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Umschlagtext
Obwohl die Archäologie eine historische Wissenschaft ist, gewinnt sie ihre Basisdaten im Wesentlichen durch materielle Verfahren. Gisela Eberhardt untersucht in einer verständlichen Form, wie es in der deutschen Wissenschaftslandschaft der Archäologie zur Herausbildung von Methoden als Hilfsmittel der Wissenschaft kam, auf welchem Weg Methoden und feldarchäologische Paradigmen entstanden und wie diese vermittelt und adaptiert wurden. Statt entlang disziplinärer Grenzen (Prähistorische Archäologie, Klassische Archäologie usw.) ist die Untersuchung nach Kriterien der Fundplatzbeschaffenheit (Mineralboden, Feuchtboden, Holz- oder Steinarchitektur u.ä.) aufgebaut und berücksichtigt auf diese Weise aus methodischer Perspektive Ausgrabungen deutscher Archäologen, gleich ob im Mittelmeerraum oder im Arbeitsbereich der heimischen Altertumskunde.
Autorenporträt: Gisela Eberhardt, geb. 1965, studierte Prähistorische Archäologie, Geologie und Soziologie. Sie wurde über die Geschichte archäologischer Ausgrabungsmethoden promoviert. Rezension
Diese lesenswerte Geschichte der Archäologie orientiert sich nicht an den üblichen epochalen Einteilungen, sondern geht neue Wege, indem die Darstellung nach Kriterien der Fundplatzbeschaffenheit geordnet wird. Damit rücken die materiellen Verfahren in den Mittelpunkt der an sich historischen Disziplin. Ob Tempel am Mittelmeer, bronzezeitliche Gräber in Norddeutschland oder ägyptische Pyramiden – die Archäologie erforscht sie alle. So berücksichtigt auch Gisela Eberhardt alle deutschen Ausgrabungen, ob im Mittelmeerraum oder im Arbeitsbereich der heimischen Altertumskunde und schafft damit eine ausgezeichnete Arbeit mit neuen forschungsgeschichtlichen Perspektiven im Fach Archäologie.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 19,90 Buchhandelspreis EUR 24,90 Inhaltsverzeichnis
1 Wege des Wissens. Der Boden als Informationsquelle 7
2. „Die hochbetagten moosbedeckten Hügel" Gräberforschung im 19. Jahrhundert 27 „Ueber die zweckmäßigste Art, Grabhügel zu untersuchen" 27 Methoden im 19. Jahrhundert 34 Grau ist alle Theorie. Was wirklich geschah 42 Ausgrabungen gestern und heute 51 3. „Die Spuren wirklicher alter Ansiedelungen" 59 Steinzeitmüll schreibt Siedlungsgeschichte 59 Als auch Rudolf Virchow das Pfahlbaufieber erfasste 67 Limes-Türme und Holzhäuser: Kleine Spuren im Sand 76 Profil und Planum: Siedlungsarchäologie um 1900 86 4. Tempel und Weinkelter. Die Untersuchung von Steinarchitektur 99 Klassische Archäologie im Zeitalter des Historismus 100 In Olympia. Deutsche Ausgrabungen 1875 bis 1881 105 Der Architekt als Archäologe 115 „Tiefgrabungen" - Mit dem Spaten am Tempel? 128 5. Teilsiedlungen und Zeitrechnung 135 Hochgewohnte Stadt. Schliemanns erste Ausgrabungen in Troia 135 Troia, Babylon und Assur um 1900: Methoden der Teilgrabung 139 Straten als Daten. Die chronologische Bedeutung von Schichten 150 „Das Füllhorn archäologischer Weisheit" 152 Über Gräber und Gelehrte: Epilog 161 Weiterführende Literatur 167 |