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Erik H. Eriksons Identitätstheorie  Zugl.: Diss. Universität Siegen
Erik H. Eriksons Identitätstheorie


Zugl.: Diss. Universität Siegen

Juliane Noack

Athena Verlag
EAN: 9783898962322 (ISBN: 3-89896-232-6)
256 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2005

EUR 22,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Identität als inflationärer Begriff wird in einer nahezu unüberschaubaren Vielfalt von Zusammenhängen, Bedeutungen und Fachdisziplinen verwendet. Um sich die Bedeutung und die theoretischen Wurzeln solch vielschichtiger Begriffe zu vergegenwärtigen, ist das Studium der Klassiker der entsprechenden Gebiete unabdingbar.

Als Klassiker der Identitätstheorie aus einer sozialpsychologischen Perspektive kann Erik H. Erikson (1902-1994) gelten. Die vorliegende Arbeit stellt eine Rekonstruktion der Theorie von Erikson dar. Zum einen, indem die Konzepte und Begriffe aus seinem Werk herausgearbeitet und zu einer kohärenten Darstellung integriert werden, und zum anderen, indem seine Theorie der Identität in den Gesamtumfang des Erikson’schen Werkes eingebettet wird. Dazu werden die Werke neu und systematisch gelesen und die ursprünglichen Forschungsfragen und die Antworten darauf detailgenau rekonstruiert.

Juliane Noack(geb. 1978); Studium der Sozialpädagogik und Pädagogik in Siegen und der Ökonomie in Växjö/Schweden; 2005 Promotion an der Universität Siegen.
Rezension
Identität erscheint seit geraumer Zeit in Pädagogik und Psychologie als Schlüsselbegriff, der oft undefiniert und geradezu inflationär benutzt wird. Als ein Begründer des Identitäts-Begriffs gilt der Neofreudianer Erik Homburger Erikson (1902 bei Frankfurt am Main - 1994 in Harwich, Massachusetts, USA), der insbesondere durch das von ihm entwickelte Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung bekannt wurde, das heute auch jedem Lehramtsstudenten bekannt sein muss. Erikson definiert Ich-Identität als „Zuwachs an Persönlichkeitsreife, den das Individuum am Ende der Adoleszenz der Fülle seiner Kindheitserfahrungen entnommen haben muss, um für die Aufgaben des Erwachsenenlebens gerüstet zu sein.“ Menschliche Identität entfaltet sich nach Erikson also im Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen und Wünschen des Kindes als Individuum und den, sich im Laufe der Entwicklung permanent verändernden, Anforderungen der sozialen Umwelt. - Diese Dissertation stellt eine Rekonstruktion der Theorie von Erikson dar.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

1 Einleitung 13

1.1 Hintergrund 13
1.2 Problemkonstruktion 16
1.3 Zielsetzung und Relevanz der Arbeit 20
1.4 Methodische Umsetzung 22
1.5 Design: Eriksons Werk als Fallstudie 24
1.6 Disposition 26

2 Leben und Werk Erik H. Eriksons 27

2.1 Biografisches über Erikson 27
2.2 Autobiografisches von Erikson 32
2.3 Eriksons Werk im biografischen Zusammenhang 38

3 Eriksons Vorverständnis 47

3.1 Freuds Entdeckung der Psychoanalyse 48
3.2 Hauptbestandteile des psychoanalytischen Lehrgebäudes 54
3.3 Eriksons Selbstverständnis 59

4 Eriksons wissenschaftstheoretische Position 65

4.1 Eriksons Ontologische Grundannahmen 66
4.2 Eriksons Epistemologische Grundannahmen 68
4.3 Eriksons Menschbild 70
4.4 Eriksons methodologische Position 72

5 Erikson als Forscher 81

5.1 Klinisch-therapeutisches Forschen 82
5.1.1 Klinische Beobachtungen des freien Spiels 83
5.1.2 Therapeutische Arbeit mit Kriegsveteranen 86
5.1.3 Psychoanalytische Arbeit mit akut gestörten Jugendlichen 87
5.2 Anthropologisches Forschen 89
5.3 Psycho-Historisches Forschen 90

6 Eriksons theoretisches Gerüst 95

6.1 Grundannahmen der Theorie der psychosozialen Entwicklung 96
6.1.1 Entwicklungsprinzip menschlicher Existenz 96
6.1.2 Organisationsprinzip menschlicher Existenz 98
6.2 Elemente der Theorie der psychosozialen Entwicklung 103
6.2.1 Psychosoziale Signifikanz der Prägenitalität 103
6.2.2 Modi 105
6.2.3 Modalitäten109
6.2.4 Ritualisierung 111
6.2.5 Spiel 125
6.3 Lebenszyklus 131
6.4 Epigenetisches Diagramm 135
6.5 Lebensphasen der psychosozialen Entwicklung 137
6.5.1 Ur-Vertrauen gegen Ur-Misstrauen 138
6.5.2 Autonomie gegen Scham und Zweifel 140
6.5.3 Initiative gegen Schuldgefühl 143
6.5.4 Leistung gegen Minderwertigkeit 145
6.5.5 Identität gegen Rollenkonfusion 147
6.5.6 Intimität gegen Isolierung 149
6.5.7 Zeugende Fähigkeit gegen Stagnation 150
6.5.8 Ich-Integrität gegen Verzweiflung 151
6.5.9 Zusammenfassung 153
6.6 Wachstum und Krisen der gesunden Persönlichkeit 155
6.7 Gewissensentwicklung 162

7 Eriksons Identitätstheorie 171

7.1 Kindheit und Epigenese der Identität 174
7.2 Adoleszenz und Identitätsbildung 179
7.2.1 Identitätsverwirrung 191
7.2.2 Identität 202
7.3 Erwachsensein und Folgen/Wirkung der Identität 215

8 Erikson und seine Kritiker: Ein fiktiver Dialog 219

9 Abschließende Einschätzung 227

9.1 Eriksons Werk in Deutschland 227
9.2 Konklusion: Dimensionen einer neuen Identität 237
9.3 Ausblick 248

Tabellen- und Abbildungsverzeichnis 251

Literaturverzeichnis 253