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Mentalisieren in der psychodynamischen und psychoanalytischen Psychotherapie Grundlagen, Anwendungen, Falleispiele Mit einem Vorwort von Peter Fonagy
Mentalisieren in der psychodynamischen und psychoanalytischen Psychotherapie
Grundlagen, Anwendungen, Falleispiele


Mit einem Vorwort von Peter Fonagy

Josef Brockmann, Holger Kirsch, Svenja Taubner

Klett-Cotta
EAN: 9783608984071 (ISBN: 3-608-98407-0)
248 Seiten, hardcover, 16 x 23cm, April, 2022

EUR 38,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was eine moderne Psychotherapie braucht

- Zeigt die hohe Anschlussfähigkeit des Mentalisierens an die Psychoanalyse

- Berücksichtigt die Weiterentwicklungen des Mentalisierungskonzeptes

- Zahlreiche Fallbeispiele dienen der Veranschaulichung des Mentalisierens in seiner praktischen Anwendung

- Praxisnah und forschungsorientiert

Die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) hat sich als erfolgversprechende Methode in der Therapie psychischer Störungen erwiesen. Dieses Buch legt dar, wie die MBT im Rahmen tiefenpsychologisch fundierter und analytischer Psychotherapien Anwendung finden kann. Die Autoren erläutern die herausragende Bedeutung des Mentalisierens für die gegenwärtige Psychoanalyse und berücksichtigen die wesentlichen konzeptuellen Neuerungen des Mentalisierens, wobei sie den Schwerpunkt auf ambulante Einzeltherapien von Patientinnen und Patienten mit Persönlichkeitsstörungen legen.

Dieses Buch richtet sich an:

Alle psychoanalytisch tätigen PsychotherapeutInnen, die das Mentalisieren in ihre Arbeit integrieren wollen.

Josef Brockmann, Dr. phil., ist Psychoanalytiker, Lehranalytiker und seit 1988 niedergelassen als Psychotherapeut und Psychoanalytiker in Frankfurt. Seit 2008 Fortbildung in Mentalisierungsbasierter Therapie am Anna-Freud-Institut London bei Bateman und Fonagy.

Holger Kirsch, Prof. Dr. med., ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalyse und Sozialmedizin sowie Lehranalytiker (DGPT/DGIP). Er ist Professor an der Evangelischen Hochschule Darmstadt und in eigener Praxis niedergelassen.

Svenja Taubner, Univ.-Prof. Dr. phil., ist Psychoanalytikerin (DPG), Supervisorin und Trainerin für MBT-A (Anna Freud Center) und ist Direktorin des Instituts für Psychosoziale Prävention im Universitätsklinikum der Universität Heidelberg.
Rezension
Mentalisieren meint die Fähigkeit mentale Zustände wie Gedanken, Gefühle und Absichten im eigenen Selbst und im Anderen wahrzunehmen, zu verstehen und zu differenzieren. Die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) hat sich als erfolgversprechende Methode in der Therapie psychischer Störungen erwiesen. Dieses Buch legt dar, wie die MBT im Rahmen tiefenpsychologisch fundierter und analytischer Psychotherapien Anwendung finden kann, dabei liegt der Schwerpunkt auf ambulanter Einzeltherapie von Patient/inn/en mit Persönlichkeitsstörungen. Mentalisierungsorientiert zu arbeiten verändert die psychotherapeutische Praxis und macht die Arbeit mit "schwierigen Patienten" leichter. Der Mentalisierungsansatz trägt zur Erweiterung psychoanalytischer Modelle bei. Dieses Buch versucht, das Mentalisierungskonzept auf die psychodynamische und psychoanalytische Langzeitpsychotherapie zu beziehen. Die entscheidende Schwäche des Mentalisierungsansatzes ist zugleich seine Stärke: Er rückt von einigen traditionellen psychoanalytischen Konzepten ab und greift bereits seit 20 Jahren Ergebnisse von Nachbarwissenschaften auf. Das Buch stellt die psychoanalytischen und mentalisierungsbasierten Modellvorstellungen vermittelnd gegenüber.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
»Kirsch, Brockmann und Taubner stellen komplizierte Begriffe und Techniken vereinfacht und dennoch nicht simplizistisch dar. Sie gehen auf aktuelle Entwicklungen ein, wie die zunehmende Bedeutung des Aufbaus von epistemischem Vertrauen als eines wichtigen psychotherapeutischen Bausteins. Ihr Buch ist eine ausgezeichnete Einführung in die Welt des Mentalisierens und enthält viele hilfreiche Falldarstellungen und Transkripte von Sitzungen.«
Eia Asen, Familiendynamik, Januar 2017

»Der renommierte Autor, Psychotherapeut und Forscher Prof. Anthony W. Bateman, führt mit einem kurzen Vorwort in die Thematik ein und stellt Mentalisieren als eine komplexe, mehrdimensionale, interaktionell erworbene menschliche Fähigkeit dar, mentale Zustände wie Gedanken, Gefühle und Absichten im eigenen Selbst und im Anderen wahrzunehmen, zu verstehen und zu differenzieren ... Dem vorliegenden Buch ist eine weite Verbreitung zu wünschen - aus meiner Sicht ist es informativ und verständlich gestaltet, gut lesbar und richtet sich sowohl an angehende Psychotherapeuten als auch an jene, die bereits über langjährige Berufspraxis verfügen und ihre eigenen Kenntnisse erweitern möchten.«
Aileen Dörries, Psychotherapie aktuell, Dezember 2016
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Peter Fonagy 7

Einführung 13

1 Was braucht eine moderne Psychotherapie? 20

1.1 Wirksamkeit von Psychotherapie und Mentalisierungsbasierter Therapie (MBT) 21
1.2 Wirkfaktorenmodelle 24
1.3 Allgemeine Wirkfaktoren und Mentalisierungsbasierte Therapie 25
1.4 Spezifische Wirkfaktoren in der Mentalisierungsbasierten Therapie 27
1.5 Integrative Wirkmodelle und Mentalisierungsbasierte Therapie als integrative Psychotherapiemethode 28

2 Zentrale Aspekte des Mentalisierungskonzepts 31

2.1 Mentalisieren 31
2.2 Bindungsbeziehungen als Grundlage von Mentalisierung 34
2.3 Markierte Affektspiegelung als soziales Feedback 35
2.4 Epistemisches Vertrauen 37
2.5 Entwicklung der Mentalisierung 41
2.6 Das Fremde Selbst 43
2.7 Psychotherapie als dreifaches Kommunikationssystem 45

3 Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) 48

3.1 Mentalisieren als Persönlichkeitsfunktion 48
3.2 Mentalisieren als multidimensionales Konstrukt 49
3.3 Das transdiagnostische und transtheoretische Störungsmodell der MBT am Beispiel der Borderline-Persönlichkeitsstörung 51
3.4 Therapeutische Ziele und Veränderungsmechanismus der MBT 53
3.5 Ablauf und Inhalte der MBT 54
3.6 Die therapeutische Haltung in der MBT 56
3.7 Kerninterventionen der MBT 57
3.8 MBT an einem Fallbeispiel eines 18-jährigen Mannes mit einer
Borderline-Persönlichkeitsstörung 60

4 Psychoanalyse und Mentalisierung 67

4.1 Mentalisierung und ihr Einfluss auf die psychoanalytische Theorie und Praxis 76
4.2 Theoretische Implikationen 84
4.3 Plädoyer für die Notwendigkeit eines psychoanalytischen Verstehens im Mentalisierungsansatz und umgekehrt 99

5 Mentalisieren in der psychodynamischen und psychoanalytischen Psychotherapie 105

5.1 Behandlungsziel: Unbewusstes bewusst machen und mentalisierte Affektivität 106
5.2 Die therapeutische Beziehung, Übertragung und Gegenübertragung 115
5.3 Deutung und Einsicht (die Inhaltsperspektive) oder Standpunkt des Nicht-Wissens (die Prozessperspektive) 124
5.4 Regression oder Arbeit im Hier und Jetzt 135
5.5 Abwehr und Widerstand 146
5.6 Freie Assoziation oder Strukturierung 149
5.7 Ein integratives Behandlungsmodell 158

6 Fallbeispiele 166

6.1 Mentalisierte Affektivität 167
6.2 Epistemisches Vertrauen 182
6.3 Das Fremde Selbst 194
6.4 Schwere Einschränkung der Mentalisierungsfähigkeiten bei hohem psychosozialem Funktionsniveau der Persönlichkeit 206
6.5 Resümee 216

7 Take Home Message 217

8 Statt eines Schlussworts 221

Die Mentalisierungsfähigkeiten der Therapeut*innen –
Konsequenzen für Ausbildung und Weiterbildung 221

Literatur 225
Über die Autoren 241