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Ich esse deine Suppe nicht Psychoanalyse gestörten Essverhaltens. Ambulante Behandlungen und theoretische Konzepte Beitr. v. Ahlheim, Rose /Birksted-Breen, Dana /Bolch, Eduard /Ettl, Thomas /Freud, Anna /Hinz, Barbara /Hinz, Helmut /Jeammet, Philippe /Jongbloed, Douwe /Jongbloed-Schurig, Ulrike /Lang-Langer, Ellen /Lawrence, Marilyn /Nukulka, Iris /Staufenberg, Adelheid. Hrsg. v. Jongbloed-Schuring, Ulrike
Ich esse deine Suppe nicht
Psychoanalyse gestörten Essverhaltens. Ambulante Behandlungen und theoretische Konzepte


Beitr. v. Ahlheim, Rose /Birksted-Breen, Dana /Bolch, Eduard /Ettl, Thomas /Freud, Anna /Hinz, Barbara /Hinz, Helmut /Jeammet, Philippe /Jongbloed, Douwe /Jongbloed-Schurig, Ulrike /Lang-Langer, Ellen /Lawrence, Marilyn /Nukulka, Iris /Staufenberg, Adelheid. Hrsg. v. Jongbloed-Schuring, Ulrike

Ulrike Jongbloed-Schurig (Hrsg.)

Brandes & Apsel
EAN: 9783860998281 (ISBN: 3-86099-828-5)
416 Seiten, hardcover, 15 x 21cm, April, 2006

EUR 39,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Autorinnen und Autoren verbindet bei unterschiedlicher theoretischer Ausrichtung die Suche nach der nie gekannten oder verlorenen Bedeutung pathologischen Essverhaltens. Gemeinsame Klammer ist die Erkenntnis, dass die Symptomatik stets mit Störungen im Austausch zwischen dem Selbst und dem Anderen zu tun hat. Dies führt zu einem fehlenden inneren Übergangsraum und zu Brüchen in der Symbolisierung und Triangulierung.

Der Schwerpunkt des Bandes liegt auf den psychoanalytischen Behandlungen. Sie unterscheiden sich in Setting, konzeptuellem Hintergrund sowie technischem Vorgehen und betreffen Patienten vom ersten Lebensjahr bis in die späte Adoleszenz. Verbindend ist auch hier die Suche nach den der Essstörung zugrunde liegenden Konflikten und Defiziten in der psychischen Entwicklung von hinreichend gesunder Beziehungsfähigkeit und hinreichend gesundem Narzissmus.

Veränderung und Heilung wird bei allen Behandelten durch das Erleben und Bearbeiten von alten und neuen Erfahrungen in der therapeutischen Beziehung ermöglicht, wobei in der Arbeit mit kleinen Kindern die Eltern mit einbezogen werden.

Psychoanalytische Überlegungen zu Texten von Ovid, Goethe und Kafka runden den Band ab.

Beiträge von Rose Ahlheim, Dana Birksted-Breen, Eduard Bolch, Thomas Ettl, Anna Freud, Helmut Hinz, Philippe Jeammet, Douwe Jongbloed, Ulrike Jongbloed-Schurig, Ellen Lang-Langer, Marilyn Lawrence, Iris Nikulka.



Ulrike Jongbloed-Schurig, analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin (VAKJP), Psychoanalytikerin (DPV, IPV), Kinderanalytikerin (IPV, ACP), in eigener Praxis tätig. Dozentin, Supervisorin und Lehranalytikerin am Institut für analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie in Hessen e. V. Veröffentlichungen zur Psychoanalyse des Kindes- und Jugendalters, u.a. in der Zeitschrift Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (AKJP), Mitherausgeberin des Buches »Denn wir können die Kinder nach unserem Sinne nicht formen« (Brandes & Apsel, 1998).
Rezension
Lehrer/innen wissen: Essstörungen treten in unserer Gesellschaft unter Jugendlichen in einem endemischen Ausmaß auf. Unter Essstörung versteht man eine Verhaltensstörung mit meist ernsthaften und langfristigen Gesundheitsschäden. Zentral ist die ständige gedankliche und emotionale Beschäftigung mit dem Thema „Essen“. Sie betreffen die Nahrungsaufnahme oder deren Verweigerung und hängen mit psychosozialen Störungen und mit der Einstellung zum eigenen Körper zusammen (Psychosomatik). Bei allen Essstörungen handelt es sich um Sucht-Mechanismen, psychologisch steht hinter jeder Sucht eine stellvertretende Suche nach Beziehung, Liebe, Glück, Kontakt, Lust, Zufriedenheit usw., eine Ersatzhandlung, bei der die geistige und emotionale Energie auf die Auseinandersetzung mit dem Suchtmittel gerichtet ist. Bei den Essstörungen ist das Suchtmittel weniger die Nahrung an und für sich, sondern die Beschäftigung mit Ernährung und dem eigenen Körperbild. Dieser Band, der im Titel auf den Suppen-Kaspar anspielt, setzt hier tiefgründig und psychoanalytisch an; Essstörungen deuten auf eine Störung zwischen dem Selbst und dem Anderen hin.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dass Essstörungen in unserer Gesellschaft unter Jugendlichen in einem endemischen Ausmaß auftreten, ist bekannt. Weniger bekannt, ist, dass Ess- und Gedeihstörungen schon vom Säuglingsalter an auftreten und verschiedene Hintergründe und Bedeutungen haben können. Neben dieser Entwicklungsperspektive enthält der Band auch ein breites Spektrum an Behandlungen und Konzepten.
Die Autorinnen und Autoren verbindet bei unterschiedlicher theoretischer Ausrichtung die Suche nach der nie gekannten oder verlorenen Bedeutung pathologischen Essverhaltens. Gemeinsame Klammer ist die Erkenntnis, dass die Symptomatik stets mit Störungen im Austausch zwischen dem Selbst und dem Anderen zu tun hat. Dies führt zu einem fehlenden inneren Übergangsraum und zu Brüchen in der Symbolisierung und Triangulierung.
Der Schwerpunkt des Bandes liegt auf den psychoanalytischen Behandlungen. Sie unterscheiden sich in Setting, konzeptuellem Hintergrund sowie technischem Vorgehen und betreffen Patienten vom ersten Lebensjahr bis in die späte Adoleszenz. Verbindend ist auch hier die Suche nach den der Essstörung zugrunde liegenden Konflikten und Defiziten in der psychischen Entwicklung von Veränderung und Heilung.
Psychoanalytische Überlegungen zur Literatur von Goethe, Kafka und Ovid runden den Band ab.
Einsicht in und Veränderung von pathologischem Essverhalten gibt es nicht auf die Schnelle, schon gar nicht bei schweren Psychopathologien. Der Band beschäftigt sich mit den komplexen Ursachen und Verbindungen dieser Störungen, in ihm wird der gemeinsame Prozess von Patient und Therapeut mit seinen Rückschlägen und Fortschritten geschildert, der psychisches Wachstum und Heilung hervorbringt.
Inhaltsverzeichnis
Ulrike Jongbloed-Schurig
Einleitung
»Ich esse meine Suppe nicht!« - Ich esse deine Suppe nicht! 9

Erster Teil
Die theoretischen Konzepte

Entwicklungsimmanente Essstörungen


Anna Freud
Entwicklungslinien zur körperlichen Selbständigkeit 18

Anna Freud
Das psychoanalytische Studium der frühkindlichen Eßstörungen 22

Schwere Psychopathologien mit gestörtem Essverhalten

Thomas Ettl
Essstörungen
Der Kampf zwischen Ichideal und Überich 38

Philippe Jeammet
Narzißtische und objektbezogene Fehlregulierungen in der Bulimie 90

Ulrike Jongbloed-Schurig
Pathologisches Essverhalten als Störung von Symbolisierungsfunktion und triangulärem Raum
Bausteine zum Verstehen und Behandeln 123

Marilyn Lawrence
Körper, Mutter, Psyche
Anorexie, Weiblichkeit und das eindringende Objekt 168

Zweiter Teil
Die Fallgeschichten

Säugling und Kleinkind


Ellen Lang-Langer
»Niemand darf meine vernarbte Brust berühren, sonst muss ich ihn totschlagen«
Die fokale Behandlung einer Mutter und ihres vier Monate alten Babys 194

Douwe Jongbloed
Essstörung, psychische Realität und Übergangsraum
Aus der Behandlung eines 3 1/2-jährigen Jungen 218

Adoleszente

Rose Ahlheim
»Ich habe es wohl gewusst, aber nicht verstanden«
Agieren und Sinnverstehen in der Psychotherapie einer Jugendlichen mit Essstörung 228

Dana Birksted-Breen
Die Arbeit mit einer magersüchtigen Patientin 263

Helmut Hinz
Aus der psychoanalytischen Behandlung einer bulimischen und anorektischen Patientin 285

Ulrike Jongbloed-Schurig
Katharina - Nachdenken aus der Sicht der Erstgespräche 325

Ulrike Jongbloed-Schurig
Imma - eine Fallgeschichte 335

Iris Nikulka
»Nur wenn ich ein Strich bin, kann ich sein«
Zur Bedeutung der Entkörperung bei Magersüchtigen 365

Dritter Teil
Psychoanalytische Überlegungen zu Texten von Ovid, Goethe und Kafka


Eduard Bolch
Ovids Metamorphose von Echo und Narzissus und das Paradox in der negativen Übertragung 390

Ulrike Jongbloed-Schurig
Goethes Wahlverwandtschaften 400

Ulrike Jongbloed-Schurig
Gedanken zu Kafkas Hungerkünstler 410


Autorinnen und Autoren 414
Nachweise 416