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Robert Musil
Robert Musil




Oliver Pfohlmann

Rowohlt
EAN: 9783499507212 (ISBN: 3-499-50721-8)
160 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2012

EUR 8,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Robert Musil

war Ingenieur, Experimentalpsychologe und Offizier im Ersten Weltkrieg und schrieb den Jahrhundertroman «Der Mann ohne Eigenschaften». Als er am 15. April 1942 im Schweizer Exil starb, war er verarmt und vergessen; heute ist seine Bedeutung unbestritten. Musil führte die Literatur in das Zeitalter Sigmund Freuds und Albert Einsteins, seine Werke bieten «lockende Vorbilder, wie man Mensch sein kann», so Musil selbst in einem Essay.
Rezension
Der österreichische Schriftsteller und Theaterkritiker Robert Musil (*1880 in Klagenfurt, †1942 in Genf) ist bekannt vor allem als Autor des unvollendeten Romans "Der Mann ohne Eigenschaften", der nach seinem Erscheinen Anfang der 1930er Jahre zunächst wenig beachtet wurde: Der Intellektuelle Ulrich, Mann ohne Eigenschaften und autornah, beschließt im August 1913 ein Jahr lang „Urlaub vom Leben“ zu nehmen, nachdem auch sein dritter Versuch, eine Karriere zu beginnen, gescheitert ist. Ulrich scheitert mit seinem Versuch, seinem Leben einen Sinn zu geben. In der Realität lässt sich Glück und Sinn immer nur als Ausnahmezustand erleben, für kurze Zeit. Das spiegelt auch die Patchworkbiographie einer prekären Existenz: des Dichters Robert Musil. - Rowohlts Monographien stellen auf seriöse, kompakte und anschauliche Weise seit Jahrzehnten bedeutsame Persönlichkeiten im günstigen Taschenbuchformat auf ca. 150 S. vor: gediegene Erstinformation über die Personen in Wort und Bild (vgl. Inhaltsverzeichnis). Eine umfangreiche Bibliographie ermöglicht die weitere Vertiefung, ein Namensregister schließt die Bände zusätzlich auf, eine abschließende Zeittafel bietet einen raschen chronologischen Überblick. So bleibt in der Regel ein überschaubarer Fließtext von ca. 120 S. mit reichen Bild-Illustrationen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Oliver Pfohlmann, geboren 1971, studierte an der Universität Bamberg Germanistik, Psychologie und Philosophie. Promotion mit einer Arbeit über Robert Musil und die psychoanalytische Literaturwissenschaft. Seit 2006 freier Kritiker, Publizist und Lektor. Buchveröffentlichungen u. a. zur Geschichte und Gegenwart der Literaturkritik sowie Mitherausgeber einer Dokumentation «Psychoanalyse in der literarischen Moderne». Weitere Informationen und Kontakt: www.oliverpfohlmann.de.
Inhaltsverzeichnis
«Ich schreibe für Menschen, die nicht da sind» 7

«Ein Anfang der von der Wirklichkeit abbiegenden Linie» 10

Kindheit in Steyr und Brünn 10
Als Zögling in Eisenstadt und Mährisch-Weißkirchen 19

«Versuche, ein bedeutender Mann zu werden» 23

Werdegang als Ingenieur (Brünn und Stuttgart) 23
Als Dandy und Literat in Brünn 25
Zwischen Valerie und Herma 31
Der Experimentalpsychologe (Berlin) 38
«Die Verwirrungen des Zöglings Törleß» (1906) 43

«Die leidenschaftliche Energie des Gedankens» 50

Eine «Lebensfrage» – die Entscheidung für die Literatur 50
«Ich bin beherrscht von Frauen» – Herma, Hertha, Anna, Alice, Martha 53
«Vereinigungen» (1911) 56
Psychologie und Literatur 62

«Ins Ungewisse hineinsteuern» 64

Bibliothekar in Wien, Redakteur in Berlin 64
Das «Sommererlebnis» – August 1914 67

«Das große Erlebnis des Todes» – der Erste Weltkrieg 71

An der Südtiroler Gebirgsfront 71
Tätigkeit als Propagandaoffizier 77

«Eine Ahnung von Andersseinkönnen» 80

«Verzichten oder springen» – Nachkriegszeit in Wien 80
«Die Schwärmer» (1921) 85
Kritik und Essayismus 92
«Drei Frauen» (1924) 97

«Eine Reise an den Rand des Möglichen» 102

«Die Hemmung setzt ein» – Entstehung des Romans 102
«Der Mann ohne Eigenschaften» (1930 und 1932) 109
«Ins Tausendjährige Reich» – Berlin bis 1933 116
Im austrofaschistischen Ständestaat – Wien bis 1938 121

«Es sieht aus, als ob ich schon so gut wie nicht da wäre» 129

Die Jahre im Schweizer Exil 129
Das letzte Werk: der Nachlass 137

Anmerkungen 141
Zeittafel 146
Zeugnisse 148
Bibliographie 150
Namenregister 157
Über den Autor 159
Dank 159
Quellennachweis der Abbildungen 159