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Das Teemännchen
2. Aufl.
Heinz Strunk
Rowohlt
EAN: 9783499274367 (ISBN: 3-499-27436-1)
208 Seiten, paperback, 12 x 19cm, März, 2024
EUR 14,00 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Heinz Strunks Geschichten. Lange, kurze, ganz kurze. Vieles kommt dem Leser bekannt vor. Aber in der Kürze schreibt Strunk anders: immer pointiert, doch nicht immer komisch; absonderlich, düster, grotesk, so zum Beispiel die Geschichte von dem DDR-Bürger, der durch politische Verfolgung so gebrochen wird, dass er die Wende als perfides Zersetzungsmanöver missversteht. In anderen Stücken verabreden sich Kleinwagen zum Aufstand, erlebt Axl Rose von Guns n' Roses auf dem Hamburger Kiez seine Höllenfahrt, verwandelt sich eine Schönheitskönigin durch Arbeit im Schnellimbiss in eine alte Vettel. Ein Buch, in dem Heinz Strunk als Autor wieder ein Stück weiter zu sich kommt.
Der Schriftsteller, Musiker und Schauspieler Heinz Strunk wurde 1962 in Bevensen geboren. Seit seinem ersten Roman Fleisch ist mein Gemüse hat er 14 weitere Bücher veröffentlicht. Der goldene Handschuh stand monatelang auf der Bestsellerliste; die Verfilmung durch Fatih Akin lief im Wettbewerb der Berlinale. 2016 wurde der Autor mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis geehrt. Seine Romane Es ist immer so schön mit dir und Ein Sommer in Niendorf waren für den Deutschen Buchpreis nominiert. Zuletzt erschien Zauberberg 2.
Rezension
Bitterer Ernst und böse Komik - das ergibt die Sprengkraft von Heinz Strunks hier versammelten Kurzgeschichten, die seine Romane wie "Fleisch ist mein Gemüse" (2004), "Der goldene Handschuh" (2016) oder "Ein Sommer in Niendorf" und zuletzt "Zauberberg 2" ergänzen. "Das Teemännchen" ist Strunks erster Band mit Erzählungen, wenn man darunter auch sogenannte Miniaturen von wenigen Zeilen Länge verstehen mag: Fünfzig Stücke auf zweihundert Seiten. Diese (bösen) Skizzen zeigen Menschen, für die die Gesellschaft keine Verwendung hat, alles vergeblich, alles katastrophal, - typisch Strunk: Die Trostlosigkeit wird nur durch das Grotesk-Unwahrscheinliche etwas gemildert in diesem Sozialreport aus den unteren Gefilden des Prekariats.
Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Pressestimmen
Aus der Verbindung von bitterem Ernst und böser Komik ergibt sich die literarische Sprengkraft, die Strunks bessere Werke haben. Dieser Band gehört dazu.
Wolfgang Schneider, SWR 2 "Lesenswert", 22. Oktober 2018
Der momentan anregendste Erzähler der deutschen Gegenwartsliteratur.
Björn Hayer, Spiegel Online, 22. August 2018
Heinz Strunk zeigt in seinem Erzählband "Das Teemännchen" wieder einmal, wie wundervoll das Böse funkeln und wie amüsant es unterhalten kann.
Oliver Jungen, Die Zeit, 23. August 2018
Ein Trip wie ein düsterer Rausch.
Juliane Bergmann, NDR, 30. August 2018
Grotesk und großartig.
Knut Cordsen, BR, 17. August 2018
Als literarischer Anwalt der Loser ist Strunk längst eine Klasse für sich, sein schmales Bändchen ist erneut ein Meisterwerk.
Karin Cerny, Profil, 03. September 2018
Es gibt so viel Elend auf der Welt. Heinz Strunk schreibt es getreulich auf. Es wird immer unheimlicher.
Edo Reents, FAZ.NET, 04. September 2018
Heinz Strunk besitzt ein absolutes Gehör für die Ausdrucksweise einer Person und insbesondere für die Aneinanderreihung von Phrasen, die die Sprechweise seiner Figuren charakterisiert und seine Erzählungen so widerstandslos reinlaufen lässt wie eine mitgehörte Unterhaltung im Bus und so einprägsam macht wie die tausend Mal gehörten Redensarten von nahen Verwandten.
Hanna Engelmeier, taz, 17. September 2018
Anders als der schneidend gemeine Michel Houellebecq oder der höhnisch klarsichtige Thomas Bernhard scheint sich der Misanthrop Strunk allerdings nie über seine Figuren zu erheben.
Wolfgang Höbel, LiteraturSPIEGEL, 01. Oktober 2018
Die Texte sind böse, sie sind verjuxt, platt sind sie indes nicht. Stets entwickelt Strunk seine Fantasien aus der minutiösen Beobachtung. Alles ist knapp auf den Punkt gebracht.
Stefan Michalzik, Frankfurter Rundschau, 11. Oktober 2018
Bliebe bloß noch eine Kleinigkeit zu erklären. Wie ist es möglich, dass man nach ein paar Seiten trotzdem beinahe süchtig wird nach diesem Schepper-Sirenengesang?
Walter van Rossum, Deutschlandfunk
Auch wir sind nur Hauch vom Hauche. Davon hat man schon gehört. Aber ich kenne keinen, der so wie Strunk davon erzählen kann. Ergreifend, mysteriös, komisch.
Deutschlandfunk |
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