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Ich mag dich - du nervst mich!  Mit einem Geleitwort von Franz Petermann

3., überarb. u. erg. Aufl. 2009
Ich mag dich - du nervst mich!


Mit einem Geleitwort von Franz Petermann



3., überarb. u. erg. Aufl. 2009

Jürg Frick

Verlag Hans Huber
EAN: 9783456847047 (ISBN: 3-456-84704-1)
352 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2009, 12 Abb., 14 Tab.

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Rolle von Geschwistern in der Entwicklung eines Menschen wird immer noch - sogar von Fachleuten! - unterschätzt. Der Autor beleuchtet dieses spannende Thema von verschiedenen Seiten und veranschaulicht es an zahlreichen Beispielen.



Welche Rolle spielen Geschwisterkonstellationen und -positionen?



Wie und warum entstehen Eifersucht und Rivalität?



Wie nehmen Eltern Einfluss auf das Verhältnis von Geschwistern?



Warum können Geschwisterbeziehungen entwicklungsfördernd oder -hemmend sein?



Was bringt es, sich mit den eigenen Geschwisterbeziehungen auseinanderzusetzen?



Dem Autor geht es aber auch um Möglichkeiten zur Neugestaltung von Geschwisterbeziehungen sowie um Langzeitauswirkungen in Partnerschaft oder Beruf. Fragebögen zur Reflexion der eigenen Geschwistererfahrung runden das Buch ab. Ergänzt wird das Buch mit kurzen Texten junger Erwachsener über ihre Geschwistererfahrung.



«Fricks Beitrag besticht vor allem durch seine Differenziertheit. Frick lässt sich nie auf vulgär-psychologische Typologien oder auf pauschalisierende Zurordnungen ein.» (Psychologie in Erziehung und Unterricht)



«Die Komplexität des Themas ist übersichtlich dargestellt. Für Laien und Fachleute eine Bearbeitung auf hohem Niveau, aber gut lesbar.» (EKZ-Informationsdient)
Rezension
Geschwister und Geschwisterbeziehungen werden allzu selbstverständlich hingenommen und nur selten auf ihre Auswirkungen hinsichtlich des eigenen Lebens reflektiert. Das aber leistet diese Darstellung umfassend und in großer Differenziertheit, ohne dabei unverständlich zu werden. Jenseits von Klischees beleuchtet der Autor dabei u.a. folgende Fragestellungen: Welche Rolle spielen Geschwisterkonstellationen und -positionen? Wie und warum entstehen Eifersucht und Rivalität? Wie nehmen Eltern Einfluss auf das Verhältnis von Geschwistern? Warum können Geschwisterbeziehungen entwicklungsfördernd oder -hemmend sein? Was bringt es, sich mit den eigenen Geschwisterbeziehungen auseinanderzusetzen? Solche Fragestellungen werfen ein neues Licht auf das eigene Leben und ermöglichen zugleich eine Neugestaltung der Geschwisterbeziehungen. Die Darstellung ist anschaulich und mit zahlreichen Beispielen versehen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort Franz Petermann 11

Vorwort 13
Vorwort zur 2. Auflage 15
Vorwort zur 3. Auflage 15

1. Einleitung und Einführung: Die Entdeckung der Geschwister 17

Einleitung 17
Geschwister — ein (immer noch) vernachlässigter Faktor 19
Zur individuellen Bedeutung von Geschwistern 23
Die allmähliche Entdeckung von Geschwistern 24
Kurze Beispiele aus der Literatur 28
Geschwister und Anamnese 29

2. Rollen, Nischen, Konstellationseffekte und individuelle Deutungsmuster 33

Einleitung 33
Geschwisterkonstellation und persönlichkeitsabhängige Verarbeitung 36
Identische oder individuelle Umwelt, gemeinsame (geteilte) oder nichtgemeinsame (nichtgeteilte) Umwelt? 41
Das älteste Kind 44
Das zweitgeborene Kind 60
Mittlere und spätere Kinder 63
Das jüngste Kind 65
Kinder ohne Geschwister (Einzelkinder) 73
Andere Positionen, Konstellationen und Faktoren 82
Die Bedeutung der «tendenziösen Wahrnehmung»
und die «Grundmeinungen» 83
Geschwister und Sprache 88
Nischen, Geschwisterrollen und Komplementärrollen 88

3. Wichtige Einflussfaktoren auf Geschwisterbeziehungen 101

Absolutes Alter der Familienmitglieder 101
Altersdifferenz zwischen den Geschwistern 102
Geschwisterzahl, Familiengröße 103
Geschwisterzusammensetzung 104
Geburtsrangplatz 104
Wohnort, soziokulturelles und sozioökonomisches Umfeld, Religion 104
Individuelles Verhältnis der Eltern zu den einzelnen Geschwistern 105
Bevorzugung und Benachteiligung durch Eltern bzw. Elternteile105
Partnerersatz und Parentifizierung 105
Erziehungsstil der Eltern 107
Partnerbeziehung der Eltern 110
Körperbau 110
Fantasien und Erwartungen der Eltern vom einzelnen Kind 110
Geschwistersituation/Geschwisterbeziehung und Geschwisterposition der Eltern 111
Außerfamiliäre Bezugspersonen 111
Freunde der Geschwister, Peers 112
Charakter/Persönlichkeit und besondere Merkmale der Geschwister 112
Kritische Lebensereignisse 113
Krankheiten, Behinderung und Tod von Geschwistern 116
Alkohol und Drogen 117
Weitere moderierende und protektive Faktoren 118

4. Geschwister und ihre Bedeutung füreinander 121

Ein reichhaltiges Beziehungsfeld 122
Horizontal-symmetrische Beziehungserfahrungen 127
Modelle, Vorbilder, Identifikationsobjekte, Abgrenzungsobjekte 132
Ein bisschen Über-Ich: Geschwister als Fortsetzer und Stellvertreter elterlicher Erziehungstätigkeit 138
Rivalen 138
Freunde, Helferinnen, Vertraute, Trostspenderinnen 138
Verbündete 141
Zärtlichkeitsbedürfnisse, Liebesobjekte und erotische Objekte 142
Beziehungspartnerinnen 145
Projektionsfiguren, Objekte der Verschiebung von Feindseligkeit und Aggression 145
Loyalität 146
Empathie 147
Helferinnen bei der Bewältigung von wichtigen Entwicklungsaufgaben 148
Gegenmodelle 150
Spiegel des eigenen Verhaltens 150
Geschwister und Berufswahl 151
Vielfältige Sozialisationsprozesse zwischen Geschwistern 152
Einige Gemeinsamkeiten von Geschwisterbeziehungen 153
Geschwister als Überlebenshelfer 154

5. Bevorzugung, Benachteiligyng Rivalität 157

Eifersucht - und die zentrale Rolle der Eltern 158
Unbewusste Vorlieben und Abneigungen der Eltern 164
Geschwisterübertragungen 169
Die Passung Kind-Eltern 170
Unbewusste Selbst- und Wunschbilder und Delegation 171
Walirnehmungsverzerrung 172
Vor- und Nachteile von Bevorzugungen 173
Folgen für die benachteiligten Kinder 174
Gründe für die Ablehnung von Kindern 177
Zwei weitere Rivalitätsaspekte 180
Rivalitätspalette 180
Gesellschaftlich-kulturelle Einflüsse 184
Worüber streiten Geschwister? 185
«Streittypen» in rivalisierenden Auseinandersetzungen zwischen Geschwistern 186
Die konstruktive Seite von Rivalität 188
Das elterliche Erziehungsverhalten in der Erinnerung erwachsener Geschwister 191
Der elterliche Umgang mit Geschwistern (mit Fragebogen) 192

6. Fallgeschichten aus unterschiedlichen Perspektiven 195

Die Perspektive jüngerer Geschwister 195
Die Perspektive ältester Geschwister 201
Die Perspektive mittlerer Geschwister 204

7. Die Freud-Adler-Kontroverse auf dem Hintergrund ihrer persönlichen Geschwisterproblematik 209

Freud und Adler: Nicht nur zwei unterschiedliche Charaktere 209
Die Geschwisterkonstellation bei Sigmund Freud und Adlers «Abfall» 210
Die Geschwisterkonstellation bei Alfred Adler 218

8. Geschwister und Geschlecht 221

Geschwister gleichen Geschlechts am Beispiel von Zwillingen 222
Geschwister unterschiedlichen Geschlechts 223
Drei Fallbeispiele 225
Weitere Aspekte 228

9. Geschwisterbeziehungen zwischen Nähe-Intimität und Distanz-Feindschaft 231

Grundmuster emotionaler Beziehungen von Geschwistern (Beziehungsmodi) 231
Identifikationsmodi und Vergleichsprozesse von Geschwistern 233
Welche Faktoren führen zu nahen oder distanzierten Geschwisterbeziehungen? 240

10. Geschwisterübertragyngen im Erwachsenenalter und ihre möglichen Folgen 249

Einleitung 249
Geschwister und Partnerwahl 251
Einflüsse der Eltern 252
Neuinszenierungen und Projektionen 254
Das Ausleben ungelöster eigener Anteile 257
Zu viel Verantwortung 258
Denkanstöße für Lehrpersonen und Ausbildnerinnen 260
Was nützt die Beschäftigung mit der eigenen Geschwistersituation? 263

11. Möglichkeiten und Grenzen neuer Geschwisterbeziehungen im Erwachsenenalter 267

Der Auszug des Bruders 267
Die Bedeutung eingeübter Rollenmuster 268
Hilfreiche Voraussetzungen für neue Geschwisterbeziehungen 269

12. Persönliche Reflexionen über eigene Geschwistererfahrungen 279

Was können Geschwister für die persönliche Entwicklung bedeuten? 25 kurze Beispiele 280

13. Anhang für die Praxis: Fragebogen und Familienkonstellationsschema 299

Vorbemerkungen 299
Fragebogen A: Geschwisterbeziehungen und -rollen in der Kindheit und Jugend 301
Fragebogen B: Geschwisterlicher Umgang in der Kindheit und Jugendzeit 302
Fragebogen C: Geschwisterbeziehungen im Erwachsenenalter 305
Fragebogen A: Geschwisterbeziehungen und -rollen in der Kindheit und Jugend, Antworten von Frau M 306
Fragebogen C: Geschwisterbeziehungen im Erwachsenenalter, Antworten von Frau M 309
Darstellungen von Familienkonstellationen 311
Individualpsychologische Ansätze 311
Systemische und testpsychologische Ansätze 313
Das Familienkonstellationsschema (FKS) 315
Die Entwicklung einer Familienkonstellation 315
Familienkonstellation von Familie Zürcher 319

Literaturverzeichnis 323

Verwendete Fachliteratur 323
Autohiografische Darstellungen von Geschwisterbeziehungen 332
Empfehlenswerte Romane zu Geschwisterbeziehungen 332
Eine Auswahl empfehlenswerter Kinderbücher zum Thema Geschwister 332
Empfehlenswerte Filme zu Geschwisterbeziehungen 335

Internetadressen 335

Namenverzeichnis 337

Stichwortverzeichnis 341