|
Scheidung und Kindeswohl
Ein Leitfaden zur Bewältigung schwieriger Übergänge
Liselotte Staub, Wilhelm Felder
Verlag Hans Huber
EAN: 9783456840314 (ISBN: 3-456-84031-4)
216 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2004
EUR 24,95 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Die kindbezogenen Aspekte des Scheidungsprozesses stehen im Vordergrund dieser neuartigen Darstellung. Sie basiert auf den Erkenntnissen der Familienpsychologie und Entwicklungspsychologie, vor allem aber auf der täglichen Praxis der Autoren als Therapeuten und Gutachter. Sie betrachten den Elternkonflikt vor und nach der Scheidung - und die typischen Reaktionen der Kinder auf diese Erfahrung. Wie können Eltern in der Situation rund um die faktische Trennung ihren Kindern begegnen und helfen? Welche therapeutischen Möglichkeiten gibt es? Meistens stellen sich auch sehr schnell Fragen nach der Kindeszuteilung, nach scheidungsbezogener emotionaler, vielleicht sogar sexueller Ausbeutung der Kinder. Spezielle Probleme werden diskutiert, z.B. bei bikulturellen Elternpaaren und psychisch kranken Elternteilen. Die Autoren berichten zudem über erste Erfahrungen mit dem Einbezug der Kinder in den Scheidungsprozess, z. B. wenn es um die strittige Zuteilung der Kinder geht. Die Darstellung der Nachscheidungsproblematik - z.B. Besuchsrechtsprobleme oder Entfremdung zwischen Kindern und Elternteilen - leitet über zu den Entwicklungsbedingungen der Kinder in den neu zusammengesetzten Familien.
Rezension
Jede dritte Ehe in der Bundesrepublik Deutschland wird geschieden, Scheidungskinder galten lange Zeit als besonders belastet oder als Problemkinder, Scheidung wurde als stark schädigend begriffen, während die vollständige Familie eine weit positivere Entwicklungsmöglichkeit für Kinder bot ... Dieses einseitige Bild hat sich heute gewandelt zugunsten einer differenzierteren Auffassung, nachdem Scheidungskinder kein Ausnahmephänomen mehr darstellen und uneheliche Kinder nicht mehr stigmatisiert werden. Auch die sog. Normalfamilien werden heute kritischer und differenzierter wahrgenommen. Nachdem die Kindszuteilung heute nicht mehr rigide zum Vater aus wirtschaftlichen(wie zu Beginn des 20.Jhdts.) oder zur Mutter aus entwicklungspsychologischen Gründen (wie zu Mitte des 20.Jhdts.), sondern flexibel erfolgt, entstehen gleichwohl für viele Kinder enorme Belastungen, wenn die Eltern sich nicht einigen können.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ist eine Scheidung für die Kinder notwendigerweise eine Katastrophe? Welche langfristigen Folgen kann eine Scheidung haben? Was weiß man über Entwicklungsbedingungen der Kinder in Folgefamilien?
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5
Einleitung 11
1. Scheidungsforschung gestern und heute 13
Teil l
Die Vorscheidungsfamilie 17
2. Die Familie an der Grenze zum schädlichen Stress 19
2.1 Auswirkungen von Elternkonflikten auf die Kinder 22
2.1.1 Auswirkungen auf den Säugling 24
2.1.2 Auswirkungen auf Kinder ab dem zweiten Lebensalter 25
2.1.3 Eigenschaften des Konfliktes 26
2.2 Ängste der Kinder vor der Scheidung der Eltern 29
Teil II
Die Scheidungsfamilie 33
3. Die Situation geschiedener Elternpaare 35
4. Die Situation des Kindes 37
5. Scheidungsfolgen beim Kind 39
5.1 Positive Scheidungsfolgen 39
5.2 Negative Auswirkungen 40
5.3 Kurzfristige Auswirkungen 42
5.3.1 Einfluss des Alters 43
5.3.2 Einfluss des Geschlechts 45
5.4 Langfristige Auswirkungen 46
6. Prävention und Intervention 53
6.1 Mediation 53
6.2 Förderliches Elternverhalten 54
7.3 Begutachtung 72
7.3.1 Ablauf der Begutachtung 72
7.3.2 Kriterien der Kindszuteilung 79
7.3.3 Abfassung des Gutachtens 89
7.3.4 Kindszuteilungsgutachten und sexuelle Ausbeutung 91
Teil III
Nach der Scheidung 93
8. Gemeinsame elterliche Sorge 95
8.1 Verschiedene Modelle 95
8.2 Bedeutung der sogenannten «elterlichen Sorge» 95
8.3 Minimalbedingungen für ein gemeinsames Sorgerecht 96
8.4 Herausforderungen an Eltern mit gemeinsamem Sorgerecht 97
9. Das Kind und der nicht sorgeberechtigte Elternteil 99
9.1 Regelmäßigen Kontakte aus der Elternperspektive 100
9.2 Regelmäßige Kontakte aus der Sicht des Kindes 102
10. Beziehung zum nicht sorgeberechtigten Vater 105
10.1 Einfluss von mentalen Repräsentationen 107
10.2 Einfluss der Persönlichkeit der Mutter 108
10.3 Einfluss der Persönlichkeit des Vaters 109
10.4 Einfluss der Vater-Kind-Beziehung vor der Scheidung 110
10.5 Einfluss der Häufigkeit und Regelmäßigkeit der Kontakte 112
11. Umgangsrecht/Besuchsrecht 115
11.1 Theorie und Praxis 115
11.2 Klinische Erfahrungen 117
11.3 Probleme bei der Ausübung des Besuchrechtes 119
11.4 Das Besuchsrechtsyndrom 120
11.4.1 Vergangenheitsbezogene Hindernisse auf der Elternebene 122
11.4.2 Gegenwartsbezogene Hindernisse auf der Elternebene 124
11.4.3 Hindernisse auf der Kinderseite. 125
11.5 Wenn Besuche schaden 128
11.5.1 Ausgleichende Faktoren 129
11.6 Besuchsrecht und die Meinung des Kindes 130
11.7 Besuchsrechl bei getreunten Geschwistern 132
11.8 Besuchsrecht und sexuelle Ausbeutung 133
12. Das Begleitete Umgangsrecht/Besuchsrecht 135
12.1 Begleitete Besuche in der Praxis 135
12.2 Idee der Begleiteten Besuche 136
12.3 Entwicklung der Begleiteten Besuchstage 137
12.4 Rechtliche Grundlagen 138
12.5 Gründe für Begleitetes Besuchsrecht 139
12.6 Das Spannungsfeld der Begleiteten Besuche 143
12.7 Richtlinien der für die Begleitung von Familien 144
12.8 Empirische Befunde 146
12.9 Klinische Erfahrung 147
13. Loyalitätskonflikte. 151
14. Ablehnung eines Elternteils und PAS (Parental Alienation Syndrome) 153
14.1 Gründe für die Ablehnung 153
14.2 Drei Komponenten des PAS 155
14.3 Schweregrade von PAS 155
14.4 Verhaltensmerkmale der manipulierten Kinder 157
14.5 Persönlichkeit des entfremdenden Elternteils 158
14.6 Verhaltensmerkmale des entfremdenden Elternteils 160
14.7 Merkmale des geschädigten Elternteils 161
14.8 Problematische Aspekte des PAS-Konzeptes 162
Teil IV
Das Kind in der Folgefamilie 165
15. Einelternfamilie: Mutter und Kind(er) 167
16. Die Stieffamilie 169
16.1 Strukturelle Merkmale 169
16.2 Entwicklung der Stieffamilie 170
16.3 Der Stiefvater 172
16.4 Position und Rolle des Stiefvaters 172
16.5 Stile des Stiefvater-Verhaltens. 174
17 Die Stiefmutter 177
17.1 Stiefmütter ohne eigene Kinder 178
17.2 Mütter in Zweitehen mit Stiefkindern 179
18. Die Kinder in der Stieffamilie 181
19. Die leibliche Mutter 185
20. Der leibliche Vater 187
21. Die Partnerschaft in Stieffamilien 189
22. Auswirkungen der Wiederverheiratung der Mutter auf die Kinder 191
22.1 Familienklima 191
22.2 Allgemeine Anpassung 192
22.3 Geschlecht und Alter 193
22.4 Nähe und Distanz zum Stiefvater 194
22.5 Vergleich Stiefkinder-Einelternkinder 195
22.6 Diskussion der Ergebnisse 196
22.7 Aussichten 198
23. Bibliographie 201
23.1 Auswirkungen der Scheidung 201
23.2 Rechtliche und klinische Sicht des Sorge- und Besuchsrechts 204
23.3 Bedeutung des Kontakts mit dem anderen Elternteil 205
23.4 Begleitete Besuche zwischen Eltern und Kinder 207
23.5 Elterliche Nachscheidungsbeziehung und Kindeswohl 209
23.6 Elterlicher Konflikt und Gewalt in der Familie: Auswirkungen auf die Kinder 210
23.7 Loyalitätskonflikt und Parental Alienation Syndrome (PAS) 211
23.8 Intervention und Unterstützungssysteme 212
23.9 Stieffamilien 214
Weitere Titel aus der Reihe Klinische Praxis |
|
|