| 
 
 
  | 
  
 | 
  
    | 
     Kevin tötet mir den letzten Nerv 
    Vom Umgang mit Unterrichtsstörungen 
		
  
		
  Michael Pfitzner
    
     Schneider Verlag Hohengehren
 
EAN: 9783834001863 (ISBN: 3-8340-0186-4)
 254 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, 2007
EUR 19,00 alle Angaben ohne Gewähr
     
    
 | 
 
 
 | 
 
 
Umschlagtext 
Schulischer Alltag ist geprägt durch strukturierte Lehr- und Lernsituationen und den Umgang der Interaktionspartner untereinander. Dabei haben alle innerhalb eines komplizierten Leistungssystems unterschiedliche Erwartungen, Pflichten und Verantwortungen. Diese Unterschiede führen zu einer prinzipiellen Konfliktanfälligkeit des Lebens in Schule und Unterricht. Zusätzlich haben Schüler Defizite bei der Wahrung von Disziplin, bzw. müssen häufig erst lernen, sich adäquat zu verhalten. In einem ersten stärker theoretischen Teil wird darauf eingegangen, Begrifflichkeiten werden abgegrenzt und aktuelle Theorien zu Unterrichtsstörungen dargestellt.
  
Störsituationen des Unterrichts sind situationsabhängig und werden von Lehrern und Schüler subjektiv bewertet. Dabei ist davon auszugehen, dass aus oftmals kleineren Problemen durch eine falsche individuelle Interpretation größere Differenzen entstehen, die die Beziehung von Lehrern und Schülern dauerhaft belasten. Aus sogenannten primären Unterrichtsstörungen entstehen sekundäre. Diese Annahme wird in einem 2. Teil anhand zahlreicher Einzelsituationen untersucht.
  
Im dritten Teil werden Anregungen zur präventiven Begegnung mit Unterrichtsstörungen in der Praxis gegeben. Hinweise sind keine Rezepte, sie bieten aber Handlungshilfen für und im Unterricht und fordern zur kritischen Auseinandersetzung heraus. Dem Praktiker bleibt die Erprobung im schulischen Alltag. Dazu dienen die Fallbeispiele und Arbeitsblätter. Der Fragebogen am Ende bezieht sich auf methodisch didaktische Gesichtspunkte, auf den Unterrichtsstil, auf Probleme im kommunikativen wie auch interaktiven Bereich, aber auch auf ganz individuelle Einstellungen. Er bietet auch besonders kritischen Unterrichtssituationen eine Reflexionshilfe, kann aber auch dazu verwendet werden, ganz allgemein das persönliche Lehrerverhalten zu analysieren.
  
Zum Autor:
  
Michael Pfitzner, geboren 1954, hat nach einem Studium in Bamberg und einem nachträglichen Zusatzstudium zum Qualifizierten Beratungslehrer viele Jahre lang als Lehrer, Be-treuungs- und Praktikumslehrer an Grund- und Hauptschulen sowie an einer Schule zur Erziehungshilfe gearbeitet. Nebenbei nahm er ein Promotionsstudium in Bayreuth in den Fächern Schulpädagogik, Psychologie und Didaktik der Biologie auf, das er 1998 erfolgreich abschloss und arbeitete 6 Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für
  
Schulpädagogik der Universität Bayreuth. Seit 2004 arbeitet er wieder an einer
  
Haupt- und Ganztagsschule in Kulmbach. 
  Rezension 
Schulen sind keine Kuschelanstalten. Im Gegenteil! Konflikte und Unterrichtsstörungen gehören zum Schulalltag. Das bedeutet vor allem für Lehrerinnen und Lehrer nicht nur fehlende Lernzeit, sondern vor allem eine pädagogische Herausforderung. Sie müssen sich zunehmend Konfliktlösungskompetenzen aneignen, um mit Unterrichtsstörungen zufrieden stellend umgehen zu können. Im vorliegenden Band versucht Michael Pfitzner dem Thema der unterrichtlichen Störungen in dreifacher Weise auf den Grund zu gehen. Im ersten theoretischen Teil werden zunächst Begrifflichkeiten geklärt und neuere Theorien vorgestellt. Um Mittepunkt des zweiten Kapitels steht die Untersuchungsforschung, indem ein Untersuchungskonzept, die Entstehung von Fragebögen und die Auswertung anhand konkreter Beispiele beschrieben werden. Der letzte Teil des Buches bietet konkrete Hinweise und Tipps für die Praxis, wobei der Schwerpunkt auf der Prävention liegt. Noch ein letzter Hinweis zum Titel des Buches, den ich für unpassend halte: „Kevin tötet mir den letzten Nerv“. „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose“ konnte man in letzter Zeit des öfteren über das Ergebnis einer Studie über Vornamen in Presseveröffentlichungen lesen. Leider trägt auch der Buchtitel eher zur Stigmatisierung von Personen mit einem bestimmten Namen bei. Leider war bei der Erstauflage (2000) diese Entwicklung noch nicht abzusehen. 
 
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de 
Inhaltsverzeichnis 
Vorwort des Herausgeberteams der Reihe         VII 
Teill 
1        Das Problem - Einführung             2 
2        Klagen über den Unterricht - ein immer aktuelles 
Thema           8 
Szene eines Schulalltags             14 
3        Unterrichtsstörungen und Gewalt - 
Bestandsaufnahme und Abgrenzung       15 
4       „Disziplin", „Disziplinierung" und „Freiheit" als pädagogisches Grundproblem            21 
41     Die „Moralisierung" des jungen Menschen und die „Bildung der sittlichen Persönlichkeit" durch Schule 
und Unterricht           23 
42    „Äußere" und „innere Disziplin" als Notwendigkeit und Ziel schulischen Arbeitens            27 
Szene eines Schulalltags            37 
5        Begriffliche Aspekte zum Phänomen „Störungen des Unterrichts"       39 
51     Disziplinproblem und Disziplinschwierigkeit       41 
52     Abweichendes Verhalten       46 
Szene eines Schulalltags            61 
6        Unterrichtsstörung            64 
61     „Neue Theorie der Unterrichtsstörungen" 
(Rainer Winkel)            67 
62     „Unterrichtssituation und Störungen" 
(Karlheinz Billcr)       73 
63     „Unterrichtsbrüche" 
(Bernd Benikowski)            79 
64      Zusammenfassung und Fragen        82 
65      Ansätze einer Systematisierung von Unterrichtsstörungen           85 Szene eines Schulalltags             93 
7         Unterrichtsstörung als situationsabhängige und 
subjektiv bewertete Interaktion        96 
Szene eines Schulalltags           105 
 
Teil II 
8       Anlage der Untersuchung zur unterschiedlichen 
Sichtweise von Lehrern und Schülern          108 
81     Notwendigkeit einer Sichtweise von 
Lehrern und Schülern          108 
82     Die Hypothesen         115 
83     Methodisches Vorgehen und Schwierigkeiten bei der Datenerhebung an Schulen     117 
84     Untersuchungskonzept     121 
Szene eines Schulalltags          124 
9        Entstehung der Fragebögen     126 
91     Vorüberlegungen     126 
92     Problematik der Situationsbeschreibung durch 
Lehrer und Schüler     128 
93     Festlegung der Reihenfolge der Störsituationen im 
Fragebogen und Skalierung     131 
94     Erprobung und Revision der Fragebögen     133 
95     Sozialstatistische Variablen im Fragebogen     137 
Szene eines Schulalltags          139 
10      Befragung         141 
101    Stichprobendesign und Durchführung der Befragung          141 
102   Fragebogenrücklauf          144 
103   Aufbereitung der Daten          152 
Szene eines Schulalltags          157 
11      Auswertung         160 
111     Hypothese   1:  Lehrer und Schüler empfinden unterrichtliche 
Störsituationen verschieden      161 
112    Hypothese 2: Lehrer wissen, dass sie Störsituationen des Unterrichts anders empfinden als Schüler      163 
113   Hypothese 3: Schüler wissen, dass sie Störsituationen des Unter¬richts anders empfinden als Lehrer      166 
114   Hypothese 4: Auch wenn sich Lehrer in die Lage der Schüler versetzen, gibt es Differenzen zu deren tatsächlichen Empfindungen     169 
115   Hypothese 5: Auch wenn sich Schüler in die Lage der Lehrer versetzen, gibt es Differenzen zu deren tatsächlichen Empfindungen      171 
 
Teil III 
12      Unterrichtsstörungen - Missverständnisse und 
Teufelskreise     176 
13      Unterrichtsstörungen - Präventionen          190 
131    Der Unterricht     192 
132   Die Differenzierung          193 
133   Gruppenarbeit         195 
134   Lehrer-Schüler-Verhältnis          200 
135   Lehrerpersönlichkeit     204 
14      Typische Unterrichtsstörungen - 
Anregungen und Fragen          208 
15      Literatur     239 
        
        
        
        
        
         
Weitere Titel aus der Reihe Grundlagen der Schulpädagogik   |   
 | 
 |