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Die pausenlose Gesellschaft Fluch und Segen der digitalen Permanenz
Die pausenlose Gesellschaft
Fluch und Segen der digitalen Permanenz




Rafael Ball

Schattauer Verlag
EAN: 9783794530809 (ISBN: 3-7945-3080-2)
127 Seiten, kartoniert, 12 x 18cm, 2014

EUR 16,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Unsere Welt ist digital geworden. Permanent und überall sind Informationen verfügbar und unsere Kommunikation kennt keine Ruhezeit. Sende- und Ladenschluss sind abgeschafft, das Internet ist ein 24-Stunden-Newsticker ebenso wie ein 24-Stunden-Kaufhaus. Die pausenlose Gesellschaft hat durch die digitale Permanenz Einzug gehalten in die Lebenswirklichkeit der Allermeisten von uns. Was machen Dauerverfügbarkeit, soziale Netzwerke und die gefühlte Beschleunigung mit uns – und ist die Entwicklung nur beklagenswert?



Der Philosoph und Vordenker der digitalen Zukunft Rafael Ball veranschaulicht mit lebendigen Beispielen, welche individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen die aktuellen Entwicklungen mit sich bringen. Dabei vertritt er eine höchst spannende These: Mithilfe der digitalen Information und Kommunikation gelingt es uns erstmalig, die Linearität der Zeit zu überwinden! Unsere Gesellschaft ist nicht mehr nur nach der Uhr getaktet, sondern nach Simultan-Zugriffen. Die digitale Permanenz errichtet damit unendlich viele und vielgestaltige Welten. Fluch oder Segen? Wir haben es – zumindest als aufgeklärte User – in der Hand!
Rezension
Rund um die Uhr steht uns das Internet jederzeit zur Verfügung, um dort Informationen zu recherchieren oder mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Das ist eine wunderbare Erfindung und macht uns das Leben in vielen Bereichen angenehmer und einfacher. Doch es gibt auch die andere Seite der Medaille: die ständige digitale Präsenz, so die Kritiker, macht uns unfrei und produziert einen ungesunden Dauerstress. Die Dauerverfügbarkeit versetzt uns in einen unkontrollierten Beschleunigungszustand. Der Philosoph Rafael Ball setzt in seinem Fachbuch "Die pausenlose Gesellschaft" anderer Akzente. In einer sehr klaren Analyse, angefüllt mit praxisnahen Beispielen und weiterführenden Denkansätzen, macht er deutlich, wie sich die Zeitstruktur zunehmend verändern kann. Es werden neue und vielgestaltige Welten eröffnet, die uns aus unserem erlernten Zeitgefüge aussteigen lassen. Und es eröffnen sich somit neue Gestaltungsmöglichkeiten der Lebenspraxis. Der Mensch übernimmt angesichts der neuen Freiheiten und veränderten multimedialen Strukturen eine höchst verantwortungsvolle Aufgabe, die das persönliche und gesellschaftliche Leben grundlegend verändern. Auch die Demokratisierung des Wissens eröffnet neue Welten des Lernens, die leider noch nicht bei allen Bildungseinrichtungen angekommen sind. Der Autor macht mit seinen philosophischen Überlegungen deutlich, dass die digitale Permanenz in einer pausenlosen Gesellschaft nicht unbedingt ein Fluch sein muss. Es eröffnen sich vielfältige Chancen, die es zu nutzen gilt.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1
2 Zeit und Beschleunigung 8
2.1 Was ist Zeit? 8
2.2 Beschleunigung und digitale Permanenz 15
2.3 Zeitempfinden und Erinnerung aus biologischer Sicht 22
3 Das Zeitalter der digitalen Permanenz
in Beispielen 29
3.1 Schluss mit dem Sendeschluss 33
3.2 Die hochfrequente Zeitung 38
3.3 Ticker – Newsticker – Liveticker 44
3.4 Hilfe, wo sind unsere Kinder? 49
3.5 Alles Facebook oder was? 56
3.6 Wo bitte geht’s zur nächsten Party? 62
3.7 Das Buch und die digitale Permanenz 66
3.8 Bibliotheken und Archive in der Permanenzfalle 80
3.9 Das Internet der Dinge 90
3.10 Big Data: Die permanente Überwachung? 99
4 Raum und Zeit in der digitalen Permanenz 113