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    | Der Apostel Paulus 
 Videokassette VHS, 19 min f
 
 Bundesrepublik Deutschland 2003/2002
 
 
 
 Lizenzpreise:
 
 Unterrichtslizenz   45,00 EUR
 
 
 
 FWU – ®
 
 das Medieninstitut der Länder
 
 
 
 FWU Institut für Film und Bild
 FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht
 ISBN: 4202842
 1 Seiten, Videocassette, 13 x 22cm, 2003
 
EUR 45,00alle Angaben ohne Gewähr
 Bestellen über den Verlag (zzgl. Versandkosten) |  |  
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Umschlagtext FWU – Schule und Unterricht
 VHS 42 02842
 
 20 min, Farbe
 
 
 
 Paulus war eine der schillerndsten Personen der frühen Christenheit. Vom Christenverfolger wurde er zu einem der bedeutendsten Verkündiger der frohen Botschaft. Als Apostel hat er dabei nicht nur viele Menschen zum christlichen Glauben bekehrt, sondern durch seine Ideen und Schriften auch die Entwicklung der christlichen Kirche bis heute beeinflusst. - Ausgehend von der Biographie des Paulus, wie sie die Apostelgeschichte zeichnet, stellt der Film ein Bild jenes Mannes dar, der im ersten Jahrhundert n. Chr. unermüdlich im ganzen Mittelmeerraum unterwegs war, um die Botschaft von Jesus Christus zu verbreiten.
 
 
 
 Schlagwörter
 
 Apostel, Missionar, Urchristentum, Apostelgeschichte
 
 Religion
 
 Bibel • Neues Testament, Kirche und Gesellschaft • Kirchengeschichte
 
 Allgemeinbildende Schule (ab 6)
 
 Erwachsenenbildung
 
 Weitere Medien
 
 42 01960 Wir erforschen die Apostelgeschichte. VHS, 15 min, f
 
 FWU – Schule und Unterricht
 
 VHS 42 02842
 
 20 min, Farbe
 
 Freigegeben
 
 o. A. gemäß
 
 § 7 JÖSchG
 
 FSK
 
 
 
 FWU Institut für Film und Bild
 
 in Wissenschaft und Unterricht
 
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 Rezension Das "Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht" bietet ganz hervorragendes visuelles Unterrichtsmaterial zu fast allen Unterrichtsbereichen und für alle Altersstufen an; die Materialien sollten viel stärker im schulischen Unterricht genutzt und eingesetzt werden, zumal sie neben kompaktem Bildmaterial auch hervorragend didaktisch aufbereitet sind und heutzutage im DVD-Zeitalter auch viel besser in Sequenzen eingesetzt werden können als noch zu Zeiten der VHS-Cassette oder gar der frühen 16mm-Filme. Außerdem stehen auf der DVD selbst Arbeitsblätter, didaktische Hinweise und ergänzende Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, die unmittelbar unterrichtlich verwendet werden können. Die FWU-Medien sind in den Kreisbildstellen oder den Stadt- bzw. Schulbibliotheken in der Regel schnell ausleihbar und ohne größere Umstände einsetzbar. - Das hier anzuzeigende VHS-Video bietet in 20 Min. Laufzeit einen Überblick über das Leben des Apostels Paulus und Schauplätze und Stationen seines Lebens. Der Film vermittelt Verständnis für den Werdegang des Paulus vom jüdischen Schriftgelehrten zum christlichen Apostel der "Heiden" und zeigt einen Einblick in die Anfänge des christlichen Glaubens auf, in denen die Bedeutung des Paulus im Blick auf die Geschichte der christlichen Kirche deutlich wird.
 Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo Sachgebiete:Religion
 Bibel --> Neues Testament
 Kirche und Gesellschaft --> Kirchengeschichte
 Schlagworte:
 Apostel; Mission; Neues Testament; Urchristentum; Paulus (Apostel); Apostel; Missionar; Urchristentum; Apostelgeschichte
 Vorkenntnisse:
 Nicht erforderlich.
 Lernziele:
 Einen Überblick über das Leben des Apostels Paulus erlangen. Schauplätze und Stationen seines Lebens kennen lernen; Verständnis gewinnen für den Werdegang des Paulus vom jüdischen Schriftgelehrten zum christlichen Apostel der "Heiden". Einen Einblick in die Anfänge des christlichen Glaubens erlangen. Verständnis gewinnen für die Bedeutung des Paulus im Blick auf die Geschichte der christlichen Kirche.
 
 FSK/USK:
 Freigegeben ohne Altersbeschränkung
 
 Adressatenempfehlung:
 Allgemeinbildende Schule (6-13); Erwachsenenbildung
 
 Sprache:
 Deutsch
 
 Begleitmaterial:
 Begleitkarte; Grünwald: FWU, 2003, 8 S. Be gleitkarte
 
 Kontextmedien:
 VHS 42 01960 Wir erforschen die Apostelgeschichte
 
 
 Das Medium gibt es auch als: Online-Medium (5500189)
 
 
 Lernziele
 Einen Überblick über das Leben des Apostels
 Paulus erlangen; Schauplätze und Stationen seines
 Lebens kennen lernen; Verständnis gewinnen
 für den Werdegang des Paulus vom jüdischen
 Schriftgelehrten zum christlichen Apostel der
 „Heiden“; einen Einblick in die Anfänge des
 christlichen Glaubens erlangen; Verständnis gewinnen
 für die Bedeutung des Paulus im Blick auf
 die Geschichte der christlichen Kirche
 Zum Inhalt
 Die Wiedergabe des Inhalts bezieht sich auf
 die wichtigsten Schauplätze des Films und
 dazugehörige Zitate des Kommentars. Im
 Anschluss daran sind die im Film verwendeten
 Pauluszitate zu finden.
 1. Paulusdarstellung
 „Christen erinnern sich auch heute noch an
 jenen Apostel, der vor fast 2000 Jahren unermüdlich
 in der ganzen damals bekannten
 Welt, rund um das Mittelmeer, unterwegs
 war, um den Menschen die Botschaft von
 der Liebe Gottes zu bringen.“
 2. Rom – die Kirche „S. Paolo fuori le
 mura“
 „Hier in Rom, der Stadt am Tiber, soll Paulus
 im Alter von etwa 60 Jahren gestorben
 sein.“
 In der Kirche „S. Paolo fuori le mura“ wird
 bis heute sein Grab gezeigt.
 3. Tarsus in Kleinasien
 „Paulus stammte aus der Stadt Tarsus in
 Kleinasien. Dort wurde er etwa im Jahr vier
 als Jude geboren. Man nannte ihn Saulus,
 wie Saul, den ersten König von Israel. – Er
 selbst wird nach seiner Bekehrung zum
 Glauben an Jesus Christus meist Paulus genannt.
 ... Sein Vater dürfte ein angesehener
 Bürger der Stadt gewesen sein, sonst hätte
 er als Jude nicht das römische Bürgerrecht
 erhalten. Und so wuchs auch der junge Saulus
 als römischer Bürger auf und hatte von
 Geburt an mehr Rechte und größeres Ansehen
 als andere. Seiner Herkunft verdankte
 er auch seine Bildung in griechischer Philosophie
 und Literatur sowie seine Sprachkenntnisse.
 Wahrscheinlich beherrschte er
 vier Sprachen: neben Griechisch auch Lateinisch,
 Hebräisch und Aramäisch.“
 4. Jerusalem
 „Das heutige Israel mit seiner Hauptstadt
 Jerusalem war im 1. Jahrhundert eine römische
 Kolonie und wurde Palästina genannt.
 Als frommer Jude ging Saulus nach Jerusalem,
 um dort zu studieren. – Wenig vorher
 war Jesus von Nazareth dort gekreuzigt
 worden. – Wahrscheinlich wollte Saulus
 Schriftgelehrter werden und studierte die
 Heiligen Schriften der Juden. Außerdem
 hatte er ein Handwerk als Zeltmacher gelernt,
 wie dies Voraussetzung für ein Studium
 zum Schriftgelehrten war. ... Saulus ist,
 wie er selbst schreibt, leidenschaftlich für
 seinen Glauben eingetreten. Deshalb beteiligte
 er sich wohl auch mit Eifer an der Verfolgung
 der gerade entstehenden christlichen
 Gemeinden. Für ihn war der Glaube der
 Jesusanhänger, dass Jesus von Nazareth
 der Messias sei, Verrat – ja Gotteslästerung.“
 5. Tempelanlagen
 „Gotteslästerung waren für ihn auch die vielen
 Tempel überall im römischen Reich. Es
 muss ihm als frommen Juden ein Dorn im
 Auge gewesen sein, dass in den Tempeln,
 wie hier in Syrien, zahllose verschiedene
 Göttinnen und Götter verehrt wurden.“
 6. Damaskusereignis
 „Aber all das hat sich für den Juden Saulus
 vor Damaskus schlagartig geändert haben.
 3
 Er selbst berichtet von diesem einschneidenden
 Erlebnis, das ihn vom Christenverfolger
 zum Missionar der Heiden gemacht
 hat – und ihn vom Saulus zum Paulus verwandelt
 hat.“
 7. Antiochia
 „Antiochia war die Stadt, in der die Anhänger
 von Jesus zum ersten Mal Christen genannt
 wurden. Und Antiochia war auch die
 erste Gemeinde, in der Paulus sich längere
 Zeit aufgehalten hat, um zu predigen. So unermüdlich,
 wie Paulus vorher die Christen
 verfolgt hatte, verkündete er nun allen Menschen
 die frohe Botschaft von der Liebe
 Gottes.“
 8. Missionsreisen
 „Seine drei großen Missionsreisen brachten
 ihn in fast alle Regionen des römischen Reiches
 rund um das Mittelmeer. ...“
 9. Schriften
 „Wir kennen die Lebens- und Reisegeschichte
 des Paulus vor allem aus dem Neuen Testament.
 13 der 27 Schriften im Neuen Testament
 nennen Paulus als Verfasser – ausführliche
 Briefe, die er seinen Gemeinden
 oder Begleitern geschrieben hat.“
 10. Ephesus – Grab des Lukas
 „Reden des Paulus und Erzählungen von seinem
 Wirken finden wir auch in der Apostelgeschichte
 des Lukas.“
 11. Schiff
 „Gefährlich und mühevoll waren in der damaligen
 Zeit die Reisen. Ohne treue Begleiter
 hätte Paulus das alles nicht geschafft.
 Zu seinen Reisegefährten gehörten Titus, Timotheus,
 Lukas, Markus, Silas, Barnabas
 aber auch andere.“
 12. Kreta
 „Wie hier auf der Insel Kreta ließ Paulus auf
 den Reisen dann auch Freunde zurück, die
 sich um die neu gegründeten Gemeinden
 kümmern sollten. Die Tituskirche auf Kreta
 erinnert an die frühe christliche Gemeinde,
 die Paulus seinem Schüler anvertraut hatte.
 Im Brief an Titus können wir nachlesen, was
 Paulus von der neu gegründeten Gemeinde
 erwartet hat.“
 13. Thekla-Zyklus
 „Auch Frauen werden als Anhängerinnen
 oder Schülerinnen von Paulus genannt, so
 Phoebe, Lydia und Priscilla. In der damaligen
 Zeit war das sehr ungewöhnlich. Und
 besonders erstaunlich ist die Geschichte
 von Thekla. ...“
 14. römische Ausgrabungsstätten
 „Die Hoffnung auf eine gerechteres Leben
 und die Botschaft von der Liebe Gottes zu
 den Menschen ließ auch viele Sklaven zum
 Christentum übertreten. Vom Schicksal des
 Sklaven Onesimus, der zu Paulus geflohen
 war, berichtet uns der Brief des Paulus an
 Philemon. ..“
 15. Ephesus
 „Die Silberschmiede in Ephesus waren reiche
 Leute. Sie verdienten durch den Handel
 mit Nachbildungen des Artemistempels und
 Figuren der Artemis viel Geld. Denn Artemis
 galt als die Schutzgöttin der Stadt. In seinen
 Reden behauptete Paulus, das solche Götterfiguren
 in Wirklichkeit gar keine Götter
 seien. Denn kein Mensch könne ja schließlich
 einen Gott erschaffen! Die geschäftstüchtigen
 Silberschmiede hatten Angst,
 dass Paulus ihr Geschäft ruiniert und sie
 ihre Figuren nicht mehr verkaufen könnten.
 Also verbündeten sie sich gegen Paulus. Im
 damaligen Theater muss es daraufhin einen
 richtigen Aufruhr gegeben haben. Um dem
 Zorn der Silberschmiede zu entkommen,
 musste Paulus Ephesus verlassen.“
 4
 16. Jerusalem
 „Schon in Ephesus hatte Paulus den Plan gefasst,
 nach Jerusalem zu reisen. ... Doch in
 Jerusalem angekommen, wurde er verhaftet.
 Man warf ihm vor, einen Heiden in das
 größte Heiligtum der Juden – in den Tempel
 – mitgenommen zu haben. Darauf stand die
 Todesstrafe.“
 17. Cäsarea
 „Einer Verurteilung konnte Paulus jedoch
 entgehen, weil er sein römisches Bürgerrecht
 vorweisen konnte. Daraufhin wurde er
 dem römischen Statthalter in Cäsarea überstellt.
 Nach zwei Jahren Untersuchungshaft
 schickte man ihn als Gefangenen von Cäsarea
 nach Rom. ... Doch die Reise des Paulus
 verzögerte sich weiter und er traf erst im
 darauf folgenden Frühjahr in Rom ein.“
 14. Rom – S. Paolo fuori le mura
 „In Rom sollte Paulus nun der Prozess gemacht
 werden, der ihn als Gefangenen in die
 Stadt geführt hatte. Wie der Prozess ausgegangen
 ist, wissen wir nicht. Es wird berichtet,
 dass Paulus noch zwei Jahre in Rom gelebt
 und gepredigt haben soll. Wahrscheinlich
 wurde er im Jahr 64 n. Chr. mit dem
 Schwert enthauptet.“
 Die im Film verwendeten Zitate aus
 Paulusbriefen:
 „In maßlosem Eifer habe ich die Kirche Gottes,
 die Christen verfolgt, um sie auszurotten.
 ... Doch von Mutterleib an hatte Gott
 mich erwählt. ... Er hat mir in einer Vision
 seinen Sohn offenbart, damit ich ihn unter
 den Heidenvölkern als das leibhaftige Evangelium
 verkünden sollte“ (Galaterbrief 1,13-
 16).
 „Die Juden ließen mich fünfmal auspeitschen
 mit 39 Hieben, dreimal wurde ich mit
 dem Stock verprügelt, einmal gesteinigt,
 dreimal ging das Schiff unter, ... Unzählige
 Male hatte ich die Mühen endloser Fußwanderungen
 zu ertragen, kam in tausend Gefahren
 ... . Ich habe Mühsal und Schwerstarbeit
 ertragen, lag nachts oft schlaflos,
 meine Gefährten waren Hunger und Durst,
 oft musste ich fasten und Kälte und Nacktheit
 erdulden. Ganz zu schweigen von der
 alltäglichen Arbeit: Tag für Tag belagerten
 mich die Leute, um alle meine Gemeinden
 musste ich mich kümmern“ (2. Korintherbrief
 11,24-28).
 „Wie ich dir aufgetragen habe, solltest du in
 jeder Stadt Älteste einsetzen. Ein Ältester
 soll unbescholten sein, nur mit einer Frau
 verheiratet sein und christliche Kinder
 haben ... . Der Verwalter des Hauses Gottes
 soll unbescholten sein, nicht anmaßend
 oder jähzornig, nicht weinselig, kein Schläger,
 nicht gewinnsüchtig, sondern gastfreundlich,
 er soll das Gute lieben und besonnen,
 gerecht, heilig und enthaltsam
 sein“ (Titusbrief 1,6-8).
 „Freiwillig sollst du Gutes tun, ich will dich
 nicht unter Druck setzen“ (Philemon 14).
 „Wer kann uns scheiden von der Liebe Christi?
 Bedrängnis oder Angst? Verfolgung
 oder Hunger? Nacktheit oder Gefahr oder
 Schwert? Wie steht doch geschrieben: Deinetwegen
 werden wir getötet den ganzen
 Tag. ... Aber in all dem tragen wir bei weitem
 den Sieg davon durch den, der uns geliebt
 hat“ (Römerbrief 8, 35-37).
 Aus der Apostelgeschichte des Lukas: „Dann
 brachen wir nach Rom auf. Von dort kamen
 uns Gemeindemitglieder, die von unserer
 Ankunft gehört hatten, schon zum Appiusmarkt
 und den Drei Tavernen entgegen. Als
 5
 Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste
 neuen Mut. Als wir nach Rom hineinkamen,
 erhielt Paulus die Erlaubnis, unter Aufsicht
 eines Soldaten in einem Privatquartier zu
 wohnen“ (Apg 28, 15-16).
 Zitiert nach: Klaus Berger/Christiane Nord: Das
 Neue Testament und frühchristliche Schriften.
 Insel Verlag, Frankfurt/M. 1999. Zitiert mit freundlicher
 Genehmigung des Verlages.
 Ergänzende Informationen
 Mit den folgenden Zitaten kann das Spektrum
 der Diskussion über das Wirken und
 die Bedeutung des Paulus nur angedeutet
 werden.
 „Kein Autor des Neuen Testaments redet so
 persönlich, ungekünstelt und leidenschaftlich
 wie Paulus. Er kann den Ton herzlicher
 Wärme wie schneidender Ironie anschlagen.
 ... Nicht Worte, sondern Donnerschläge
 meint Hieronymus in (den Briefen des Paulus)
 zu hören; die Rede des Apostels käme
 schlicht daher, wie die eines harmlosen
 Menschen vom Land, `aber wohin du
 schaust, sind Blitze´. ... Die ungekünstelte
 Frische dieser Rede haben ... Philologen
 immer wieder als `Rhetorik des Herzens´
 gerühmt...“.
 (Marius Reiser, Sprache und literarische Formen
 des Neuen Testaments, Paderborn 2001)
 „Paulus ist es gewesen, der die christliche
 Religion aus dem Judentum herausgeführt
 hat. Wie das geschehen ist, werden wir erkennen,
 wenn wir folgendes erwägen:
 1. Paulus ist es gewesen, der das Evangelium
 bestimmt so gefasst hat, dass es die
 Botschaft ist von der geschehenen Erlösung
 und dem bereits gegenwärtigen Heil. Er verkündigte
 den gekreuzigten und auferstandenen
 Christus, der uns den Zugang zu Gott
 und damit Gerechtigkeit und Friede gebracht
 hat.
 2. Er ist es gewesen, der das Evangelium
 sicher als etwas Neues beurteilt hat, das die
 Gesetzesreligion aufhebt.
 3. Er hat erkannt, dass diese neue Stufe
 dem einzelnen und daher allen gehört, und
 hat in dieser Überzeugung das Evangelium
 mit vollem Bewusstsein in die Völkerwelt
 getragen und vom Judentum auf den griechisch-
 römischen Boden hinübergestellt.
 Nicht nur sollen sich Griechen und Juden
 auf dem Grunde des Evangeliums vereinigen,
 nein, die Zeit des Judentums ist jetzt
 vorbei. Paulus verdankt man es, dass das
 Evangelium aus dem Orient, wo es auch später
 niemals recht hat gedeihen können, in
 den Okzident verpflanzt worden ist. ...
 Als der große Apostel unter dem Richtbeil
 Neros im Jahre 64 sein Leben beschloss,
 durfte er von sich sagen, was er kurz zuvor
 einem treuen Genossen geschrieben hatte:
 »Ich habe meinen Lauf vollendet; ich habe
 Glauben gehalten.« Welcher Missionar, Prediger
 und Seelsorger kann sich ihm vergleichen,
 sowohl was die Größe der vollendeten
 Aufgabe, als was die heilige Energie in ihrer
 Ausführung betrifft! Mit dem lebendigsten
 Wort hat er gewirkt und ein Feuer angezündet;
 wie ein Vater hat er gesorgt und mit
 allen Kräften seiner Seele um die Seelen gerungen;
 die Pflichten des Lehrers, des
 Pädagogen, des Organisators hat er zugleich
 erfüllt: Als er sein Werk durch den
 Tod besiegelte, war das römische Reich von
 Antiochien bis Rom, ja bis Spanien von
 christlichen Gemeinden besetzt. Nicht viele
 »Gewaltige nach dem Fleisch« und Vornehme
 waren unter ihnen zu finden, und doch
 waren sie »wie Lichter in der Welt«, und der
 Fortschritt der Weltgeschichte beruhte auf
 ihnen. Sie ... hatten den Glauben an den lebendigen
 Gott und an ein ewiges Leben gewonnen;
 sie wussten, dass die menschliche
 Seele einen unendlichen Wert hat, ... sie
 führten ein Leben in Reinheit und Brüderlichkeit
 oder strebten doch nach einem solchen.
 In Jesus Christus, ihrem Haupte, zu
 einem neuen Volke zusammen geschlossen,
 waren sie von dem hohen Bewusstsein erfüllt,
 dass Juden und Griechen, Griechen
 und Barbaren durch sie die Einheit empfängen,
 und dass die letzte und höchste Stufe
 in der Geschichte der Menschheit nun erreicht
 sei.“
 (Adolf von Harnack: Das Wesen des Christentums,
 Berlin 1900. Zitiert nach der Siebenstern-Taschenbuch-
 Ausgabe, München und Hamburg
 1964.)
 Zur Verwendung
 Wenige Ereignisse haben die Geschichte Europas
 – und damit auch den Verlauf der
 Weltgeschichte – so verändert wie die Bekehrung
 des Paulus vor Damaskus zum
 Glauben an Jesus Christus. Man kann dieses
 Ereignis durchaus mit den Visionen Mohammeds
 vergleichen, die zur Entstehung des
 Islam geführt haben und mit der Erleuchtung
 des Buddha unter dem Bodhi-Baum bei
 Benares, mit der der Buddhismus seinen Anfang
 nimmt. Paulus hat in 30 Jahren die
 Grundlagen dafür geschaffen, dass die innerjüdische
 Reformbewegung, die sich mit
 dem Namen Jesus verband, zur Religion Europas
 geworden ist und – zahlenmäßig gesehen
 – auch zur größten Weltreligion. Zu
 Recht hat man ihn darum als „zweiten Gründer“
 des Christentums bezeichnet.
 Im Kontext dieser Überlegungen kann der
 Film „Der Apostel Paulus“ sowohl im Religionsunterricht
 als auch im Geschichtsunterricht
 sowie in Ethik (LER) eingesetzt werden.
 Die Lehrpläne für Religion sehen ausdrücklich
 vor, mit den Anfängen der Kirche bereits
 in Sek 1 vertraut zu machen.
 Der Apostelgeschichte des Lukas folgend,
 geht der Film auf wichtige Stationen im
 Leben des Paulus ein, weil daran die Herausforderungen,
 vor denen die Kirche in der ersten
 Hälfte des 1. Jahrhundert gestanden
 hat, gezeigt werden kann. Die Grundkenntnisse
 über die Situation der ersten Christen,
 die der Film vermittelt, kann mithilfe von
 Texten aus der Apostelgeschichte vertieft
 werden: Damaskus, Antiochia, Ephesus, Jerusalem,
 Cäsarea Philippi, die Reise des Paulus
 nach Italien (die anschaulichste Schilderung
 einer damaligen Schiffsreise, die uns
 bis heute erhalten ist!).
 In Sek 2 bietet der Film die Möglichkeit,
 Grundkenntnisse vom Leben und Wirken des
 Apostels durch das Lesen ausgewählter
 Texte aus seinen Briefen zu vertiefen.
 Gesichtspunkte für das Unterrichtsgespräch:
 • Der hellenistisch geprägte, junge Jude
 Saulus wendet seiner Heimatstadt Tarsus
 den Rücken, um in Jerusalem Schriftgelehrter
 zu werden. Welche Motive hat er
 dafür?
 Stichworte: Erneuerung der jüdischen Religion
 durch die gesetzestreue Bewegung
 der Pharisäer
 • Saulus lernt die neue Jesus-Bewegung
 kennen, und verfolgt sie auf das Schärfste.
 Warum?
 Stichworte: Gefährdung der jüdischen Religion
 durch den Hellenismus („Heidentum“)
 • Vor Damaskus erscheint dem Pharisäer
 6
 © 2003
 FWU Institut für Film und Bild
 in Wissenschaft und Unterricht
 gemeinnützige GmbH
 Geiselgasteig
 Bavariafilmplatz 3
 D-82031 Grünwald
 Telefon (0 89) 64 97-1
 Telefax (0 89) 64 97-2 40
 E-Mail Info@fwu.de
 Internet http://www.fwu.de
 Herausgabe
 FWU Institut für Film und Bild, 2003
 Produktion
 Indra Film
 Produzent
 Marco Wischmeier
 Kamera
 Günter Lorenz
 Krzysztof Ordon
 Jürgen Voigt
 Begleitkarte
 Peter Göpfert
 Bildnachweis
 Indra Film
 Pädagogische Referentin im FWU
 Petra Müller
 Verleih durch Landes-, Kreis- und
 Stadtbildstellen/Medienzentren
 Verkauf durch FWU Institut für Film und Bild,
 Grünwald
 Nur Bildstellen/Medienzentren: öV zulässig
 2’3/7/03 ARS
 Saulus der auferstandene Christus. Von
 nun an nennt er sich Paulus. Er fühlt sich
 berufen, den „Heiden“ das Evangelium zu
 predigen. Welche Folgen hat diese Entscheidung
 des Paulus?
 Stichworte: Rasche Ausbreitung der Jesus-
 Bewegung im Mittelmeerraum; frühe Spaltung
 der Urkirche in „Judenchristen“ und
 „Heidenchristen“.
 • Wo treffen wir bis heute auf Spuren der
 Theologie des Paulus?
 Stichworte: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte,
 Artikel 1: „Alle Menschen sind
 frei und gleich an Würde und Rechten geboren.
 Sie sind mit Vernunft und Gewissen
 begabt und sollen einander im Geist der
 Brüderlichkeit (der Schwesterlichkeit) begegnen.“
 Vgl. dazu Paulus: „Alle seid ihr ja durch den Glauben
 Söhne (und Töchter Gottes in Christus Jesus!
 Denn alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt
 Christus (als euer Kleid) angezogen. Da gilt nicht
 mehr: Jude oder Grieche, nicht mehr versklavt
 oder frei, nicht mehr: Mann oder Frau, denn alle
 seid ihr Einer in Christus Jesus!“ (Gal 3, 28, zitiert
 nach der Übersetzung von Ulrich Wilckens).
 Literatur
 Klaus Berger: Paulus. C. H. Beck Verlag, München 2002
 (Becksche Reihe, 129). – Der Heidelsberger Neutestamentler
 informiert allgemeinverständlich und spannend
 über das Leben und die Theologie des Paulus
 sowie über den heutigen Stand der Paulus-Forschung.
 Carsten Peter Thiede: Ein Fisch für den römischen Kaiser.
 Juden, Griechen, Römer: Die Welt des Jesus Christus
 (letztes Kapitel: Christen, Kulte und Kulturen:
 Die schnellen Erfolge eines neuen Glaubens – Offene
 Bücher, offene Türen). Luchterhand Verlag, München
 1998.
 Klaus Berger/Christiane Nord: Das Neue Testament und
 frühchristliche Schriften. Insel Verlag, Frankfurt/M.
 1999
 Das Neue Testament. von Ulrich Wilckens (Übersetzer).
 Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1976
 Marius Reiser, Sprache und literarische Formen des
 Neuen Testaments, Paderborn 2001
 Adolf von Harnack: Das Wesen des Christentums, Berlin
 1900. Zitiert nach der Siebenstern-Taschenbuch-Ausgabe,
 München und Hamburg 1964
 
 
Inhaltsverzeichnis VHS-Video, 20 Min., Farbe
 
 
        
        
        
        
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