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Der Apostel Paulus  Videokassette VHS, 19 min f
Bundesrepublik Deutschland 2003/2002

Lizenzpreise:  
Unterrichtslizenz   45,00 EUR 

FWU – ®
das Medieninstitut der Länder
Der Apostel Paulus


Videokassette VHS, 19 min f

Bundesrepublik Deutschland 2003/2002



Lizenzpreise:

Unterrichtslizenz 45,00 EUR



FWU – ®

das Medieninstitut der Länder



FWU Institut für Film und Bild

FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht
ISBN: 4202842
1 Seiten, Videocassette, 13 x 22cm, 2003

EUR 45,00
alle Angaben ohne Gewähr

Bestellen über den Verlag (zzgl. Versandkosten)

Umschlagtext
FWU – Schule und Unterricht

VHS 42 02842

20 min, Farbe



Paulus war eine der schillerndsten Personen der frühen Christenheit. Vom Christenverfolger wurde er zu einem der bedeutendsten Verkündiger der frohen Botschaft. Als Apostel hat er dabei nicht nur viele Menschen zum christlichen Glauben bekehrt, sondern durch seine Ideen und Schriften auch die Entwicklung der christlichen Kirche bis heute beeinflusst. - Ausgehend von der Biographie des Paulus, wie sie die Apostelgeschichte zeichnet, stellt der Film ein Bild jenes Mannes dar, der im ersten Jahrhundert n. Chr. unermüdlich im ganzen Mittelmeerraum unterwegs war, um die Botschaft von Jesus Christus zu verbreiten.



Schlagwörter

Apostel, Missionar, Urchristentum, Apostelgeschichte

Religion

Bibel • Neues Testament, Kirche und Gesellschaft • Kirchengeschichte

Allgemeinbildende Schule (ab 6)

Erwachsenenbildung

Weitere Medien

42 01960 Wir erforschen die Apostelgeschichte. VHS, 15 min, f

FWU – Schule und Unterricht

VHS 42 02842

20 min, Farbe

Freigegeben

o. A. gemäß

§ 7 JÖSchG

FSK



FWU Institut für Film und Bild

in Wissenschaft und Unterricht

gemeinnützige GmbH

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Rezension
Das "Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht" bietet ganz hervorragendes visuelles Unterrichtsmaterial zu fast allen Unterrichtsbereichen und für alle Altersstufen an; die Materialien sollten viel stärker im schulischen Unterricht genutzt und eingesetzt werden, zumal sie neben kompaktem Bildmaterial auch hervorragend didaktisch aufbereitet sind und heutzutage im DVD-Zeitalter auch viel besser in Sequenzen eingesetzt werden können als noch zu Zeiten der VHS-Cassette oder gar der frühen 16mm-Filme. Außerdem stehen auf der DVD selbst Arbeitsblätter, didaktische Hinweise und ergänzende Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, die unmittelbar unterrichtlich verwendet werden können. Die FWU-Medien sind in den Kreisbildstellen oder den Stadt- bzw. Schulbibliotheken in der Regel schnell ausleihbar und ohne größere Umstände einsetzbar. - Das hier anzuzeigende VHS-Video bietet in 20 Min. Laufzeit einen Überblick über das Leben des Apostels Paulus und Schauplätze und Stationen seines Lebens. Der Film vermittelt Verständnis für den Werdegang des Paulus vom jüdischen Schriftgelehrten zum christlichen Apostel der "Heiden" und zeigt einen Einblick in die Anfänge des christlichen Glaubens auf, in denen die Bedeutung des Paulus im Blick auf die Geschichte der christlichen Kirche deutlich wird.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Sachgebiete:
Religion
Bibel --> Neues Testament
Kirche und Gesellschaft --> Kirchengeschichte
Schlagworte:
Apostel; Mission; Neues Testament; Urchristentum; Paulus (Apostel); Apostel; Missionar; Urchristentum; Apostelgeschichte
Vorkenntnisse:
Nicht erforderlich.
Lernziele:
Einen Überblick über das Leben des Apostels Paulus erlangen. Schauplätze und Stationen seines Lebens kennen lernen; Verständnis gewinnen für den Werdegang des Paulus vom jüdischen Schriftgelehrten zum christlichen Apostel der "Heiden". Einen Einblick in die Anfänge des christlichen Glaubens erlangen. Verständnis gewinnen für die Bedeutung des Paulus im Blick auf die Geschichte der christlichen Kirche.

FSK/USK:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Adressatenempfehlung:
Allgemeinbildende Schule (6-13); Erwachsenenbildung

Sprache:
Deutsch

Begleitmaterial:
Begleitkarte; Grünwald: FWU, 2003, 8 S. Be gleitkarte

Kontextmedien:
VHS 42 01960 Wir erforschen die Apostelgeschichte


Das Medium gibt es auch als: Online-Medium (5500189)


Lernziele
Einen Überblick über das Leben des Apostels
Paulus erlangen; Schauplätze und Stationen seines
Lebens kennen lernen; Verständnis gewinnen
für den Werdegang des Paulus vom jüdischen
Schriftgelehrten zum christlichen Apostel der
„Heiden“; einen Einblick in die Anfänge des
christlichen Glaubens erlangen; Verständnis gewinnen
für die Bedeutung des Paulus im Blick auf
die Geschichte der christlichen Kirche
Zum Inhalt
Die Wiedergabe des Inhalts bezieht sich auf
die wichtigsten Schauplätze des Films und
dazugehörige Zitate des Kommentars. Im
Anschluss daran sind die im Film verwendeten
Pauluszitate zu finden.
1. Paulusdarstellung
„Christen erinnern sich auch heute noch an
jenen Apostel, der vor fast 2000 Jahren unermüdlich
in der ganzen damals bekannten
Welt, rund um das Mittelmeer, unterwegs
war, um den Menschen die Botschaft von
der Liebe Gottes zu bringen.“
2. Rom – die Kirche „S. Paolo fuori le
mura“
„Hier in Rom, der Stadt am Tiber, soll Paulus
im Alter von etwa 60 Jahren gestorben
sein.“
In der Kirche „S. Paolo fuori le mura“ wird
bis heute sein Grab gezeigt.
3. Tarsus in Kleinasien
„Paulus stammte aus der Stadt Tarsus in
Kleinasien. Dort wurde er etwa im Jahr vier
als Jude geboren. Man nannte ihn Saulus,
wie Saul, den ersten König von Israel. – Er
selbst wird nach seiner Bekehrung zum
Glauben an Jesus Christus meist Paulus genannt.
... Sein Vater dürfte ein angesehener
Bürger der Stadt gewesen sein, sonst hätte
er als Jude nicht das römische Bürgerrecht
erhalten. Und so wuchs auch der junge Saulus
als römischer Bürger auf und hatte von
Geburt an mehr Rechte und größeres Ansehen
als andere. Seiner Herkunft verdankte
er auch seine Bildung in griechischer Philosophie
und Literatur sowie seine Sprachkenntnisse.
Wahrscheinlich beherrschte er
vier Sprachen: neben Griechisch auch Lateinisch,
Hebräisch und Aramäisch.“
4. Jerusalem
„Das heutige Israel mit seiner Hauptstadt
Jerusalem war im 1. Jahrhundert eine römische
Kolonie und wurde Palästina genannt.
Als frommer Jude ging Saulus nach Jerusalem,
um dort zu studieren. – Wenig vorher
war Jesus von Nazareth dort gekreuzigt
worden. – Wahrscheinlich wollte Saulus
Schriftgelehrter werden und studierte die
Heiligen Schriften der Juden. Außerdem
hatte er ein Handwerk als Zeltmacher gelernt,
wie dies Voraussetzung für ein Studium
zum Schriftgelehrten war. ... Saulus ist,
wie er selbst schreibt, leidenschaftlich für
seinen Glauben eingetreten. Deshalb beteiligte
er sich wohl auch mit Eifer an der Verfolgung
der gerade entstehenden christlichen
Gemeinden. Für ihn war der Glaube der
Jesusanhänger, dass Jesus von Nazareth
der Messias sei, Verrat – ja Gotteslästerung.“
5. Tempelanlagen
„Gotteslästerung waren für ihn auch die vielen
Tempel überall im römischen Reich. Es
muss ihm als frommen Juden ein Dorn im
Auge gewesen sein, dass in den Tempeln,
wie hier in Syrien, zahllose verschiedene
Göttinnen und Götter verehrt wurden.“
6. Damaskusereignis
„Aber all das hat sich für den Juden Saulus
vor Damaskus schlagartig geändert haben.
3
Er selbst berichtet von diesem einschneidenden
Erlebnis, das ihn vom Christenverfolger
zum Missionar der Heiden gemacht
hat – und ihn vom Saulus zum Paulus verwandelt
hat.“
7. Antiochia
„Antiochia war die Stadt, in der die Anhänger
von Jesus zum ersten Mal Christen genannt
wurden. Und Antiochia war auch die
erste Gemeinde, in der Paulus sich längere
Zeit aufgehalten hat, um zu predigen. So unermüdlich,
wie Paulus vorher die Christen
verfolgt hatte, verkündete er nun allen Menschen
die frohe Botschaft von der Liebe
Gottes.“
8. Missionsreisen
„Seine drei großen Missionsreisen brachten
ihn in fast alle Regionen des römischen Reiches
rund um das Mittelmeer. ...“
9. Schriften
„Wir kennen die Lebens- und Reisegeschichte
des Paulus vor allem aus dem Neuen Testament.
13 der 27 Schriften im Neuen Testament
nennen Paulus als Verfasser – ausführliche
Briefe, die er seinen Gemeinden
oder Begleitern geschrieben hat.“
10. Ephesus – Grab des Lukas
„Reden des Paulus und Erzählungen von seinem
Wirken finden wir auch in der Apostelgeschichte
des Lukas.“
11. Schiff
„Gefährlich und mühevoll waren in der damaligen
Zeit die Reisen. Ohne treue Begleiter
hätte Paulus das alles nicht geschafft.
Zu seinen Reisegefährten gehörten Titus, Timotheus,
Lukas, Markus, Silas, Barnabas
aber auch andere.“
12. Kreta
„Wie hier auf der Insel Kreta ließ Paulus auf
den Reisen dann auch Freunde zurück, die
sich um die neu gegründeten Gemeinden
kümmern sollten. Die Tituskirche auf Kreta
erinnert an die frühe christliche Gemeinde,
die Paulus seinem Schüler anvertraut hatte.
Im Brief an Titus können wir nachlesen, was
Paulus von der neu gegründeten Gemeinde
erwartet hat.“
13. Thekla-Zyklus
„Auch Frauen werden als Anhängerinnen
oder Schülerinnen von Paulus genannt, so
Phoebe, Lydia und Priscilla. In der damaligen
Zeit war das sehr ungewöhnlich. Und
besonders erstaunlich ist die Geschichte
von Thekla. ...“
14. römische Ausgrabungsstätten
„Die Hoffnung auf eine gerechteres Leben
und die Botschaft von der Liebe Gottes zu
den Menschen ließ auch viele Sklaven zum
Christentum übertreten. Vom Schicksal des
Sklaven Onesimus, der zu Paulus geflohen
war, berichtet uns der Brief des Paulus an
Philemon. ..“
15. Ephesus
„Die Silberschmiede in Ephesus waren reiche
Leute. Sie verdienten durch den Handel
mit Nachbildungen des Artemistempels und
Figuren der Artemis viel Geld. Denn Artemis
galt als die Schutzgöttin der Stadt. In seinen
Reden behauptete Paulus, das solche Götterfiguren
in Wirklichkeit gar keine Götter
seien. Denn kein Mensch könne ja schließlich
einen Gott erschaffen! Die geschäftstüchtigen
Silberschmiede hatten Angst,
dass Paulus ihr Geschäft ruiniert und sie
ihre Figuren nicht mehr verkaufen könnten.
Also verbündeten sie sich gegen Paulus. Im
damaligen Theater muss es daraufhin einen
richtigen Aufruhr gegeben haben. Um dem
Zorn der Silberschmiede zu entkommen,
musste Paulus Ephesus verlassen.“
4
16. Jerusalem
„Schon in Ephesus hatte Paulus den Plan gefasst,
nach Jerusalem zu reisen. ... Doch in
Jerusalem angekommen, wurde er verhaftet.
Man warf ihm vor, einen Heiden in das
größte Heiligtum der Juden – in den Tempel
– mitgenommen zu haben. Darauf stand die
Todesstrafe.“
17. Cäsarea
„Einer Verurteilung konnte Paulus jedoch
entgehen, weil er sein römisches Bürgerrecht
vorweisen konnte. Daraufhin wurde er
dem römischen Statthalter in Cäsarea überstellt.
Nach zwei Jahren Untersuchungshaft
schickte man ihn als Gefangenen von Cäsarea
nach Rom. ... Doch die Reise des Paulus
verzögerte sich weiter und er traf erst im
darauf folgenden Frühjahr in Rom ein.“
14. Rom – S. Paolo fuori le mura
„In Rom sollte Paulus nun der Prozess gemacht
werden, der ihn als Gefangenen in die
Stadt geführt hatte. Wie der Prozess ausgegangen
ist, wissen wir nicht. Es wird berichtet,
dass Paulus noch zwei Jahre in Rom gelebt
und gepredigt haben soll. Wahrscheinlich
wurde er im Jahr 64 n. Chr. mit dem
Schwert enthauptet.“
Die im Film verwendeten Zitate aus
Paulusbriefen:
„In maßlosem Eifer habe ich die Kirche Gottes,
die Christen verfolgt, um sie auszurotten.
... Doch von Mutterleib an hatte Gott
mich erwählt. ... Er hat mir in einer Vision
seinen Sohn offenbart, damit ich ihn unter
den Heidenvölkern als das leibhaftige Evangelium
verkünden sollte“ (Galaterbrief 1,13-
16).
„Die Juden ließen mich fünfmal auspeitschen
mit 39 Hieben, dreimal wurde ich mit
dem Stock verprügelt, einmal gesteinigt,
dreimal ging das Schiff unter, ... Unzählige
Male hatte ich die Mühen endloser Fußwanderungen
zu ertragen, kam in tausend Gefahren
... . Ich habe Mühsal und Schwerstarbeit
ertragen, lag nachts oft schlaflos,
meine Gefährten waren Hunger und Durst,
oft musste ich fasten und Kälte und Nacktheit
erdulden. Ganz zu schweigen von der
alltäglichen Arbeit: Tag für Tag belagerten
mich die Leute, um alle meine Gemeinden
musste ich mich kümmern“ (2. Korintherbrief
11,24-28).
„Wie ich dir aufgetragen habe, solltest du in
jeder Stadt Älteste einsetzen. Ein Ältester
soll unbescholten sein, nur mit einer Frau
verheiratet sein und christliche Kinder
haben ... . Der Verwalter des Hauses Gottes
soll unbescholten sein, nicht anmaßend
oder jähzornig, nicht weinselig, kein Schläger,
nicht gewinnsüchtig, sondern gastfreundlich,
er soll das Gute lieben und besonnen,
gerecht, heilig und enthaltsam
sein“ (Titusbrief 1,6-8).
„Freiwillig sollst du Gutes tun, ich will dich
nicht unter Druck setzen“ (Philemon 14).
„Wer kann uns scheiden von der Liebe Christi?
Bedrängnis oder Angst? Verfolgung
oder Hunger? Nacktheit oder Gefahr oder
Schwert? Wie steht doch geschrieben: Deinetwegen
werden wir getötet den ganzen
Tag. ... Aber in all dem tragen wir bei weitem
den Sieg davon durch den, der uns geliebt
hat“ (Römerbrief 8, 35-37).
Aus der Apostelgeschichte des Lukas: „Dann
brachen wir nach Rom auf. Von dort kamen
uns Gemeindemitglieder, die von unserer
Ankunft gehört hatten, schon zum Appiusmarkt
und den Drei Tavernen entgegen. Als
5
Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste
neuen Mut. Als wir nach Rom hineinkamen,
erhielt Paulus die Erlaubnis, unter Aufsicht
eines Soldaten in einem Privatquartier zu
wohnen“ (Apg 28, 15-16).
Zitiert nach: Klaus Berger/Christiane Nord: Das
Neue Testament und frühchristliche Schriften.
Insel Verlag, Frankfurt/M. 1999. Zitiert mit freundlicher
Genehmigung des Verlages.
Ergänzende Informationen
Mit den folgenden Zitaten kann das Spektrum
der Diskussion über das Wirken und
die Bedeutung des Paulus nur angedeutet
werden.
„Kein Autor des Neuen Testaments redet so
persönlich, ungekünstelt und leidenschaftlich
wie Paulus. Er kann den Ton herzlicher
Wärme wie schneidender Ironie anschlagen.
... Nicht Worte, sondern Donnerschläge
meint Hieronymus in (den Briefen des Paulus)
zu hören; die Rede des Apostels käme
schlicht daher, wie die eines harmlosen
Menschen vom Land, `aber wohin du
schaust, sind Blitze´. ... Die ungekünstelte
Frische dieser Rede haben ... Philologen
immer wieder als `Rhetorik des Herzens´
gerühmt...“.
(Marius Reiser, Sprache und literarische Formen
des Neuen Testaments, Paderborn 2001)
„Paulus ist es gewesen, der die christliche
Religion aus dem Judentum herausgeführt
hat. Wie das geschehen ist, werden wir erkennen,
wenn wir folgendes erwägen:
1. Paulus ist es gewesen, der das Evangelium
bestimmt so gefasst hat, dass es die
Botschaft ist von der geschehenen Erlösung
und dem bereits gegenwärtigen Heil. Er verkündigte
den gekreuzigten und auferstandenen
Christus, der uns den Zugang zu Gott
und damit Gerechtigkeit und Friede gebracht
hat.
2. Er ist es gewesen, der das Evangelium
sicher als etwas Neues beurteilt hat, das die
Gesetzesreligion aufhebt.
3. Er hat erkannt, dass diese neue Stufe
dem einzelnen und daher allen gehört, und
hat in dieser Überzeugung das Evangelium
mit vollem Bewusstsein in die Völkerwelt
getragen und vom Judentum auf den griechisch-
römischen Boden hinübergestellt.
Nicht nur sollen sich Griechen und Juden
auf dem Grunde des Evangeliums vereinigen,
nein, die Zeit des Judentums ist jetzt
vorbei. Paulus verdankt man es, dass das
Evangelium aus dem Orient, wo es auch später
niemals recht hat gedeihen können, in
den Okzident verpflanzt worden ist. ...
Als der große Apostel unter dem Richtbeil
Neros im Jahre 64 sein Leben beschloss,
durfte er von sich sagen, was er kurz zuvor
einem treuen Genossen geschrieben hatte:
»Ich habe meinen Lauf vollendet; ich habe
Glauben gehalten.« Welcher Missionar, Prediger
und Seelsorger kann sich ihm vergleichen,
sowohl was die Größe der vollendeten
Aufgabe, als was die heilige Energie in ihrer
Ausführung betrifft! Mit dem lebendigsten
Wort hat er gewirkt und ein Feuer angezündet;
wie ein Vater hat er gesorgt und mit
allen Kräften seiner Seele um die Seelen gerungen;
die Pflichten des Lehrers, des
Pädagogen, des Organisators hat er zugleich
erfüllt: Als er sein Werk durch den
Tod besiegelte, war das römische Reich von
Antiochien bis Rom, ja bis Spanien von
christlichen Gemeinden besetzt. Nicht viele
»Gewaltige nach dem Fleisch« und Vornehme
waren unter ihnen zu finden, und doch
waren sie »wie Lichter in der Welt«, und der
Fortschritt der Weltgeschichte beruhte auf
ihnen. Sie ... hatten den Glauben an den lebendigen
Gott und an ein ewiges Leben gewonnen;
sie wussten, dass die menschliche
Seele einen unendlichen Wert hat, ... sie
führten ein Leben in Reinheit und Brüderlichkeit
oder strebten doch nach einem solchen.
In Jesus Christus, ihrem Haupte, zu
einem neuen Volke zusammen geschlossen,
waren sie von dem hohen Bewusstsein erfüllt,
dass Juden und Griechen, Griechen
und Barbaren durch sie die Einheit empfängen,
und dass die letzte und höchste Stufe
in der Geschichte der Menschheit nun erreicht
sei.“
(Adolf von Harnack: Das Wesen des Christentums,
Berlin 1900. Zitiert nach der Siebenstern-Taschenbuch-
Ausgabe, München und Hamburg
1964.)
Zur Verwendung
Wenige Ereignisse haben die Geschichte Europas
– und damit auch den Verlauf der
Weltgeschichte – so verändert wie die Bekehrung
des Paulus vor Damaskus zum
Glauben an Jesus Christus. Man kann dieses
Ereignis durchaus mit den Visionen Mohammeds
vergleichen, die zur Entstehung des
Islam geführt haben und mit der Erleuchtung
des Buddha unter dem Bodhi-Baum bei
Benares, mit der der Buddhismus seinen Anfang
nimmt. Paulus hat in 30 Jahren die
Grundlagen dafür geschaffen, dass die innerjüdische
Reformbewegung, die sich mit
dem Namen Jesus verband, zur Religion Europas
geworden ist und – zahlenmäßig gesehen
– auch zur größten Weltreligion. Zu
Recht hat man ihn darum als „zweiten Gründer“
des Christentums bezeichnet.
Im Kontext dieser Überlegungen kann der
Film „Der Apostel Paulus“ sowohl im Religionsunterricht
als auch im Geschichtsunterricht
sowie in Ethik (LER) eingesetzt werden.
Die Lehrpläne für Religion sehen ausdrücklich
vor, mit den Anfängen der Kirche bereits
in Sek 1 vertraut zu machen.
Der Apostelgeschichte des Lukas folgend,
geht der Film auf wichtige Stationen im
Leben des Paulus ein, weil daran die Herausforderungen,
vor denen die Kirche in der ersten
Hälfte des 1. Jahrhundert gestanden
hat, gezeigt werden kann. Die Grundkenntnisse
über die Situation der ersten Christen,
die der Film vermittelt, kann mithilfe von
Texten aus der Apostelgeschichte vertieft
werden: Damaskus, Antiochia, Ephesus, Jerusalem,
Cäsarea Philippi, die Reise des Paulus
nach Italien (die anschaulichste Schilderung
einer damaligen Schiffsreise, die uns
bis heute erhalten ist!).
In Sek 2 bietet der Film die Möglichkeit,
Grundkenntnisse vom Leben und Wirken des
Apostels durch das Lesen ausgewählter
Texte aus seinen Briefen zu vertiefen.
Gesichtspunkte für das Unterrichtsgespräch:
• Der hellenistisch geprägte, junge Jude
Saulus wendet seiner Heimatstadt Tarsus
den Rücken, um in Jerusalem Schriftgelehrter
zu werden. Welche Motive hat er
dafür?
Stichworte: Erneuerung der jüdischen Religion
durch die gesetzestreue Bewegung
der Pharisäer
• Saulus lernt die neue Jesus-Bewegung
kennen, und verfolgt sie auf das Schärfste.
Warum?
Stichworte: Gefährdung der jüdischen Religion
durch den Hellenismus („Heidentum“)
• Vor Damaskus erscheint dem Pharisäer
6
© 2003
FWU Institut für Film und Bild
in Wissenschaft und Unterricht
gemeinnützige GmbH
Geiselgasteig
Bavariafilmplatz 3
D-82031 Grünwald
Telefon (0 89) 64 97-1
Telefax (0 89) 64 97-2 40
E-Mail Info@fwu.de
Internet http://www.fwu.de
Herausgabe
FWU Institut für Film und Bild, 2003
Produktion
Indra Film
Produzent
Marco Wischmeier
Kamera
Günter Lorenz
Krzysztof Ordon
Jürgen Voigt
Begleitkarte
Peter Göpfert
Bildnachweis
Indra Film
Pädagogische Referentin im FWU
Petra Müller
Verleih durch Landes-, Kreis- und
Stadtbildstellen/Medienzentren
Verkauf durch FWU Institut für Film und Bild,
Grünwald
Nur Bildstellen/Medienzentren: öV zulässig
2’3/7/03 ARS
Saulus der auferstandene Christus. Von
nun an nennt er sich Paulus. Er fühlt sich
berufen, den „Heiden“ das Evangelium zu
predigen. Welche Folgen hat diese Entscheidung
des Paulus?
Stichworte: Rasche Ausbreitung der Jesus-
Bewegung im Mittelmeerraum; frühe Spaltung
der Urkirche in „Judenchristen“ und
„Heidenchristen“.
• Wo treffen wir bis heute auf Spuren der
Theologie des Paulus?
Stichworte: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte,
Artikel 1: „Alle Menschen sind
frei und gleich an Würde und Rechten geboren.
Sie sind mit Vernunft und Gewissen
begabt und sollen einander im Geist der
Brüderlichkeit (der Schwesterlichkeit) begegnen.“
Vgl. dazu Paulus: „Alle seid ihr ja durch den Glauben
Söhne (und Töchter Gottes in Christus Jesus!
Denn alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt
Christus (als euer Kleid) angezogen. Da gilt nicht
mehr: Jude oder Grieche, nicht mehr versklavt
oder frei, nicht mehr: Mann oder Frau, denn alle
seid ihr Einer in Christus Jesus!“ (Gal 3, 28, zitiert
nach der Übersetzung von Ulrich Wilckens).
Literatur
Klaus Berger: Paulus. C. H. Beck Verlag, München 2002
(Becksche Reihe, 129). – Der Heidelsberger Neutestamentler
informiert allgemeinverständlich und spannend
über das Leben und die Theologie des Paulus
sowie über den heutigen Stand der Paulus-Forschung.
Carsten Peter Thiede: Ein Fisch für den römischen Kaiser.
Juden, Griechen, Römer: Die Welt des Jesus Christus
(letztes Kapitel: Christen, Kulte und Kulturen:
Die schnellen Erfolge eines neuen Glaubens – Offene
Bücher, offene Türen). Luchterhand Verlag, München
1998.
Klaus Berger/Christiane Nord: Das Neue Testament und
frühchristliche Schriften. Insel Verlag, Frankfurt/M.
1999
Das Neue Testament. von Ulrich Wilckens (Übersetzer).
Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1976
Marius Reiser, Sprache und literarische Formen des
Neuen Testaments, Paderborn 2001
Adolf von Harnack: Das Wesen des Christentums, Berlin
1900. Zitiert nach der Siebenstern-Taschenbuch-Ausgabe,
München und Hamburg 1964
Inhaltsverzeichnis
VHS-Video, 20 Min., Farbe