lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Psychodynamische Therapie mit Kindern und Jugendlichen in der Praxis Affekte regulieren und Bindungen stärken
Psychodynamische Therapie mit Kindern und Jugendlichen in der Praxis
Affekte regulieren und Bindungen stärken




Eva Rass

Klett-Cotta
EAN: 9783608984415 (ISBN: 3-608-98441-0)
248 Seiten, hardcover, 14 x 22cm, 2021

EUR 34,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ein Werkstattbuch für die psychodynamische Praxis

- Zahlreiche Fallbeispiele

- Konzepte für eine kindzentrierte psychodynamische Familientherapie

- Praxistaugliche Konzepte für die Therapie unter Einbeziehung der Elternarbeit

- Eine erfahrene Psychotherapeutin liefert Werkzeuge für die kinderpsychotherapeutische Werkstatt

In diesem Buch verbindet Eva Rass ihre 40 Jahre währende praktische Erfahrung als Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin mit den Erkenntnissen des modernen psychodynamischen Wissens wie der Affektregulationstheorie, der Bindungstheorie und neuesten wissenschaftlichen Befunden der Neurobiologie und Neuroendokrinologie. Es gelingt ihr, all dies in ein therapeutisches Handlungskonzept zu integrieren mit dem Ziel, einen entwicklungsfördernden heilsamen Zugang zu individuellen und familiären Konfliktfeldern zu eröffnen. Sie erläutert die wissenschaftlichen Grundlagen und öffnet die Schatzkiste ihrer reichen praktischen therapeutischen Erfahrung, wobei klinische Beispiele ihre integrative Vorgehensweise veranschaulichen.

Prof. Dr. Eva Rass ist Honorarprofessorin der Hochschule Mannheim und Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Buchen/Odenwald. Sie übt Lehrtätigkeiten an verschiedenen Institutionen aus: Ärztliche Akademie für Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen e.V. München, Hochschule Mannheim (Fakultät Sozialwesen), Institut für Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Heidelberg, Institut für Psychoanalyse und Analytische Psychotherapie Würzburg e.V.
Rezension
Auf der Grundlage von Psychotherapie, Affektregulationstheorie, Bindungstheorie und Neurobiologie hat diese Darstellung das Ziel, einen entwicklungsfördernden heilsamen Zugang zu individuellen und familiären Konfliktfeldern zu eröffnen im Kontext von Affektregulation und Bindungsstärkung. Kap. 1 bietet eine entwicklungspsychologische Grundlage, Kap. 2, 3 und 4 beleuchten jeweils die Rolle von Mutter, Vater und Geschwistern für den weiteren Lebensverlauf, Kap. 5 stellt die affektregulatorische und bindungsgeleitete Elternarbeit in der kindzentrierten Familientherapie dar, die folgenden Kapitel behandeln Aufwuchsprobleme wie Geschlechterdifferenzen (Kap. 6), Wahrnehmungswelten und -probleme von Kindern (Kap. 7) sowie Bindungsstörungen (Kap. 8). Insgesamt stellt das Buch eine Fundgrube für die kinderpsychotherapeutische Praxis dar.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dieses Buch richtet sich an:
- PsychotherapeutInnen in Klinik und Praxis
- AusbildungskandidatInnen und Studierende des Studiengangs Psychotherapie
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1 Der psychologische Blick auf die Entwicklung von Kindern als Grundlage zum Verständnis
psychischer Phänomene 13

2 Der Einfluss einer mütterlichen Depression auf die kindliche Entwicklung 19

2.1 Entwicklung des Selbst 20
2.2 Störfaktoren in der Entwicklung 26
2.3 Strukturdynamische Schlussfolgerungen 36
2.4 Zusammenfassung 38

3 Die Rolle des Vaters bei einer psychischen Erkrankung der Mutter 40

3.1 Die Verletzbarkeit des sich entwickelnden Selbst 42
3.2 Das Erscheinungsbild der depressiven Mutter 47
3.3 Auswirkungen auf das Kind 49
3.4 Die Interaktion mit dem Vater als Drittem im Bunde 51
3.5 Veränderungen in der Partnerschaft: Elterliche Paarbeziehung als Gefährdung und Ressource der Vaterrolle 57
3.6 Psychodynamische Änderung 61

4 Die Bedeutung der Geschwistererfahrungen für den weiteren Lebenslauf mit besonderer
Berücksichtigung des Schamerlebens 69

4.1 Geschwisterbeziehungen als ein vernachlässigtes Forschungsthema 70
4.2 Differenzierungsprozess zwischen Geschwistern 72
4.3 Entwicklungs- und affektregulatorische Perspektiven 78
4.4 Entwicklung des Schamerlebens 84
4.5 Liebe als Motor der Selbstentfaltung 90
4.6 Geschwistererfahrung der Eltern 93
4.7 Zusammenfassung 95

5 Affektregulatorische und bindungsgeleitete Elternarbeit in der kindzentrierten
Familientherapie 100

5.1 Psychodynamische Entwicklungskonzepte von D.W. Winnicott, J. Bowbly, H. Kohut, A. Ornstein und A. Schore 102
5.2 Vom Teufels- zum Engelskreis 116
5.3 Die Diagnostik der kindlichen Problematik und die des seelischen Spannungszustandes seiner
familiären Bezugspersonen 120
5.4 Die therapeutische Allianz 121
5.5 Die Schaffung eines Übergangs- und Entwicklungsfreiraumes für das Kind 124
5.6 Die Therapie als eine fortlaufende Diagnose 125
5.7 Behandlungsziele 127
5.8 Das klinische Setting 128
5.9 Abschließende Bemerkungen 134

6 Jungen im Abseits — Mädchen im Erfolg? Geschlechterspezifische Herausforderungen im familiären und außerfamiliären Kontext 138

6.1 Bestandsaufnahme 139
6.2 Multidisziplinäre Erkenntnisfortschritte zu den Geschlechterunterschieden 141
6.3 Geschlechtstypische Verhaltensweisen 142
6.4 Der Vater als zweite Bindungsperson 146
6.5 Verantwortungsvolle Väterlichkeit 151
6.6 Schlussfolgerungen 156
Exkurs:Allan Schore: Es geht um unsere Söhne: Eine entwicklungsgeleitete Neurobiologie und
Neuroendokrinologie der gefährdeten Jungen 162

7 Die Wahrnehmungswelt des Kindes: Unerkannte Schwächen seiner Wahrnehmungsorganisation und die Auswirkungen auf seine psychische Entwicklung 169

7.1 Die Alltagserfahrung eines Kindes mit Wahrnehmungsproblemen 174
7.2 Taktil-kinästhetische Wahrnehmungsprobleme 175
7.3 Auditive Wahrnehmungsprobleme 178
7.4 Visuelle Wahrnehmungsprobleme 180
7.5 Rhythmuserkennung, Beziehungserfahrungen und neuronale Vernetzung 182
7.6 Zur Bedeutung des Schamerlebens als Folge sensorischer Unzulänglichkeit 187
Exkurs: Allan Schore: Die frühkindliche Neurobiologie der Bindungsentwicklung und bei Störungen aus dem autistischen Spektrum 193

8 Bindung, Bindungstrauma und Dissoziation im familiären Kontext 201

8.1 Das Konzept der Dissoziation 201
8.2 Die Bindungstheorie 203
8.3 Die Neurobiologie der Mutter-Kind-Beziehung 205
8.4 Der Einfluss des Beziehungstraumas 211
8.5 Die Kontinuität der dissoziativen Strategie vom Säuglingsalter über die Kindheit bis hin ins Erwachsenenalter 215
8.6 Prävention und Intervention 217
8.7 Abschließende Gedanken 229

Schlussbemerkung 236

Der (Kinder-)Psychoanalyse schlägt ein rauer Wind entgegen 236

Quellenangaben 239
Personenregister 241
Die Autorin 247