taschenbuchausgabe 1999, rororo 22629). Zahlreiche weitere Veröffentlichungen zur Zeit- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Michael Hepp war seit 1993 Vorsitzender der Kurt Tucholsky-Gesellschaft.
Rezension
Diese rororo-Biographie führt in bekannt-bewährter Art in das Leben des Journalisten und Schriftstellers Kurt Tucholsky (*1890 in Berlin; †1935 in Göteborg) (Pseudonyme: Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel) ein. Rowohlts Bildmonographien stellen auf seriöse, kompakte und anschauliche Weise seit Jahrzehnten bedeutsame Persönlichkeiten im günstigen Taschenbuchformat auf ca. 150 S. vor: gediegene Erstinformation über die Personen in Wort und Bild, "mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten". Eine umfangreiche Bibliographie ermöglicht die weitere Vertiefung, ein Namensregister schließt die Bände zusätzlich auf, eine abschließende Zeittafel bietet einen raschen chronologischen Überblick. So bleibt in der Regel ein überschaubarer Fließtext von ca. 120 S. mit reichen Bild-Illustrationen. - Kurt Tucholsky verstand sich selbst als linker Demokrat, Pazifist und Antimilitarist und warnte vor rechten Tendenzen und vor der Bedrohung durch den Nationalsozialismus. Die Erzählung "Rheinsberg – ein Bilderbuch für Verliebte" hatte Tucholsky 1912 erstmals einem größeren Publikum bekannt gemacht, er kehrte im Herbst 1918 als überzeugter Antimilitarist und Pazifist aus dem 1.Weltkrieg zurück. Als Mitarbeiter der "Weltbühne" blieb er ein kritischer Beobachter der Zustände in der Weimarer Republik und der Versuche der Rechten, die erste deutsche Republik zu zerstören. Tucholskys Eintreten für die Republik, für Demokratie und Menschenrechte blieb offenbar ohne jede Wirkung, was ihn sehr enttäuschte. 1933 verboten die Nationalsozialisten die "Weltbühne", verbrannten Tucholskys Bücher und bürgerten ihn aus.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Erscheinungstermin: 02.05.1998
Der am 9. Januar 1890 in Berlin geborene Kurt Tucholsky war einer der bedeutendsten deutschen Satiriker und Gesellschaftskritiker des vorigen Jahrhunderts. Er gewann als radikaler Pazifist und geradezu bestürzend frühzeitiger, prophetischer Warner vor dem militanten deutschen Nationalismus politische Bedeutung.
Unter den Pseudonymen Peter Panter, Theobald Tiger, Ignaz Wrobel und Kaspar Hauser war er fünffacher Mitarbeiter der «Weltbühne», einer Wochenschrift, die er gemeinsam mit Siegfried Jacobsohn und nach dessen Tod mit dem späteren Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky zu einem der aggressivsten und wirksamsten publizistischen Instrumente der Weimarer Republik machte. Nach dem Absturz Deutschlands in die Barbarei nahm er sich am 21. Dezember 1935 in seiner letzten Exilstation Hindås/Schweden das Leben. Er starb im Göteborger Sahlgrenska Sjukhuset. Sein Grab liegt auf dem Friedhof Mariefred-Gripsholm.
Inhaltsverzeichnis
Berlin - Stettin - Berlin 1890-1915

«Schade — mich haben sie falsch geboren» 7
«Student mit einiger stilistischer Begabung» 20
«Pseudonyme sind wie kleine Menschen» 30

Kurland — Rumänien — Berlin 1915-1924

«Uns Junge hat es umgerissen» 36
«Verärgerte Bürgerliche sind noch keine Revolutionäre» 46
«Sollen wir noch?» 61
«Ach, Muse, pack die rote Fahne ein!» 70

Paris — Berlin — Hindäs 1924-1935

«Frankreich, dem ich meine besten Jahre verdanke» 79
«Oberschriftleitungsherausgeber» 91
«Deutschenspiegel» 113
«... das Spiel dürfte aus sein» 132
«Deutschland —? Schweigen und vorübergehn» 139
«Wenn tot, werde ich mich melden.» 147

Anmerkungen 153
Zeittafel 170
Zeugnisse 175
Bibliographie 178
Namenregister 185
Über den Autor 189
Quellennachweis der Abbildungen 190