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Peer-Netzwerke und Freundschaften in Ganztagesschulen Auswirkungen der Ganztagsschule auf die Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen von Jugendlichen
Peer-Netzwerke und Freundschaften in Ganztagesschulen
Auswirkungen der Ganztagsschule auf die Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen von Jugendlichen




Rimma Kanevski, Maria von Salisch

Juventa Verlag
EAN: 9783779921554 (ISBN: 3-7799-2155-3)
254 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2011

EUR 26,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Nachdem in den letzten Jahren Fragen der Etablierung der Ganztagsschulen im Blickpunkt standen, richtet sich der Blick aktuell auf die pädagogische Qualität der Ganztagsschule. Es stellt sich die Frage, ob die Ganztagsschule das soziale Potenzial ausnutzt, das ihr im Rahmen des verlängerten gemeinsamen Schultags zur Verfügung steht, um dem Ziel einer Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen durch optimale Entwicklungsbedingungen näher zu kommen. Was die Ganztagsschule tatsächlich erreicht, steht im Mittelpunkt dieses Buchs. Es wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen die Ganztagsbeschulung auf die Netzwerke der Gleichaltrigen und damit mittelbar Gleichaltrigen auf die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Jugendlichen hat.



Die Autorinnen:

Dr. Rimma Kanevski, Leuphana Universität Lüneburg

Prof. Dr. Maria von Salisch , Leuphana Universität Lüneburg
Rezension
Fast überall in Deutschland sind die Ganztagsschulen auf dem Vormarsch bzw. haben sich bereits durchgesetzt und fest etabliert, - mitbedingt durch die internationalen Schulleistungsvergleichsstudien wie PISA etc. Ganztagsschulen eröffnen nicht nur ein breiteres schulisches Lernfenster, zusätzliche Bildungsangebote und Verknüpfungsoptionen mit Schulsozialarbeit und außerschulischen Bildungsangeboten, Ganztagsschulen wirken sich auch auf die Freundschafts- und Peergruppen-Beziehungen von Kindern und Jugendlichen durch mehr gemeinsame Zeit in der Schule aus. Das hier anzuzeigende Buch untersucht die Auswirkungen der Ganztagsschule auf das soziale Beziehungsgeflecht der Schüler/innen. Hat die Ganztagsschule positive Auswirkungen auf die sozialen Netze Jugendlicher und fördert sie deren emotionale und soziale Kompetenz?

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Studien zur ganztätigen Bildung,
hrsg. von Heinz Günter Holtappels, Eckhard Klieme und Thomas Rauschenbach
Inhaltsverzeichnis
1. Die Ganztagsschule zwischen programmatischen Zielen und empirischer Wirklichkeit

1.1 Die PIN-Studie im Überblick
1.1.1 Ziele und Fragestellungen 16
1.1.2 Die Auswahl der Ganztags- und Halbtagsschulen
1.1.3 Die Stichprobe der PIN-Studie

2. Die Ganztagsschule im Spannungsfeld zwischen den gesellschaftlichen Anforderungen und den Entwicklungsbedürfnissen der Jugendlichen

2.1 Die historischen Ursprünge der Ganztagsschule in Deutschland
2.1.1 Die reformpädagogischen Wurzeln der Ganztagsschule
2.1.2 Moderne Reformschulen als Ideengeber für das Schulsystem
2.2 Die Zielsetzung der modernen Ganztagsschule
2.2.1 Zum Begriff der Ganztagsschule
2.2.2 Peerbeziehungen in der Ganztagsbeschulung
2.2.3 Ein wenig beachteter Punkt in der Diskussion über die Ganztagsschule: die Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen im informellen Setting

3. Peerbeziehungen und Freundschaften am Beginn des Jugendalters

3.1 Die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters
3.1.1 Jugendalter
3.1.2 Entwicklungsaufgaben in der frühen Adoleszenz
3.2 Peerbeziehungen im Jugendalter
3.2.1 Kumpelbeziehungen sind lose Peerbeziehungen
3.2.1.1 Geschlechtunterschiede bei losen Peerbeziehungen
3.2.1.2 Funktionen von losen Peerbeziehungen unter Jugendlichen
3.2.2 Jugendfreundschaften
3.2.2.1 Was sind Freundschaften?
3.2.2.2 Psychologische Intimität als Teil des Freundschaftskonzepts von Jugendlichen
3.2.2.3 Geschlechtsunterschiede bei Freundschaften
3.2.2.4 Die Bedeutung von Jugendfreundschaften für die Entwicklung
3.2.3 Soziale Unterstützung durch Netzwerke
3.2.3.1 Formen der sozialen Unterstützung
3.2.3.2 Soziale Unterstützung im Lebenslauf: Das Konvoi-Modell
3.2.3.3 Empirische Ergebnisse zur sozialen Unterstützung von Heranwachsenden
3.2.4 Ego-zentrierte unterstützende Gleichaltrigen-Netzwerke
3.3 Darstellung des Forschungsinstruments
3.3.1 Das Lüneburger Netzwerkinterview für Kinder und Jugendliche (LüNIK)
3.3.2 Untersuchte Merkmale der Unterstützungsnetzwerke
3.4 Ausgewählte Ergebnisse der PIN-Studie zu den Peer-Unterstützungsnetzwerken am Beginn des Jugendalters
3.4.1 Die Vielfalt der Peerbeziehungen
3.4.2 Peerbeziehungen als Unterstützungssystem
3.4.2.1 Multiplexität
3.4.2.2 Emotionale Nähe
3.4.3 Die Schule als Kontaktbörse für Peerbeziehungen
3.4.4 Das besondere Potential intensiver Freundschaften


4. Freundschaften unterstützen den Übergang in die Sekundarschule

4.1 Schulübergänge aus ökologischer Sicht
4.2 Schulübergänge als kritisches Lebensereignis
4.3 Der Übergang in die Sekundarschule
4.4 Forschungsergebnisse und Erwartungen zur Rolle von Freundschaften beim Übergang
4.5 PIN-Ergebnisse zu den Freundschaften aus der Grundschulzeit
4.5.1 Zusammenhänge zwischen den reziproken Freundschaften und der Anpassung
4.5.2 Diskussion: Reziproke Freundschaften aus Grundschultagen gehen mit einer besseren Anpassung einher
4.5.3 Zusammenhänge zwischen den einseitigen Freundschaften und der Anpassung
4.5.4 Diskussion: Einseitige Freundschaften aus Grundschultagen gehen mit einer geringeren Anpassung einher
4.6 PIN-Ergebnisse zu den neu in der Sekundarschule geschlossenen Freundschaften
4.6.1 Zusammenhänge zwischen den neu geschlossenen reziproken Freundschaften und der Anpassung
4.6.2 Diskussion: In der Sekundarschule neu geschlossene reziproke Freundschaften sind ebenfalls wichtig für die Anpassung der Jugendlichen
4.6.3 Zusammenhänge zwischen den neuen einseitigen Freundschaften und der Anpassung
4.7 Abschließende Diskussion

5. Der Einfluss der ganztägigen Beschulung auf die Entwicklung der Peernetzwerke

5.1 Fördert oder behindert die Ganztagsbeschulung Peerbeziehungen und Freundschaften?
5.1.1 Forschungsergebnisse und Erwartungen zu Peernetzwerken in der Ganztagsschule
5.2 PIN-Ergebnisse zum Einfluss der Schulorganisation
5.2.1 Außerschulische Peerbeziehungen gehen über die Zeit zurück
5.2.2 Reziproke Freundschaften werden seltener
5.2.3 Neue reziproke Freundschaften in der Sekundarschule aufzubauen, ist für Mädchen nicht so einfach
5.2.4 Reziproke Freundschaften aus der Grundschule verblassen
5.2.5 Die Bandbreite der Unterstützungsleistungen nimmt besonders in der GTS zu
5.2.6 Am Schuljahresende nehmen die Schüler/innen mehr soziale Unterstützung wahr
5.3 Diskussion der PIN-Ergebnisse zum Einfluss der Schulorganisation
5.3.1 Geben speziell die Ganztagsschüler/innen ihre losen Peerbeziehungen außerhalb der Schule auf?
5.3.2 Erschwert die Ganztagsbeschulung den Aufbau und die Pflege von intensiven Freundschaften innerhalb der Schule?
5.3.3 Berichten Jugendliche aus Ganztagsschulen über eine weniger umfassende Unterstützung?
5.3.4 Nehmen Jugendliche aus Ganztagsschulen und Halbtagsschulen eine ähnlich starke soziale Unterstützung wahr?
5.4 Ausblick zu den Auswirkungen der GTS

6. Veränderungen der Peerbeziehungen und Freundschaften im Eingangsjahr

6.1 Wie verändern sich die Peernetzwerke im Eingangsjahr der Sekundarschule?
6.1.1 Ergebnisse und Erwartungen zu Veränderungen bei Freundschaften und Peerbeziehungen
6.2 PIN-Ergebnisse zu den Beziehungsveränderungen
6.2.1 Kein Wachstum des Gesamtnetzes über die Zeit
6.2.2 Unterstützende Peerbeziehungen innerhalb der Schule werden zahlreicher
6.2.3 Reziproke Freundschaften innerhalb der Schule gehen bei den Mädchen zurück
6.2.4 Einseitige schulische Beziehungen werden oft aufgelöst
6.2.5 Reziproke Kumpelbeziehungen nehmen übers Jahr zu
6.3 Diskussion der PIN-Ergebnisse zu den Beziehungsveränderungen
6.3.1 Konzentrieren sich die Jugendlichen auf innerschulische Unterstützungspartner/innen?
6.3.2 Werden die (weiblichen) Jugendlichen bei ihrer Freundeswahl selektiver?
6.3.3 Werden auch lose Beziehungen geklärt?
6.3.4 Werden die anfänglichen Geschlechtsunterschiede bestätigt?
6.4 Veränderungen der Interaktionsqualität unter Jugendlichen mit stabilen Intensivfreundschaften
6.4.1 Rückgang der gemeinsamen Aktivitäten bei stabilen Freundespaaren
6.4.2 Diskussion über den Rückgang gemeinsamer Beschäftigungen bei stabilen Freundespaaren
6.4.3 Ausweitung der Unterstützung bei stabilen Freundespaaren aus Ganztagsschulen
6.4.4 Diskussion über die Ausweitung der Unterstützung bei stabilen Freundespaaren aus Ganztagsschulen
6.5 Ausblick

7. Die Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen von Jugendlichen aus Ganztagsschulen und Halbtagsschulen

7.1 Soziale und emotionale Kompetenzen
7.1.1 Das Pyramidenmodell zu den sozial-emotionalen Kompetenzen
7.2 Forschungsergebnisse und Erwartungen zur Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen im Jugendalter
7.3 Forschungsergebnisse und Erwartungen zur Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen in Ganztagsschulen
7.4 PIN-Ergebnisse zu Veränderungen bei den sozial-emotionalen Kompetenzen
7.4.1 Prosoziale Orientierung
7.4.2 Soziale Probleme konstruktiv lösen
7.4.3 Soziale Bewusstheit
7.4.4 Austausch über Emotionen in der Freundschaft
7.4.5 Selbstbewusstheit
7.4.6 Selbstregulation
7.5 Diskussion der PIN-Ergebnisse
7.5.1 Starke Entwicklungseffekte bei den sozialen und emotionalen Kompetenzen
7.5.2 Geschlechtsunterschiede werden bestätigt
7.5.3 Punktuelle Auswirkungen der ganztägigen Beschulung
7.5.3.1 Wachsende emotionale Selbst- und Fremdaufmerksamkeit bei Jugendlichen aus Ganztagsschulen
7.5.3.2 Rückgang körperlich aggressiven Verhaltens bei männlichen Jugendlichen aus Ganztagsschulen
7.5.3.3 Jugendliche aus Halbtagsschulen holen bei der nicht-aggressiven Ärgerbewältigung auf
7.6 Ausblick

8. Stimulieren Freundschaften den Aufbau von sozialen und emotionalen Kompetenzen?

8.1 Soziale und emotionale Herausforderungen in der Peer-Gesellschaft
8.1.1 Freundschaft als Kontext für den Aufbau sozial-emotionaler Kompetenzen
8.1.2 Forschungsergebnisse zum Einfluss von reziproken Freundschaften
8.1.3 Erwartungen zum Einfluss von reziproken Freundschaften
8.1.4 Erwartungen zum Einfluss von neu geschlossenen reziproken Freundschaften
8.2 PIN-Ergebnisse zum Einfluss der (neuen) reziproken Freundschaften
8.2.1 Prosoziales Verhalten
8.2.2 Emotionale Aufmerksamkeit und konstruktive Ärgerbewältigung
8.2.3 Klarheit in Bezug auf fremde Emotionen
8.2.4 Klarheit in Bezug auf eigene Emotionen
8.2.5 Selbstöffnung
8.2.6 Aggressives Verhalten
8.2.7 Depressivität
8.2.8 Kurze Diskussion der PIN-Ergebnisse zum Einfluss der (neuen) reziproken Freundschaften
8.3 Vertiefende Analysen unter den anfangs reziprok befreundeten Jugendlichen
8.3.1 Ergebnisse und Erwartungen zu den sozial-emotionalen Kompetenzen des Freundes oder der Freundin und zur Interaktionsqualität
8.3.2 PIN-Ergebnisse zu den sozial-emotionalen Kompetenzen des Freundes oder der Freundin und zur Interaktionsqualität
8.3.3 Zusammenhänge der Interaktionsqualität und der Freundesmerkmale mit den sozial-emotionalen Kompetenzen der Zieljugendlichen
8.3.4 Vorhersage der sozial-emotionalen Kompetenzen des Zieljugendlichen aus der Interaktionsqualität und den Freundesmerkmalen
8.4 Zusammenfassende Diskussion über den Einfluss der reziproken Freundschaften auf die Ausbildung sozialer und emotionaler Kompetenzen
8.4.1 Freundschaft als Partnerschaft für Selbstenthüllung, soziale Unterstützung und Selbstexploration
8.4.2 Freundschaft als Lernfeld für die soziale Bewusstheit
8.4.3 Freundschaft als Rahmen für produktive Konfliktaushandlung
8.5 Ausblick

9. Vorschläge der Jugendlichen für eine peer-freundliche Ganztagsschule und Halbtagsschule

9.1 Die Erhebung mittels einer offenen Frage
9.2 Die Auswertung der Vorschläge der Jugendlichen
9.2.1 Übergreifende Vorschläge für eine peer-freundliche Schule
9.2.2 Häufiger in Halbtagsschulen gemachte Vorschläge
9.2.3 Häufiger in Ganztagsschulen gemachte Vorschläge
9.3 Was den Jugendlichen am Herzen liegt

10. „Schule ist nicht für Freundschaften da“!? oder Die Bedeutung der PIN-Ergebnisse für die Ganztagsschule

10.1 Einige Besonderheiten der PIN-Studie
10.2 Veränderungen bei Peerbeziehungen und Freundschaften im Jugendalter
10.3 Unterstützende Peernetzwerke in der Ganztagsschule
10.4 Schule ist auch für Freundschaften da! Hinweise zur Umgestaltung in Richtung auf eine peer-freundliche Sekundarschule
10.4.1 Partizipation oder auf die Jugendlichen kommt es an!

Literatur

Anhang
Instrumente zur Erfassung der sozialen und emotionalen Kompetenz