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Gotteserkenntnis und Gottesbeweis Philosophische und theologische Zugänge
Gotteserkenntnis und Gottesbeweis
Philosophische und theologische Zugänge




Benedikt Paul Goecke, Markus Knapp (Hrsg.)

Herder Verlag
EAN: 9783451023200 (ISBN: 3-451-02320-2)
472 Seiten, paperback, 14 x 22cm, Juli, 2022

EUR 62,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Ist eine Gotteserkenntnis unabhängig vom Glauben möglich? Setzt der Glaube, wenn er sich weiterhin als fides quaerens intellectum versteht, nicht ein Wissen von Gott voraus, das vielen heute kaum noch erreichbar erscheint? Muss dann aber nicht das Konzept ad acta gelegt werden? Was vermag ein Rückbezug auf die philosophische und theologische Tradition noch zu leisten? Kann etwa den traditionellen Gottesbeweisen noch Relevanz zuerkannt werden? Die Beiträge bieten einen Überblick über ganz unterschiedliche Ansätze der gegenwärtigen Theologie und Religionsphilosophie und befördern so die Diskussion.

Herausgeber:

Benedikt Paul Göcke, geb. 1981, Dr. phil. Dr. theol., Professor für Religionsphilosophie und Wissenschaftstheorie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum.

Markus Knapp, geb. 1954, Dr. theol., bis 2020 Professor für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum.
Rezension
Es gehört zum theologischen Handwerkszeug, sich mit Gottesbeweisen auseinandersetzen zu können und auch im Religionsunterricht der gymnasialen Oberstufe wird das Thema in der Gotteslehre gestreift. Gottesbeweise bezeichnen den Versuch, mit Hilfe der Vernunft die Existenz (eines) Gottes zu beweisen. Am bekanntesten sind der ontologische (Anselm von Canterbury), der kosmologische un der teleologische (Thomas von Aquin) und der moralische Gottesbeweis (Kant). Die Versuche, zu beweisen, dass es Gott gibt, sind so alt wie die Menschheit selbst. Immer wieder neu wird der Versuch unternommen, die Existenz Gottes mithilfe des Verstandes zu beweisen. Genauso zahlreich sind aber auch die Gegenbeweise und die Widerlegungen von Gottesbeweisen. Die theologische Gotteslehre ist - jedenfalls in römisch-katholischer Perspektive - stets mit der philosophischen Reflexion über Gott verbunden; Theo-Logie als Gott-Rede bedarf nach katholischer Dogmatik neben der historisch-kritischen Erfassung der Offenbarung auch der systematisch-philosophischen Durchdringung. Glaube und Denken gehören zusammen. Dieser Sammelband fragt: Was vermag ein Rückbezug auf die philosophische und theologische Tradition noch zu leisten? Kann etwa den traditionellen Gottesbeweisen noch Relevanz zuerkannt werden? Wenn Gott der entscheidende Gegenstand des Glaubens ist, dann lässt sich die Option des Glaubens nur rechtfertigen, insofern sich angeben lässt, ob und wie Gott erkannt werden kann als eine der Welt und dem Menschen gegenüber transzendente Wirklichkeit. Anderenfalls wäre der Einwand, der Glaube an Gott sei eine Wunschprojektion oder Illusion, also ein bloß menschliches Konstrukt, nicht zu entkräften.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
QUAESTIONES DISPUTATAE
Begründet von
KARL RAHNER UND HEINRICH SCHLIER
Herausgegeben von
JOHANNA RAHNER UND THOMAS SÖDING
QD 320
GOTTESERKENNTNIS UND GOTTESBEWEIS
Inhaltsverzeichnis
Zur Einführung 7
Benedikt Paul Göcke / Markus Knapp

Teil 1: Gotteserkenntnis

Gott – nur eine Option? 19
Jürgen Werbick

Die Frage nach Gott 43
Bernhard Nitsche

„Ob Götter sind, oder nicht sind, davon weiß ich nichts zu sagen“ (Protagoras) – und Kants behutsame „antiskeptische“ Antwort: „es ist moralisch notwendig, das Dasein Gottes anzunehmen“ 84
Rudolf Langthaler

Performative Fundamentaltheologie – zum Problem der Gotteserkenntnis 157
Gregor Maria Hoff

Gotteserfahrung – Gotteserkenntnis. Fundamentaltheologie im Gespräch mit Th. W. Adornos Relecture des ontologischen Gottesbeweises 184
Markus Knapp

Teil 2: Gottesbeweis

Über das strenge Beweisen in der Gotteserkenntnis 215
Uwe Meixner

Gott existiert. Ein metaphysisches Argument in der Tradition von De Ente et Essentia 236
Benedikt Paul Göcke

Der Neue Atheismus und das kosmologische Argument 263
Edward Feser

Gottesbeweise – was man alles akzeptieren muss, um sie plausibel finden zu können 302
Ansgar Beckermann

Der fundamentaltheologische Ort der Gottesbeweise in der Auseinandersetzung mit dem Atheismus 334
Thomas Schärtl

Ein Gottesbeweis für Physikalisten: Struktur und Relevanz 370
Ludger Jansen / Ward Blondé

Gott als die einfachste Erklärung des Universums 395
Richard Swinburne

Gott erleuchtet Anselm. Eine Rekonstruktion zu Anselms Proslogion-Beweis 426
Geo Siegwart / Christian Tapp

Autorenverzeichnis 462
Personenregister 464