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Psychoanalyse und Entwicklungsförderung von Kindern
Psychoanalyse und Entwicklungsförderung von Kindern




Anne Hurry (Hrsg.)

Brandes & Apsel
EAN: 9783860997505 (ISBN: 3-86099-750-5)
272 Seiten, hardcover, 16 x 22cm, 2002

EUR 29,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das vorliegende Buch gewährt Einblicke in die Arbeit meherer Kinderpsychoanalytiker; die klinischen Kapitel enthalten detaillierte Beschreibungen der Interaktionen, wie sie sich zwischen dem Kind und dem Analytiker bzw. der Analytikerin entfalten.



Die Beiträge zeigen, dass psychische Veränderung aus der Internalisierung neier Beziehungsmodelle resultieren, die in der gemeinsamen Arbeit von Patient und Analytiker nach und nach auftauchen und entwickelt werden.



Vorwort von Anne-Marie Sandler und Beiträge von Tessa Baradon, Marie Grazia Cassola, Peter Fonagy, Anat Gedulter-Trieman, Viviane Green, Adriana Grotta, Anne Harrison, Anne Hurry, Mary Target, Marie Zaphiriou Woods.



Zielgruppe: Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten und Erwachsenenpsychoanalytiker, Kinder- und Jugendpsychiater, Heil- und Sonderpädagogen sowie Sozialpädagogen und Lehrer.



Anne Hurry, Psychoanalytikerin dür Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Mitglied in der Leitung des Anna Freud Centre in London. Supervisorin und Lehranalytikerin. Ehemalige Herausgeberin des Journal of Child Psychotherapy, Verfasserin zahlreicher klinischer und theoretischer Schriften.
Rezension
Das Buch ist der dritte Band der Reihe Schriften zur Psychotherapie und Psychoanalyse von Kindern und Jugendlichen.

Gegenstand der Darstellung sind die theoretischen Grundlagen und die therapeutische Praxis bei der Förderung und Behandlung in der Mentalisierung entwicklungsgestörter Kinder.

Als Grundlage der theoretischen Ausführungen dienen hierbei die Erkenntnisse und Konzepte der Säuglingsforschung und Bindungstheorie, die für einen erfolgreichen Mentalisierungsprozess eine geglückte Interaktion zwischen Säugling und Mutter voraussetzen. Im Falle eines Scheiterns werden die Fähigkeiten des Säuglings, sich und andere als ein durch Motivationen geleitetes Wesen zu erleben und darüber zu reflektieren, nicht voll bzw. in extremen Fällen nicht ausgebildet. Eigene Absichten und Wünsche sowie die anderer sind kaum erkennbar und voraussagbar. Die Welt wird als unberechenbar erlebt.

Ziel einer psychoanalytischen Entwicklungstherapie ist es dem Kind die Möglichkeit zu bieten, die hierfür erforderlichen Entwicklungsschritte nachzuholen, indem es in der therapeutischen Arbeit neue Beziehungs- und Interaktionsmuster kennen lernt und die mentalen Fähigkeiten des Therapeuten als Modell nutzt. Hierdurch können neue Repräsentanzen vom Selbst und von anderen aufgebaut werden. Der Analytiker übernimmt hierbei die Rolle des Entwicklungsobjektes und ergänzt damit die deutende Arbeit von der allein diese Patienten oft nicht genug profitieren.

Zahlreiche Fallbeispiele aus der klinischen Praxis verdeutlichen die Ausführungen und machen sie nachvollziehbar. Die Kombination von therapeutischen und edukativen Methoden, wie sie im dritten Teil des Buches vorgestellt werden, ist auch für die Schule von Bedeutung, da zahlreiche Schwierigkeiten mit schulischen Mitteln alleine nicht zu lösen sind.

Fazit: Aufschlussreiches und innovatives Buch über die Entwicklung und Förderung von Kindern.

Björn Hillen, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das vorliegende Buch gewährt Einblick in die Arbeit mehrerer Kinderanalytikerinnen und eines Kinderanalytikers; die klinischen Kapitel enthalten detaillierte Beschreibungen der Interaktionen, die sich zwischen dem Kind und dem Analytiker bzw. der Analytikerin entfalten.
Das Buch enthält drei Teile. Der beiden ersten Arbeiten führen in den theoretischen Hintergrund der klinischen Beschreibungen ein, die den zweiten und dritten Teil bestimmen. Das erste, von Peter Fonagy und Mary Target gemeinsam verfaßte Kapitel beschreibt Beobachtungen aus der aktuellen Säuglingsforschung. Es illustriert die interpersonalen und interaktionalen Aspekte der Mutter-Kind-Beziehung und untersucht die Implikationen dieser Erkenntnisse für die psychoanalytische Praxis.
Im zweiten Kapitel beschreibt Anne Hurry die Unterschiede zwischen den entwicklungsbezogenen und den traditionelleren analytischen Elementen des therapeutischen Prozesses, auf deren Grundlage die verschiedenen Techniken entwickelt wurden, mit denen Kinderanalytiker heute arbeiten. Die Autorin zeigt Verbindungen auf zwischen der Kinderanalyse und der Arbeit mit Erwachsenen und vertritt die Ansicht, dass der sogenannte entwicklungsbezogene Ansatz, der von Anna Freud praktiziert und von ihren Schülern weiterentwickelt wurde, in vielerlei Weise dem objektrelationalen Ansatz ähnelt, der die Arbeit der sogenannten unabhängigen Analytiker in Großbritannien und die Technik Hans Loewalds in den Vereinigten Staaten charakterisiert hat.
Im dritten Teil des Buches illustrieren zwei Kapitel eine spezifische Form der angewandten Psychoanalyse. Die Arbeit mit einem jungen, traumatisierten Mädchen zeigt auf treffliche Weise, daß eine Kombination von edukativen und therapeutischen Interventionen bestimmten Typen von Kindern zu helfen vermag.
Inhaltsverzeichnis
Anne Hurry
Vorbemerkung 7

Anne -Marie Sandler
Vorwort 9

Teil I
Theoretischer Hintergrund


1. Kapitel
Peter Fonagy / Mary Target
Ein interpersonales Verständnis des Säuglings 11

2. Kapitel
Anne Hurry
Psychoanalyse und Entwicklungstherapie 43

Teil II
Klinische Arbeit mit Kindern


3. Kapitel
Anne Hurry
"Tom": Die Behandlung einer frühen Entwicklungsstörung 89

4. Kapitel
Anne Hurry
"Paul": Der Versuch, eine entgleiste Entwicklung zu korrigieren 116

5. Kapitel
Anne Harrison
"Martha": Die Anfangsphase in der analytischen Behandlung eines vierjährigen Mädchens 144

6. Kapitel
Viviane Green
"Donald": Die Behandlung eines fünfjährigen Jungen mit einer frühen Verlusterfahrung 157

7. Kapitel
Tessa Baradon
"Michael": Die Entwicklung vom physischen zum mentalen Bereich 176

Teil III
Klinische und pädagogische Interventionen in der Arbeit mit Kindern


8. Kapitel
Marie Zahphiriou Woods / Anat Gedulter-Triemann
"Maya": Die Wiederaufnahme einer normalen Entwicklung auf der Grundlage der Kooperation von Kindergarteberziehung und Psychoanalyse 189

9. Kapitel
Maria Grazia Cassola / Adriana Grotta
"Leo": Multiple Interventionen im Falle eines sehr gestörten kleinen Jungen mit autistischen Zügen 213

Literatur 241

Die Autorinnen und der Autor 260

Namen- und Sachregister 263
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