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Das Testament der Zeit
Die Apokalyptik und ihre gegenwärtige Rezeption
Kurt Appel, Erwin Dirscherl (Hrsg.)
Herder Verlag
EAN: 9783451022784 (ISBN: 3-451-02278-8)
416 Seiten, paperback, 14 x 22cm, 2016
EUR 45,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Zur gegenwärtigen Rezeption der Apokalyptik
Der vorliegende Band versammelt profilierte Vertreter aus Theologie und benachbarten Disziplinen, um die Frage nach dem Ende unserer Zeit und was diesem folgt, zu thematisieren. Bezug genommen wird auf die biblisch grundgelegte apokalyptische Tradition. Ein besonderes Augenmerk wird auf gegenwärtige kulturelle und philosophische apokalyptische Gedankenwelten gelegt.
Mit Beiträgen von Kurt Appel, Erwin Dirscherl, René Dausner, Jakob Helmut Deibl, Georg Essen, Isabella Guanzini, Branko Klun, Tobias Nicklas, Knut Wenzel, Josef Wohlmuth, Hans Schelkshorn, Andreas Müller, Luca Pedroli, Massimo Recalcati, Andreas Vonach, Christian Zolles
Erwin Dirscherl, geb. 1960, Dr. theol., Studium der Katholischen Theologie und Philosophie an der Universität Bonn, 1995-2002 ordentlicher Professor für Dogmatik am Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück, seit 2002 Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg.
Kurt Appel, geb. 1968, Dr. phil. Dr. theol., Studium der Katholischen Theologie, Philosophie, Geschichte und Germanistik an der Universität Wien, seit 2011 Professor für Theologische Grundlagenforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, seit 2010 Gastprofessor an der Facoltà Teologica dell´Italia Settentrionale, seit 2010 Sprecher der interdisziplinären Forschungsplattform „Religion and Transformation in Contemporary European Society“ an der Universität Wien.
Rezension
Apokalyptik und apokalyptisches Denken haben auch in der Gegenwart einige Konjunktur und hinlassen vielfältige Spuren. Neben dem Bezug auf die biblisch grundgelegte apokalyptische Tradition richtet dieser Band besonderes Augenmerk auf gegenwärtige kulturelle und philosophische apokalyptische Gedankenwelten. Das frühe Christentum ist wesentlich apokalyptisch geprägt gewesen, Jesus von Nazareth war ein apokalyptisch geprägter Wanderprediger in den Spuren des Apokalyptikers Johannes d. T. Im Zentrum des apokalyptischen Denkens steht die Hoffnung auf eine bessere Welt, einen neuen Himmel, eine neue Erde (Apc 21). Dokumentiert sind in dem Band zwei interdisziplinäre und internationale Tagungen, die analysieren, wie heute in Literatur, Film und Philosophie von einem bevorstehenden Ende der Menschheit die Rede ist. Zugleich aber tut sich dabei die Frage auf: Wie geht es weiter nach einem Ende? Zeit ist dabei mehr als Chronos, als scheinbar objektiver Kausalitätszusammenhang, denn das Subjekt ist fähig zum Kairos, zur Reflektion von Zeit, zur Distanz zur Zeit und zum Bruch mit der Zeit.
Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Dieser Band ist aus der Reihe "Quaestiones disputatae". Die Bände können als Fortsetzung oder auch einzeln bezogen werden. Nähere Informationen erhalten Sie bei unserem Kundenservice unter der Tel.-Nr. 0049(0)761/2717-300 oder per E-Mail: kundenservice@herder.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: „Das Testament der Zeit — (Post-)Apokalyptische Annäherungen" 9
Kurt Appel/Erwin Dirscherl
1. Kosmologische und philosophische Standortbestimmungen
Was ist Zeit? 21
Andreas Müller
Heidegger und die Säkularisierung der christlichen Zeiterfahrung 37
Branko Klun
2. Geschichtsphilosophische und geschichtstheologische Annäherungen zum Testament der Zeit
Historische Sinnbildung. Zeitkonzepte in der Perspektive einer Theologischen Historik 59
Georg Essen
Die Wahrnehmung des Freundes in der Messianität des Homo sacer. Geschichtstheologische Überlegungen nach Giorgio Agamben 77
Kurt Appel
Christologie und die messianische Struktur der Jetzt-Zeit nach Giorgio Agambens Pauluslektüren 112
Renk Dausner
Messianisches Zeitverständnis bei Giorgio Agamben und Emmanuel Levinas 134
Josef Wohlmuth
Prädestination und Verantwortung — eine Frage der Zeit? Zur soteriologischen Bedeutung der paulinischen Rede von Vorherbestimmung 192
Erwin Dirscherl
Zwischen paradoxen Verwirklichungen und unerfüllten Verheißungen. Prolegomena für eine Erneuerung utopischen Denkens 211
Hans Schelkshorn
3. Analysen zur gegenwärtigen kulturellen Bedeutung apokalyptischer Gedankenwelten
Psychoanalytische Bemerkungen über den Rest des Vaters im Ausgang von Mc Carthys Roman "Die Straße" 239
Massimo Recalcati
Die Messianität der Agape. Philosophische und theologische Überlegungen über die Erfüllung der Zeit 249
Isabella Guanzini
„Dance Me To the End Of Love" — Apokalypsen der Liebe. Zwischen Popkultur und Religion 266
Knut Wenzel
Die Zeit apokalyptischer Repräsentation und ihre Aufhebung in Lars von Triers Film "Melancholia" 282
Christian Zolles
Hölderlins „Patmos" als Topologie des Postapokalyptischen 305
Jakob Deibl
4. Exegetische Untersuchungen zur biblischen Zeiterfahrung und Johannesapokalypse
Vom Ergreifen des „kairos" und dem Ausharren bis zum bitteren Ende. Zeitdimensionen im Grenzbereich von Frühjudentum und Frühchristentum und was wir davon lernen können 331
Andreas Vonach
Zeit, Zeitmodelle und Zeitdeutung im Alten und Neuen Testament 352
Tobias Nicklas
Homo Apocalypticus: Ein Mensch in der „Krise". Die eschatologische Konnotation der Anthropologie in der Apokalypse 378
Luca Pedroli
Autorenverzeichnis 411
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