|
|
|
|
Grundfragen der Prähistorischen Archäologie
Eine Einführung in archäologische Frage- und Begründungsweisen
Ulrich Veit
Narr
, UTB
EAN: 9783825264086 (ISBN: 3-8252-6408-4)
492 Seiten, paperback, 15 x 22cm, April, 2025
EUR 35,00 alle Angaben ohne Gewähr
|
|
Umschlagtext
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Frage, wie im Zusammenspiel zwischen einem einzigartigen Bestand an materiellen Überresten, einem differenzierten Methodenapparat und einem sich stetig verändernden Erkenntnisinteresse archäologisches Wissen entsteht. Mit Fokus auf die Prähistorische Archäologie, ihre wechselhafte Geschichte sowie ihre in mancher Hinsicht prekäre Zukunft beleuchtet der Band die sich wandelnden Ziele, Voraussetzungen, Theorien und Konzepte archäologischen Forschens sowie die damit verbundenen kulturellen Praxen und entwickelt eine Zukunftsperspektive für das Fach.
Prof. Dr. Ulrich Veit lehrt Ur- und Frühgeschichte am Historischen Seminar der Universität Leipzig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Gräber-, Siedlungs- und Sozialarchäologie im europäischen Raum. Außerdem beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit Fragen der archäologischen Theoriebildung und Methodologie sowie mit wissenschaftsgeschichtlichen Themen
Rezension
Dieser Band führt in die grundlegenden Konzepte und Methoden der Prähistorischen Archäologie ein, ein Fach, das vor ca. 200 Jahren entstand und seit ca. 30-40 Jahren durch Infragestellung vermeintlicher disziplinärer Selbstverständlichkeiten, eine gewisse Unübersichtlichkeit erfuhr, die der Verfasser ein wenig zu ordnen versucht. So wird deutlich, welchen Weg das Fach gegangen ist und wo es heute steht in seiner Struktur, seinen erkenntnistheoretischen Voraussetzungen und mit Quellen, die im Wesentlichen aus nichtschriftlichen Hinterlassenschaften bestehen.Die dargestellten Konzepte und Methoden sind jedoch nicht nur für die Ur- und Frühgeschichtswissenschaft, sondern für die Archäologie insgesamt von zentraler Bedeutung. Archäologisches Wissen entsteht im Zusammenspiel zwischen einem einzigartigen Bestand an materiellen Überresten, einem differenzierten Methodenapparat und einem sich stetig verändernden Erkenntnisinteresse.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9
Erster Teil: Ausgangssituation und Schlüsselbegriffe 15
1. Zur Einführung 17
1.1 Ausgangsfragen und Grundpositionen 21
1.2 Anknüpfungspunkte und Abgrenzungen 25
1.3 Zum Aufbau dieser Arbeit 33
2. Über Selbstverständnis und Ziele der Prähistorischen Archäologie 37
2.1 Disziplinaritäten 38
2.2 Zielkonflikte 43
2.3 Tradition und Aufbruch 53
3 Theorie(n) in der Archäologie 59
3.1 Über Theorie 63
3.2 Theorie in der deutschsprachigen Archäologie 67
3.3 Bausteine einer Theorie der Prähistorischen Archäologie 70
4 Schlüsselbegriff "Kultur" 79
4.1 Zur Geschichte des Kulturbegriffs 81
4.2 Archäologischer Kulturbegriff 86
4.3 Kultur im Kontext 97
5. Über Potentiale und Grenzen archäologischer Vergangenheitserschließung 105
5.1 "Ladder of inference" und "black box" 109
5.2 Funktionale und intentionelle Daten 117
5.3 Ausblick 120
6. Prähistorische Archäologie als Historische Kulturwissenschaft 123
6.1 "Erklären" und "Verstehen" 126
6.2 "Historische Kulturwissenschaft“ 128
6.3 Praktische Konsequenzen 132
Zweiter Teil: Grundlagen archäologischer Materialerschließung 137
7. Die archäologische Begriffsbildung und der archäologische Prozess 139
7.1 Archäologische Begriffsbildung 140
7.2 Historische Begriffe als Idealtypen 142
7.3 Der archäologische Prozess 146
8. Das archäologische Material 155
8.1 Vom 'historischen' zum 'archäologischen Material' 157
8.2 Zur 'Objektivität' archäologischer Überlieferung 162
8.3 Der archäologische Befund 166
9. Klassifikation und Materialordnung 173
9.1 Klassifikation und Quellensystematik 174
9.2 Unscharfe Kategorien: Religion und Ritual 186
9.3 Stratigraphische Klassifikation und Ordnung 192
10. Typologie und relative Altersbestimmung 199
10.1 Oscar Montelius und die typologische Methode 200
10.2 Zur Rezeption und Kritik der typologischen Methode 203
10.3 Archäologie jenseits von Typologie und linearem Zeitkonzept 211
11. Chronologie und Periodisierung 217
11.1 Grundbegriffe des prähistorisch-archäologischen Zeitdiskurses 217
11.2 (Re-)Konstruierte Zeit: Radiometrie, Seriation und Stratigraphie 225
11.3 Selbst- und fremdbestimmte Zeit 228
12. Raum- und Kulturanalyse 237
12.1 Im Raume lesen wir die Zeit 238
12.2 Das archäol. Kulturkonzept und das Studium prähistorischer Raumprozesse 241
12.3 Neuere Ansätze zum Studium prähistorischer Raumprozesse 249
Dritter Teil: Modi und Kontexte archäologischen Fragens und Begründens 257
13. Analogieschluss und Modellbildung 259
13.1 Ein Problem – drei Verfahrensweisen 260
13.2 Der ethnographisch-archäologische Vergleich 267
13.3 Kulturanthropologische Modellbildung und historische Erklärung 272
14. Spurenlesen und materielle Texte entschlüsseln 283
14.1 Spuren lesen 284
14.2 Materielle Texte entschlüsseln 290
14.3 Sinnverstehen und Erklären in der Archäologie 297
15. Erzählen und erklären 303
15.1 Der Archäologe als Erzähler? 305
15.2 Über historische Modellbildung 313
15.3 Die Erklärung kulturellen Wandels 317
16. Erinnern, vermitteln und vermarkten 325
16.1 Dimensionen der Erinnerungskultur 331
16.2 Verwaltung, Vermittlung, Vermarktung 339
16.3 Vergangenheitsbilder im Widerstreit 343
17. Archäologie als Naturwissenschaft? 347
17.1 Disziplinäre Grenzen überschreiten – fachübergreifende Fragen beantworten 351
17.2 Was ist "naturwissenschaftliche Archäologie"? 357
17.3 Kultur- oder Naturwissenschaft? 362
Vierter Teil: Bilanz und Ausblick 367
18. Prähistorische Archäologie zwischen Humanismus und Posthumanismus 369
18.1 Wichtige Stationen der Fachentwicklung 371
18.2 Aktuelle Herausforderungen 376
18.3 Neue Perspektiven 380
19. Zum Verhältnis von Theorie und Kritik in der Archäologie 389
19.1 Archäologie und Theorie 391
19.2 Archäologie und Kritik 394
19.3 Fazit und Ausblick 398
Literatur 405
Liste der Abbildungen 471
Liste der Tabellen 475
Personenregister 477
Sachregister 482
Weitere Titel aus der Reihe UTB |
|
|