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Praxis TEACCH: Informelle Förderdiagnostik Ansätze für eine Förderung entdecken
Praxis TEACCH: Informelle Förderdiagnostik
Ansätze für eine Förderung entdecken




Anne Häußler, Julia Fritzsche, Antje Tuckermann

Verlag Modernes Lernen
EAN: 9783938187951 (ISBN: 3-938187-95-6)
128 Seiten, Spiralbindung, 16 x 23cm, 2013, farbige Abb., Beigabe: Bögen auf CD-ROM

EUR 18,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Autoren-Informationen

Anne Häußler. Dr. phil. (USA), Diplompädagogin, Diplompsychologin (USA), zweijährige Ausbildung als Therapeutin in einem TEACCH-Zentrum in North Carolina; Studium der Psychologie und Promotion an der Universität von North Carolina in Chapel Hill in Zusammenarbeit mit Division TEACCH. Über zwanzig Jahre Erfahrung in Therapie und Beratung nach dem TEACCH-Konzept. Internationale Referententätigkeit und Veröffentlichungen zum Themenfeld Autismus und TEACCH.

Julia Fritzsche. Diplompsychologin (Schwerpunkt Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie; Abschlussarbeit aus dem Themenkreis Autismus und Familie). Therapeutische Tätigkeit in der Einzel- und Gruppenförderung nach dem TEACCH-Konzept. Internationale Referententätigkeit.

Antje Tuckermann. Diplompsychologin (Schwerpunkt Klinische Psychologie; Abschlussarbeit aus dem Themenkreis Autismus), Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie).

Leitende Psychologin in Psychiatrischer Klinik. Langjährige Tätigkeit in einzel- und gruppenpädagogischer Förderung nach dem TEACCH-Konzept. Internationale Beratungs- und Referententätigkeit; Autorin von Fachartikeln.

Beschreibung

Dieser Band stellt die informelle Förderdiagnostik in den Mittelpunkt, die für eine gezielte und individuell abgestimmte Förderung unerlässlich ist. Die Autorinnen stellen praxiserprobte Strategien zur Ergänzung standardisierter Testverfahren vor, ergänzt durch Beobachtungsleitfäden und Dokumentationshilfen. Von besonderem Interesse sind die Materialien und Anregungen zur Förderdiagnostik bei Personen mit Autismus-Spektrum-Störungen, deren Förderbedarf sich nur ungenügend mit standardisierten Tests erfassen lässt.
Rezension
In der PraxisTEACCH-Reihe geht es um eine Behandlungsmöglichkeit von Autismus mit Hilfe des in Deutschland noch wenig bekannten TEACCH-Ansatzes (Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children). Ausgehend vom individuellen Entwicklungsprofil des Patienten wird ein ganzheitlicher Behandlungsplan aufgestellt, in dem die Art der Behandlung einzelner Symptome festgelegt und die einzelnen Behandlungsarten aufeinander abgestimmt werden. Bei Kindern wird das gesamte Umfeld (Eltern, Familien, Kindergarten, Schule) in den Behandlungsplan einbezogen. TEACCH ist ein ganzheitliches Behandlungsprogramm, das sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene mit Autismus richtet. Dabei sollen Menschen mit Autismus soweit wie möglich an ein normales Leben herangeführt werden, ohne dass ihre speziellen Bedürfnisse unbeachtet bleiben. - Die thematischen Schwerpunkte der einzelnen PraxisTEACCH-Bände beschäftigen sich mit konkreten Anwendungsbereichen und Fragestellungen und vertiefen jeweils ganz unterschiedliche Aspekte des TEACCH-Ansatzes. Das Anliegen der Autorinnen ist es, einzelne Elemente aus dem komplexen heilpädagogisch-therapeutischen Ansatz "TEACCH" unter die Lupe zu nehmen und gezielte Hilfen für die praktische Umsetzung zu geben. - Das Asperger Syndrom, dessen Förderbedarf sich nur ungenügend mit standardisierten Tests erfassen lässt, erfährt in diesem Band eine informelle Förderdiagnostik.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dieser Band stellt die informelle Förderdiagnostik in den Mittelpunkt, die für eine gezielte und individuell abgestimmte Förderung unerlässlich ist. Die Autorinnen stellen praxiserprobte Strategien zur Ergänzung standardisierter Testverfahren vor, ergänzt durch Beobachtungsleitfäden und Dokumentationshilfen. Von besonderem Interesse sind die Materialien und Anregungen zur Förderdiagnostik bei Personen mit Asperger Syndrom, deren Förderbedarf sich nur ungenügend mit standardisierten Tests erfassen lässt.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

1. Förderdiagnostik – integraler Bestandteil jeder Förderung 9

1.1 Formelle und informelle Förderdiagnostik 10

2. Informelle Förderdiagnostik – Wie sieht das konkret aus? 15

2.1 Diagnostiker – eine oft ungewohnte Rolle 15
2.2 Vorbereiten einer informellen Förderdiagnostik 16
2.3 Durchführung einer informellen Förderdiagnostik 22
2.4 Auswertung & Dokumentation 27
2.5 Ableiten von Förderzielen 33

3. Informelle Förderdiagnostik bei Grundschulkindern und Jugendlichen mit Asperger-Syndrom 35

3.1 Das besondere Denken entdecken! – Nach welchen Informationen suchen wir? 35
3.2. Die Förderdiagnostik-Kiste: Durchführung und Umgang mit dem Material 40
3.2.1 Aktivitäten zur Beobachtung von Organisationsfähigkeiten und Arbeitsverhalten 45
3.2.2 Aktivitäten zur Überprüfung der Merkfähigkeit 57
3.2.3 Aktivitäten zur Überprüfung grundlegender Rechenfertigkeiten 61
3.2.4 Aktivitäten zur Überprüfung von Lesen und Leseverständnis 67
3.2.5 Aktivitäten zur Beobachtung und Erfassung sozialer und emotionaler Fähigkeiten 70
3.2.6 Aktivitäten zur Beobachtung und Erfassung rezeptiver kommunikativer Fähigkeiten 82
3.2.7 Aktivitäten zur Beobachtung und Erfassung expressiver kommunikativer Fähigkeiten 93
3.3 Diagnostik der spontanen Kommunikation bei Menschen mit Asperger-Syndrom – ein Ansatz auf der Basis des TEACCH Communication Curriculums 111

4. Literatur 117

5. Anhang 119



Vorwort
Immer wieder sprechen wir davon, wie wichtig es ist, im Rahmen der Förderung
regelmäßig auch die „förderdiagnostische Brille“ aufzusetzen und nach (neuen)
Ansätzen für die Förderung zu suchen. Dies geschieht nicht von ungefähr, denn
im TEACCH-Ansatz wird großer Wert auf Förderdiagnostik gelegt. Nur so kann
eine durchdachte, sinnvoll aufgebaute und individuell angepasste Förderung
erfolgen.
Nicht für alle Situationen und Fragestellungen gibt es fertige Instrumente, und
nicht immer ist ein standardisiertes Verfahren sinnvoll. Wenn wir ganz individuell
und „mit der Lupe“ hinschauen wollen, bietet die informelle Förderdiagnostik
einen geeigneten Zugang. „Informal assessment“, wie es im TEACCH-Programm
praktiziert wird, stellt ein Kernstück der pädagogisch-therapeutischen Vorgehensweise
dar.
Natürlich nutzen wir informal assessment intensiv in unserer eigenen praktischen
Arbeit für Therapie und Beratung. Aber auch im Rahmen unserer Weiterbildungen
und Trainings legen wir viel Wert darauf, den „förderdiagnostischen
Blick“ zu schärfen und entsprechendes Handwerkszeug zu vermitteln. Mit dem
vorliegenden Buch haben wir zwei Ziele verfolgt: Zum einen war es uns ein Anliegen,
das grundsätzliche Vorgehen bei informeller Förderdiagnostik, wie wir es
im TEACCH-Ansatz kennen gelernt haben, einmal systematisch darzustellen. Im
Laufe der Zeit haben wir ergänzende Ideen zum methodischen Vorgehen, zur inhaltlichen
Gestaltung sowie zur systematischen Dokumentation entwickelt und
möchten diese hier ebenfalls zugänglich machen.
Der zweite Teil des Buches widmet sich konkret der Förderdiagnostik bei Personen
mit Asperger-Syndrom. Denn im Rahmen unserer therapeutischen Arbeit –
aber auch durch konkrete Nachfragen von Seminarteilnehmern – ist uns sehr
bewusst geworden, dass es für die individuelle Förderdiagnostik bei Klienten
mit Asperger-Syndrom kein formelles Instrument gibt. Für junge Kinder können
wir zumindest das PEP-3 anwenden, um einen Eindruck vom Entwicklungsstand
und Verhaltensprofil zu bekommen. Für ältere Kinder und Jugendliche mit Asperger-
Syndrom steht dagegen kein „fertiges“ Instrument zur Verfügung, das wir in
der Förderdiagnostik einsetzen können. Hier müssen wir uns auf das informal
assessment beschränken.
Da wir gerade zu Beginn einer Maßnahme oft ähnliche Fragestellungen überprüfen,
haben wir uns nach und nach Materialien zusammengestellt und „Aufgaben“
überlegt, die uns Aufschluss über relevante Fähigkeiten und Schwierigkeiten
des Kindes/Klienten geben können. So haben wir die „Informelle Förderdiagnostik-
Kiste für Personen mit Asperger-Syndrom“ gepackt, aus der wir je nach
Fragestellung Materialien und Aufgaben einsetzen. Zwar entscheiden wir jeweils
individuell, welche Aktivitäten und Anforderungen für unsere jeweiligen Fragen
wohl geeignet sein könnten, doch haben wir es als hilfreich erlebt, auf einen
vorbereiteten Fundus von Ideen zurückgreifen zu können.
Vorwort 7
Da die Frage nach einer (systematischeren) Förderdiagnostik bei Kindern und
Jugendlichen mit Asperger-Syndrom immer wieder begegnet, haben wir uns
entschieden, den Inhalt unserer „Förderdiagnostik-Kiste“ im Rahmen dieses Buches
vorzustellen. Damit möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dem Anspruch
einer umfassenden Förderdiagnostik als Basis einer gezielten Unterstützung bei
Personen mit Asperger-Syndrom leichter gerecht zu werden.
An dieser Stelle möchten wir allen Personen danken, die zur Erstellung unserer
Förderdiagnostik-Kiste beigetragen haben. Ganz besonderer Dank gilt hier
unserer Kollegin Stefanie Wetter, die maßgeblich an der Herstellung der Materialien
beteiligt war. Auch unseren übrigen Kolleginnen und Kollegen im Therapeutenteam
von Team Autismus möchten wir sehr danken und sie an dieser
Stelle namentlich erwähnen: Helene Apel, Katja Doobe, Theresa Etges und Patric
Selbach. Durch ihre Ideen und indem sie Aktivitäten ausprobiert und durch konstruktive
Kritik verbessert haben, haben auch sie einen grundlegenden Beitrag
zu diesem Buch geleistet.
Da auch wir immer sehr vom Austausch mit Fachkollegen und -kolleginnen profitieren,
würden wir uns über Rückmeldungen zu unseren Ideen sowie über neue
Anregungen freuen. Die informelle Förderdiagnostik-Kiste ist ein „work in progress“
und sollte auch als solche verstanden werden.

Mainz, im November 2012
Anne Häußler
Julia Fritzsche
Antje Tuckermann