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Gesprächsführung mit Eltern  2., überarbeitete Auflage 2019
Gesprächsführung mit Eltern


2., überarbeitete Auflage 2019

Gernot Aich, Michael Behr

Beltz Verlag
EAN: 9783407258229 (ISBN: 3-407-25822-4)
272 Seiten, paperback, 17 x 24cm, März, 2019

EUR 29,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Eine gelingende Kooperation zwischen Elternhaus und Schule erleichtert die schulische Arbeit und steigert die Effektivität. Und gut geführte Elterngespräche sind der erste Schritt zu einer funktionierenden Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Diese praxisnahe Anleitung zur erfolgreichen Planung und Durchführung von Elterngesprächen zeigt, wie Lehrerinnen und Lehrer auch schwierige Situationen bewältigen können. Die Autoren stellen ein bewährtes und wissenschaftlich evaluiertes Konzept zur Durchführung von Elterngesprächen vor, mit dem Lehrkräfte ihre Gesprächsführungskompetenz verbessern können. Sie verdeutlichen,

• wie man unproduktive Gesprächsmuster in eine lösungsorientierte Richtung lenkt,

• wie man manipulative Gesprächsstrategien aufbricht,

• welche Sackgassen und Gesprächsfallen im Elterngespräch zu berücksichtigen sind,

• wie man sich als Lehrkraft gegen Angriffe schützt und

• wie man die eigene Meinung so vertritt, dass sie auch ankommt.

Mit zahlreichen Beispielen und Übungen.

Aus dem Inhalt:

- Das Gmünder Modell zur Gesprächsführung mit Eltern

- Ziele für den Gesprächsverlauf

- Hilfreiche Gesprächsführungskompetenzen

- Der konkrete Ablauf des Gesprächs

- Die positive Grundeinstellung in der Umsetzung

- Bedingungsfreie Wertschätzung von Eltern in der Praxis

- Wann gelingt Kommunikation und wann scheitert sie?

- Gemeinsame Ziele fixieren und erreichen

- Lösungen finden und die Umsetzung aktivieren

- Sackgassen in der Gesprächsführung
Rezension
Die Bedeutung von Elterngesprächen und das Ausmaß, in dem sie die Arbeit von Lehrkräften erleichtern können, stehen in einem krassen Gegensatz zum geringen Stellenwert, den Gesprächsführungskompetenzen in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften einnehmen; denn nicht immer gelingt die Kooperation und Kommunikation von Elternhaus und Schule. Viele Lehrkräfte haben die Erfahrung gemacht, dass ein schwieriges Elterngespräch sehr belastend sein kann: Angriffe, die nicht richtig zurückgewiesen werden konnten, obwohl sie als unangemessen erlebt werden und wie Nadelstiche unter die Haut gehen. Hilflosigkeit, weil gut meinende Ratschläge der Lehrkraft von den Eltern nicht umgesetzt werden und dem Kind nicht geholfen wird. Beratungsresistente Eltern, die ein Problem nicht einsehen wollen. Oder Gespräche mit Eltern, die endlos viel Zeit und Energie in Anspruch nehmen und trotzdem zu einem unbefriedigenden Ergebnis führen. Die Liste der schwierigen Konstellationen im Elterngespräch könnte leicht noch fortgeführt werden. Dieses Buch zeigt auf, wie diese schwierigen Gesprächssituationen werden können. Gut geführte Elterngespräche – das ist eine der Botschaften dieses Buches – erleichtern die schulische Arbeit und steigern ihre Effektivität. Die Inhalte des Buches greifen auf über zehn Jahre intensiver praktischer und wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit der Thematik zurück.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Schlagwörter:
Elterngespräch | Kooperation | Gesprächsführungskompetenz | Elternberatung | Kommunikationsverhalten | Kommunikation | Elternabend | Lehrer | Schule | Pädagogik | Transaktionsanalyse

Presse-/Leserstimmen:

»Klare Empfehlung für lesende Lehrkräfte.« Joscha Falck, magazin-auswege.de, 11.9.2016

»[...] eine Schatzkiste für alle Lehrenden, die sich auf unterschiedliche Weise mit Gesprächsführung im professionellen Kontext befassen.« Andreas Becker, ZTA, 2/2017

»[N]icht nur für Lehrer und Lehrerinnen eine gute Basis, um gestärkt in Elterngespräche zu gehen, sondern es findet auch für Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen viele Anregungen, die in Elterngesprächen berücksichtigt werden können. Vor allem aber in der Ausbildung von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die einen Schwerpunkt in der Arbeit mit Kindern setzen wollen, sehe ich eine große Ressource und Bereicherung im vorliegenden Buch.« Marieluise Brückl, Person 2017, Vol. 21, No. 1
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Teil I: Elterngespräche erleichtern unsere Arbeit

1. Gesprächsführung mit Eltern – Belastung oder Chance? 14

1.1 Aktuelle Forschung und Konzepte zur Kooperation Elternhaus – Schule 16
1.2 Konfliktfelder und Hindernisse bei der Kommunikation zwischen Lehrkräften und Eltern 17
1.3 Gesprächsführungskompetenz in der Ausbildung und ihre Auswirkung auf die Kommunikation mit Eltern 22

2. Das Gmünder Modell zur Gesprächsführung mit Eltern (GMG) – Grundlagen und Ziele 26

2.1 Was versteht man unter Beratung? 26
2.2 Wichtige Faktoren für die Elternberatung 27
2.3 Ziele für den Gesprächsverlauf 28
2.4 Hilfreiche Gesprächsführungskompetenzen – Ziele für Lehrkräfte 30
2.5 Mehr Herausforderung als Ziel: Ist die Suche nach objektiver Realität obsolet? – Unterschiedliche Perspektiven anerkennen 32
2.6 Diagnose oder Motivationsklärung? – Natürlich beides! 33

3. Entwicklung und Aufbau des Gmünder Modells zur Gesprächsführung mit Eltern 35

3.1 Das personzentrierte Konzept 35
3.2 Die Transaktionsanalyse 37
3.3 Das lösungsorientierte Arbeiten 38

4. Der konkrete Ablauf des Gesprächs:
Das Gmünder Modell zur Gesprächsführung im Prozess – Ein Kompass für eine lebendige Verständigung 41

4.1 Prozessaspekte kennzeichnen den Gesprächsverlauf 42
4.2 Die Beziehung aufnehmen, Problementfaltung und Problembesitz 42
4.3 Der Gesprächsverlauf 45
4.4 Prozessaspekte mit dem Schwerpunkt: Wahrnehmen 47
4.5 Prozessaspekte mit dem Schwerpunkt: Klären 49
4.6 Prozessaspekte mit dem Schwerpunkt: Lösen 50
4.7 Integration neuer Erfahrungen 53
4.8 Zusammenschau des Gesprächsverlaufs 53

Teil II: Wahrnehmen: Eltern und sich selbst genau wahrnehmen ist mehr als die halbe Miete

5. Die richtige Grundeinstellung als Garant für ein gelungenes Elterngespräch 56

5.1 Die vier Grundeinstellungen 58
5.2 Schwierige Gesprächskonstellationen im Elterngespräch und mögliche Lösungsansätze 63
Übungen 75

6. Den Elternteil respektieren, auch wenn es schwierig ist – Bedingungsfreie Wertschätzung als Kernbedingung der Beratungsbeziehung 77

6.1 Was genau wertschätze ich bedingungsfrei? 78
6.2 Praktische Umsetzung 81
6.3 Schwierigkeiten bei der Umsetzung 82
Übungen 83

7. Authentisch sein – Persönliche Kompetenz zeigen 86

7.1 Auf drei Weisen authentisch sein 87
7.2 Praktische Möglichkeiten 89
Übungen 91

8. Ich-Zustände als Landkarte der Gesprächsführung – Kommunikationsverhalten besser verstehen 92

8.1 Das Funktionsmodell 96
8.2 Das Erwachsenen-Ich 97
8.3 Der Eltern-Ich-Zustand 98
8.4 Das Kind-Ich 107
Übungen 114

TEIL III: Klären: Einstellungen, Motive, Konflikte, Ziele

9. Wann gelingt Kommunikation und wann scheitert sie? – Justierung von ineffektiven Prozessen 118
9.1 Der kleinste Baustein der menschlichen Kommunikation – die Transaktion 120
9.2 »Wie man in den Wald hineinruft …« oder: Parallele Transaktionen im Elterngespräch 122
9.3 Den Kommunikationsverlauf wirksam beeinflussen – Überkreuztransaktionen im Elterngespräch 125
9.4 Bewusstes Überkreuzen im Elterngespräch 127
9.5 Verdeckte Transaktionen – Wie finde ich eigentlich heraus, was gemeint ist? 134
9.6 Umgang mit verdeckten Transaktionen im Elterngespräch 136
Übungen 139

10. Sich in den Elternteil einfühlen – Empathische Reaktionen als Grundlage einer Beratungsbeziehung 142

10.1 Empathie erfahrbar machen 144
10.2 Wirkungsmodelle – Zur Theorie der inneren Vorgänge in der Elternperson 145
10.3 Praktische Umsetzung: Die empathische Reaktion 148
10.4 Empathische Reaktionen im Kontext anderer Interventionstechniken 152
Übungen 154

11. Gemeinsame Ziele fixieren und erreichen 158

11.1 Grundlagen der Vertragsarbeit 159
11.2 Was zeichnet einen guten Vertrag aus? 161
11.3 Möglichkeiten, einen Vertrag zu umgehen, und was Sie dagegen tun
können – Marker für drohende Beschädigungen des Vertrags 164
Übung 166

Teil IV: Lösen: Im Konsens Lösungen finden

12. Die eigene Meinung vertreten – Selbsteinbringung der Lehrkraft 168
12.1 Möglichkeiten der Selbsteinbringung 170
12.2 Die Eltern mit Widersprüchen konfrontieren 171
Übungen 174

13. Lösungen finden und die Umsetzung aktivieren 178

13.1 Lösungsorientierte Gesprächsphasen im Gmünder Modell zur Gesprächsführung 179
13.2 Maßnahmen umsetzen und motivational-emotionale Klärungen verbinden 182
Übungen 183

14. Herausforderung 1: Sackgassen in der Gesprächsführung – Merkmale, Mechanismen, Beispiele und Auswege 184

14.1 Examinieren 185
14.2 Interpretieren 187
14.3 Dirigieren 188
14.4 Beschuldigen 190
14.5 Bagatellisieren 192
14.6 Schwach sein 193
Übungen 195

15. Herausforderung 2: Umgang mit Beratungsresistenz und Problemblindheit 198

15.1 Die transaktionsanalytische Abwertungshierarchie 200
15.2 Umgang mit Abwertungen von Problemen im Elterngespräch 202
15.3 Verhaltensmechanismen, die zeigen, dass Menschen abwerten 209
Übung 211

16. Herausforderung 3: Unproduktive Kommunikationsmuster – Spiele erkennen und beenden 212

16.1 Merkmale eines transaktionsanalytischen Spiels 213
16.2 Wie kann man Spiele erkennen? 214
16.3 Der Ablauf eines Spiels 215
16.4 Das Dramadreieck zur Analyse von Spielen 217
16.5 Spiele aus der Metaposition sehen 220
Übungen 221
16.6 Spiel konkret – Ein Fallbeispiel aus dem Elterngespräch-Kontext 222
Übung 226
16.7 Strategien zum Spielausstieg 227
16.8 Das Gewinnerdreieck als Alternative zum Spiel 229

17. Gewusst wie! – Der Umgang mit typischen Spielen im Elterngespräch: Das Gmünder Modell im Einsatz 236

17.1 Das »Ja, aber …«-Spiel 237
17.2 Das »Gerichtssaalspiel«-Spiel 242
17.3 Das »Makel«-Spiel 248
17.4 Das »Wir schaffen das schon!«-Spiel 253
17.5 Das »Ich bin dumm«-Spiel 258
17.6 Zusammenfassung 263

Literaturverzeichnis 265