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    | Gott für Erwachsene Ein Konzept kirchlicher Erwachsenenbildung im Zeichen postmoderner Vielfalt 
 
 
 Thomas Bornhauser
 Kohlhammer
 EAN: 9783170179561 (ISBN: 3-17-017956-X)
 203 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, 2002, 5 schw.-w. Abbildungen
 
EUR 29,90alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext Eines der auffälligsten Merkmale postmoderner Gesellschaften ist ihr Pluralismus, gerade auch im Bereich der Religion. Unterschiedliche, auch widersprüchliche Überzeugungen treffen aufeinander, Vertrautes wird oft absolut gesetzt, Fremdes ignoriert oder abgelehnt. Denk-Aporien und zwischenmenschliche Konflikte sind nicht selten die Folge. Am Beispiel der Gottesfrage zeigt Bornhauser Alternativen auf, die konstruktiv auf widersprüchliche Überzeugungen einzugehen erlauben. Auf der Grundlage eines Denkens in Komplementarität wird ein Konzept kirchlicher Erwachsenenbildung entwickelt, mit dem ein lebensförderlicher Umgang mit widersprüchlichen Sichtweisen und Meinungen eingeübt werden kann. So wird die Möglichkeit eröffnet, eines der drängendsten Probleme unserer Gegenwart, den Konflikt zwischen Vertrautem und Fremdem, einer Lösung näherzubringen.
 
 
 Das Buch bietet neben der theoretischen Grundlegung des Konzepts auch zahlreiche didaktische Hilfestellungen zur Planung und Durchführung von Veranstaltungen sowie eine Reihe ausgeführter Praxisbeispiele zur Gottesfrage und zu anderen theologischen Themen.
 
 
 
 Dr. Thomas Bornhauser ist Studienleiter im reformierten Tagungszentrum Rügel (Kanton Aargau).
 
 
 Rezension "Wer heute eine Erwachsenenbildungsveranstaltung durchführt, muss darauf gefasst sein, dass die Teilnehmenden ganz unterschiedliche Ansichten zum jeweiligen Thema mitbringen." (S. 13) Dies, so stellt der Autor mit Recht fest, gilt insbesondere für das Thema "Gott". Vielen Menschen ist das kirchlich-theologische Gottesbild fremd und es hat mit ihrem eigene Gottesbild wenig zu tun. Die Pluralität der Meinungen in unserer Gesellschaft korrespondiert mit einer Pluralität der Meinungen auch bei theologischen Themen.Exemplarisch zeichnet der Autor 3 Gottesbilder, die er auch einem bestimmten Frömmigkeitsstil zuordnet: Aus traditioneller Bibelgläubigkeit folgt in seinem konkreten Beispiel ein Gottesbild vom großen, fernen jenseitigen Gott. Humanitäres Engagement führt zum Gott, der im Nächsten begegnet und schwach, klein und niedrig ist. Mystisches Erleben sieht in Gott das Ereignis der Harmonie, der beziehung, des Werdens und Vergehens.
 Aus den unterschiedlichen Gottesbildern und Frömmigkeitsstilen wiederum entstehen Gemeindegruppen, die nun wenig miteinander anfangen können, im schlimmsten Falle sich sogar gegenseitig den (r)echten Glauben absprechen, denn für sie gibt es nur ein Entweder - Oder. Für eine christliche Gemeinde jedoch ist das nicht der richtige Umgang mit Vielfalt.
 Zur Überwindung dieser Haltung schlägt der Autor als Lösung das Denken in Komplementarität vor. Vorbild dafür ist die Physik, die das Entweder-oder-Denken angesichts des Welle-Teilchen Problems beim Verständnis des Elektrons aufgegeben hat zugunsten eines Sowohl-als-auch Modells.
 
 Bornhauser entwickelt nun für das Thema "Gott" ein solches Konzept, theoretisch fundiert (Kapitel 7 und 8) und mit praktischen Beispielen für die Durchführung. (Kapitel 9)
 Wertvolle Ergänzungen bieten die Exkurse und die Ausweitung auf andere Themen der Erwachsenenbildung (10. Kapitel).
 
 Den Praktiker mag zunächst die viele Theorie etwas abschrecken, die Beschäftigung mit den verschiedenen Konzepten der Komplementarität in der Physik (Kapitel 2 und 3) und in der Pädagogik aber lohnt sich (Kapitel 4-6). Das Buch ist eine große Hilfe für den Umgang mit pluralen Meinungen in Bibel, Unterricht und Katechese.
 Peter Förg, www.lehrerbibliothek.de
 
 
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis
 Vorwort	11
 
 0. Einleitung 		13
 0.0. 	Vorbemerkungen 		13
 0.1. 	Zum religions soziologischen Hintergrund der Arbeit: Pluralismus als
 Zeiterscheinung und als Problem 	13
 0.2. Präzisienmg des Problems  15
 0.2.1. Drei exemplarische Gottesbilder 	15
 0.2.2. Elementarisierung 	17
 0.3. 	Mein Lösungsvorschlag in Kürze 	19
 0.4. 	Zur Methodik der Arbeit 	21
 0.5. 	Zum Stil dieses Buches 	22
 0.6.-0.9. Exkurse im Anhang, 157-168
 
 1. Kapitel: Die Wurzeln des Komplementaritätsprinzips in der Physik 	23
 
 1.0. 	Vorbemerkungen 	23
 1.1. 	Vorgeschichte der Quantentheorie 	23
 1.1.1. Die Physik an der Wende zum 20. Jahrhundert 	23
 1.1.2. Das Dualismusproblem 	25
 1.2. Das Komplementaritätsprinzip 	26
 1.2.1. Niels Bohr 	26
 1.2.2. Die Überwindung des Dualismusproblems 	27
 1.3. Eigentümlichkeiten des Komplementaritätsprinzips 	28
 1.3 .0. Vorbemerkung 	28
 1.3.1. Klassische Begriffe 	29
 1.3.2. Unschärfe 	30
 1.3.3. Ganzheit 	31
 1.3.4. Superposition 	32
 
 2. Kapitel: Anwendungen des Komplementaritätsprinzips außerhalb der Physik 35
 2.0. 	Vorbemerkungen 		35
 2.1. 	Dualismus von Struktur und Funktion 		35
 2.2. 	Exogene und endogene Evolution 		36
 2.3. 	Schichten der Wirklichkeit 		37
 2.4. 	Verschiedene Zugänge zum Menschen 		39
 2.5. 	Erkenntnismodalitäten 		40
 2.6. 	Mathematisches 		42
 
 3. Kapitel: Anwendungen des Komplementaritätsprinzips in der Theologie 	45
 3 .0. Vorbemerkung 	45
 3.1. Niels Bohr 	45
 3.2. lan G. Barbour   47
 3 .2.0; Vorbemerkungen  	47
 3.2.1. Das Modell 		47
 3.2.2. Komplementarität von Gottesmodellen 	49
 3.2.3. Kriterien des Glaubens 	51
 3.3. Ergänzende Stimmen weiterer Autoren 	52
 3.3 .0. Vorbemerkungen 	52
 3.3.1. William H. Austin 	52
 3.3.2. Christopher B. Kaiser 	55
 3.3.3. Richard Schlegel 	59
 3.3.4. K. Helmut Reich 	62
 3.3.5. Georg Kugler und Herbert Lindner 	64
 
 4. Kapitel: Vom Komplementaritätsprinzip zum Erwachsenenbildungskonzept 	65
 4.1. Elementare Konsequenzen des Komplementaritätsprinzips 	65
 4.1.0. Vorbemerkungen 	65
 4.1.1. Eine Taxonomie der verschiedenen Arten von Komplementarität 	65
 4.1.2. Konkretisierung im Blick auf das Thema ,Gott' 	67
 4.2.-4.4. Exkurse im Anhang, 169-181
 4.5. Konsequenzen für die Konzeption kirchlicher Erwachsenenbildung 	73
 4.5 .0. Vorbemerkungen 		73
 4.5.1. Grundsätzliches 		73
 4.5.2. Methodisches 		74
 
 5. Kapitel: Neuere religiöse Bildungskonzepte 	77
 5 .0. 	Vorbemerkungen 		77
 5.1. 	Das Konzept von Gottftied Orth 		77
 5.1.1. Voraussetzungen 		77
 5.1.2. Durchführung 		78
 5.1.3. Diskussion 		79
 5.2. Das Konzept von Berthold Uphoff 	81
 5 .2.1. Voraussetzungen 	81
 5.2.2. Durchführung 		82
 5.2.3. Diskussion 		84
 5.3. Das Konzept von Martina Blasberg-Kuhnke 		86
 5.3 .1. Voraussetzungen   86
 5.3.2. Durchführung 	87
 5.3.3. Diskussion 	89
 5.4. Das Konzept von Rudolf Englert 	90
 5 .4.1. Voraussetzungen 	90
 5.4.2. Durchführung  	91
 5.4.3. Diskussion 	94
 
 6. Kapitel: Hilfreiche Anregungen aus dem Konstruktivismus 	97
 6. 0. 	Vorbemerkungen 	97
 6.1. 	Grundzüge des Konstruktivismus 	97
 6.1.1. Einige zentrale Merkmale 	97
 6.1.2. Diskussion 	100
 6.2. 	Exkurs im Anhang, 182-183
 6.3. 	Pädagogische Implikationen des Konstruktivismus 	102
 6.3.1. Einige zentrale Punkte 	102
 6.3.2. Diskussion 	103
 6.4. Konstruktivistische Erwachsenenbildung 	105
 6.4.0. Vorbemerkungen 	105
 6.4.1. Schwerpunkte 	106
 6.4.2. Diskussion 	109
 
 7. Kapitel: Komplementaristische Bildung im Kontext zeitgenössischer Bildungskonzepte 113
 7.0. Vorbemerkungen 	113
 7.1. Erträge 	113
 7.1.0. Vorbemerkungen 	113
 7.1.1. Zur Pluralität 	115
 7.1.2. Zur Unbeliebigkeit 	115
 7.1.3. Offene Fragen 	116
 7.2. Rahmenbedingungen komplem~ntaristischer Bildung 	117
 7.2.1. Besonderheiten der Bildungsarbeit im kirchlichen Kontext 	117
 7.2.2. Bildungstheoretische Überlegungen 	118
 7.3. 	Exkurs im Anhang, 184-191
 
 8. Kapitel: Konkretisierung des komplementaristischen Erwachsenenbildungskonzepts 	121
 8.0. 	Vorbemerkungen 	121
 8.1. 	Die Elemente komplementaristischer Erwachsenenbildung 	121
 8.1.0. Vorbemerkungen 	121
 8.1.1. Sammeln 	122
 8.1.2. Ordnen 	123
 8.1.3. Konstruieren 	124
 8.1.4. Kontextualisieren 	125
 8.2. Zur veranstaltungsleitenden Person 	127
 8.2.1. Zur Persönlichkeit 	127
 8.2.2. Die Vorbereitung auf eine Veranstaltung 	128
 8.2.3. Heikle Punkte bei der Gesprächsfiihrung 	129
 8.2.4. Bildungskompetenz erfordert Alltagskompetenz 	130
 8.3. Schlußbemerkungen 	130
 
 9. Kapitel: Beispiele aus der kirchlichen Erwachsenenbildungspraxis zum Thema "Gott" 	133
 9 .0. 	Vorbemerkungen 	' 	133
 9.1. 	Zum Element ,Sammeln.' 		133
 9.2. 	Zum Element , Ordnen' 		136
 9.2.1. Verschiedene Ordnungsmöglichkeiten 		136
 9.2.2. Exkurs im Anhang, 192-194
 9.2.3. Farbenkreis 	138
 9.2.4. Stufenmodell 	138
 9.3. 	Zum Element ,Konstruieren'        	140
 9.4. 	Zum Element ,Kontextualisieren' 		142
 
 10. Kapitel: Beispiele aus der kirchlichen Erwachsenenbildungspraxis zu weiteren Themen 145
 10.0. Vorbemerkungen 		145
 10.1. Bibelverständnis 		145
 10.2. Taufe 		146
 10.3. Ekklesiologie 		149
 10.4. Evangelisation 		150
 10.5. Opfer 		151
 10.6. Christologie 		152
 10.7. Logik 		152
 
 Anhang: Exkurse 		157
 
 0.6. Exkurs: Spuren der Gottesmodelle 	157
 0.6.0. Vorbemerkungen 	157
 0.6.1. Spuren des ,blauen' Gottesmodells 		157
 0.6.2. Spuren des ,roten' Gottesmodells 		159
 0.6.3. Spuren des ,gelben' Gottesmodells 		160
 0.7. 	Exkurs: Terminologisches zu ,Widerspruch' und ,Gegensatz' 	163
 0.8. 	Exkurs: Zur klassischen Logik 	164
 0.9. 	Exkurs: Denken in Komplementarität in formalisierter Gestalt 	167
 
 4.2. 	Exkurs: Die Bibel als ,tertium comparationis'? 	169
 4.3. 	Exkurs: Fundamentaltheologisches 	171
 4.3.0. Vorbemerkungen 	171
 4.3.1. Erkenntnistheoretisches 	171
 4.3.2. ZUTIl Problem der, Wahrheit' 	172
 4.4. Exkurs: Gemeinsamkeiten mit systematisch-theologischen Positionen .. 174
 4.4.0. Vorbemerkungen 	174
 4.4.1. Gemeinsamkeiten mit biblischen Autoren 	174
 4.4.2. Gemeinsamkeiten mit zeitgenössischen Positionen 	178
 
 6.2. Exkurs: Konstruktivismus und Logik 	182
 
 7.3. Exkurs: Die Freiburger Studien über Wesen und Entwicklung des Denkens in Komplementät 184
 7.3.0. Vorbemerkungen 	184
 7.3.1. Niveaus des Denkens in Komplementarität 	184
 7.3.2. Beziehung Piagetstufen - Komplementaritätsniveaus 	185
 7.3.3. Komponenten des Denkens in Komplementarität 	186
 7.3.4. Kompetenz und Performanz 	187
 7.3.5. Diskussion 	188
 7.3.6. Kommentar im Blick auf die kirchliche Erwachsenenbildung 	189
 
 9.2.2. Exkurs: Zur beschränkten Verwendbarkeit des Trinitätsdogmas in der kirchlichen Erwachsenenbildung 	192
 
 
 Literaturverzeichnis 	195
 Namen- und Stichwortregister 	201
 
 
 
        
        
        
        
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